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 Smaragdsuche im Habachtal und in Bulgarien!

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#0
18. Juli 2010, um 09:06:13 Uhr

In Kürze hier - Hammer Stories! Lächelnd


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SmaragdKlunker1.jpg
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(versteckt)Themen Schreiber
#1
19. Juli 2010, um 14:04:29 Uhr

Smaragdsuche im Habachtal 2010


So meine Schatzsucher, dann will ich euch mal nicht länger auf die Folter spannen - es folgt Bericht #1!  Zwinkernd Super


Am 24.6. ging es um 9h30 los in Richtung Habachtal. Aufgrund falscher Abfahrtszeiten-Angaben fuhr ich in Kitzbühel per Taxi dem Bus nach Mittersill hinterher um ihn nach 5min noch zu erwischen, was erfolgreich klappte. Von dort weiter nach Bramberg, wo ich das Tourismus-Büro erstmal mit einer selbsterstellten Habachtal-DVD beglückte, mit unzähligen Bildern der letzten Jahre und weiterer netter files, unter anderem Videoclips: Eine schrecklich nette Familie (Al Bundy) - Goldrausch!  Smiley

Gegen Abend Ankunft auf der Enzian-Hütte inkl. Essen.
Nun bin ich ja nicht so extrem vom Smaragd-Fieber ergriffen, dass ich nur noch danach süchtig wäre. Und da ich eh schon genug solcher Steinchen im Laufe der letzten Jahre gefunden hatte, wollte ich mir an "Habachtal Tag 1" erstmal die steile Schotterhalde direkt links oberhalb der Hütte Alpenrose etwas genauer ansehen. Von unten sah dies wie ein kleiner Spaziergang aus, doch selbiger hatte es in sich. Querfeldein ging es ohne Weg zwischen teils metergroßen Felsbrocken nach oben - Garrett Ace 250 und selbstgebastelten Elektrostatik-Detektor nebst Hammer und Meissel mit im Gepäck. Je höher man kam, desto steiler wurde die Schotterhalde, aber auch umso interessanter. Ein Felsbrocken hatte interessante silberne Sprenkel, die ich mühsam herausmeisselte. Die Arbeit hätte ich mir aber sparen können, denn etwas weiter oben fand ich einen in kleine Stücke zersplitterten Brocken, der voll dieser herrlich silbern glänzenden Bänder und kleiner Kristalle war. Wie ich später erfuhr, handelt es sich dabei um Bleiglanz - welcher allerdings gänzlich anders als jener aussah, den ich bisher vom Karwendel her kannte und kilo-weise daheim habe. Möglicherweise auch, weil diese Stücke bereits längere Zeit durch Sauerstoff-Einfluss etwas korrodiert sind.

Diese Steine ließ ich aber erstmal an ihrem Ort und merkte mir selbigen. Dann ging es bis ganz hinauf, die Felswände umschlossen zu allen Seiten die Halde irgendwann. Plötzlich ein komisches Geräusch: Steinschlag! Ich sah ganz genau wo der Ort war, ca. 25m entfernt, um rechtzeitig ausweichen zu können, wurde aber dennoch von einem winzigen Kiesel getroffen. Glückstreffer!  Smiley Es kam zwar 1h davor und auch danach nichts mehr herunter, aber nach einer kurzen Rast verließ ich dann trotzdem diesen wohl ca. 55 Grad steilen Ort (Höhe ca. 1800m) und machte mich auf den Rückweg. Auf dem Weg fand ich auch diverse größere Blechstücke zwischen dem Geröll eingeklemmt, keine Ahnung, woher die kamen. Die Bleiglanz-Stufen in den Rucksack und vorsichtiger Abstieg. Bei einem Jägerstand mit dem Ace 250 noch eine alte Patronen-Hülse gefunden und danach Abendessen inkl. netter Gespräche auf der Alpenrose.


Tag 2 sollte ebenfalls noch nicht für die Smaragdsuche verwendet werden, bzw. ich entschied mich spontan, zur Kesselalm hochzuwandern, um dort mit dem Metall-Detektor nach alten Sachen zu suchen. Der Wirt der Alpenrose war nämlich ebenfalls auf dem Weg hoch, mit Bergziegen. Das Wetter war etwas wolkiger als am Tag zuvor, was aber keinen Nachteil darstellte. Auf der Kesselam angekommen stellte ich fest, dass das Schindeldach erneuert wurde - übr. auch vom Wirt der Alpenrose. Im Jahre 2006 war es noch halb eingefallen und vermodert. Zuvor witzelte ich noch mit ihm, dass ich oben 10 Groschen finden würde - die ich dann zusammen mit einer 1 Schilling Münze tatsächlich fand. Aber dies war erst der Beginn! Nachdem ich diversen Schrott ausgegraben hatte fand ich in der Nähe einer alten Ruine, etwas abseits gelegen, in 10cm mit der Sniper Coil und dem Garrett Ace 250 einen uralten Ring - schwer wie Gold, sieht aber (mittlerweile) eher aus wie aus Blei. Geschätzes Alter: 300 Jahre mindestens. Dann war wieder jede Menge Müll an der Reihe, Cola-Dosenringe (die ich zwar diskrimieren könnte, aber dadurch können einem auch wertvolle Funde entgegen!), Dosen-Reste und Jausenwurst-Büchsen. Eine lag sogar unter einem großen Stein - und ich fand sie. Insgesamt graste ich wohl ca. 6h lang das Gebiet rund um die Hütte ab und es sollte sich lohnen, denn ich fand dann auch noch eine 50 Cent Münze und einen Kreutzer von 1802 aus Kupfer, Prägungsort Salzburg. Zu trinken gab es Marillenschnaps verdünnt mit Mineralwasser, denn selbst das Wasser aus dem Waschbecken besteht dort daraus!  Cool Danach wieder Abstieg zur Alpenrose und Abendessen dort. Aber dies war noch nicht alles: Denn der bekannte Lois Steiner war ebenfalls dort und feierte für eine Gruppe aus München einen tollen Hüttenabend. Er spielte Ziehharmonika und wurde von einem urigen Gesellen auf der Gitarre begleitet. Die Lieder waren urig und zwischendurch wurden lustige Witze erzählt. Und ich filmte alles - in super Qualität. Nicht nur für mich, sondern auch damit der Steiner Lois und die Seinen später eine nette Erinnerung haben - denn wie ich erfuhr, hatte das bisher eh noch keiner gefilmt. Der Steiner Lois (bzw. Luis) verschenkte dann auch noch an alle Teilnehmer der Gruppe (war aus München) ein kleines Plastiktütchen mit einem Smaragd, einem Pyrit-Würfelchen und einem Bergkristall als Trostpreis für das (teils erfolglose) Smaragdwaschen direkt neben der Alpenrose. Ein Spaß war es trotzdem für alle, und selbst ich bekam so ein Tütchen geschenkt. Vom Steiner Lois erfuhr ich dann auch, dass ich da gestern Bleiglanz gefunden hatte und ausserdem nahm er mich noch bis zur Enzianhütte mit dem Auto mit. Ich versprach ihm, dass er die Filmaufnahmen des Hüttenabends bekommt, was sich 2 Tage später schon realiseren lassen werden sollte.

