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 Was Olivenöl mit der Patina bei Kupfer/ Bronzemünzen macht

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Avatar  Was Olivenöl mit der Patina bei Kupfer/ Bronzemünzen macht  (Gelesen 9183 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
07. Januar 2017, um 23:46:12 Uhr

Ich habe vor einiger Zeit mal Münzen von einem Bekannten bekommen, die er gefunden hatte. Er brauchte Geld zur Restauration des örtlichen Kriegerdenkmals und ich sammele Münzen...
naja, wie auch immer, leider wurden die Münzen mit Olivenöl "gereinigt", wobei versäumt wurde, die Münzen vorher mit z.B. Kaisernatron vom Dreck zu befreien.
Was aber auch teilweise von Vorteil ist, aber in Summe nur zum Schlechten aus fällt.
Warum?
Zum Einen, fassen sich die Münzen schmierig an und riechen auch komisch. Nicht ranzig oder so, aber komisch
Und zum Anderen werdne die Dunkel und man erkennt kaum was, da sich eine Schicht von aufgeqollenem Dreck gebildet hat, der das Münzbild nahezu komplett verschwinden lässt.
Da mir das einfach zu schlecht aussah, habe ich mir die Mühe gemacht und versucht, diese zu reinigen.
Und zwar habe ich die Münzen mittlerweile ein halbes Jahr in Fitwasser eingelegt. Diese habe ich Wöchentlich gewechselt, denn es wurde recht schnell Milichig- grün, wobei die Grünfärbung nach einer Weile abgenommen hat.
Danach mit Kaisernatron gereinigt und kaum etwas runter bekommen vom Dreck. Dafür ist mir auf gefallen, dass sich die Patina aufgelöst hat, bzw sie zerbröselt.
Da dann ohnehin die Münzen im Eimer sind, habe ich als Ultima Ratio sie mit sehr weicher und Feiner Stahlwolle gereinigt.
Die führte nur dazu, dass sich die Münzen weniger rauh anfühlten, man aber immer noch das Schmierige Gefühl vom Olivenöl hat, da dieses offensichtlich in die hinterste Pore der Münze gedrungen ist.
Bedingt dadurch, habe ich mir andere Münzen angeschaut und da gesehen, dass die Patina bei allen derart angegriffen wird, dass sie Porös ist und zerfällt. Wo dies noch nicht passiert ist, wird diese ekelig fleckig und Hellgrün.
Eine Anschließende Reinigung im Ultraschall brachte keine Veränderung.

im Anhang habe ich 2 Münzen. Eine aus dem KR. Leider total hinüber dank der Patinaschäden und eine von Österreich, die eventuell noch zu retten ist. Ich würde aber gern den restlichen Dreck runter bekommen, weiß aber nicht wie, da er dank dem Olivenöl das hartnäckigste ist, was ich kenne.

Die Bilder im Einzelnen:
001: Münze KR und KuK, beide gleich gereinigt und gleich behandelt durch Olivenöl / Vorderseite
002: selbe Münzen, diesmal von hinten. Die Deutsche hat deutliche Schäden an der Patina erlitten
003: Bild mit dem Handy der KR Münze, leider verwackelt
004: Diese noch einmal vergrößert auf genommen. Man sieht deutlich die Schäden.

Fazit: Olivenöl gehört in den Salat, net in die Münze!!


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#1
08. Januar 2017, um 05:06:16 Uhr

Mit "Fit" hast Du Dir selbst ein Ei gelegt. Lesen bildet .... Nach der Anwendung mit Fit soll man ... mit höchstmöglicher Temperatur waschen !!!
Kannst ja mal zum Vergleich (nicht gerade Münzen) mit normaler flüssiger Schmierseife einen Versuch machen. Garantiert frei von Tensiden.
Auch "Bremsenreiniger" (Äther) ist einen Versuch wert.

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
08. Januar 2017, um 11:56:39 Uhr

Geschrieben von Zitat von muhmer1310
Mit "Fit" hast Du Dir selbst ein Ei gelegt. Lesen bildet .... Nach der Anwendung mit Fit soll man ... mit höchstmöglicher Temperatur waschen !!!
Kannst ja mal zum Vergleich (nicht gerade Münzen) mit normaler flüssiger Schmierseife einen Versuch machen. Garantiert frei von Tensiden.
Auch "Bremsenreiniger" (Äther) ist einen Versuch wert.

Das mit dem Bremsenreiniger kann ich mal Probieren.

Was ich dann aber selber nicht verstehe.. Warum reinigen dann soo viele mit Spüliwasser, wenns doch so schädlich ist?

Testhalber habe ich andere Münzen aus dem Konvolut mit sehr heißem wasser gereinigt.. Das brachte keine Veränderung.

