Das Amt wird dich hier und da mal drauf hinweisen, dass es in deiner Verantwortung liegt, dem Grundstückseigentümer von seinem neuen hälftigen Eigentum in Kenntnis zu setzen.
Die machen da keinen Finger krumm. Müssen müssen sie es sowieso nicht. Ob sie es dürfen, weiss ich nicht.
Zum Thema Melden und abgeben: Ruf den für dein Gebiet zuständigen Referatsleiter Bodendenkmalschutz an, die Nummern finden sich auf der Seite des BlfD. Falls bei dir jemand spezielles für die Meldungen zuständig ist, wird er dich weiterleiten.
Auf jeden Fall kannst du mit demjenigen dann einfach eine Lösung finden, die für alle bequem ist. Unsere sitzen z.B. in Nürnberg und Bamberg, das sind mind. zwei Stunden Fahrt. Wir haben uns so geeinigt, das wenn wir was evtl. meldepflichtiges finden (Unsere Angabe ist "so alles vor 1800"), wirds fotografiert von allen interessanten Seiten, mit Massstab im Bild. Dazu Beschreibung mit: Funddatum, Finder, Koordinaten (Gauss-Krüger Format, das auch der Bayernatlas verwendet), Fundumstände (Fun- Inhalt entfernt ... Kommerzielle Werbung -efe, Hanglage? Alter Weg? evtl. Bodenverfärbungen? Sichtfund? Keramikscherben in der Nähe die genauso alt sein könnten? etc.. was einem so einfällt, was wichtig sein könnte). Das kann völlig formlos sein. Zumindest bei unserer Referentin. Vielleicht wollen deine den Vordruck? Aber auf jeden Fall Angaben zum Grundstückseigentümer mussten wir nie machen.
So. Irgendwann kommt dann von denen eine Mail zurück mit den Daten des registrierten Fundstücks und der Bitte, das dem Fundstück beizulegen. Und manchmal steht dann drunter "Vorlage und Zeichnung erforderlich". Sprich, wir machen 1-2 Mal im Jahr einen Termin, wo wir dann alles was die vorgelegt haben möchten, mitbringen. Schicken ist auch ne Möglichkeit. Musst du dann halt mit demjenigen klären, wie´s ihm und dir am besten passt. Da bleiben die guten Stücke dann erstmal bei denen und beim nächsten Termin bekommst du sie dann wieder, zusammen mit nem Abzug der schicken Archäologischen Zeichnung. Nur Vorweg: Reinigen tun die wenn, dann nur oberflächlich. Um evtl. Restauration und Reinigung musst du dich selbst kümmern.
Zur hadrianischen Teilung. Eigentlich ganz einfach. Wir handhaben das so, das wir dem Bauern erklären, was wir so normal finden und was das normal so wert ist. (Sprich ne Handvoll Reichspfennig und Wert ca 0,5 Euro, Pi mal Daumen
. N leidlich gut erhaltener Römer kann natürlich schon mal n Euro wert sein.
). Wir sagen aber natürlich auch, das ab und an auch mal ne wertvollere Münze etc. dabei sein könnte. Die Antwort ist meist die gleiche (ca. zu 95%): "Tobt euch aus. Da liegt bestimmt nix wertvolles. Wenn ihr Gold findet, sagt´s halt Bescheid." Sprich, wir werden kaum mit jedem .50 cal, Ochsenschuh und Kreuzer zum Bauern rennen, das interessiert die (meistens) auch gar nicht. Selten hast du mal einen dabei, der auch mal mit möchte. Und manche freuen sich auch (ironie) über die Panzergranaten, über die sie Jahre drüberackerten.
Was dann genau mit den Funden passiert: Tja, da musst du dich mit dem Mitbesitzer halt einigen. Ich erklär denen auch im Vorfeld, das wir antikes melden, das evtl. zum Amt muss, etc. s.o. Auch da hatten wir noch keinen, dem das nicht egal war, wieviel römischer Müll da jetzt genau auf seinem Acker liegt. Interessiert die meisten wenn, dann nur periphär. Im Gegenteil freuen die sich meist mehr über den neuzeitlichen Müll, den du aufliest.
Sollte jetzt mal was richtig wertvolles dabei sein (Goldmünze etc.) müsst ihr euch halt einigen. Verkaufen und Erlös teilen? Mitte durchhacken? Einen Tag bei mir einen bei dir? Das bleibt dann euch überlassen, was für eine Lösung ihr findet. Es gehört jedem zur Hälfte, d.h. egal was passiert, es benötigt das Einverständnis des jeweils anderen.
Edit:
Sprich, so ein Hexenwerk ist das gar nicht. Ist natürlich jedem selbst überlassen, ob er das macht. Nach dem Denkmalschutzgesetz bist du verpflichtet, eventuelle Bodendenkmäler (dazu gehören auch Einzelfunde) zu melden. "Es genügt den Grundbesitzer zu fragen" ist also falsch. Und ehrlich: Alle 1-2 Wochen die Funde fotographieren (macht man ja normal eh) und das ganze mit paar Zeilen Text in ne Mail zu packen... wirklich keine Riesenarbeit. Und sich 1-2 Mal im Jahr mit den Archies treffen finde ich eigentlich auch eher interessant, als Pflicht. Meist haben die ja doch auch immer was spannendes da. Letztes Mal durften wir in nem ganzen Eimer mit karolingischen und Mittealter Scherben wühlen und neolithische Steinwerkzeuge befummeln, um langsam ein Gefühl dafür zu bekommen. Ist ja auch mal lustig. Wem die extra Arbeit zu viel ist und wer sich denkt "Wo kein Kläger..." bitte.. jedem seine Sache.
Ich kanns nur empfehlen, da hat man wenigstens auch legal seine Ruhe.