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 >  Fundforen > Schmuck und Zierrat > Knöpfe (Moderator: Derfla) > Thema:

 Zeitliche Eingrenzung von Arsenknöpfen

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Avatar  Zeitliche Eingrenzung von Arsenknöpfen  (Gelesen 12591 mal) 0
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#15
25. November 2014, um 19:24:30 Uhr

Ganz egal wie man diese Knöpfe von der Legierung her benennt, man wird da immer daneben liegen.Bleibronze, Eisenbronze,Messing-Bronze, Nickelbronze oder Arsenbronze. Im Einzelfall kann man das ohne Analyse gar nicht beurteilen. Als Weißmetall, wie die Archäologen gerne helle Knöpfe beziffern kann man es auch nicht nennen, dann würde ich das eher als sog.Arsenbronze laufen lassen. Im englischsprachischen Raum  nennen sie diese Legierungen TOMBAK auch im französischen Raum. Auch Argentan oder Neusilber, German Silver,Alpaka wenn da Nickel drin ist
Derfla  Winken

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#16
25. November 2014, um 21:30:55 Uhr

Also TOMBAK gefällt mir persönlich am besten.
Drum werd ich zukünftig diese Bezeichnung nehmen.

 Winken

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#17
26. November 2014, um 07:44:43 Uhr

Bei dem Begriff Tombak besteht allerdings Verwechslungsgefahr: technisch bezeichnet man mit TOMBAK kupferreiche Messing-Legierungen mit ca. 72-90 % Cu, Rest Zink. Hat mit den Mehrstoff-Legierungen der sog. Arsenbronzen wenig zu tun.
Der Begriff Arsenbronze ist in so fern gerechtfertigt, da der Gehalt an Arsen oder Antimon (auch wenn er nur einige % ausmacht)  wahrscheinlich die Ursache für die hohe Korrosionsbeständigkeit der Metalle ist.


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#18
26. November 2014, um 09:15:35 Uhr

Das ist das Gleiche mit dem heutigen Titanzink in der Titan nur in in ganz geringer Menge  vorhanden ist. Wenn in der Legierung Arsen drin ist, dann ist sie äußerst spröde und für manche Sachen, z.B. als Münzlegierung zum Stempeln nicht geeignet. Also ich würde es auch als sog.Arsenbronze auch belassen und dafür das Argument von C-4 als Hauptargument anführen.
Derfla  Winken

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#19
26. November 2014, um 11:57:23 Uhr

Okay, dann bleiben wir bei Arsenbronze und wenn wieder jemand nachfragt WARUM, dann präsentieren wir ihm den Threat hier und dann weiß er warum.

 Winken

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#20
26. November 2014, um 12:45:38 Uhr

Geschrieben von Zitat von Cannonball

....
im Jägerschnitzel ist ja auch kein Jäger drin Grinsend 

....

Gruss Cannonball

man gut, dass wir nicht über Kinderwurst oder Hundekuchen reden. :-)

Gruss Bigfoot

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#21
26. November 2014, um 14:16:49 Uhr

Geschrieben von Zitat von bigfoot
man gut, dass wir nicht über Kinderwurst oder Hundekuchen reden. :-)

Gruss Bigfoot

Ganz zu schweigen von Babyöl.. Lächelnd

Hinzugefügt 26. November 2014, um 14:17:01 Uhr:




« Letzte Änderung: 26. November 2014, um 14:18:49 Uhr von (versteckt) »

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#22
26. November 2014, um 18:20:01 Uhr

Meine Archäologin nennt solche Materialien "Buntmetall". Knopf aus Buntmetall, Schnalle aus Buntmetall....usw. Das habe ich mittlerweile übernommen, denn es ist praktisch. LG

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#23
26. November 2014, um 18:29:34 Uhr

Geschrieben von Zitat von Rizzo21
Okay, dann bleiben wir bei Arsenbronze und wenn wieder jemand nachfragt WARUM, dann präsentieren wir ihm den Threat hier und dann weiß er warum.

 Winken


Ich mache es anders: Ich sage, er heißt nur im - Detektorforum - so, in Wirklichkeit ist da gar kein Arsen drin. da Arsen ein Verdampfungspunkt von 615°C hat und aus der Schmelze vor und während des Gießens größtenteil verloren geht. Auserdem wird es sei 1500 vor Ch. nicht mehr verwendet. Sollten doch minimale Reste enthalten sein. Ist das rein zufällig, aber so gering das man es von außen nicht erkennen kann.
mfg

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#24
26. November 2014, um 19:26:05 Uhr

Tatsache ist, daß einige % As enthalten sind. Ob diese zufällig in die Legierung gelangten..schon möglich, durch die Verwendung entsprechender Erze und die damit einhergehende Zementation. Es ist aber auch genauso möglich, das As bzw. Antimon absichtlich zugegeben wurde, die Verdampfungsverluste sind dann nat. einkalkuliert. Das Problem lässt sich aber auch  durch die Verwendung einer Vorlegierung umgehen.
In Erzen kommt As sehr häufig vor, zusammen mit Antimon, Zink usw., da wäre eine "Verschmutzung" naheliegend.
Wahrscheinlich ist, daß diese Legierungen gute Gußeigenschaften aufwiesen, was die Dünnflüssigkeit und das Schwindverhalten anging. Das ist aber nur eine Vermutung, die allenfalls durch Experimente zu klären wäre.  Smiley