Am 3. Tag ließ ich meine ganzen Detektoren in der Hütte und es sollte zum Sedl hoch zum Smaragdwaschen gehen. Schon auf dem Weg von der Enzian-Hütte zur Alpenrose traf ich auf 2 Bergsteiger, welche ebenfalls dieses Ziel hatten. Es waren Sohn und Vater und letztlich blieb dann aber der Vater in der Nähe der Alpenrose, nahe jenes großen Muren-Gebietes, während ich hurtig und nicht gerade stillschweigend seinen Sohn zum Sedl hoch führte, denn das war noch Neuland für ihn.

Ich zeigte ihm dann oben angekommen die speziellen schwarzen Muttergesteine und wie man die Smaragde aus dem Schotter wäscht. Er hatte aber nur ein kleines 20x20cm Sieb-Kästchen dabei, aber das Ausprobieren allein machte ihm schon Spaß. Hinter einem riesigen Felsbrocken entdeckte er - quasi wie für mich bestellt - auch noch ein richtiges Alusieb, mit welchem ich mich dann ein paar Meter von ihm entfernt an die Arbeit machte. Und es sollte sich auszahlen: Bereits innerhalb der ersten paar Stunden fischte ich 3 kleine Smaragde aus dem Schotter! Ich hatte aber auch eine Super Stelle entdeckt: Ich hatte den selbst spezial-verstärkten Mini-US-Klappspaten von Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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dabei (mit dem ich auch die Münzen und den Ring schon ausgrub) und musste damit den Schotter nur noch aufs Sieb knallen. Keine größeren Steine wegräumen - nur einmal eine kleine "Bachverbauung" mit Geröll und Steien - aber sowas macht irgendwo auch Spaß, damit ich weiterhin im Trockenen stehen konnte. Meine neue Bekanntschaft verließ mich schon nach ca. einer Stunde, aber es war noch ein weiterer wackerer Smaragd-Sucher ca. 20m oberhalb meines "Claims" anwesend, der mit Hacken, Schaufeln, Brecheisen usw. das Material unter riesigen Steinen hervorholte.

In unmittelbarer Nähe zur Sedl-Geröllhalde ist ein steiler Grashang, an dem man gutes Wasser holen kann. Ich füllte dort also meine Plastikflaschen auf und auf dem Rückweg fand ich dann noch ein schwarzes Steinchen, welches beim auseinanderklopfen einen ganz kleinen glitzernden Strich enthielt - ein weiterer Smaragd! Später stellte sich dann heraus, dass diese 1mm mal 1cm Fläche nur die Spitze eines kleinen hübschen Eisbergs war - und jetzt habe ich eine Stufe mit einem fast glasklaren Smaragd! Mit dem Sieb fand ich die restlichen 3h vor dem Abstieg leider nichts mehr, aber ich war mit dieser Ausbeute - 4 Smaragde innerhalb von ca. 4h, wirklich zufrieden genug. Gegen 18h45 stieg ich ab, um noch vor 20h auf der Alpenrose ein Abendessen zu bekommen. Lecker Gulasch mit in Butter gebratenen Nudeln und Salat. Smalltalk mit Gast aus Hamburg, der um 3h nachts noch in dieser Stadt war nebst einer Familie aus Thüringen. Ansonsten war dieser Sonntag abend relativ ruhig, aber das Wetter war auch wieder "perfekt" - 1/3 sonnig - 2/3 wolkig und somit richtig angenehm.

Tag 4: Abreise mit Spezial-Erlebnissen:
Vor der Enzian-Hütte bzw. schon beim Frühstück traf ich ein Pärchen aus dem Burgenland, das ebenfalls Smaragde suchte. Der nette Herr war sogar oben bei der Miene und fand eine echt geniale Smaragd-Stufe - ein Kristall von ca. 2cm Länge und 5mm dick. Aber seine Lebensgefährtin hatte beim Abstieg extremes Pech - sie war auch bereits überanstrengt und stürzte dann direkt auf ihr Knie!  Unentschlossen Der Urlaub war jedenfalls gelaufen und sie wollte ins Krankenhaus nach Mittersill, um ihr Knie untersuchen zu lassen, das sie nur noch minimal bewegen konnte. Wir warteten dann gemeinsam noch eine Stunde, bis uns der Wirt der seit einem Jahr ganz neu erbauten Enzian-Hütte mit seinem Kombi hinunterfuhr. Davor fand der Herr noch eine 1 Schilling Münze mit meinem kurz geliehenen Ace 250 vor der Hütte, was ihn dazu begeisterte, sich auch so ein Teil zuzulegen. Bei der Runterfahrt half ich dann dem Wirt noch ein bisschen beim die Kühe wieder hinters Gatter zurückzutreiben und fuhr dann später im Auto des Burgenländer Pärchens mit. Ich schenkte ihnen dafür eine tolle Bleiglanz-Stufe, denn ich brauchte ein Taxi hin zum Steiner Lois, um ihm die Hüttenabend-DVD vorbeizubringen, und das Pärchen wollte sowieso auch noch dort vorbeischauen. Der Lois wohnt nämlich etwas ausserhalb von Bramberg im Ortsteil Steinach und hat dort ein eigenes Mineralien- und Smaragd-Schmuck Geschäft eingerichtet. Vor dem Haus befindet sich eine Kristallgrotte aus riesigen Rauchquarzen und eine Art Sandkasten zum Smaragde suchen für Kinder - alles sehr nett gemacht.

