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 Glasbestimmung - Trinkglas mit Steuerrad als Bodenprägung

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Avatar  Glasbestimmung - Trinkglas mit Steuerrad als Bodenprägung  (Gelesen 2465 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
04. April 2018, um 12:33:20 Uhr

Liebes Forum,

im Beitrag von Raymond habe ich es schon im Regal gesehen (Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://www.detektorforum.de/smf/index.php/topic,111839.msg1173042.html#msg1173042
) und hier wollte ich das Glas gern einmal zur Frage stellen. Bitte Bitte schreibt, wenn ihr Infos dazu habt.

Wer kennt diesen Typ, wo kommt er her, und welcher Hersteller nutzte ein Steuerrad als Symbol? [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]

Ich bin mittlerweile sooo neugierig!!!!!


Herzlichen Dank, I4


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(versteckt)
#1
04. April 2018, um 16:18:05 Uhr

sieht mir ganz nach DDR aus.

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(versteckt)
#2
04. April 2018, um 16:24:08 Uhr

Mit diesem Siegel am Sockel habe ich das Glas noch nie gesehen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
07. April 2018, um 07:58:42 Uhr

Guten Morgen, es gibt Neuigkeiten bzgl. des Glases!! Juchhu.


Gestern wieder auf dieser kleineren Halde im Wald gewesen, auf der dieses Glas lag. Sie ist ca 6x3 Meter in den Ausmaßen. [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]

Es war sehr sonnig und ich konnte nur mit dem Handy ein paar Eindrücke auffangen. Es ist offensichtlich, dass sie erst in den letzten Jahren angelegt wurde, da noch nicht viel Laub und nur wenig Äste darüber gefallen sind. Ich vermute, ein aufgegebener Garten, oder eine Laube, deren Inhalte dahin verbracht worden. Wahrscheinlich wird auch etlicher Chemieabfall dabei sein, wie Pestizide und Insektizide, Farben, Lacke usf.

Ich fand auf Anhieb mehrere der gesuchten Gläser:
  [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]


Dabei achtete ich darauf, möglichst nur unterschiedliche mitzunehmen, da mir die Unterschiede fast aller, die da lagen, auffiel.

Zwei weisen eine TGL-Kennzeichung auf, eines dazu eine VEB-Markierung.
[ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]
[ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]

Die anderen wiesen das bloße Steuerrad als Prägung auf, allerdings in unterschiedlichen Größen.
[attachment=10]


Alle 5 intakten Gläser haben unterschiedliche Höhen und Unterschiede in ihrer Weite. Die meisten scheinen also aus der Zeit vor der TGL zu stammen.

Auf zweien waren Deckel:
[attachment=11]


ESINA stellte seit (laut Homepage) 1913 Feinkost her. Nun habe ich noch kein Bild eines Senfglases mit Esina-Deckel gesehen, aber es wäre möglich.
Der Abfall scheint Exemplare aus vielen Jahrzehnten zu beherbergen. Beispielsweise war auch ein altes Imkerglas dabei oder eine Wäschemangel.
[jetzt komme ich langsam mit dem Anhängen der Bilder durcheinander - sie müssten alle unten sein.]

Ich werde der Firma mal eine Anfrage schicken, ob dem Unternehmen aktuelle oder ehem. historisch interessierte Mitarbeiter bekannt sind. Bei anderen größeren Firmen gibt es ja auch solch interessierte Ehemalige.
Bei einer viertelstündigen erneuten Recherche habe ich erstmal nichts weiter gefunden, auch nicht auf Bildern mit Gruppen von DDR-typischen Gläsern.

Bis bald, I4


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« Letzte Änderung: 07. April 2018, um 08:08:05 Uhr von (versteckt) »

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#4
07. April 2018, um 09:29:17 Uhr

von den hunderten Gläser bei mir gefunden, war nie was unterm Glas.
Bei mir handelt es sich ausschließlich um Deutsche WK1 Gläser und natürlich auch Französische

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
07. April 2018, um 14:12:04 Uhr

Ja, Raymond, ich denke auch, dass die Form an sich schon älter ist, und bis in die DDR-Zeit immer wieder nachgepresst/benutzt wurde. Ich finde interessant, dass auch die Böden immer anders aussehen, also die Form der Ränder. Bin echt mal neugierig, welcher Hersteller für das Steuerradsymbol steht.
Interessant ist auch, dass die Gläser ohne TGL-Kennzeichnung unterschiedlich groß sind. Ich werde von der Halde mal noch mehr holen, vielleicht find ich auch noch ältere Dinge, die der Gartenbesitzer aufgehoben hatte.

