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 >  Fundforen > Militaria (Moderatoren: sammlealles, Bolzenkopf, Raymond) > Thema:

 Magere Sonntagstour mit Bombensplitter?

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Avatar  Magere Sonntagstour mit Bombensplitter?  (Gelesen 1449 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
03. November 2019, um 21:34:54 Uhr

Nabend Leute,

heute habe ich bei Regen eine dieser vielen nahezu fundlosen Touren gehabt. Es kam das übliche Spektrum an Funden:

1 Reichspfennig 1875, 2 Rentenpfennig 1924, zwei Münzgewichte, ein Fingerhut, Musketenkugeln sowie cal. 50 Munition, ansonsten natürlich noch jede Menge Schrott, u.a. das abgebildete ca. 1,5 cm mal 1,5 cm messende und 3,6 Gramm schwere Metallstück. Davon habe ich hier schon dutzende gefunden, die weisen alle die gleiche Oberfläche auf und geben ein sehr schönes Signal. Da diese Dinger fast überall herumliegen, die Gegend hier aber vom Bodenkampf verschont blieb, kann es sich doch nur um Bombensplitter handeln, oder?

Dazu würde auch passen, dass die Dinger ziemlich scharfkantig sind und wie abgerissen wirken. Wenn man reinkratzt, kommt ein kupferfarbenes Metall zum Vorschein. Diese Metallstücke haben mich schon oft wegen ihres guten, sehr klaren und hohen Signals sehr enttäuscht  Traurig und wenn dieser magere Suchtag noch sein Gutes haben soll, dann würde ich gerne diese Frage klären.

Sind das also Bombensplitter und verhageln die euch auch ab und an die Suche?

Einen schönen Abend noch!


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#1
03. November 2019, um 21:46:01 Uhr

Das ist von einem Granaten Führungsring.

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#2
03. November 2019, um 21:57:22 Uhr

Wenn du willst kann ich dir von den Splittern einen Eimer abgeben Zwinkernd
Ansonsten Kopf hoch koemmen auch wieder bessere Felder Smiley

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
03. November 2019, um 22:09:38 Uhr

Vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten und die Aufmunterung.

Das hilft mir wirklich weiter, denn ich habe in den hiesigen Heimatgeschichtsbüchern gelesen, dass es hier gerade 1944/1945 einige Tieffliegerangriffe auf Eisenbahnen und Schiffe gegeben haben soll. Ich habe jetzt in kurzer Zeit schon 32 cal. 50-Hülsen (alles amerikanische aus 1943 und 1944) und 8 cal 50-Geschosse gefunden. Wenn es hier also keinen Bodenkampf und kaum Bombenabwürfe gab, muss es sich bei den überall herumliegenden Granatresten also um Überreste von Flak-Granaten handeln.

Mancher denkt sich jetzt sicher: "Oh man, was ein Anfänger", aber für mich machen eben auch diese Kleinigkeiten und die Rückschlüsse daraus den Reiz dieser schönen Freizeitbeschäftigung aus.

Vielen Dank und seid alle lieb gegrüßt!!!

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#4
03. November 2019, um 22:57:43 Uhr

Kannst mal die Münzgewichte zeigen. Ist für mich kein alltäglicher Fund  Zwinkernd

Gruß Grave.....

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#5
03. November 2019, um 23:18:55 Uhr

FlaK glaube ich nicht, 43 - 45 nutzen die deutschen fast nur noch Sintereisenführungsringe bei FlaK-Mun und zu den kleinern FlaK-Kalibern passt die Pressrifflung nicht.
Zeig mal noch paar mehr von den Führungsringbrocken, vielleicht lasst sich da was mehr zu sagen.
Da müssten aber auch Eisensplitter en mass zu finden sein oder?
War da im I. WK was los?

Sprengstelle oder Bordkanone wäre noch eine Option Grübeln
Am aufschlussreichsten wäre ein Zünderfragment.

Grüße Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
04. November 2019, um 09:46:48 Uhr

Servus nochmal,

leider habe ich die Metallsplitter immer mit dem Müll entsorgt, das waren einfach zu viele. Habe aber den Schrott von gestern nochmal gesichtet, und da war tatsächlich noch ein weiteres absolut typisches Fragment dabei (die haben ein "Waffelmuster", wie kleine Fenster, siehe Foto). Beim Abbürsten mußte ich aufpassen, dass ich mich nicht schneide, so teuflisch spitz und scharf sind die Dinger...

