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 Versprödung bei antiken Silber-Münzen

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Avatar  Versprödung bei antiken Silber-Münzen  (Gelesen 2806 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
19. Februar 2015, um 19:35:52 Uhr

Hallo,
es gibt bei antiken Silber-Münzen einen  zerstörerischen Effekt, die Versprödung. Das kann so extrem sein, dass das Metall bei zu starkem Druck  zerbröselt. Ursache ist ein zu hoher Gehalt an Blei im Metall. Hat jemand schon einmal so etwas beobachtet? Würde mich intererssieren.  Smiley

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#1
19. Februar 2015, um 19:43:02 Uhr

kannst du mal ein Bild zeigen das man sich unter Versprödung was vorstellen kann?Oder ist das nur ne Info was du irgendwo aufgeschnappt hast,dachte eigentlich das der Reingehalt bei antiken Silbermünzen relativ hoch ist?
gruß schwingi

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#2
19. Februar 2015, um 19:43:15 Uhr

das kenne ich nur von silbernen aus der frühen neuzeit gerade bei recht dünnen

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#3
19. Februar 2015, um 19:45:32 Uhr

Gibt es nicht auch eine Art versprödung durch die Neuordnung des kristallgitters,  durch die lange liegezeit?

MFG Jäger

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#4
19. Februar 2015, um 19:49:04 Uhr

Ich dachte auch das es bei Neuzeitlichen die sehr dünn sind sein kann,da ich ein Stück habe unter der ich mir eine Versprödung vorstelle.Das trifft glaube ich aber nur bei Acker Münzen zu die über geraumen Zeitraum immer wieder eine vom Pflug ab bekommen,?

gruß schwingi

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
19. Februar 2015, um 19:54:59 Uhr

Man kann die Anzeichen für eine zunehmende Versprödung unter dem Mikroskop an Hand kleiner, netzförmiger Risse wahrnehmen. Das Metall scheint an einigen Stellen bei Betrachtung unter dem Mikroskop in winzige Blöckchen zerfallen zu sein.

Als Ursache wird nach  „Antike Metallurgie und Münzprägung“;  Moesta,Hasso, Franke,Peter Robert; Verlag Birkhauser   1995; der Blei-Gehalt angeführt. Die Ausscheidung des Blei's dauert Jahrhunderte, daher hauptsächlich bei antiken Münzen.


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#6
19. Februar 2015, um 19:56:01 Uhr

Geschrieben von Zitat von schwingi
dachte eigentlich das der Reingehalt bei antiken Silbermünzen relativ hoch ist?
Das trifft vielleicht auf die Römer bis Ende 2. Jh. zu, wobei selbst da das Silber immer weniger wurde.

Aber ich habe auch schon gehört, dass die Kelten zum Teil ordentlich Blei in ihre Silbermünzen gemischt hätten. Leider habe ich jedoch kein Beispiel dafür.

Viele Grüße,
Günter

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#7
19. Februar 2015, um 19:58:42 Uhr

Geschrieben von Zitat von c-4
Hallo,
es gibt bei antiken Silber-Münzen einen zerstörerischen Effekt, die Versprödung. Das kann so extrem sein, dass das Metall bei zu starkem Druck zerbröselt. Ursache ist ein zu hoher Gehalt an Blei im Metall. Hat jemand schon einmal so etwas beobachtet? Würde mich intererssieren. Smiley

Oh ja, da kann ich ein Lied davon singen.

Dieser Fund ist schon sehr alt, alles Silber Münzen aus dem 30 Jährigen Krieg.
Davon ist über die Hälfte zerbröselt, nur die halb und voll Ecu waren gut.

« Letzte Änderung: 02. März 2015, um 20:53:17 Uhr von (versteckt) »

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#8
19. Februar 2015, um 19:59:20 Uhr

ja drusus da muss ich dir recht geben,hab mal einen Limes Denar gefunden der eigentlich Silber sein sollte ich ihm aber als Bronzemünze gedeutet habe,das ist so ein klassisches Beispiel dafür-

gruß schwingi

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#9
19. Februar 2015, um 20:10:48 Uhr

Hallo c-4,

sehr interessantes Thema!  Ich habe dieses Phänomen auch schon beobachtet, aber das Warum...   Nullahnung  Habe an Überdungung, Frostsprengung oder sonstwas gedacht. Dass Blei der Grund dafür sein könnte, macht aber durchaus Sinn. Laut einer Untersuchung von antiken Buntmetallmünzen, scheint auch dort das Blei ein Grund für übermäßige Korrosion zu sein...


 Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#10
19. Februar 2015, um 20:20:43 Uhr

Hätte nicht gedacht, das dieser Effekt so große Ausmaße hat.  :Smiley  Man kann die Versprödung übrigens rückgängig machen. Wie genau, dazu mache ich grade Versuche mit bleihaltigem Silber, allerdings ist das nur ca. 200 Jahre alt. Danke für die Antworten!  Smiley

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#11
19. Februar 2015, um 20:45:44 Uhr

Hi

Ich hatte vor ein paar Jahren mal einen von der Prägung her super schönen Egabal als 
Wald Fund.
Das schöne Stück ist mir noch bei der Bergung in der Hand zerbröselt.

Das Teil war völlig durchkorodiert.

Gruß CR

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#12
19. Februar 2015, um 21:16:10 Uhr

Hallo C-4,
ich kann leider auch ein Lied davon singen.
Mir ist der  Effekt leider schon öfter bei keltischem Kleinsilber aufgefallen.
Die zerbröseln oder brechen selbst bei noch so vorsichtigem reinigen.
Es sind aber nicht alle, sondern nur einzelne, schauen super aus und zerbröseln schon beim hinschaun.
Hat anscheinend wirklich was mit der Legierung zu tun, da alle an der selben fundstelle gefunden wurden (also selbe Umwelteinflüsse, selber Boden etc.)
Ein interessantes Thema, vielleicht findest einen Weg das rückgängig zu machen, wäre toll!
Bin gespannt was du rauskriegst  Super
lg sammlealles

« Letzte Änderung: 19. Februar 2015, um 22:03:40 Uhr von (versteckt) »

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#13
19. Februar 2015, um 21:35:17 Uhr

das thema ist sehr interesant Super,   gruß.

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#14
20. Februar 2015, um 01:11:14 Uhr

Geschrieben von Zitat von schwingi
ja drusus da muss ich dir recht geben,hab mal einen Limes Denar gefunden der eigentlich Silber sein sollte ich ihm aber als Bronzemünze gedeutet habe,das ist so ein klassisches Beispiel dafür-

gruß schwingi


Den Denar würde ich gerne sehen @schwingi ich finde das Thema hoch interessant.

lg neuner

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