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 Drei-König-Bräuche (6. Jän.)

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Avatar  Drei-König-Bräuche (6. Jän.)  (Gelesen 895 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
13. August 2009, um 16:25:18 Uhr

Die Bayern und die Österreicher können sich über die Drei Kini (Drei Könige) nicht beschweren! Schließlich verdanken sie ihnen einen eigenen Feiertag im gerade erst angelaufenen neuen Jahr! Ins einschlägige ostalpine Brauchtum rund um den Jahreswechsel wurden die Gestalten aus dem Matthäus-Evangelium aber eher „hineingetreten” als sie selbst – abgesehen von der zeitlichen Nähe zu Christi Geburt – etwas damit zu tun hätten. Im Grunde ist auch dieses angebliche Trio bei uns nichts anderes als einer der vielen Auswüchse des (hatscherten) Versuchs, der heimischen Verehrung der keltischen Bethen-Trinität Herr zu werden!

Die magische Formel mit den drei Buchstaben K(C), M, B und mit den drei Kreuzen, die in den Ost-Alpen am Drei-Königs-Tag von den „Stern-Singern” über den Türen angebracht, und nunmehr mit dem Satz „Christus Mansionem Benedicat” (Christus segne dieses Haus!) gedeutet, wird, kann kaum über den uralten „heidnischen” Hintergrund hinweg täuschen! Es legt ihn samt seinem Drumherum relativ leicht offen: Der Ursprung des Rituals geht auf verdrängte und verteufelte keltische Wurzeln zurück, bei denen das Jahreswende-Fest der Kelten und ihre Bethen, als mütterliche Beschützerinnen und Seelen-Beglei-terinnen, eine zentrale Rolle spielten!
Sternsinger, Jan Steen (1626-79)

Was seit der Zeit der Gegenreformation in böser Absicht auch als gefährlichste Perchtennacht oder schlimmste Rauhnacht interpretiert wird – und von den Nazi-Ideologen und „Brauchtumshütern” begierig weiterentwickelt wurde – geht auf den wichtigsten Glücks-Termin der Kelten, auf die Samhain-Nacht (31.Okt./1.Nov.) zurück! In dieser Nacht stand die Tür zur paradiesischen Anderswelt offen und die Seelen der verstorbenen Familienmitglieder konnten unter der Führung der Bethen – insbesondere der Berg- und Wintermutter Borbeth, auch als Betten-Schüttlerin Holle (Heilige) oder Holler-Mutter bekannt – ihr ursprüngliches Heim besuchen, um dorthin Glück zu bringen.

Die Bethen oder „Berchten” und ihr Gefolge an Seelen (als Kelten natürlich alle „ungetauft”) sollten dabei nicht beobachtet werden. Was weiter nicht schwierig war, da zu dieser Zeit ohnehin das große Fest der dörflichen Gemeinschaft stattfand! Im Zeichen der sprichwörtlichen Gastfreundschaft der Kelten, war es aber üblich, der Bethen- und Seelenschar symbolisch den Tisch zu decken und – nachdem die Hausbewohner wieder vom Gemeinschaftsfest zurückgekehrt waren und Haus und Hof mit dem neuen Hl. Feuer gereinigt (geräuchert) hatten – den durch die Bethen erneuerten Schutz mit ihrem Symbol, den drei Kreuzen, über den Türen zu manifestieren. - Die Initialen K+M+B der ab dem 11. Jh. als Bethenersatz eingeführten „Heiligen Drei Madln” (Katharina + Margaretha + Barbara) kamen erst viel später dazu!

Was hat aber nun der keltische Rummel um den 1. November (Samhain - heute Allerheiligen/Allerseelen) mit dem über zwei Monate späteren Termin 6. Jänner zu tun? Die Antwort ist – trotz Jahrhunderte geübter Verwirrung – recht einfach: Da das keltische Neujahrsbrauchtum (Besuch der Bethen, Räuchern usw.) nicht aus-gerottet werden konnte, wurde es je nach Aspekt verteufelt oder in die „neuen” Rituale zu den „neuen” gültigen Terminen integriert. Und diesbezüglich tat sich, insbesondere was den Beginn des „Neuen Jahres” betrifft, eine große Bandbreite an (umstrittenen) Terminen auf, die von der astronomischen Wintersonnenwende (21. Dez.), über den Geburtstag des Sonnen- oder Christengottes (24./25. Dez.), dem kalendarischen Jahresbeginn (31. Dez./1. Jan.) bis zum nachge-henden Julianischen Kalender (6. Jan.) reicht, den die Ost-Kirchen beibehalten haben.

Bei Licht betrachtet ist es weiter nicht verwunderlich, dass die magische Formel, welche die Sternsinger „zum letzten Abdruck” (möglichen Termin) am 6. Januar mit geweihter Kreide neu anschreiben, in manchen Gegenden z.B. schon am „Thomastag” – also zur Wintersonnenwende – oder zu Weihnachten rituell angebracht wird. (Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens) Alle diese Termine sind folgerichtig auch als „Rauhnächte” oder Perchten-Nächte bekannt. Ihre Dämonisierung ist ebenso dummer Schwindel, wie die „neu-heidnische” Erfindung von „Schiach-Perchten”, die im Zeichen pervertierten „Brauchtums” mit Monsterzügen zunehmend den christlichen Teufel vulgo Krampus im Gefolge des ausgewiesenen Bethen-Heros Nikolaus verdrängen.

auzug deikelten.at
mfg.zenzi

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(versteckt)
#1
13. August 2009, um 16:44:21 Uhr

Sehr interessant, danke.

masterTHief

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(versteckt)
#2
13. August 2009, um 16:54:07 Uhr

hI hAST DU MAL WIEDER WAS ZUSAMMEN GEZAUBERT;TOLL Super Smiley Super Smiley Super Smiley

Gruß willi

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