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 Experiment: Zitronensäure zur Rostentfernung - Bilder inkl.

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Avatar  Experiment: Zitronensäure zur Rostentfernung - Bilder inkl.  (Gelesen 6796 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
03. September 2014, um 17:12:57 Uhr

Hallo!  Winken

Vorwort:

Nachdem mir schon so manche im Forum mit ihrem Wissen weitergeholfen haben, dachte ich, ich kann auch ein bisschen was dazu beitragen, das andere vielleicht
finden wonach sie suchen - oder wovon sie gehört haben.


Auf der Suche nach Möglichkeiten meine Funde zu entrosten wird man quasie überschwemmt mit Ideen.

Oxialsäure ist super! Quatsch nein, total aggressiv! Nichts besser als eine Elektrolyse!
Müll dann ist das Eisen kaputt. Musst vorher ohnehin Wochenland entsalzen! Aber nur mit Natriumhydroxid!
Blödsinn, nur Regenwasser genügt Anfangs! Aber jede Woche Tauschen!


Hu? Hä? Was?  - ich war am Anfang etwas überfordert. Und da nichts über eigene Erfahrung geht - schnappte ich mir eines meiner UFO´s und beschloss einfach anzufangen selbst zu experimentieren!
Vielleicht hilft es den ein oder anderen Neueinsteiger bei seinen Funden - wie mans macht, oder auch nicht macht. Und vlt können ein paar "alte Hasen" ihre Meinung dazuabgeben!


Das Experiment:


Objekt: UFO - vermutlich ein Teil von einem Kettenantrieb eines Landwirtschaftlichen Geräts.

Material: Eisen oder Stahl

Zustand: Rostblasen und durchgehende dicke Rostschicht

Vorreinigung: unter Leitungswasser von der Erde befreit, grob mit der Drahtbürste gebürstet. Nachdem ich damit keinen Erfolg hatte mit einem kleinen Hammer gefühlvoll
                       gröberen Rost abgeklopft. Danach wieder etwas mit der Bürste. Das Ergebnis seht ihr auf Bild 1 und Bild 2

Noch am selben Tag, ohne weiteres entsalzen, spülen oder behandeln mit irgendwelchen Mitteln kam das Stück in ein Bad mit Zitronensäure.

Ich habe mich ein wenig im Internet informiert, dort wird aufwendig beschrieben das man die Zitronensäure auf konstante 50 Grad halten müsse, und den pH Wert mit weiteren Chemikalien auf einen Wert einstellen. Anderswo las ich das dies nicht notwendig sei.

Ich rühte also 350 Gramm Zitronensäure in 700ml destilliertem Wasser an. Die Box auf dem Bild ist eine handelsübliche Box aus dem Baumarkt und aus Plastik.

WICHTIG: Laut Wikipedia kann man in 1 l Wasser 750 Gramm Säure lösen bis die Lösung gesättigt ist - (das Pulver löst sich nicht mehr auf)  Meine Lösung war also nicht auf höchster konzentration. Quelle: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Citronens%C3%A4ure


Ich legte den Fund alleine in den Box auf den Grund und lies es Probehalber 1 Woche im Regal stehen, den Deckel nur aufgelegt. Schon kurz nach dem Einlegen stiegen kleine Bläschen vom Fundstück aus an die Oberfläche, ähnlich einem Minteral das fast "ausgeraucht" ist.

In regelmäßigen Abständen warf ich einen Blick in die Box, nach 2-3 Tagen wurde die Lösung dunkler, und immer war eine kurzlebige Blasenkrone in Form des Fundstückes an der Oberfläche zu erkennen.

Nach 5 Tagen war die Lösung schwarz, mit Grünstich an der Oberfläche und wirkte beinahe Ölig. Ich las davon, die färbung der Lösung schwächt die Wirkung der Säure allerdings nicht. Man könnte sie weiterhin verwenden.

Nach genau 7 Tagen nahm ich das Fundstück (mit Handschuhe!) aus der Lösung und wusch es unter Leitungswasser vorsichtig ab. Nachdem ich sicher war das alle Säurereste abgewaschen waren bürste ich wieder kurz mit der Drahtbürste und schoss dann die Bilder.

Bild 4  zeigt die fertige Lösung

Bild 5 zeigt die ersten Bläschen die sich an dem Metallstück bilden und aufsteigen

Bild 5 und Bild6 zeigen die Lösung nach 7 Tagen

BIld 7 - Bild 12 zeigen den Fund, feucht nach der Reinigung.