Viele Grüße zum Wochenende, I4

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#6
07. April 2018, um 14:56:12 Uhr

Vielleicht sind das ja auch Gläser aus einem der Sozialistischen Bruderländer. Zwinkernd

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
23. Juli 2018, um 08:12:20 Uhr

Liebe Lesenden, News vom Steuerradsymbol:

die Gläser stammen aus der früher u.a. als Annahütte genannte Glashütte in der Lausitz, Schipkau. Ein ähnliches Radsymbol hat auch die Hütte Noell & Campe, diese ist es aber nicht.


Ich hatte verschiedene Leute angeschrieben, und will euch ein paar weitere Experten nennen:


Stadtmusem Ilmenau - hier Fr. Kunze, das Museum hat einen Katalog zur Bestimmung der Bodenrpägung und es gab Industrieglasherstellg. in der Stadtgeschichte samt Verein usw.;

Zeitschrift "Der Glasfreund" - Hr. Wieland Kramer, Herausgeber, er gab den entscheidenden Tipp;

Hr. Uwe Claassen - ehem. Museumsleiter in Lauscha;

Fr. Dr. Andrea Geldmacher von der sächs. Landesstelle Museumswesen (sie hat auch an dem Metier allgemein Interesse);

dann kann man sich noch bei der Pressglas-Korrespondenz im Internet kundig machen, hier Siegmar Geiselberger;

Und es soll einen Fachausschuss V (Glasgeschichte und Glasdesign) innerhalb der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft geben.


Ich hoffe alle Helfenden genannt zu haben. Es gibt sicher noch mehr Leute und Institutionen, die Ahnung und Interesse haben. Leider hat das Glasmuseum Weisswasser (deswegen auch GWW-Prägung auf den vermutlich jüngeren Gläsern) noch keine Zeit zur Antwort gehabt, auch konnte ich in der Antwortmail des Museum keine Anrede, keine Grußformel und keinen Namen desjenigen finden, der mich anschrieb. Von einem öffentlichen Museum ist etwas befremdlich.

LG I4

« Letzte Änderung: 23. Juli 2018, um 08:18:12 Uhr von (versteckt) »

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#8
23. Juli 2018, um 08:36:52 Uhr

erinnert mich an alte Münzen Wappen von Minden oder Osnabrück

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
23. August 2018, um 18:03:31 Uhr

In der Glassuche bei mir gibt es weitere Ergebnisse. Bei einem der sechs Glasböden ist das Zeichen GWW nicht als Glaswerk Weißwasser sondern Glaswerk Waldau identifiziert worden. Im Glasmuseum Weißwasser gibt es noch Experten aus der DDR-Zeit als beratende Partner, und so hat Herr Exner das Glas als solches aus Waldau identifiziert. Er sagte auch, dass das einfache Senfgläser waren.

Das ist eigentlich spannend, denn jetzt wird deutlich, dass sie zu manchen Zeiten in Annahütte (Rad), und zu anderen Zeiten in Waldau ("GWW") gefertigt worden. Diese einzelnen Hütten/Betriebsteile waren jeweils unterschiedlich und zu manchen Zeiten zusammen in verschiedenen Betriebszusammenfasssungen.

Waldau (GWW), was meist zum Glaswerk Schleusingen gehörte - auch hier war meist eine ganze Gruppe von Hütten zu einem Komplex unter einem Namen geformt - dieses ganze Glaswerk Schleusingen wiederum gehörte in folgenden Zeiten zu Weißwasser:

von 1954-1956 Industriezweigleitung Glas, Weißwasser;
[...]

1964-1979 VVB Haushalts- und Verpackungsglas, Weißwasser;
[...]

1985-1990 Kombinat Lausitzer Glas, Weißwasser

Das konnte ich der Pressglaskorrespondenz PK-2009-1-06 entnehmen.
Ein Hin und Her war das.


Momentan habe ich noch keinen weiteren Kontakt zu AnnaHütte oder Waldau und werde dort weiterforschen. Vielleicht gibt es dort Glasfreaks, die was aufgehoben haben.
Ja, und mehr gibts noch nicht.

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#10
23. August 2018, um 18:46:38 Uhr

sehr lobenswert wie du dich mit dem Thema auseinander setzt.. Tolle Sache.   Super  Smiley

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