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 KEIN EXPLOSIVGESCHOSS

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Avatar  KEIN EXPLOSIVGESCHOSS  (Gelesen 1383 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
24. Januar 2018, um 08:20:41 Uhr

moin,

ein interessanter fund -
es handelt sich um ein panzerbrechendes hartkerngeschoss mit wolframkarbidkern ,
kaliber 76,2 mm russischer bauart mit der Bezeichnung BR 250P...(siehe bild)

diese geschosse hatten eine enorme auftreffenergie
weswegen sie auch allgemein als wuchtgeschosse bezeichnet wurden..

die Energie des auftreffens (auf 500m bei günstigem auftreffwinkel durschlugen sie bis zu 95mm Panzerung)
konzentrierte sich völlig auf den hartkern, der mit einer leichtmetallkappe überzogen war (APBC) - wegen außenbalistik.. (im bild die verrosteten netzartigen Überreste)

das zog die Entwicklung einer geeigneten Kanone  nach sich und das wiederum die Fertigung des ersten schweren russischen panzers KW-1S (dann umbenannt in den Josef Stalin  -  JS)
er war die antwort auf den deutschen tiger..

was das geschoss betrifft:..
Sprengsatz wäre funktionslos gewesen bzw. hätte die Stabilität beeinflusst..
diese granate wurde nicht verschossen, Führungsring ist glatt..

die deutsche pak 41 verschoss diese Munition auch (7,5 cm)
allerdings war Wolfram teuer weil selten und mit dem Einsatz der 8,8 als pak wurde die 7,5 cm verdrängt..


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Unbenannt wk1.jpg
Unbenannt wk6.jpg
apcrs.jpg
wk3.jpg
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(versteckt)
#1
24. Januar 2018, um 10:08:51 Uhr

Mal wieder was gelernt Smiley Danke!

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(versteckt)
#2
24. Januar 2018, um 15:30:06 Uhr

Toller Fund! Super

Ich erlaube mir eine kleine Korrektur. Die KW-1S konnte keine Antwort auf den deutschen Tiger sein, da KW-1S ab 1940 serienmäßig produziert wurde, der Tiger aber erst ab 1942. 

Auch wurde KW-1S nicht in JS umbenannt, sondern JS war eine neue Panzerfamilie, eine Weiterentwicklung der KW Serie.

Geschrieben von Zitat von elgar
das zog die Entwicklung einer geeigneten Kanone  nach sich und das wiederum die Fertigung des ersten schweren russischen panzers KW-1S (dann umbenannt in den Josef Stalin  -  JS)er war die antwort auf den deutschen tiger..


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(versteckt)Themen Schreiber
#3
24. Januar 2018, um 17:26:35 Uhr

ja , du hast recht,  Super der kw-1 wurde ja schon 1940 serienmäßig gebaut, war aber dem tiger unterlegen

der kw-1 s wurde als weiterentwicklung erst mitte 42 eingeführt, der tiger ende August 42.

ich hatte gehört, dass der kw-panzer umbenannt wurde
als klim woroschilow bei Stalin in ungnade fiel und das kürzel damit in js umgewandelt ...

 der panzertyp blieb wohl erst mal - wurde dann aber weiterentwickelt stärkere panzerung und kwk (JS 2 und 3).
allerdings war der Ursprung kw-1 dann wirklich nicht mehr zu erkennen...
insofern war der js ein anderer - so gesehen stimmts.

ich finds einfach interessant und sicher auch irgendwie irrsinnig , wie beide seiten sich gegenseitig hochschaukelten -
der tiger hatte ja mit der 8,8 kwk auch die pzgr.40 , die ebenfalls ein APCR-geschoss war allerdings aus genannten gründen hintenan gestellt...

gruß  Winken
elgar

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(versteckt)
#4
24. Januar 2018, um 17:52:51 Uhr