Anmerkung:
Wie auf den Bildern zu sehen, hat sich der Rost an der Unterseite (Bild 12) schlechter gelöst als an der Oberseite (Bild 10). Ich habe daraus gelernt das man das Stück in der Lösung ab und zu wenden sollte um eine gleichmäßige Reinung zu erzielen.


Schlussfolgerung: Zitronensäure ist sehr billig, und die Lösung haltbar bzw wiederverwendbar wenn man möchte. Ich hätte nicht gedacht das sich das Fundstück in einer Woche so weit selbst reinigt, ich stellte es ins Regal und habe mich abgsehen von kontrollblicken überhaupt gar nicht weiter darum gekümmert.
Die Zitronensäure lässt sich mit Spülmittel neutralisieren und problemlos in den Abfluss kippen.

Im Gegensatz zu anderen Säuren, (rein theoretisches Internet wissen) wirkt Zitronensäure sehr langsam, wer geduld hat oder Zeit ist hier gut beraten. Ich sehe auch keine Stellen an denen die Säure das Metall angegegriffen hätte  - gut werden die Stellen gezeigt die der Rost angegriffen hat wie an diesem "Querbalken" auf Bild 9 zu sehen.




Mir persönlich ist aufgefallen das der Fund nun leicht Metallisch bis silber glänzt, im Internet las ich das Zitronensäure ein "Citrat" bildet, das man jedoch vom Metall leicht entfernen kann. Ich bin unschlüssig ob die Farbe bzw das silberne und rote, von der Säure kommt oder vom Fundstück selbst stammt. Es lies sich jedenfalls nicht mit der Bürste entfernen. (Nur 40sec gebürstet)  
Vielleicht kann sich jemand dazu äußern der Erfahrung hat?

Für Fragen oder Anregungen bin ich gerne offen  Weise




mfg Euer
Spisi     Irre









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« Letzte Änderung: 03. September 2014, um 17:14:42 Uhr von (versteckt) »

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#1
03. September 2014, um 17:39:16 Uhr

Kann sich echt sehen lassen  Super

Werde ich mal an alten Hufeisen ausprobieren  Zwinkernd

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#2
03. September 2014, um 17:40:36 Uhr

Also ich bin zwar kein Entrostungsspezialist Nullahnung
Doch- der Stahl dieses Kettengliedes dürfte einen weitaus komplexere Mischung an Legierungsbestandteilen enthalten, als antiker Stahl.
Will sagen, dein Ergebnis könnte für altes Eisen nicht repräsentativ sein.
Ich persönlich würde zuerst die Elektrolyse anwenden Zwinkernd

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
03. September 2014, um 17:43:44 Uhr


 Grübeln gut möglich das es neuwertiger Komplexer Stahl ist, ich wage aber zu vermuten das älteres Eisen ähnlich entrostet wird. Wenn Tempelritter es mit einem Hufeisenversucht, und die Bilder hoch lädt hätten wir einen Vergleich.

Ich habe gerade eine neue Lösung angemischt, mit max. Zitronensäure bis sich nichts mehr löst, und lege diesmal andere Fundstücke dazu, die eindeutig Eisen sind  Zwinkernd in einer Woche könnt ich dann davon berichten..

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#4
03. September 2014, um 17:52:59 Uhr

Ich vermute Halbwissen ist noch schlimmer wie kein Wissen, in manchen Bereichen fatal Narr
Was zum Lesen:
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http://www.rostschutz-forum.de/board2-korrosionsschutz/board13-allgemein/663-info-sammlung-chemisches-entrosten/



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#5
03. September 2014, um 17:53:49 Uhr

Rost kriegt man eigentlich mit allen Säuren weg! Ich bevorzuge aber HEDP-60, da dies das Eisen am wenigsten in Mitleidenschaft zieht, wenn ich mal chemisch vorgehe.

Viele Grüße,
Günter

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#6
03. September 2014, um 18:02:19 Uhr

Noch was zum Lesen Zwinkernd
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http://blankwaffen-lexikon.de/chemische-entrostung-von-eisen.html


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(versteckt)Themen Schreiber
#7
03. September 2014, um 18:04:23 Uhr

Andie69 bevor du son kasper machst Lächelnd

Hier mal das gegenstück zu deinem Halbwissen.

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http://blankwaffen-lexikon.de/entrosten-von-eisen.html
 

"Zitronensäure Anwendung: 3 %-ige wässrige Lösung bei 80 °C. pH-Wert nicht über 4,5 steigen lassen. Danach aus dem Bad nehmen und mit heißem Wasser säubern"


Die Meinungen zu allen Verfahren gehen auseinander. Der eine hört es so, der anderer so. Ich hab es hier mal testweise versucht und das Ergebnis gezeigt.
Ich bestreite nicht das man es besser, sauberer, oder mit weniger Angriff am Eisen machen kann.