Zum Hintergrund der Gegend hier habe ich noch einmal das Heftlein des hiesigen Geschichtsvereins befragt. Dort haben Zeitzeugen ihre Erinnerungen taggenau niedergeschrieben. Es ist exakt für die Gegend hier niedergelegt, wie etwa im Februar '45 ein Zug von mehreren amerikanischen Jagdbombern angegriffen wurde. Im Rhein soll ein Flakboot gelegen haben. Zitat:

"Ein Flakschiff feuert. Die Flugzeuge drehen wieder nach Süden ein und setzen zu neuem Angriff an. Einschläge, Bordwaffen, Flakbeschuß durcheinander."

Ein wenig später steht sogar geschrieben, dass das "Boot zwei Abschüsse erzielt hat" (die Maschinen seien aber weiter weg brennend niedergegangen, außerhalb meiner Suchgegend).

Zu diesem Ereignis könnte passen, dass ich hier schon eine Vielzahl amerikanischer cal-50-Hülsen (Bodenstempel aus US Waffenfabriken 43 und 44) entdeckt habe (siehe Foto - von den Geschossen mit Farbspitzen, silber, orange und blau, habe ich natürlich die Finger gelassen...).

Bodenkämpfe aus WK I und II lassen sich hier definitiv ausschließen. Leider habe ich noch nicht das geübte Auge, um Zünderfragmente als solche zu erkennen, werde jetzt aber noch genauer hingucken. Zum Thema Eisen en masse: Ja, hier liegt alles voller kleiner Eisenteile, ich habe die Disc auf null und höre so das Eisen. Das grabe ich aber so gut wie nie, so habe ich auch noch kein Glied der Kettengurte der cal. 50-Hülsen gefunden, die müßten ja auch hier rumliegen, dürften aber aus Eisen sein.

Wenn ich mir überlege, wie viel von dem WK-II-Zeug schon als Sichtfunde weggesammelt sein dürfte und hier jetzt immer noch so viel rumliegt, ist das schon faszinierend und gruselig zugleich. Das alles in einer frontfernen, eigentlich ruhigen Gegend. Mega spannend und gruselig, wie plastisch da die Geschichte wird...  Winken


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#7
04. November 2019, um 10:17:22 Uhr

Das mit den FlaBooten ist natürlich ein anderer Aspekt - C/32 -MarineFlaK würde zu den Fragmenten passen, was Größe und Pressrifflung angeht, da waren noch bis Kriegsende Altbestände da.

Grüße Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#8
04. November 2019, um 12:13:05 Uhr

Hallo Grave,

gerne zeige ich die Münzgewichte. Die waren beide leider schon ziemlich runter, ich nehme besser auch noch eines von der Vortour dazu:

1. oben: 3,1 Gramm schwer und eindeutig ein Reichsapfel darauf
2. unten links: 4,9 Gramm schwer, möglicherweise Kupfer, umlaufende Perlschnur, Anfangsbuchstabe wohl "G", Endbuchstabe "R", scheint eher nicht so alt zu sein
3. unten, rechts: 2,5 Gramm, außer einem umlaufenden Perlkreis, nichts sicher zu identifizieren

Die Rückseiten sind ungeprägt oder blank

Viele Grüße  Winken


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#9
04. November 2019, um 12:16:42 Uhr

Man kann da schlecht was erkennen, also bis auf den Reichsapfel. 
Kannst ja mal selber schauen, vielleicht hilft dir der Link.
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.bonatiele.nl/FDETDU/muenzgewichte.html


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#10
04. November 2019, um 12:29:38 Uhr

Das mit dem Reichsapfel ist aus dem 15.Jhd  Super
Die anderen kann ich leider auch nicht entziffern 
Sind doch viel schöner als Deine Meteallsplitter  Zwinkernd
Glückwunsch! 

Gruß Grave.....

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#11
04. November 2019, um 12:32:12 Uhr

G R gehört ins 17. Jh   Winken 

 


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#12
04. November 2019, um 15:34:04 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sempronius

Mancher denkt sich jetzt sicher: "Oh man, was ein Anfänger", aber für mich machen eben auch diese Kleinigkeiten und die Rückschlüsse daraus den Reiz dieser schönen Freizeitbeschäftigung aus.

Vielen Dank und seid alle lieb gegrüßt!!!

Ich hab bei den Splittern auch mal nachgefragt müssen weil ich die nicht zuordnen konnte. Man kann halt nicht alles Wissen dafür sind die Funde zu umfangreich. 
Und gerade wenn man das Ganze noch nicht solange betreibtkommt da meiner Meinung nach eine ungeheure Fülle an Infos und so auf einen zu.
  Selbst der Bolzenkopf weis nicht alles Zwinkernd auch wenn er nahe dran ist

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