Geschrieben von Zitat von elgar
 ...die ebenfalls ein APCR-geschoss war allerdings aus genannten gründen hintenan gestellt...
Ab 42 war Wolfram Mangelware, da aus den prognostizierten 970to Erz, welche bei Operation Barbarossa erbeutet werden sollten, nur 340to wurden. Die Kontigentierung  des vorhandenen Metalls, veranlasste das Heeresamt 1943 zur Einstellung der Produktion der WC-Geschosse größeren Kalibers.  
Die Entwicklung der PzGr40/41 war zwar abgeschlossen und auch schon größere Mengen produziert, aber der Bedarf konnte aus den Restbeständen nicht gedeckt werden. Wobei die 41er durch den aufwand mit den Aufsatztüten und den konischen Rohren nur über ein nennenswertes Kontingent während der Versuchsphase zur Verfügung standen. Von einer Serienproduktion kann man da fast nicht sprechen.
Die Luftwaffenresourcen wurden durch die Entwicklung der 3,7cm BK PzGr40 fast aufgebraucht. was blieb wurde für Versuche zurück gehalten (Jägerfaust etc.)
Daher gab es ab 43 kaum noch WC-Geschosse im Kaliber 7,5cm und 8,8cm, bis auf ein paar Restbestände. An der Produktion für die 2,8cm sPzB wurde allerdings festgehalten.
In dieser zeit entwickelte man auch die PzGr40W, wobei hier noch nicht abschließend geklärt ist, ob es sich lediglich um ein Übungsgeschoss gehandelt hat, was eingesetzt wurde oder die Ermangelung an Wolfram zur Entwicklung führte.

Grüße Winken

Hinzugefügt 24. Januar 2018, um 18:00:04 Uhr:

Wer Lektüre braucht zum Thema...
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https://www.amazon.de/Von-Flanschengeschossen-Wolframkernen-Entwicklung-Hochgeschwindigkeitsmunition/dp/393006006X


Ein sehr gutes Buch, wohl das beste und umfassendste Werk zu diesen hochinteressanten Thema, wennman eins ergattern kann. Super

« Letzte Änderung: 24. Januar 2018, um 18:00:04 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#5
25. Januar 2018, um 07:33:15 Uhr

das ist ja echt spannend!!

das mit den flanschengeschossen hatte ich auch schon mal gehört,
eine geniale Idee den Durchmesser des geschosses durch das konisch zulaufende Geschützrohr zu verjüngen um damit die Geschwindigkeit zu erhöhen die energieentscheidend beim auftreffen und Splitterung des Panzerturms nach innen hatte...klingt zwar etwas na ja, aber bei kriegswaffen ist zivile Logik hintenan

der verschleiss bei den aufsatzstücken war wohl auch ziemlich hoch und vielleicht war das auch ein grund zusammen mit mangelnder Verfügbarkeit von wc dieses aufwendige verschleißprojekt einzustellen...

was ich sehr interessant finde dass hartkerngeschosse auch bei bk und spzb mit kleineren Kalibern eingesetzt wurden..
muss ich mal weiter recherchieren..

das buch habe ich auch schon gesehen..nach deiner Empfehlung werde ich es kaufen.
was als fachlektüre allgemein auch noch ganz interessant ist, wenn auch schon etwas älter
das "Waffentechnische Handbuch" von Rheinmetall, kann man sich kostenlos als ebook oder PDF runterladen

 https://gonna-347b6.firebaseapp.com/eu939/waffentechnisches-taschenbuch-von-rheinmetall-b002foob8g.pdf  Winken

also danke nochmals und gruß

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(versteckt)
#6
25. Januar 2018, um 17:16:56 Uhr

Geschrieben von Zitat von elgar

was ich sehr interessant finde dass hartkerngeschosse auch bei bk und spzb mit kleineren Kalibern eingesetzt wurden..
muss ich mal weiter recherchieren..

 
Viel noch lernen du musst, junger Padavan  Star Wars Yoda
 
WC -Geschosse gab es von 7,92mm(13mm, 15mm, 2cm, 2,8cm, 3cm, 4,2cm, 4,7cm usw.) bis 8,8cm, Versuche auch mit 10,5TS. Meist alles als 40er, aber auch viel als 41er.
Die 41er ist bei der 2,8cm sPzB das Standartgeschoss, die zug. Spreng wurde erst später entwickelt.
 
Grüße Winken


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3,7cm H-PzGr L`Spur o. Zerl.jpg
4,2 Pzgr 41.jpg
4,7 Pzgr 40.jpg
Pzgr 40 A.jpg
Pzgr 40 B.jpg

« Letzte Änderung: 25. Januar 2018, um 17:18:18 Uhr von (versteckt) »

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