Der Lois war an diesem Montag - es war ca. Mittag - aber nicht da, weil er nah der Alpenrose riesige Siebe zum Smaragdwaschen für die Touristen und "Laien-Schatzsucher" einbauen wollte. Aber seine Mitarbeiterin freute sich riesig über die DVDs und schenkte mir und meinem Fahrer dafür auch noch eine weitere kleine Smaragdstufe. Ich kaufte dann dort noch zwei Smaragd-Schächtelchen (Inhalt kleinere Smaragdsplitterchen), das Buch "Goldgrube Alpen", ein Lapis Spezial über Türkise und ein paar weitere Sachen, unter anderem 2 interessante DVDs.

Dann ging es weiter zum Krankenhaus Mittersill. Ich wartete zusammen mit dem geduldigen Lebensgefährten ca. 2h, bis die Diagnose "relativ" feststand, denn der Oberarzt hatte bereits gegen Mittag die Klinik verlassen. Kreuzband-Riss oder Miniskus. Mit einer Beinschiene inkl. Gelenk verließen wir dann die Location, denn die Frau wollte das alles lieber bei sich zu Hause im Burgenland behandeln lassen. Sie nahmen mich dann noch bis Zell am See mit, wo ich den Zug auf die Minute genau erwischte, und selbst das nur, weil er 5min Verspätung hatte. Und so war ich dann ziemlich schnell wieder zu Hause gelandet und konnte mich ans auspacken, ansehen und bearbeiten meiner neuen Schätze machen.  Smiley Wobei ich diesen Ring bisher nicht angerührt habe, aufgrund seines kritischen Erhaltungsstatus, während hingegen das vorsichtige polieren der 1 Kreutzer Münze fast 2h Arbeit kostete.

Als Glücksbringer und Blickfang hatte ich übr. die ganze Zeit über jenen "Riesen Smaragd-Klunker" umgehangen, den ihr schon von Posting Nr.1 her kennt. Es handelt sich hierbei um einen 2GB USB-Stick der bei der Collectors Edition Sims 3 mit bei war - gekauft im Müller Markt. Einige Leute haben ziemliche Augen deswegen gemacht und irgendwer hat sogar gefragt, ob das ein echter Smaragd sei!  Grinsend Lächelnd Narr


Ich hoffe dieser Bericht hat euch gefallen - es folgen in Kürze noch ein paar visuelle Eindrücke hier und evtl. auch ein Uploadfile mit mehr Pix in HQ. See You!  Smiley Winken


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« Letzte Änderung: 19. Juli 2010, um 14:15:15 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#2
19. Juli 2010, um 14:21:14 Uhr

toller Bericht  Applaus Applaus
Hast mich mit nehmen könnnen war auch in Kitzbühel am schwarzl See mit der Sonde.
Reagieren eigentlich Detektoren auf Edelsteine mit einen Schwebton oder irgendwie.

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(versteckt)
#3
19. Juli 2010, um 14:56:54 Uhr

Klasse Bericht Lächelnd
Und die Steinchen sind auch sehr schön.
Grüße

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#4
19. Juli 2010, um 15:11:03 Uhr

Hey Sam  Winken

Echt wieder eine Super Storry  Applaus
Glückwunsch zu deinem Fund
Wenn ich dann halb so viel glück habe bin ich zufrieden
Letztes jahr habe ich einen gesehen der in wenigen stunden vorm
Stollenmundloch ca. 10 Steine fand weil der Sohn vom Steiner im stollen war
und material abkippte da sind dann immernoch Smaragte drinn die können ja nicht jeden finden
Nur die letzten meter durch den wasserfall habe ich nicht getraut

mfg Rako 26

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(versteckt)
#5
19. Juli 2010, um 15:19:43 Uhr

Toller Bericht!!! Applaus

Ich will mehr mehr mehr!
*auf den nächsten bericht wartet*

Danke.

Gruß

Leon

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
19. Juli 2010, um 19:53:45 Uhr

Merci vielmals für eure tollen Antworten!  Applaus Applaus Applaus Super Super Super

@ Steirer
Bei manchen Detektoren wird der Pinpoint-Schwebe-Ton bei Mineralien-Steinen leiser - aber das sind dann nicht alles unbedingt Edelsteine.

@ Knorpelfisch
Danke für dein Lob und evtl. mach' ich auch noch ein paar Digipix vom Bleiglanz etc.

@ Rako26
Gratulation dass du jetzt hier Moderator bist und danke für deine Antwort.  Super
Ich drück' dir jetzt schon mal die Daumen dass du auch Glück hast.
Entweder oben bei der Mine oder beim waschen. Dort zählt sowieso mehr die Zufallswahrscheinlichkeit -
in einem Kubikmeter Schottersand sind so und soviele Smaragde oder Smaragd-Splitter enthalten -
also braucht man nur noch einen Platz der viel, am besten lehmigen Schottersand hergibt und eine
genügend große Menge davon bzw. Zeit. Wird auf jeden Fall ein sehr aufregendes Erlebnis!  Lächelnd

@ Leon_Idefix
Dank dir und freu dich schon auf den Bulgarien-Bericht - im Vergleich dazu war das Habachtal
nämlich eher ein kleiner Spaziergang im Park!  Narr Schockiert Cool

Aber die folgenden Pix kannst du dir bzw. ihr euch bis dahin ansehen - ich habe aber echt keine Ahnung, wer die gemacht hat! Frech Super Teufel Cool
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50 tolle Habachtal 2010 Pix:
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« Letzte Änderung: 20. Juli 2010, um 23:20:52 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#7
22. Juli 2010, um 17:30:11 Uhr

@ Eldorado
Woran das liegt weis ich nicht
Wenns jetzt nicht klappt dann schreib mir nochmal
dann frag ich mal nach

mfg Rako 26

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#8
22. Juli 2010, um 20:11:51 Uhr

Smaragdsuche in Bulgarien 2010 !