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#3
08. Januar 2017, um 11:59:17 Uhr

Letztendlich mal ein gutes Beispiel was Olivenöl wirklich bewirkt, in kurzen Worten, ...rein gar nichts!
Soll mal ein gutes Beispiel für alle Olivenölfans sein  Super

Mit dem Fitwasser, was eigentlich ein normales Spülmittel sein sollte, ist eher ungeeignet, ein Lösungsmittel
(z.B. Kunstharzverdünnung) wär sicher wirkungsvoller zum entfernen, aber die Erfahrungen soll jeder selber
machen .

Gruss Walker

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#4
08. Januar 2017, um 12:00:21 Uhr

Bei solchen Stücken kannst du nicht viel falsch machen, die sind geeignet für den Anfang zum testen.

Dass Olivenöl in die Salat gehört ist schon lange klar, nur müssen es die Anfänger immer noch testen.
Olivenöl dringt in die Patina ein und diese ist nicht mehr zu retten.

Es gibt viele Möglichkeiten Münze zu reinigen, das hängt immer von der Münze und von dem Dreck ab.

Und dein Fitwasser würde ich auch nicht an Antike Münze gebrauchen.  Zwinkernd

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
08. Januar 2017, um 12:04:06 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sarkozi
Bei solchen Stücken kannst du nicht viel falsch machen, die sind geeignet für den Anfang zum testen.

Dass Olivenöl in die Salat gehört ist schon lange klar, nur müssen es die Anfänger immer noch testen.
Olivenöl dringt in die Patina ein und diese ist nicht mehr zu retten.

Es gibt viele Möglichkeiten Münze zu reinigen, das hängt immer von der Münze und von dem Dreck ab.

Und dein Fitwasser würde ich auch nicht an Antike Münze gebrauchen. Zwinkernd

Keine Sorge, ich habs hier nur genommen um heraus zu finden, obs das Olivenöl heraus löst Lächelnd

Sonst reinige ich ganz anders, völlig frei von irgendwelchen Reinigunsmitteln Grinsend

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#6
08. Januar 2017, um 12:13:33 Uhr

Lösungsmittel würde ich auch vorschlagen, denn, das Olivenöl verharzt auch   Zwinkernd

Manche Idiotien sind echt nicht totzukriegen, Olivenöl zur Münzreinigung ist bei weitem nicht die Einzige

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#7
08. Januar 2017, um 14:27:46 Uhr

Geschrieben von Zitat von d.kuebitz
Keine Sorge, ich habs hier nur genommen um heraus zu finden, obs das Olivenöl heraus löst
Probier's mal mit Aceton. Das könnte klappen.

Viele Grüße,
Günter

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#8
08. Januar 2017, um 16:49:14 Uhr

Das mit den verharzten Pflanzenölen kenne ich zur genüge. Die Leute lernen das nie. Ich hatte letztens erst wieder eine Kettensäge bei welcher die Kette im Schwert fest verklebt war.   Grinsend

Nach gut einer Stunde im heißen Schmierseifenwasser ließ sich das ganzen wieder trennen. Den restlichen Mist habe ich mit Bremsenreiniger rausgespült. Bremsenreiniger enthält bekanntlich als Lösungsmittel Äther. Aceton (Nagellackentferner) oder Tri sollten genau so gehen. 

Warum sollte das bei dem verharzten Olivenöl nicht genau so sein? Hauptsache Heiß und anschließend gründlich mit heißem Wasser spülen. Danach kommt der Bremsenreiniger als Wasserverdränger zum Einsatz. Der Rest verdunstet.
Mehr wird sich da nicht retten lassen. 

Im übrigen gilt der Rat für das Entfernen von Speiseölflecken mit Geschirrspülmittel nur für Textilien !!! Und hier soll im zeitnahen Anschluß mit höchstmöglicher Temperatur gewaschen werden.

Da die Geschirrspülmittel bekanntlich Tenside enthalten welche Metalle angreifen bleibt für uns nur " Flüssige Schmierseife " (ohne Zusätze) übrig.

VG

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#9
08. Januar 2017, um 18:28:47 Uhr

Waschsoda werf ich da noch ins Rennen  Zwinkernd

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#10
08. Januar 2017, um 18:37:43 Uhr

Die österreichischen Bronzen, wie die Heller und die späteren Groschen findet man bei uns sehr häufig, deshalb konnte ich auch alle gängigen "Tipps" zur Reinigung an ihnen testen und ALLE haben den Zustand verschlechtert, oder bestenfalls kein Ergebnis gebracht.
Frisch aus dem Boden sind sie grün und schön, so sollten sie auch bleiben.
Natron, Seifenwasser, Zitronensäure etc ruinieren sie komplett. Mit dem Zahnstocher dran rumkratzen ist oft schon zuviel um Konturen zu zerstören, da sie meistens ziemlich porös sind.
Äther habe ich nicht getestet, aber für diese Münzen halte ich ihn ebenfalls für ruinös, was das Münzbild anbelangt.

