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 Wie sah der keltische Götterhimmel aus?

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28. September 2009, um 09:24:32 Uhr

Wie sah der keltische Götterhimmel aus?
Die Kelten hatten ursprünglich weder Gottväter noch Pantheon!

Chauvis, die die Keule schwingen und solche die Kreide fressen, sind nur zwei Seiten der selben Medaille! Und doch soll es hier gewagt sein, auf den „kleinen Unterschied” der Männer und ihrer göttlichen Vor- und Nachbilder einzugehen. (Schließlich kommen selbst Gorilla-Männchen mit fünf bis sieben Zentimetern aus – im erigierten Zustand, wohlgemerkt!) Tatsächlich kannten die Kelten, entsprechend der Weiblichkeit von Ur-Mutter Erde und der eindeutig zuordenbaren Gebärfähigkeit ihrer Töchter zur ewigen Erneuerung des Lebens, ursprünglich nur weibliche Gottheiten!

Die Männerrollen beschränkten sich auf (körperlich) starke, aber austauschbare und vergängliche Heroen. Ja anfänglich war die große Urmutter von gar keinem Mann, sondern von einer Schlange begleitet. Erst als den Menschen klar geworden war, dass die Männer auch ein wenig Anteil haben an der Neuerschaffung des Lebens, durften sie sich „heldenhaft” mit den Ur-Schlangen (den Symboltieren für den ewigen Kreislauf des Lebens) abraufen und in einem langwierigen Prozess allmählich deren Stellen einnehmen.

Der Schauplatz dieser Auseinandersetzungen zwischen Ur-Schlangen und potenten Heroen war und blieb ein „irdischer”! Dies schon deshalb, weil die dominierende göttliche Urmutter eben Mutter Erde war! Und auch die (vorübergehend) verstorbenen Seelen entschwebten in keinen überirdischen oder jenseitigen „Himmel”, sondern fanden Aufnahme im durch und durch „irdischen” Bauch von Mutter Erde, bei uns auch Berg- und Wintermutter genannt, der auch von ihrer Schlange symbolisiert sein konnte, wie z. B. deren mythologische Schwester, die See-Schlange des Jona.

Der „Himmel” über ihnen war kein Göttinnen- (oder gar Götter-) Sitz, sondern lediglich Firmament und Platz zum Wettermachen! Und die dafür eingeteilten Heroen waren bei den Kelten keine Götter – und noch weniger „Götterväter”, sondern der Muttergöttin ergebene und untergebene Beauftragte. Zum „Lohn” für ihre Dienste, durften Sie vorübergehende Liebhaber der ewigen Göttin sein. Die abwegige Fiktion eines keltischen „Götterhimmels” mit einem Götter-Dreigestirn, einem Trio aus den Herren Taranis, Teutates und Esus ist – nach der Devise „Chauvis aller Zeitalter, vereinigt euch!”, oder noch besser „...haltet einander die Stange!” – leider ein seit mehr als zwei Jahrtausenden überwuzeltes Zerrbild, über das zwar selbst die Gorillas nicht lachen könnten, das aber trotzdem noch immer einschlägig bemüht wird!

Neben dem sattsam bekannten Kessel von Gundestrup gehört seit dem letzten Jahrhundert auch die Schnabelkanne vom Dürrnberg zu den wehrlosen Opfern auf Cäsar, Lucanus und ähnlicher Klassiker zurückgehender dümmlicher Macho-Projektionen. So sei das amphibisch anmutende erdverbundene Tier am Henkel der Kanne, das eindeutig eine kreative Weiterentwicklung der (nach Art des Cernunnos gehörnten) Urschlange bzw. des Lindwurms darstellt, ein Abbild des Taranis. Diese Interpretation ist auch deshalb ein aufgelegter Unsinn, weil das Symboltier des keltischen Atmossphäre-Heros Taranis unzweifelhaft der Adler war - und kein Kriechtier mit andersweltartigem Bauch!


qwelle diekelten.at

mfg.zenzi

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