Der folgende Bericht öffnet das Tor zu den Smaragden Bulgariens, denn dieses Thema ist mittlerweile "verschüttet" und nur durch "Neu-Entdeckung" wieder zugänglich. Ich wünsche daher hohen persönlichen Gewinn und garantiere für spannende Unterhaltung!


Dass es überhaupt dazu kam, ist schon allein eine kuriose Geschichte:
Spontan mit dem 19h Zug von Villach nach Belgrad (an 6h30) und von dort um 8h weiter nach Sofia - Ankunft ca. 17h30. Per Taxi nach Studentsky-Grad und Party-Night. Am nächsten Tag hätte es dann eigentlich weiter gehen sollen nach Varna, Goldstrand, aber in der Hotel-Lobby konnte ich nach Belieben Internet-Surfen... Die Info-Lage bzgl. Smaragde in Bulgarien war bis dahin für mich extrem dürftig. Rila Mountains. Tja, schön, aber die sind groß. Ich fand dann aber noch einen speziellen Hinweis, welcher das Suchgebiet eingrenzte (allerdings nicht genug) und die falsche Info, dass von Borovets ein Lift dort hochgehen würde, und zwar von jenem Borovets, das nahe Blagoevgrad liegt. Aber diese dürftigen Infos reichten, mich zu motivieren (weil ich bzgl. Sofia ja schonmal in der Nähe bin...), dieses Abenteuer zu wagen.

Auf die Sekunde genau erwischte ich am direkt beim Hauptbahnhof gelegenen Bus-Terminal die 13h Abfahrt nach Blagoevgrad, wo ich ca. gegen 14h30 ankam. Das verkehrte Borovets liegt ca. 8km von dort entfernt und da die Taxis (bis auf Touristen-Abzocker-Regionen!) sehr günstig sind, sollte es direkt dort hingehen. Im Hotel kaufte ich mir noch eine Bulgarien-Land-Karte, damit ich mich besser orientieren kann.

Nun staunte ich allerdings erstmal nicht schlecht, als mich der Taxifahrer aufklärte, dass es in diesem Borovets überhaupt keinen Lift gäbe. Der Ort war aber tatsächlich südlich der Rila Berge und stellte im Grunde eine Verwechslung mit "Super Borovets" dar, welches aber nördlich liegt und Nahe des Mount Musala, dem höchsten Berg der Balkan-Länder mit 2950m Höhe. Was tun also? Ich entschloss mich, mit dem Taxi ein paar km weiter zur Nahe gelegenen Tourismus-Attraktion Rila-Monastil (ein sehr altes Mönchs-Kloster) zu fahren und von dort zu Fuß hochzuwandern. Für ca. 20km zahlte ich 30 Leva (umgerechnet 15Euro) und lud den Fahrer dann noch zu einem Kaffee ein. Ich traf auch auf 2 ostdeutsche Bergsteiger, die Spezial-Karten der Berge mit hatten und mir den Weg erklärten. Es ginge mind. 4h steil bergauf und oben wäre es dann relativ flach. Es war aber bereits 17h und zur Ivan Vasov Hütte wären es 7h Gehzeit. So spät losmarschieren wollte ich dann doch nicht mehr riskieren, aber ich sah mir schonmal den Beginn des Weges an und wusch an einem Bach ein paar nette Steinchen heraus, kristalliner Quarz und Muskovit-Schiefer war zu finden.

Einquartierung in einem Hotel, kurze Foto-Session quer durch den Klosterhof, lecker Abendessen und eine für bulgarische Verhältnisse relativ kühle Nacht.

Am nächsten Tag versuchte ich nun mit leichtem Gepäck den speziellen Direktweg hoch in die Berge zu finden, was aber aufgrund der Waldverhältnisse und des Wegzustands völlig unmöglich war. Irgendwann befand ich mich dann 300m oberhalb des Tales mitten im Dschungel wieder und entschloss mich, zurückzugehen. Ich hatte auch schon zuviel kostbare Zeit verloren. So wanderte ich dann zurück und dann durch den Wald taleinwärts zum kuriosen Steingrab des Lokal-Heiligen - im Prinzip ein riesiger Steinschutthaufen aus bis zu 6m dicken Felsbrocken, durch den man von unten nach oben hindurchkraxeln kann. Hier erfuhr ich dann auch, dass eine Bärenmutter mit ihren 2 Jungen im nahen Wald unterwegs sei, was mir einen leichten Adrenalin-Kick gab und mich daran erinnerte, dass ich auch schon zu Braunbär Brunos Zeiten extra in den Wald spazierte, um von ihm evtl. ein paar nette Fotos zu machen! *ggg*  Rundumschlag Ich scheiss mir da relativ wenig, zumal Braunbären normal keine Menschen anfallen, solange man sie nicht reizt und aggressiv macht. Im Hotel erfuhr ich dann nachts, dass der Aufstieg zur Ivan Vazov Hütte so zeit-intensiv sei, dass man da oben übernachten müsste. Von wegen mal kurz hoch spazieren, Smaragde suchen und bis zum Abendessen wieder im Hotel zurück sein. Ich feierte dann noch ein bisschen im Hotel und eine Gruppe aus Holland freute sich über den Sieg ihrer Mannschaft, und ging schlafen.

