In unwegsamem Gelände – von dichtem Grün überwuchert – befindet sich in einem Schechinger Waldstück der „Judenkirchhof“. Diese Überreste aus alter Zeit geben seit dem 18. Jahrhundert den Archäologen, Historikern und Heimatforschern Rätsel auf. Weil es keine verlässlichen schriftlichen Quellen gibt, ist man auf die Deutung von Fundstücken angewiesen.
SCHECHINGEN. In jüngster Zeit ist es vor allem Heimatforscher Dieter Krieger, der nicht locker lässt und endlich Licht in das Dunkel der Geschichte des „Judenkirchhofs“ bringen will. Auch wenn es noch viele offene Fragen gibt – dass dieser Platz nichts mit einer jüdischen Siedlung zu tun hat, gilt inzwischen als sicher. Es gibt in Archiven keinerlei Hinweise auf eine jüdische Gemeinde in Schechingen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war Michael Mettmann katholischer Ortsgeistlicher in Schechingen – und seine Aufzeichnungen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass man die historischen Überreste im Schechinger Wald lange Zeit als jüdische Begräbnisstätte betrachtete. In den Resten der von ihm verfassten kleinen Pfarrchronik verweist Mettmann darauf, dass Wilhelm I. Adelmann von Adelmannsfelden die bis dato vielen Juden aus Schechingen verbannt hatte, weil sie Weiden und Wasser vergiftet haben sollen. Deren Häuser in der Judengasse habe man niedergebrannt, schreibt Mettmann, so dass „den Kindern Israels“ nichts weiter geblieben sei als ihr Kirchhof im Gewann Haag. „Rechter Hand beim Eingang im Graben ist der Brunnen, wo sie ihre toten Leiber nach jüdischem Brauch gewaschen und gereinigt haben. Übrigens ist dieser Begräbnisort, wo diese gebarteten Väter ruhen, mit Bäumen ganz überwachsen.“............
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