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#25
26. November 2014, um 20:41:13 Uhr

Arsen ist wegen seiner Vergesellschaftung mit den Sulfidmineralien des Kupfersulfats immer in alten Bronzen vorhanden. Während der Reduktion von Kupfererzen zum Metall vereinigt sich das Arsen mit dem in der Schmelze vorhandenen Sauerstoff unter Bildung von Arsentrioxid, welches in Kupfer unlöslich ist und durch nachfolgendes Verdampfen und Sublimation aus dem geschmolzenen Metall entfernt wird.Auf diese Weise wird die Bildung von  Kupferoxid vermieden. Ein Arsengehalt bis 0,5 Gewichtsprozent härtet das Kupfer.
(Fester, G. A.: Kupfer und Kupferverbindungen im alten Argentinien. Chymia B (1962) S. 21 - 31, Philadelphia.)

Im Bereich von 8 Gewichtsprozenten ist das Verhalten des Arsens dem des Zinn ähnlich, d. h. es bildet Arsenbronzen. Diese sind gut dehnbar und können heiß und kalt ohne Rißbildung bearbeitet werden.
(Charles, J. A.: Early arsenical bronces - a metallurgical view. - Amer. J. Archaeol. 71 (1967) 1, S. 21 - 26. New York)

Alte ägyptische Bronzen enthalten bis zu 3 % Arsen. Hohe Arsengehalte wurden auch in alten griechischen Bronzen und im geringen Ausmaß in syrischen, indischen und chinesischen Bronzen entdeckt.

Antimon als Legierungsbestandteil steigert ebenfalls die Härte der Legierung. Es wurde im Laufe der Bronzezeit immer mehr durch das Zinn verdrängt und kommt vor allem in Funden aus Zinnarmen, aber antimonreichen Gegenden wie Siebenbürgen und dem Kaukasus vor.
Nach Witter ist der Antimongehalt alter europäischer Bronzen nicht beabsichtigt, sondern rein zufällig.
Antimon wurde im Altertum - obwohl seine Gewinnung und Verarbeitung schon lange bekannt war - nicht als ein besonderes Metall erkannt, sondern noch bis zum 16. Jh. für eine Art Blei gehalten.
mfg

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#26
26. November 2014, um 20:52:30 Uhr

Also ich bin ja jederzeit bereit nicht Arsenbronze zu dieser Legierung zu sagen, aber dann gib mir dochBITTE endlich mal die deiner Meinung nach korrekte Bezeichnung, PeterSalier. Bitte !

 Winken

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#27
26. November 2014, um 21:16:27 Uhr

Wenn ich ein Bronzeartefakt finde dann weiß ich in den wenigsten Fällen, oder nie, welche Bestandteile dieses Bronzeteil enthält.
Die Bezeichnung ist natürlich Bronze. Einfacher geht es nicht mehr.

Bei Münzen käme vielleicht Münzbronze in Frage. Bei Glocken; Glockenbronze, bei Geschütze; Geschützbronze.
Na ja vielleicht noch Zahnradbronze, das war es aber schon.

Die genaue Metallurgische Zusammensetzung dürfte die wenigsten interessieren. Man muß auch nicht unbedingt wissen das die Bronze die die Römer zur Herstellung von Spiegeln benutzten - Speculum - heißt.
mfg





« Letzte Änderung: 26. November 2014, um 21:17:45 Uhr von (versteckt) »

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#28
26. November 2014, um 21:29:49 Uhr

Na Danke schön.
Jetzt darf ich deinetwegen also jedes mal eine wissenschaftliche Legierungserklärung abgeben wenn ich hier jemand so nen Knopf als Bronzeknopf identifiziere und er dann fragt warum diese Bronze nicht golden glänzt wie die welche er kennt.
Da ist ja das "Buntmetall" von Peperoni noch besser.
Ne, ne. Da bleib ich lieber bei Arsenbronze und spar mir das und weiße lieber auf deine Erklärung hier hin wenn mal wieder Einer wie du nachfragt.

 Winken

Hinzugefügt 26. November 2014, um 21:38:30 Uhr:

Was haltet ihr von "Weissbronze". Ist zwar auch eigentlich ne andere Legierung was ich so gegoogelt habe, aber es doch eher treffender als einfach nur "Bronze", oder das verschmähte Arsenbronze, weil es ja "weisse" Bronze ist.

 Winken

« Letzte Änderung: 26. November 2014, um 21:38:30 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#29
26. November 2014, um 21:45:58 Uhr

Mit deiner - Weissbronze - bist du schon wieder bei mir.
Bronzen die über 20 % Gewichtsprozent Zinn enthalten, sind silberweiß und stark glänzend.
mfg

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