Aber so wie der eine jammert weil die Elektrolyse sein Teil zerstört hat freut sich der anderer weil er es ohne Elektrolyse nicht besser hingekriegt hätte.


Edit: Hast den Link selbst gefunden, und sogar schneller gepostet: Frage nur? Warum zeigst du nun selbst unterschiedliche Möglichkeiten beim Verfahren mit Zitronensäure und schreibst dann was von Halbwissen?
Hier im Thread gehts nur um Zitronensäure, das es noch x andere gibt ist bekannt.

Zwinkernd

« Letzte Änderung: 03. September 2014, um 18:08:49 Uhr von (versteckt) »

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#8
03. September 2014, um 18:07:10 Uhr

Hast Recht, aber manchmal wirft man auch Perlen vor die Säue Zwinkernd

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
03. September 2014, um 18:11:51 Uhr

 Nullahnung Wie du meinst, ich habe nur nicht ganz verstanden was dein Hintergrund ist.

Willst du nur Lesestoff beisteuern wo man sich Informieren oder nachlesen kann ? Was meinst du habe ich so falsch gemacht wenn du von "halbwissen" schreibst?

Ich habe die Links schon vorher gekannt, aber wollte es einfach mal drauflos versuchen und die Ergebnisse zeigen. Nicht umsonst gibts so viele Frage Threads beim Thema Restaurieren, und viele posten
dann theoretisches Wissen wie mans machen könnte, aber Praxis mit Anleitung findet man, abgesehen von dem Super Kanonenkugelthread kaum..



« Letzte Änderung: 03. September 2014, um 18:12:44 Uhr von (versteckt) »

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#10
03. September 2014, um 18:21:04 Uhr

Ich wollte sagen, Säuren sind einfach agressiv und wenn das Eisen Tage in so einem Bad liegt, wird es auch angegriffen, da kannst einen drauf lassen.
Und für wirklich wertvolle Eisenfunde sollte schon überlegt werden was gemacht wird.
Mein Wink war der, verplemper deine Zeit nicht mit Zitronensäure, nur weil sie von Vielen benutzt wird muß das richtig sein, sag ich als Klaun Zwinkernd



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#11
03. September 2014, um 18:21:35 Uhr

Vielen Dank für dein Experiment und die Erklärung dazu!  Ich werd's mit dem ein oder anderen Eisenteil auch mal so versuchen. Lass dich durch geunke nicht ärgern und viel Erfolg weiterhin. Scout67  Zwinkernd

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(versteckt)Themen Schreiber
#12
03. September 2014, um 18:49:16 Uhr

@Andi68 - Botschaft angekommen =) Ich hatte kostenlosen Zugriff zur der Zitronensäure, da sie in unserer Firmo in großen Mengen verarbeitet wird - daher dachte ich einfach, dass ich das einem Alteisen Ufo versuchen möchte.
natürlich greift jede chemische Reinigen das Metall in verschiedenen Formen an. Abhängin von der konzentration, Material und eingesetzter Säure.  Und bei wirklich wichtigen Funden, kann man sicher anderer Wege finden.

Hast du Erfahrungen das man jedes Fundstück auch mechanisch aufpolieren kann? Ein Dremel ist hierbei sicher von Vorteil bei größeren Stücken, aber wenn es wirklich Dich verrostet ist ?




@Scout67 Danke  Zwinkernd  Super wird auch weitere Tests geben, könnte auch mal bewusst ein Eisenstück lange in der Lösung lassen um zu sehen wie stark es angegriffen wird.. Grübeln
mfg


« Letzte Änderung: 03. September 2014, um 18:50:50 Uhr von (versteckt) »

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#13
03. September 2014, um 20:14:48 Uhr

Also ich habe jetzt mal 5 kg Zitronensäure bestellt, und  werde es an den Hufeisen ausprobieren  Super

Zeitgleich werde ich auch ein paar in die Lyse legen, und mal sehen was besser wird  Zwinkernd

Dann ein paar Maschinell bearbeiten, zum schluß werden sie alle gekocht.

Bilder werden folgen  Kaffee Kaffee

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(versteckt)Themen Schreiber
#14
03. September 2014, um 21:05:48 Uhr

Ich hab mein Fund auch wieder in die neue, stärkere Zitronensäurelösung gelegt, mal sehen wies am Ende aussieht - oder besser, so lange drinnen lassen wies geht um zu sehen wie weit das Metall angegriffen werden kann.

Aber Tempelritter  Schockiert wie viele Hufeisen hast du denn bitte ? Lächelnd oder hast dun Pferd überfahren ?

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