Hilfe zur Gläserbestimmung - Fundorte und Charakteristika - alte Müllhalden

Liebes Forum,

wie hier (Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Prolog
Es begann vor mehreren Jahren, als ich in einem Wald am Wegesrand quasi mehmals und hintereinander aufgebrochenen Boden fand, in ihm Keramikscherben, und dann überlegte - "Hah! Hier sehe ich also mal die Spuren jener Sondler, über die man so manches liest und hört." ;-)
Ich dachte mir, dass also die Scherben nebenbei ans Tageslicht kamen, bis mir auffiel, dass Teller mit NS-Insignien dabei waren. Jahre später und viele weitere Gänge dorthin, und mit dem Kennenlernen von Luftbildern und digit. Geländemodellen kam ich darauf, dass da mitten im Wald eine zugewachsene Müllkippe liegt. Kein Wunder, waren doch Luftwaffe-Kaserne, mehrere Barackenlager, später GSSD/WGT-Kaserne, Erstaufnahmelager u.a.m. in der Nähe.
Nach und nach wurde deutlich, dass nur manche Flurstücke, die JAhrzehnte mit Abfällen belastet worden waren, 'saniert' wurden, und andere dem Vergessen anheim fallen sollten, wieder andere einfach vergessen worden oder nie registriert waren.
Broschüren über unser heute sehr hohes Umweltbewusstsein findet man zuhauf, Infos über Müll und Abfall bleiben unbeachtet. Viele wundern sich gar, warum man sich dafür interessiere. Mittlerweile ist mir bewusst, dass es einerseits schon ein für viele ein langweiliges Thema ist, und viele andere wollen partout nicht einsehen, dass es vor 30 Jahren an vielen Stellen genauso ausgesehen hat, wie man es heute nur über Länder wie Albanien oder Rumänien annimmt. Auch bei uns brannten Müllhalden, wurde einfach Vieles wild in die Gegend gekippt oder Sondermüll einfach in den Wald geschafft. Sehr viele können davon berichten, und sehr viele sagen aber auch, dass das nicht stimme. So der Stand. Kulturwissenschaftlich ein seeeeehr interessantes Thema.


Fundstelle

Quelle Luftbilder: die offenen Geodaten Thüringen.
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Zur Übersicht der zugänglichen Datenbereiche:
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Wie auf den Bildern ersichtlich, wurde ein beginnender Taleinschnitt nach und nach verfüllt. Die oberflächliche Ausdehnung der großen Deponie sind ca. 100m auf 80m, als unregelmäßiges Viereck angeordnet. [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]
Die Deponie wuchs ab den 50ern zu, und ist in den 80ern mit Hochwald bedeckt. Auffindbarer DDR-Anteil ist nur in einem straßennahen Bereich. Die ersichtlichen Splitterschutzdeckungen 1945 sind noch auffindbar.

Um Jena sind mir mittlerweile 6 Deponien bekannt, die in Tälern angelegt wurden. Bis auf 1 sind alle nicht mehr benutzt, sind quasi "leere Gelände", Sukzessionsgebiete. Weitere Gelände sind nach der polit. Wende im Laufe der 90er Jahre zu Naturschutzgebieten geworden, in den meisten wurde bis Ende der 90er noch Hausmüll illegal verlagert. Da sie nach mehreren Jahren dennoch zuwachsen, sind wie ganz wie im Sprichwort bald vergessen, weil sie zugewachsen sind: eben "Gras drüber", und weg aus dem Sinn.
Dabei kann man Flächen finden mit Schlacke, Dutzende Quadratmeter mit Sanitärmüll, Öfen, die man aus Erdhaufen puhlt, immer wieder Glas und Geschirr, Plaste, Kunststoffe, usf.  

Kunststoffartikel fotografiere ich meist nicht. Ausser die Ausmaße erreichen eine 'negative Ästhetik', indem sie Kulturflächen abbilden, die verdrängt werden. Oder sie bilden neue 'Kompositionen' mit Moos und Pflanzen, oder sind völlig zugewachsen usf. [attachment=13][attachment=14][attachment=15][attachment=16]