Schock am nächsten Morgen, um 8h45 wachte ich auf und um 9h ging bereits der Bus - nach Sapareva Banya - von dort geht ein Lift auf die Berge hoch. Aber ich erwischte ihn zum Glück noch. Nun hatte ich bis dato weder Bergschuhe noch ein langes Hemd mit - das kaufte ich dann für insgesamt 42 Leva alias 21 Euro in Sapareva Banya, ein Ort mit heissen Quellen. Wobei "Bergschuhe" ist vielleicht etwas übertrieben, sah eher wie Winter-Damen-Stiefelchen aus. *ggg* Aber etwas besser als meine leicht nass-werdenden Trekking-Sportschuhe. Nach einem Geldwechseln in einer Bank ging es dann per "Rock-Taxi" hoch zur Lift-Station. Wir sahen nämlich nebenbei ein Scorpions-Live-Concert bei voller Lautstärke neben der Fahrt, ich glaub das wäre bei uns sicher verboten. *eg* Oben angekommen (18Lv Fahrtkosten) freundete ich mich schnell mit der schnuckeligen Ticket-Verkäuferin Milena an, die mich richtig toll fand. Ich versprach ihr einen Smaragd mitzubringen, wenn ich einen finde, kaufte ein 5 tage gültige Hoch-Runter Sessel-Liftkarte für 15Lv und eine Bergkarte für 9 Lv.

Und dann ging es so ca. gegen 14h von etwa 1500m auf 2200m hoch - ich immer noch im Hawaii-Hemd, denn es war angenehm warm. Von hier aus sollten es jetzt nur noch 4Stunden zur Ivan Vazov Hütte sein - der Weg ging jetzt nicht mehr von Süden, sondern von Norden über den Bergkamm, vorbei an einigen der weltberühmten "Seven Lakes", die in der Eiszeit entstanden und wie Vulkan-Krater-Seen geformt sind. Die Bergstation-Hütte ist mit Elektriziät, Bar, einem Selbstbedienungs-Restaurant und sogar Flachbild-TV mit Satelliten Programm ausgestattet und ich stärkte mich dort erstmal. Ca. um 16h brach ich dann auf und erreichte bereits nach 1h den ersten See, welcher in etwa Nieren-förmig ist. Die dortige Schutthalde wurde direkt gleich mal für eine weitere Stunde in Sachen Mineralien untersucht - und ich fand sogar das eine oder andere interessante Gesteins-Stückchen, welches ich aber dort ließ bzw. mit zum Wegweiser nahm, damit es jemand anderer haben kann. Super

Ich wollte mir aber auch nicht zu lange Zeit lassen, weshalb ich dann relativ flott den Weg fortsetzte - übrigens inkl. Laptop, 2 USB Festplatten, Netzteile, Digicam, DJ-Kopfhörer und jeder Menge Getränke und anderer Sachen mit im Rucksack! Eine krasse Kombination, die eigentlich für den Goldstrand bestimmt war, aber egal! Lächelnd

Auf den Bergkamm hoch war es dann etwas kompliziert, denn die Markierung war unter einem noch nicht weggetauten Schneefeld begraben. Es ging dort auch relativ steil hoch. Ohne Berg-Erfahrung ist man hier bereits aufgeschmissen, ich umwanderte aber dieses sehr steile Schneefeld einfach mit einem Bogen rechts entgegen dem Uhrzeigersinn und fand am Kamm oben (auf 2650m Höhe!) dann die Markierung wieder.

Nur wurde es langsam düster und noch schlimmer - es begann, richtig nebelig zu werden. Nachdem ich einmal die Markierung 5min lang verpasste, weil ich einem unmarkierten Weg folgte, kehrte ich wieder zurück und folgte sorgfältig der Markierung. Es ging ab jetzt eigentlich nur noch ein halbes Stündchen nach unten zur Hütte, aber der Nebel und die oftmals zu weit entfernten Steine mit ihren Weiss-Blau-Weissen Markierungen machten nebst der Dunkelheit alles sehr kompliziert. Meine kleine ultra-helle LED-Taschenlampe leistete mir große Hilfe, andernfalls hätte ich mich sicher verirrt. Manchmal dauerte es 10min, bis ich die Spur der Markierungen wiederfand, denn die Nebelsichtweite war auf unter 10 Meter zusammengeschrumpft! Ich war nur noch heilfroh, als ich irgendwann die Silhouetten der Ivan Vazov Hütte im Dunkel der Nacht (es war bereits 22h) erkannt. Erst sah ich auch gar kein Licht dort brennen, aber dann erkannte ich einen kleinen schwachen Kerzenschein. Schockiert

Wie sich herausstellte, waren der Hüttenwirt, seine Gehilfen und 2 Gäste in der Gaststube versammelt und spielten gemeinsam alte Woodstock Rock-Classiker auf der Gitarre. Ich bekam dann noch einen Gemüse-Reis-Eintopf und einen Tee - mit Rakija - das ist der bulgarische Weinbrand und auch das einzig Alkoholische, was es dort zu trinken gab. Aber dafür umso mehr! Wobei ich ja auch noch meine fast volle Flasche Ouzo mithatte, die ich in Saparava Banya in einem Geschäft kaufte, allerdings längst in eine leichte Plastikflasche umgefüllt. Man sprach recht gut englisch und der "Hüttenabend" war relativ urtypisch-romantisch. Irgendwer hatte sogar ein Pfeifchen mit "Kräutern", wahrscheinlich bulgarischen, keine Ahnung, ich hab' nicht davon probiert! Nono

Am nächsten Morgen dann der Schock - es stürmte und der Boden war bereits mit 5cm Neuschnee bedeckt.  Schockiert Wenn es soweitermacht, dann komme ich ganz sicher nicht mehr den Weg runter, den ich gekommen war - allein schon weil dann alle Markierungen eingeschneit sind. Aber so schnell lasse ich mich vom Wetter nicht einschüchtern und machte mich auf in Richtung Smaragde - wobei dieses durch die echt nur noch extreme Nebelsuppe fast unmöglich gemacht wurde. Sichtweite keine 10m! Ich packte meinen in einem Andenken-Laden der Rila-Monastil gekauften Kompass aus und suchte nach den 2m hohen Schnee-Markierungs-Stangen - aber diese waren meist 50m voneinander entfernt. In 1h schaffte ich es bis zum ca. 300m entfernten Strom-Generator-Häuschen - Zeit um genüsslich zum 3. Mal im mp3 Player "Atze Schröder im Wunderland" anzuhören. *ggg* Grinsend Lächelnd

