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 Etwas für Keramikkenner

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Avatar  Etwas für Keramikkenner  (Gelesen 1799 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
03. März 2013, um 23:24:24 Uhr

Habe diese Scherbe auf einem Feld gefunden. Über den ganzen Acker waren derartige Scherben verstreut.
Hat vielleicht jemand ne Ahnung wie alt die sein könnten??
Vielen dank schonmal im vorraus.
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Hinzugefügt 03. März 2013, um 23:24:47 Uhr:



Hinzugefügt 03. März 2013, um 23:25:45 Uhr:

{alt}

Hinzugefügt 03. März 2013, um 23:26:44 Uhr:

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« Letzte Änderung: 03. März 2013, um 23:26:45 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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(versteckt)
#1
03. März 2013, um 23:50:48 Uhr

Hallo,

anhand einer einzelnen scherbe immer schlecht, was zu sagen. Würde hier aus dem bauch heraus aber sofort auf eisenzeit tippen.

Hast du noch weitere?

Gruß
Micha

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
03. März 2013, um 23:54:18 Uhr

Ne, leider nicht.
 Verlegen
Wie kommst du denn auf Eisenzeit?
Woran macht man das fest?

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(versteckt)
#3
04. März 2013, um 00:10:51 Uhr

Ersteinmal nur anhand der farbe, der sichtbaren grobbestandteile und fritten des tons und der "relativen" musterlosigkeit.

Ist auch ersteinmal nur ein bauchgefühl. Eine neuzeitliche Bauernkeramik schließe ich mangels glänzender glasur und der grobheit des tons aus. MA-gefäße sind in dem farbton erher selten. Bronzezeit ist meist mehr beige-orange mit verschiedenfarbigen schiechten, wie ein blätterteig. Slawisch könnte es durchaus auch sein, aber ich meine, dass ich dort einen henkelansatz erkenne und diese bereiche sind in der slawenzeit meist mit wellenmustern versehen. Fur steinzeit ist es zu fein und zu musterlos und große henkel hatten die auch nicht.

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
04. März 2013, um 00:23:20 Uhr

Vielen dank für die AAusführliche Auskunft.
Werd auf jedenfall demnächst meine Augen noch mehr offen halten.
Find ich an jetzt genauso spannend wie metallene funde. Super

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(versteckt)
#5
10. März 2013, um 00:10:12 Uhr

Guten Abend,

leider ist die bisherige Bestimmung nicht ganz richtig.

Bei dem Scherben, bzw. bei der Magerung handelt es sich um ein Produkt, was wohl aus der frühen Neuzeit stammt.

Die Innenseite ist sehr typisch, es handelt sich hierbei um ein tauchbad, was aufgebracht wurde, damit die eigentlich Glasur besser gehalten hat. Was in diesem Fall leider nicht wirklich funktioniert hat.

Über dieser weißen Schicht musst du dir noch eine Bleiglasur Vorstellen.

ich tippe mal auf eine Gelbe, was aber eher ein Schuss ins Blaue ist.

Nach meinen bisherigen Beobachtungen, ist die Gelbe Glasur dazu geneigt, ab zu springen, so das nur noch die Grundierung auf dem Scherben verbleibt.

datieren würde ich deine Scherbe so ab 1550, genauer ist leider nicht möglich, da kein Rand und keine weiteren Charakteristika vorliegen.

Leider hast du uns drei mal das selbe Bild eingestellt, eine Profilansicht wäre hilfreich.

Nach den bisherigen Bildern vermute ich mal, dass sich der Scherben ehemals unmittelbar oberhalb des Gefäßbodens befunden hat.

So das wars für Heute.  Zwinkernd

Liebe Grüße

Le

« Letzte Änderung: 10. März 2013, um 00:13:32 Uhr von (versteckt) »

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#6
10. März 2013, um 11:03:20 Uhr

Moin
Im 14./15. Jahrhundert waren die irdenen Geschirre durchweg unglasiert, d.h. sie hatten eine durchweg rauhe poröse Oberfläche, in der natürlich immer wieder Essensreste, sichtbar oder unsichtbar hängen blieben. In dieser Zeit waren die Vorstellungen von Hygene noch sehr unterentwickelt. Die Gefahren von Infektionen oder Intoxikationen waren hoch.
Eine zunehmende Glasurverwendung ist erst ab mitte des 15. Jahrhunderts erkennbar, deshalb halte ich eine Bestimmung um 1550-1600 schon für richtig.
Gruß
Tom

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#7
10. März 2013, um 16:41:36 Uhr

Im Land des Halbmondes gab es auch schon Glasuren im ausgehenden-frühen Mittelalter.

Bei uns in Nord-Hessen tauchen die ersten Glasuren bereits im frühen 15. Jahrhundert auf, werden aber erst zur Massenware nach 1500, auch wenn es zu dieser Zeit noch viel unglasierte Ware gibt.

Im Rheinland auch schon teilweise Anfang des 14. Jahrhunderts, auch wenn so mancher Rheinländer behauptet, dass es sie auch schon im 13. Jahrhundert gibt. Dazu kann ich aber leider nichts sagen, kann es nur bezweifeln. 

Die Berühmte "Andenne aardewerk"gibt es sogar schon im ausgehenden 12. Jahrhundert.

Bei Interesse einfach mal im Google eingeben.

@  Tom,

von daher sind wir uns schon einig, auch wenn es sehr regionsabhängig zu betrachten ist.

Aber das führt hier sicher zu weit.  Zwinkernd
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#8
10. März 2013, um 17:37:10 Uhr

Klar sind wir uns da einig.
Wobei meine Bestimmung auf den ostbayrischen Raum beruht. Keramikfunde im Raum und Stadt Regensburg belegen diese These. Aber wie du schon sagst: das ist alles regional abhängig.

Gruß
Tom

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
15. März 2013, um 12:22:58 Uhr

Um vielleicht noch mehr Klarheit reinzubringen, wurde sie mitten am Niederrhein , an der niederländischen Grenze gefunden. Der ganze Acker liegt voll davon.
Leider hat der Bauer gerade Gülle gefahren und deshalb hab ich erstmal keine anderen aufgelesen.

Aber nochmals vielen dank für die rege Teilnahme Super

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#10
15. März 2013, um 13:39:32 Uhr

Glasuren (aber sehr selten und nur bei Kannen) gab es schon im 13 Jh. Sie wurde außen aufgetragen. Erst im 15/16 Jh. wurde sie innen aufgetragen. Aufrund der Art des Tones und des Glasurresten würde ich die Scherbe vom 16-19 Jh. datieren.

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