Fundbeispiele

Wer auf den folgenden Bildern Sachen wiedererkennt, Informationen hat - bitte schreibt in diesen Thread. Wahrscheinlich werde ich seperat weitere erstellen. Ich habe im Netz, wenn ich nach alten Glasflaschen suchte, nur Bilder alter Milchflaschen gefunden und habe die Vermutung, dass es sich bei manchen Flaschen um welche aus den 40er Jahren her, oder gar älter, handelt.
Man findet auf dieser oben angesprochenen einen Deponie alles.... ob es auseinandergefallene Batterien sind, Toilettenreste, Spülanlagen, Waschbecken, Keramik aller Art, Einweckgläser aller Art und aus allen Zeiten, es ist furchtbar spannend. Jeder, der diese Fläche betritt, dem ich sie bisher zeigte, ist hin und weg. Die Beispielbilder sind ein klitzekleiner Auszug aus dem zu Findenden. Die Gruppen von Flaschen ist innerhalb weniger Minuten so zusammenlegbar, so dicht liegt alles. [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]

Auch an anderen Stellen in dem Dutzende Hektar großen Stadtwald liegen kleinere Müllhalden. Meist DDR-Müll, manchmal Gläser wie diese hier - kennt sie jemand?   [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] [attachment=10]

Oder hier: Wer kennt diese Gläser? [attachment=11][attachment=12]

Also wahrscheinlich werde ich für die Gläser einen seperaten Thread beginnen, in dem wir Infos zusammentragen können. (Momentan habe ich Urlaub, Juuhu).
 



Soweit erstmal. Danke für Eure Beiträge!!
I4

Moin, ein sehr spezielles Gebiet. Freue mich auch immer, wenn bei Erdarbeiten ein heiles Flaconfläschchen oder eine uralte Bierflasche aus der heimischen Brauerei zu Tage kommt... Gereinigt haben diese Dinge auch einen Reiz...
Gruss Bigfoot

Hi,
 
 
 
sei gegrüßt, ich habe mich damalsaus aktuellem Anlasse ebenfalls kurze Zeit mit jüngeren Deponien beschäftigt. Jedoch aus der Zeit ca. 1870 bis 1930. Meine Frau und ich haben hier immer Flaschen und technisches Steinzeug aus Apotheker Abfall gesammelt. Hier waren besonders die Ausblühungen und Verfärbungen der Böden bemerkenswert. Heute ist mir bewusst, dass hier viele giftige Substanzen aufgetaucht sind. Aktuell ist hier leider nichts mehr zu finden, es wurde über den gesamten verseuchten Bereich ein Neubaugebiet gesetzt, selbstverständlich ohne zuvor den Boden abzutragen. Ich bin da sehr gespannt ob ich es noch erleben werde, wenn dieser Fusch ans Licht kommt.  

Ja, in meiner Heimat werden sie teilweise auch so nachgenutzt. In einem Fall liegen Gärten drüber (wo nun aber festgestellt wurde, dass sie dort kein Obst essen dürfen und dass man sanieren muss), in einem anderen ist eine Solaranlage drauf. Andere sehen auf den ersten Blick wie normaler Wald aus, aber mit der Zeit erkennt man solche Flächen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit als tatsächliche Deformationsgebiete oder Deponien. Auch mal so in einem Wald, unscheinbare Hügelchen - und plötzlich mit Restern aus 40er Jahren, usw.
Viele alte Deponien im Stadtgebiet sind aber auch unbenutzt und wachsen zu. Andere sind schon in den 70er und 80ern zu Sportplätzen geworden (2x), auf anderen wurden Straßen verlegt (1x), wieder andere wurden bebaut und man erfuhr nur aus der Zeitung (so als Laie im Alltag), dass da sogar geprüft werden musste, ob nicht Flakmunition im Boden lagert.

So richtig alte Deponien habe ich nicht gefunden bisher, es kann sein, dass die gleichen Stellen auch über 200 Jahre benutzt wurden. Die meisten hier sind ab den 60er Jahren bis ca. Ende der 90er entstanden.

LG zum Abend 

Wisst Ihr eigentlich, wo noch Infos über solche Flaschen her bekommt?  [nullahnung]Sind Antiquitätenhändler manchmal Experten?

War als Kind Anfang der 70er mal auf so einer wilden Deponie. War ein wenig Stimmung wie MAD Max. Hier und da brannten schwarz räuchernde Feuerchen ( und heute regt man sich über einen Diesel auf ) Leute kamen und schmissen Müll ins Wasser... Möwen und Dohlen kreisten herum.....

Guten Morgen,

es gibt im Facebook einige Glas Gruppen, besonders beliebt bei unseren Freunden aus den USA.