Antike Ausbildungsstätte

RÖMERLAGER Gesellschaft für Heimatgeschichte will Modell anfertigen lassen

2009 gelang der Unteren Denkmalschutzbehörde bei archäologischen Untersuchungen auf einem Feld an der Kurt-Hebach-Straße in Kastel die großflächige Aufgrabung eines Übungslagers aus der römischen Antike. Jetzt will die Gesellschaft für Heimatgeschichte für ihr Museum Castellum ein Modell des Lagers anfertigen lassen, um den Besuchern vor Augen zu führen, was sich im Westen Kastels kurz nach Christi Geburt abgespielt haben mag.

Die Ausgrabungen sorgten in der Öffentlichkeit für viel Neugierde. Schließlich war es von großem wissenschaftlichem Interesse, über eine Auswertung der Fundstücke zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, die über das Leben in der Region während der provinzialrömischen Zeit Aufschluss geben. Der Abschlussbericht über die Grabungen, verfasst von den Archäologen Claus Bergmann und Frank Lorscheider, ist im Hinblick auf den Ursprung von Kastel als Castellum Mattiacorum von besonderem Interesse.

Es handelt sich um ein kleines Lager mit einer Ausdehnung von 65 auf 70 Meter, das für eine Zenturie von 80 Soldaten Platz bot. Im Innern des Grabens kamen Fundgegenstände zum Vorschein, auf deren Grundlage die Einrichtung des Lagers auf das zweite Jahrhundert vor Christus datiert werden kann. Während dieser Periode war der obergermanisch-raetische Limes als römische Reichsgrenze festgeschrieben, sodass man den Fund gegenüber dem Legionslager im Mainz-Vorläufer Moguntiacum als ein Übungslager für Legionäre in der Ausbildung bezeichnen kann.

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