Doch ich hatte Glück - irgendwann wurde dann der Nebel lichter und ich konnte die Wetterstangen erkennen. Und so kämpfte ich mich dann abenteuerlich von Wetterstange zu Wetterstange immer weiter die teils von kleinen wilden Bächlein aufgerissene Hochwiese hoch, immer noch mitten in den Wolken und mit Sicht unter 100m. Man kommt dann irgendwann zu einer großen Weg-Markierung mit Glocken daran, genannt Razdela. Dies ist auch ein Wegkreuzungspunkt mit einem Weg, der direkt zur Liftstation führt. Mein Weg sollte aber von hier aus noch weiter gen Osten führen - das Problem war nur, dass ich direkt in einen Eissturm hineinspazierte. Der Sturm blies mir die ganze Zeit mit ca. 100km/h direkt ins Gesicht. Dann war kurz wieder Ruhe, bis es plötzlich anfing zu regnen. Der Eissturm zuvor war mir lieber gewesen, weil er nicht die ganze Kleidung durchnässt. Übr. muss noch erwähnt werden, dass man mir dankenswerterweise auf der Hütte einen alten Anorak geliehen hätte, ohne den ich sicher erfroren wäre. Und das lange Hemd war auch eine gute Investition, wenn gleich meine "Superbergschuhe" in kürzester Zeit inkl. der Socken völlig durchnässt waren. Aber zumindest hatte ich ja noch die trockenen Turnschuhe und Ersatzsocken mit. Aufgrund des Regens kehrte ich dann ca. gegen 15h30 um, nur ein paar hundert Meter von der vermeintlichen Smaragd-Location entfernt. Aber ich fand schon hier erstaunliche Gesteinschichten und grüne, hochglänzende Strahlsteine. Nordseitig ging es ein paar Meter vom Steig entfernt gleich ein paar hundert Meter steil abwärts - es war aber alles schön weich mit Wolken "ausgepolstert" - und ich konnte die Tiefe nur erahnen! *eggg* Unentschlossen Lächelnd

Etwa gegen 19h30 kam ich dann wieder heil auf der Hütte an, obwohl ich unterwegs beinahe die Markierungen verpasst hatte - so ein paar 100m lief ich im Zick-Zack westwärts, bis ich den Weg zum Glück wieder fand. Ohne Wolken ist das die pieps-einfachste Hochwiese überhaupt, links und rechts fast sogar schön von Berghängen flankiert, doch bei diesem extremem Nebel war es "Silent Hill" in Realität - falls jemand dieses geniale Computerspiel kennt, von welchem ich so gut wie alle Teile durchgespielt habe! Und in echt ist der Nervenkitzel um einiges aufregender, weil es da in einem unbekannten Land auf unbekannten Bergen schnell um Leben und Tod gehen kann. Aber das ist ja eben das Abenteuer und der Thrill an dem Ganzen - no Risk, no Fun!  Reiter Fechten

Ich bekam dann ein gutes Abendessen mit Suppe, Salat, Schinken-Rührei, Tee und natürlich wiedermal Rakija - und natürlich doppelte Portionen, wie es sich für einen richtigen Schatzsucher gehört. Die Freundin eines der Hütten-Angestellten sang nett zu den Gitarrensongs und wir hatten eine gute Unterhaltung. Ich packte sogar meinen Laptop aus und zeigte eine kleine Bildershow von meinem Aufstieg zur Hütte - bis irgendwann der Akku schlapp machte. Währenddessen lud ich auch noch den mp3 Player dieses echt netten Angestellten auf und kopierte seine speziellen Songs. Am nächsten Morgen schenkte ich ihm dann einen kleinen Netzstecker-USB-Power Adapter, den ich auch mit hatte, damit er seinen mp3-Player direkt an der Steckdose aufladen kann, sobald die Hütte wieder Strom hat. Denn die hat normal eine gute Stromversorgung mit Generator und sogar Solarzellen, nur musste da gerade etwas repariert bzw. mit Superkleber geflickt werden... :Smiley

Tag 2 auf der Ivan Razov Hütte:
Der frühe Morgen sah wolkenfrei und gut aus, aber man konnte dem Wetter nicht so ganz trauen. Um ca. 10h vormittags war die Sicht aber 500m, und nur jener höhergelegene Bereich, auf dem sich der Razdela Wegweiser befindet, steckte in den Wolken. Ein Grund aber kein Hindernis, mich von einem erneuten Smaragd-Angriff abzuhalten. Die Hochebene bis zum Wegweiser schaffte ich nun bei guter Sicht sogar in einer Stunde und auch nachfolgend war diesmal die Sicht und das Wetter relativ brauchbar. Wobei die Seen noch immer mit Nebel bedeckt waren - und zu einem dieser Seen wollte ich hinunter. Das nächste Abenteuer! Ihr werdet es anhand der Fotos noch sehen, was für ein "Spaziergang ins Nirvana" das alles in der Tat war. Ich hatte zwar meine Landkarte, meinen Kompass und konnte ungefähr die Entfernungen abschätzen, aber einfach mal so 500 Höhenmeter zu einem dieser Seen absteigen ist nicht gerade ohne, zumal es dort auch steile Hangabbrüche gibt, die bei Ausrutschern etc. "tödlich" enden können. Weise

Aber ich sollte Glück haben und wanderte ziemlich unkompliziert entlang eines kleinen Bergbachs abwärts. Oben am Grat spazierte ich sogar quer über die Smaragd-Muttergesteins-Schichten drüber und fand eine Stelle mit gelb-grünen Kristallen, die man direkt aus dem Felsen hätte herausschlagen können. In unmittelbarer Nähe befand sich eine weitere Mineral-Schicht, komplett aus grünem Strahlstein bestehen. Aber ich wollte ja Smaragde finden und konzentrierte mich deshalb in erster Linie darauf. So gegen nachmittag befand ich mich dann in unmittelbarer Nähe einer der Seen und suchte die dortigen Bachläufe und Schotterhalden ab. Ich fand hier Smaragd-Muttergesteine und sonstige interessante Mineralien, aber keine Smaragde. Wie ich erfuhr, war hier bereits vor 30 Jahren der halbe Ostblock von der Ex-DDR bis hin zu Tschechien, Polen, Ungarn etc. Smaragdesuchen unterwegs und hat oberflächlich alles abgegrast.

Ein super spannendes Bergwander-Erlebnis war es aber trotzdem. Ich stieg dann querfeldein einfach auf der etwas weiter westlichen Seite des Sees wieder auf den Bergkamm hoch und schleppte letztendlich über 5kg an Mineralien bei der Hütte an, welche dann später mit Staunen inspiziert wurden. Ich machte Fotos von diesen ganzen Steinen, ließ sie aber auf der Hütte, weil ich keine Lust hatte, das alles mitzuschleppen - worüber man sich natürlich sehr freute. Übr. fing es genau 20min nachdem ich die Hütte so gegen 19h30 erreichte zu regnen an - ich Glückspilz! Lächelnd

Auch an diesem Abend gab es ein einfaches aber gutes Abendessen inkl. jeder Menge Chai-Tee mit Rakija und lustigen Musiksessions bei Kerzenlicht - denn der Generator würde wahrscheinlich erst am nächsten Tag in Gang gesetzt werden. Es wurden Pink Floyd, Animals, Eagles und andere Classiker gespielt. Einer der Hüttenmitarbeiter hatte sich auch ganz besonders über meine Haribo Gummibärchen gefreut - ein Luxus bzw. eine wertvolle Abwechslung auf so einer Berghütte. Nachts im Bett sah ich mir dann auf meinem kleinen mp3-Movie Player noch "Louis de Funes und seine ausserirdischen Kohlköpfe" an, weil der Schlaf in 2300m Höhe auch eine gewisse Gewöhnung erfordert.


Am nächsten Morgen beim Frühstück gab es sogar frisch gekochte Eier, selbst gemachten Käse und leckere Oliven, zusammen mit Weißbrotscheiben. Nur das Wetter sah wiedermal alles andere als vielversprechend aus. Es war schon wieder so extrem nebelig, dass man eigentlich nur auf der Hütte hätte bleiben können. Nun war aber eine Bergsteiger-Gruppe aus Tschechien über Nacht geblieben, welche die "Seven Lakes" sehen wollte und kein großes Interesse hatte auf "Nichts tun". Bei mir war es ähnlich. Zum einen hatte ich keine Lust, schon wieder im Nebel fast festzustecken und zum anderen die Sorge, von dieser Hütte überhaupt nicht mehr wegzukommen, wenn das mit den Wetterkapriolen noch länger so weitergeht. Über die Smaragd-Fundchancen hatte ich mir einen ersten Eindruck verschafft und erkannt, dass man hier auf jeden Fall etwas höheren Aufwand betreiben muss bzw. auch besseres Wetter braucht. Man sollte die Smaragdsuche sowieso nicht auf Biegen und Brechen erzwingen, sondern es sollte alles gut passen und Spaß machen - denn im Grunde sind die paar Glitzersteinchen, die man da findet, auch nur irgendwo eine "Illusion" - oder anders ausgedrückt: nur ein virtueller Wert für einen selbst! Richtig reich wird man dadurch auf dieser Ebene sicher nicht, aber man sollte sich an diesem Hobby freuen und es nicht krampfhaft oder wie ein Süchtiger betreiben.

Aufgrund der Gesamtumstände war ich jedenfalls motiviert, die Suche vorerst dabei bewenden zu lassen und mich wieder von diesen wirklich urzeitlich wilden Bergen zu verabschieden. Dies sollte zudem einen sehr hohen Wert für die Gruppe aus Tschechien haben, denn - mein Vater würde stolz auf mich sein -  Lächelnd - ich betätigte mich als Bergführer und brachte alle 9 Leute heil von jenem Bergkamm herunter, wo das Schneefeld den Steig und die Markierungen bedeckt hielt!

Aber zuvor gab es noch einen fröhlichen Abschied - die ganzen 3 Übernachtungen inkl. Frühstück, Abendessen und jeder Menge Rakija kosteten umgerechnet nur genau 100 Leva, also fast geschenkt! Ich machte mich dann zusammen mit der tschechischen Gruppe auf den Weg und wir hatten Glück, weil es nicht regnete. Wir mussten allerdings auf eine Frau mit nicht ganz so guter Kondition öfters warten, jedenfalls bis wir oben auf dem Grat waren. Die Ivan Vazov Hütte liegt übr. ca. auf 2300m und ist auch im Internet zu finden. Es ist die einzige private Berghütte in Bulgarien und der Wirt ist ein richtiger Individualist und Aussteiger - er verkaufte extra seine Eigentums-Wohnung in Sofia.

Auf dem Weg zum Berghang hoch kam uns dann auch noch ein Pärchen, ebenfalls aus Tschechien entgegen, die ebenfalls absteigen wollten, aber aufgrund des Schneefelds wieder umkehrten. Sie waren glücklich zu hören, dass ich sie hinunterführen würde, sonst hätten sie wieder zur Hütte zurückgemusst. Sorgsam und vorsichtig suchte ich sodann den bestmöglichen Abstieg (jetzt links am Schneefeld vorbei abwärts) und mit langsamen und sicheren Schritten ging ich dann voran, wärend sich der bergerfahrende Gruppenleiter um eine der Frauen kümmerte, die aus Angst, weil es so steil abwärts ging, zu weinen anfing. Aber nach 50m war alles heil überstanden und selbst der Nebel begann sich immer weiter zu lichten. Von unten aus betrachtet konnte man jedoch eindeutig erkennen, dass der gesamte Bereich hinter dem Kamm, von dem wir kamen, von Wolken eingehüllt war - welche teils rüberwehten.

