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 habe mal nach den Essgewohnheiten der Kelten gegoogelt.

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Avatar  habe mal nach den Essgewohnheiten der Kelten gegoogelt.  (Gelesen 711 mal) 0
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08. Januar 2010, um 03:05:17 Uhr

Quelle:wecarelife.at

Hier das Ergebnis:

Was die Kelten speisten

Wenn man sich im www auf die Suche nach Angaben macht, die mit alter keltischer Kochkunst und den damals vorhandenen Nahrungsmitteln zu tun haben, so stößt man immer wieder auf irische und teilweise auch schottische Webpages. Die Rezepte, die man dort findet, sind die heutige Hausmannskost dieser Regionen. Mit der altkeltischen Ernährung haben sie aber nur bedingt etwas gemein. Denn Erdäpfel, Backpulver und ähnliches gab es damals schlichtweg nicht.

Die Auswahl an Nahrungsmitteln war eingeschränkt, vergleicht man sie mit der heutigen Vielfalt. Das Klima und die Witterung nahmen großen Einfluss auf Art und Menge der Feldfrüchte und auch auf die zu Arbeits- und Futterzwecken gehaltenen Haustiere.
Große Teile Europas waren noch mit Wald bedeckt, vorwiegend mit Eichen, Buchen und im Alpengebiet auch Mischwäldern mit zusätzlich noch Fichte und Tanne. Diese Wälder wurden extensiv als Viehweiden genutzt. Eicheln und Bucheckern stellen sehr nahrhaftes Futter für Schweine dar und wurden außerdem als Wintervorrat gesammelt. Aus Eicheln lässt sich ein Mehl bereiten, indem man sie schonend röstet (um die giftigen Substanzen unschädlich zu machen) und anschließend zermahlt. Entweder man kocht daraus den auch heute noch bekannten Eichelkaffee oder man verwendet Eichelmehl gemischt mit Getreidemehlen für Brot und anderes Backwerk.
Bucheckern sind sehr ölhaltig. Das durch Auspressen der Samen gewonnene Öl wurde für Speisen oder für Lampen verwendet.

Im Ackerbau hatten die Kelten gegenüber den Römern einen schönen Vorsprung - sie waren in der Lage, Eisen zu verhütten und durch eigens dafür hergestellte Buchenholzkohle haltbare Werkzeuge zu schmieden. Auf diese Art produzierten sie stählerne Pflugscharen, die nicht nur die Erde ritzten, wie das bei den römischen Pflugscharen der Fall war, sondern gleich auch die Erdschollen umdrehten. Damit war eine intensivere Bewirtschaftung der Felder möglich.

Was im Kochtopf landete

An Wildtieren wurden Ur, Rotwild, Reh, Elch, Wildschein und auch Bären gejagt. Dies war vor allem in ländlichen Gemeinden der Fall, wo ca. 10% des Fleischbedarfes durch diese Tiere gedeckt wurde. In der Stadt schrumpfte dieser Anteil auf <1%, dort wurde vor allem das Fleisch von Rind, Schwein, Schaf und Ziege, Pferd sowie Hund verspeist - am meisten allerdings Rind, entweder gegrillt oder gekocht.

Gewürzt wurde mit gesammelten Nüssen und Früchten, mit Salz, Pfeffer und Kräutern, die zugleich die Verdauung erleichterten und Nahrungsmittel konservierten. Gemüse wurde entweder gedünstet oder mit dem Fleisch gegrillt.

Zu den Mahlzeiten wurden Wasser und Kräutertees getrunken, außerdem Milch und Bier. Wer zu den wohlhabenderen Bürgern gehörte, konnte sich sogar den Import von Wein aus Italien leisten. Die Kelten waren richtige Saufschädel und angeblich kam es regelmäßig zu Schlägereien im volltrunkenen Zustand, bei denen sogar einige Kontrahenten den Tod gefunden haben sollen.

Gekocht wurde in einem Kessel über dem offenen Feuer, das in den Hüttenboden eingelassen war. Das Feuer musste 24 Stunden lang brennen, ging es aus, so galt das als große Schande für die Hausfrau. Man hatte auch immer etwas Warmes zu essen über dem Feuer, um spontan erscheinende Gäste gebührlich bewirten zu können. Kessel waren entweder aus Ton, aus Bronze oder in reicheren Haushalten aus Eisen gefertigt. Die Hitze kommt bei einem offenen Feuer vor allem von der Seite statt von unten, wenn also Essen anbrannte, dann seitlich und nicht am Topfgrund. Außerdem musste der Kessel immer mindestens halb voll sein, um bei tönernen Gefäßen ein Zerspringen zu vermeiden. Salz wurde nie mitgekocht, sondern immer erst knapp vor dem Servieren zugegeben. Es schadet der Porenstruktur des Tongefäßes, da es in den Poren auskristallisiert und den Ton rissig und spröde macht.
Wasser wurde unter anderem mit Hilfe heißer Steine erhitzt, die zuerst ins Feuer und dann in den Topf hineingelegt wurden. Diese Steine durften nicht aus Feuerstein sein, da sie bei Erhitzen in viele kleine Stücke zerspringen.

 Winken Winken Winken

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