Man säubert sie indem man sie 1-2 Stunden in heißes Wasser ohne Zusätze liegen läßt, hernach mit einer Zahnbürste vorsichtig unter kaltem Wasser abbürsten. Mit Tuch abtrocknen und dann mit reichlich Ballistol tränken und trocknen lassen. Nun kann man den Dreck entweder abkratzen(schnell/unsicher) oder mit Ballistol die Münze zwischen den Fingern reiben bis sie sauber ist(sicher/aber teilweise sehr langwierig).
Die Patina wird dadurch nicht beschädigt und sie strahlt in sattem dunklem Grün.

Die mit Olivenöl verhunzte Münze kann Ballistol zumindest den Gestank austreiben(habs getestet) und wenn keine Chemikalie vorher am Werk war, sie immer noch reinigen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
08. Januar 2017, um 19:21:39 Uhr

Geschrieben von Zitat von Ernst
Die österreichischen Bronzen, wie die Heller und die späteren Groschen findet man bei uns sehr häufig, deshalb konnte ich auch alle gängigen "Tipps" zur Reinigung an ihnen testen und ALLE haben den Zustand verschlechtert, oder bestenfalls kein Ergebnis gebracht.
Frisch aus dem Boden sind sie grün und schön, so sollten sie auch bleiben.
Natron, Seifenwasser, Zitronensäure etc ruinieren sie komplett. Mit dem Zahnstocher dran rumkratzen ist oft schon zuviel um Konturen zu zerstören, da sie meistens ziemlich porös sind.
Äther habe ich nicht getestet, aber für diese Münzen halte ich ihn ebenfalls für ruinös, was das Münzbild anbelangt.

Man säubert sie indem man sie 1-2 Stunden in heißes Wasser ohne Zusätze liegen läßt, hernach mit einer Zahnbürste vorsichtig unter kaltem Wasser abbürsten. Mit Tuch abtrocknen und dann mit reichlich Ballistol tränken und trocknen lassen. Nun kann man den Dreck entweder abkratzen(schnell/unsicher) oder mit Ballistol die Münze zwischen den Fingern reiben bis sie sauber ist(sicher/aber teilweise sehr langwierig).
Die Patina wird dadurch nicht beschädigt und sie strahlt in sattem dunklem Grün.

Die mit Olivenöl verhunzte Münze kann Ballistol zumindest den Gestank austreiben(habs getestet) und wenn keine Chemikalie vorher am Werk war, sie immer noch reinigen.

Da muss ich aber sagen, dass ich mit den KR- Pfennigen in Zusammenhang mit Kaisernatron gute Ergebnisse erzielt habe. Jedoch kamen die auch top aus dem Boden und waren daher von einer schönen und stabilen Patina überzogen.

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#12
08. Januar 2017, um 23:25:55 Uhr

Geschrieben von Zitat von d.kuebitz
Da muss ich aber sagen, dass ich mit den KR- Pfennigen in Zusammenhang mit Kaisernatron gute Ergebnisse erzielt habe. Jedoch kamen die auch top aus dem Boden und waren daher von einer schönen und stabilen Patina überzogen.

Will ich nicht bestreiten, KR-Pfennig ist mir auch noch keiner untergekommen, um dabei mitreden zu können, ob die Methode ratsam ist.
Ich bezog mich nur auf die Heller und Groschen, die aus der selben Art Bronze gefertigt sind. Die Bronze(centimes) aus Frankreich verträgt z.B. kein Ballistol, also nur für die genannten Münzen anwenden, es gilt nicht für andere bronzene Münzen.

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#13
09. Januar 2017, um 00:11:01 Uhr

S
Geschrieben von Zitat von Andi68
Waschsoda werf ich da noch ins Rennen Zwinkernd
Geschrieben von Zitat von Andi68
Waschsoda werf ich da noch ins Rennen Zwinkernd

Soda = "Waschpulver" = Seife. Seife (Soda) + Wasser = Flüssige Schmierseife.

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#14
09. Januar 2017, um 08:11:14 Uhr

Hier wurde jetzt einige mal von heißen Wasser geredet, aber schadet heißes Wasser nicht der Patina?
Wir reden bei Münzen ja von Metall und wenn man Metall erhitzt, dehnt es sich bekanntlich aus. Die Patina kann sich aber nicht ausdehnen. Dehnt sich das Metall, bleibt der Patina als nicht anderes, als zur reißen und brüchig zu werden.... für mein Verständnis.

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