Webstuhlgewicht?

Hallo,

könnte es sich bei dem abgebildeten Teil um ein Webgewicht handeln? Das Teil wurde auf einem Acker gefunden. Wurden relativ einfache Gewichte nur in der Antike verwendet oder auch im MA? In der Nähe habe ich auch den Spinnwirtel gefunden, bei dem es sich vielleicht auch eher um ein Wegbewicht handelt (Hat allerdings eine konische Bohrung).

LG Tbix

Moin,

bei deinem gelochten Stein könnte es sich eventuell auch um eine natürliche Lochung handeln. Jedoch scheint das Loch auf einer Seite angespiegelt zu sein.

Webgewicht würde ich vom Bauchgefühl mal verneinen. Eher ein Netzsenker. Ob nun von der Fischerei oder von der Jagd lässt sich nicht sagen. Auch zum Alter kann man nichts sagen.
Der Spinnwirtel hätte einige bessere Bilder verdient. Wenn möglich auch mit angelegtem Maßstab.

Hallo Levante,

danke für deine Antwort. Bei dem duchlochten Stein bin ich mir nicht so sicher ob es von der Größe her zu einem Webgewicht passt. Natürliche Löcher sollten eher einen gleichmäßigeren Durchmesser haben. Darum halte ich das Loch für eine nachträglich angebrachte Bohrung. Bisher sind mir in der näheren Umgebung keine weiteren durchlöcherten Steine aufgefallen. Es kann wohl nicht ausgeschlossen werden, dass es sich auch um einen Netzsenker handeln könnte. Die Spinnwirtel hatte ich schon zusammen mit einer weiteren aus Blei/Legierung im Forum vorgestellt. Hier nochmal die besseren Abbildungen mit Maßstab.

LG Tbix

Hallo,

kannst du mir bitte den Link sagen, wo im Forum der Bleiwirtel schon mal eingestellt wurde?

Die Ansprachen würden mich sehr interessieren.

da man Solche Bleiwirtel eigentlich kaum datieren kann, wenn diese nicht außerordentlich charakteristische Verzierungen haben. Die können in deiner Ausführung von römisch bis frühe Neuzeit alles sein. In diesem Aussehen lassen sie sich eigentlich nicht datieren, nur anhand von Beifunen interpretieren.

das schöne Tonwirtel ist schon als Spinnwirtel anzusprechen, nicht als Webgewicht. Zumindest wenn man Webgewicht als Gewicht eines Webstuhles Und Spinwirtel als Gewicht für eine Handspindel differenziert. Aber auch bei deinem Tonwirtel wird es wohl nur in Verbindung mit Beifunden eine vorsichtige Ansprache geben. Die Form ist zwar sehr schön und der Wirtel befindet sich in einem außerordentlich guten Zustand aber anhand der Form lässt sich da kaum eine klare Ansprache treffen.

Was fand sich sonst auf der Fläche? Besonders die ältere Keramik (Ab Hoch-Ma.) würde mich mal interessieren. 


Leider halte ich mich hier im Forum nur sehr selten auf, da ich nebenbei noch mehrere Grabungen auswerten und aufarbeiten muss (darf), bis es im Frühjahr weiter geht.   

Geschrieben von Zitat von Levante Hallo, kannst du mir bitte den Link sagen, wo im Forum der Bleiwirtel schon mal eingestellt wurde? Die Ansprachen würden mich sehr interessieren. da man Solche Bleiwirtel eigentlich kaum datieren kann, wenn diese nicht außerordentlich charakteristische Verzierungen haben. Die können in deiner Ausführung von römisch bis frühe Neuzeit alles sein. In diesem Aussehen lassen sie sich eigentlich nicht datieren, nur anhand von Beifunen interpretieren. das schöne Tonwirtel ist schon als Spinnwirtel anzusprechen, nicht als Webgewicht. Zumindest wenn man Webgewicht als Gewicht eines Webstuhles Und Spinwirtel als Gewicht für eine Handspindel differenziert. Aber auch bei deinem Tonwirtel wird es wohl nur in Verbindung mit Beifunden eine vorsichtige Ansprache geben. Die Form ist zwar sehr schön und der Wirtel befindet sich in einem außerordentlich guten Zustand aber anhand der Form lässt sich da kaum eine klare Ansprache treffen. Was fand sich sonst auf der Fläche? Besonders die ältere Keramik (Ab Hoch-Ma.) würde mich mal interessieren. Leider halte ich mich hier im Forum nur sehr selten auf, da ich nebenbei noch mehrere Grabungen auswerten und aufarbeiten muss (darf), bis es im Frühjahr weiter geht.

Hi,

danke für dein Interesse. Mit Ausnahme des "Webgewichts" kann ich mich an keine Gegenstände erinnern, die älter als NZ waren. Ich werde aber nochmal die Funde von diesem Acker sichten. Kürzlich habe ich in etwa 300 bis 400 m Entfernung eine anscheinend römische Fibel gefunden (frühe Kaiserzeit?). Keramikerben schau ich mir nur eher sporadisch an und kenn mich mit den verschiedenen Merkmalen nicht aus. Ab und zu heb ich mal etwas auf wenn es "römisch" aussieht. Es gibt auch vereinzelt Keramikscherben, die innen dunkler sind als auf der Oberfläche der Innen- und Außenseite (gebrannt bei niedriger Temperatur?). Die wurden allerdings bisher nicht auf dem betreffenden Acker gefunden. Über den guten Erhaltungsgrad des tönernen Wirtels habe ich mich auch gewundert (Acker!).

Die beiden Wirtel hatte ich nur im Zusammenhang einer Diskussion von Bleikugeln mit Bohrungen gezeigt. Daher wurde wohl auch nicht näher auf die Wirtel eingegangen.

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Viel Erfolg bei der Aufarbeitung der Grabungsfunde!

LG Tbix