Unten auf dem ehemaligen Gletscherfeld angekommen gab es dann noch einen Schluck Whisky zur Belohnung von einem der tschechischen Touristen und nach 15min war auch schon zur Freude für alle die Sicht frei auf einen der oberen Eiszeit-Seen. Unten bei selbigem angekommen gab es eine kleine Rast inkl. Brotzeit und manche Leute warfen "glücksbring-technisch" Münzen rein. Ich auch - wobei ich erfuhr, dass das evtl. bedeutet, dass man dann wieder an diesen Ort zurückkehrt. Da lass ich mich mal überraschen - evtl. kehre ich dort ja mit einem wasserdichten Metalldetektor zurück, um die ganzen Münzen rauszuholen! *egg* Oder für einen erneuten Smaragde-Such-Anlauf! :Smiley

Der Rest ist dann eigentlich schnell erzählt:
Relaxter Abstieg zur Liftstation inkl. lustiger Talk mit bierseligem Koreaner, der wie 40 aussah, aber bereits 60 war, Bratwurst mit Pommes und Salat dort inkl. Jack Daniels, Sessellift-Talfahrt (mein Ticket gültete noch) und fröhliches Wiedersehen mit Milena, die einen tollen Strahlstein geschenkt bekam und sich sehr darüber freute.  Küsschen Ich kaufte dann dort nochmal so eine Rila-Berge-Landkarte, denn meine ließ ich oben auf der Hütte - auch als Geschenk.

Danach fuhren wir im Mini-Rock-Taxi Grinsend zu Acht zusammengequetscht die ca. 7km hinunter nach Saparava Banja (aber pro Person nur 5 Leva und ich vorne die Super Unterhaltung mit dem Taxi-Driver), von dort wieder zusammengequetscht in einem völlig überfüllten Bus in das nächst gelegene Städchen namens Dupnitsa - zurück in die Zivilisation und in ein nettes Hotel. Dem Taxifahrer, der mich am nächsten Morgen zum Bahnhof fuhr, schenkte ich dann meine Bergschuhe, worüber er sich richtig freute!  Smiley

Super eindrucksvolle Bilder gibt es auch noch, wenn ich Zeit und Muße dafür habe!

Hoffentlich habe ich jetzt keinem Lust auf Smaragdsuche in Bulgarien gemacht, denn aktuell gehört dieses herrliche Schatzsuchfeld noch mir ganz alleine! *eggg*  Suchen Ich hab' den Wirt extra gefragt: ich war jetzt wirklich der erste Smaragd-Sucher seit einer langen langen Zeit dort!  Cool Cool Cool


Epilog:
Danach ging es von Dupnitsa per Bus nach Sofia (10 Leva für 80km!), mit dem Taxi zum Airport, per Bulgarian Air Business-Class 500km weit und nur 250 Euro teuer nach Varna, mit dem Taxi zum Goldstrand und nach ein paar Tagen Nightlife satt zwei mal auf die RTL2 Ballermann Hits am Balkan Party (zu sehen am 31.7. um 20h15 auf RTL2) inkl. super süßem persönlichem Vanessa Neigert Pic bei der Aftershow-Party und danach per Bulgarian Air Charter in letzter Sekunde für 130 Euro wieder zurück nach München - aber das alles ist eine eigene Story, wobei ich jene über die Ballermann Hits Aufzeichnung schon geschrieben hab'...

PS. Den Link für die Habachtal-Pix findet ihr im vorherigen Link ganz unten - der wurde da irgendwie einfach angehangen.
PPS. Danke Rako für deine "Zwischenantwort", somit ist dieser eigenständige Bericht nun gesichert.  Super
PPPS. Danke an euch alle für euer Interesse und viel Glück und Spaß bei euren Abenteuern. Winken



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bulgarien01.jpg

« Letzte Änderung: 22. Juli 2010, um 21:06:34 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#9
22. Juli 2010, um 20:36:00 Uhr

Ein ganz toller Bericht, Sam. Ich bin hin und weg. Freue mich auf deine Erzählungen demnächst im Gelände. LG, Andy.

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#10
22. Juli 2010, um 20:58:19 Uhr

Andy, du bist einfach der Beste und Schnellste. Applaus
Mittlerweile ist der Text sogar noch korrekturgelesen.  Zwinkernd
Bei Interesse brenn' ich dir die ganzen Habachtal- und Bulgarien-Pix auch auf eine DVD. Cool

Offline
(versteckt)
#11
22. Juli 2010, um 21:08:56 Uhr

Echt wahnsin !!!!!!!! Hammer hart !!!!!!
Wenn einer eine Reise macht dann kann er was erzählen  Super
Wenn man das so liest dann bin ich ja erstmal froh das du wieder heil zuhause angekommen bist
Das ist wohl nochmal eine ganz andere sache als im Habacht. zu suchen
Da hast du sicher ein Unvergessliches Abenteuer erlebt  Lächelnd

Echt ein toller Beitrag !!!!!! vielen dank auch dafür  Super

mfg Rako 26

Offline
(versteckt)
#12
23. Juli 2010, um 11:24:38 Uhr

Toll !!! TOLLLL! Applaus Applaus

Du könntest doch ein Buch über deine Abenteuer schreiben, ich würde es sofort kaufen  Lächelnd
Danke für deine Berichte, mir wird sonst immer bei langen Berichten langweilig, aber bei deinen nicht...! Applaus

Was haste als nächstes vor?


Gruß

Leon

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#13
30. Juli 2010, um 21:41:46 Uhr

Rila Mountains Bulgaria 2010.zip
74MB: 166 Bilder & 5 Filmchen
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.multiupload.com/0LTQKSDGDG



@ Rako 26
Danke für dein Lob und viel Spaß mit dem Zusatz-Material.  Applaus Super
"Neuland" ist immer abenteuerlich und sorgt für intensive Erlebnisse.
Aber es muss auch Spaß machen vom ganzen Aufwand und den Erfolgs-Aussichten her.

Wobei - es geht immer noch aufregender:
Das war alles z.B. noch keine Kletterei, kein abseilen an senkrechter Wand um
an irgendwelche Mineralien zu kommen oder übernachten mit Zelt mitten in der Wildnis... Lächelnd


@ Leon_Idefix

Danke auch für dein Interesse!  Super
Aktuell ist erstmal nichts größeres geplant, aber das kann sich je nach
Motivations- (oder auch Leidensdruck wie z.B. Langeweile-) -Lage schnell ändern. Zwinkernd

« Letzte Änderung: 30. Juli 2010, um 21:45:22 Uhr von (versteckt) »

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