[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Sondengehen > Fundreinigung und Restauration > Thema:

 Versprödung bei antiken Silber-Münzen

Gehe zu:  
Avatar  Versprödung bei antiken Silber-Münzen  (Gelesen 2804 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten:  Prev 1 2    Nach unten
Offline
(versteckt)
#15
20. Februar 2015, um 03:22:03 Uhr

Ein sehr spannendes Thema Super vielleicht kann ich dazu etwas beitragen.
Ich wollte schon immer wissen aus was für Stoffen mein keltisches Kleinsilber und MA Münzen sind und wie deren prozentuale Stoffanteile liegen. Nach einigen Gesprächen mit den zuständigen Profs stellte sich heraus das die TH auch an einen ähnlichen Auftrag arbeitet und ich durfte mittels XRD einige Münzen probeweise analysieren.
Die Auswertung schaut auch ganz brauchbar aus und ich warte nur noch auf den Prof das der einmal kontrolliert ob das alles seine Richtigkeit hat Smiley
Wir wollen auch noch einmal Münzen mittels RFA analysieren was wesentlich genauere Ergebnisse liefert in Bezug auf die prozentualen Stoffanteile aber das wird leider erst in ca. 2 Wochen möglich sein.
Sicher hilfreich zu wissen was genau in solchen Münzen an Elementen und Verbindungen steckt damit man sie besser reinigen und konservieren kann. Leider hab ich keine alte Münzen zum analysieren zur Verfügung Traurig aber die Ergebnisse von XRD stelle ich nächste Woche rein.

MFG schluss12 Smiley

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#16
20. Februar 2015, um 09:22:51 Uhr

@schluss12: An den Ergebnissen hätte ich Interesse..  Smiley

Offline
(versteckt)
#17
23. Februar 2015, um 13:20:26 Uhr

Hallo

So hier einmal die Ergebnisse von den XRD Messungen von verschiedenen Münzen: Ein Büschelquinar, ein Denar aus Würzburh, Pfennig Nürnberg und ein 1/2 Batzen
Ich werde weitere Münzen analysieren mittels XRD oder RFA und diese auch reinstellen wenn jemand sich für dafür interessiert.
Mal schauen was quantitiv bei den Münzen mit RFA heraus kommt.

MFG schluss12  Smiley


Es sind 5 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

Bitte registrieren Sie sich um sie ansehen zu können.

HighScore Plus - Batzen.jpg
HighScore Plus - Büschelquinar.jpg
HighScore Plus - Denar.jpg
HighScore Plus - Pfennig Nürnberg.jpg
IMG.jpg

« Letzte Änderung: 23. Februar 2015, um 13:26:36 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#18
26. Mai 2015, um 15:39:08 Uhr

Geschrieben von Zitat von c-4
Hätte nicht gedacht, das dieser Effekt so große Ausmaße hat. :Smiley Man kann die Versprödung übrigens rückgängig machen. Wie genau, dazu mache ich grade Versuche mit bleihaltigem Silber, allerdings ist das nur ca. 200 Jahre alt. Danke für die Antworten! Smiley
Ich habe bereits 2 Denare, die von dem Problem betroffen sind. Kaum abgegriffene Münzen in bester Erhaltung, bei denen aber zumindest die Oberfläche pulverartige Struktur hat und sich selbst unter dem Wasserstrahl löst. 

Ich habe auch 2 Schreckenberger von einem Minihort aus dem 16. Jhdt. bei denen dieser Effekt auch zu beobachten ist. 

Ich würde sehr gern wissen, wie man dies rückgängig machen könnte.

Offline
(versteckt)
#19
26. Mai 2015, um 17:17:02 Uhr

Die Versprödung antiker Silbermünzen ist die Folge eines recht hohen Bleigehaltes in nicht ausreichend kupelliertem Silber. Das bei hohen Temperaturen im Silber als feste Lösung vorhandene Blei scheidet sich aus. Diese Ausscheidung geht, wegen des festen Zustands, der die Verlagerung der Atome in den Kristallen sehr erschwert, bei Zimmertemperatur sehr langsam vor sich. Alte Münzen haben aber viele Jahrhunderte Zeit  für diese Umwandlung. In kochendem Wasser kann eine solche Umlagerung und die damit verbundene Versprödung schon nach Wochen eintreten.
Abhilfe: Man muß die Münze über die Umwandlungstemperatur erwärmen, am besten in einem Ölbad bei 300°C. Bei dieser Temperatur geht das Blei wieder in die feste homogene Lösung über. Wird die Münze jetzt wieder abgekühlt, kann es lange Zeit bis zu einer erneuten Ausscheidung dauern. Bei der genannten Temperatur ist im übrigen eine Besachädigung der Münze ausgeschlossen. Auch stark kupferhaltige Münzen können solche Versprödungen zeigen.
mfg


Seiten:  Prev 1 2 
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor