[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Schatzplanet > Nachrichten & Presse (Moderator: Tigersteff) > Thema:

 Kairo - unschätzbare Kunstschätze in Gefahr

Gehe zu:  
Avatar  Kairo - unschätzbare Kunstschätze in Gefahr  (Gelesen 737 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten: 1    Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
30. Januar 2011, um 07:22:17 Uhr

Der wütende Mob hat in Kairo versucht, das Ägyptische Museum zu stürmen und die unschätzbaren Altertümer zu zerstören oder zu rauben.
Eine Menschenmenge, vornehmlich junger Ägypter bildete laut Presseberichten eine Menschenkette um das Gebäude um es zu schützen.
Seit dem frühen Samstagmorgen hat nun die Armee um das Museum herum, wie auch an anderen historischen Stätten Stellung bezogen. So werden auch die Pyramiden von Gizeh oder die Tempelanlage in Karnak durch Soldten geschützt.

Einigen Vandalen gelang trotzdem das Eindringen ins Museum. Der Museumsshop wurde dabei geplündert, laut einem Team der Agentur APTN wurden aber mindestens zehn Kunstgegenstände aus ihren Vitrinen genommen und zerstört. Auch zwei Mumien wurden geköpft, bis es den freiwilligen Bewachern gelang, schlimmeres zu verhindern.

Da an den ägyptischen Unruhen auch radikal-islamische Kräfte beteiligt sind, besteht hier meiner Meinung nach eine große Gefahr für das ägyptische Erbe.
Erinnerungen werden wach an die Taliban und ihre Zerstörung der berühmten Buddha-Statuen von Bamiyan. Diese wurden am 12. März 2001  auf Befehl Mullah Mohammed Omars zerstört, was im ganzen zu einer viertägigen Orgie ausartete. Daneben wurden auch fast alle buddhistischen Ausstellungsstücke des Kabuler Nationaluseums zerstört. In den Augen der Taliban mussten diese heidnischen Götzen als Teufelswerk vernichtet werden.

In den Augen radikaler Moslems sind auch die ägyptischen Altertümer heidnische Götzen, welche vernichtet werden müssen.

Innenaufnahmen des verwüsteten Museums: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://archiv.twoday.net/stories/11886437/


Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.focus.de/politik/ausland/kairo-pluenderer-zerstoeren-kulturschaetze_aid_594957.html



Hinzugefügt 30. Januar 2011, um 09:04:38 Uhr:

Ein paar Videos:

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
https://www.youtube-nocookie.com/watch?v=d8nH3JuBd4s#noexternalembed

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
https://www.youtube-nocookie.com/watch?v=hffpwIq2Ghs#noexternalembed

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
https://www.youtube-nocookie.com/watch?v=5h5taeUh0aM#noexternalembed


« Letzte Änderung: 30. Januar 2011, um 09:04:38 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

Offline
(versteckt)
#1
30. Januar 2011, um 09:16:47 Uhr

Ich glaube in ein paar zig Jahren wird von den ganzen Ägyptischen Altertümern nichts
mehr existieren als die Fotos.
Sobald was ausgegraben ist ist es auch schon der Zerstörung ausgesetzt.
Einge tausend Mumien wurden in Ägypten benutzt um Lokomotiven zu heizen,
war ja keine Kohle da und Mumien brennen sehr gut.

Die ganzen von den Römern geraubten Kunstschätze wurden durchaus gewürdigt
und erhalten. Nicht alles wurde eingeschmolzen. Schließlich waren es ja
Künstler in der ganzen Welt die für die Römer Kunstgegenstände gefertigt haben.
Heute ist davon nichts mehr da. Verlegen

Offline
(versteckt)
#2
30. Januar 2011, um 10:32:38 Uhr

Und alles unter einem Politischen Vorwand  Nono
Na, wenn man den Mob laufen lässt  Down
  Gruss
 stinger  Winken

Offline
(versteckt)
#3
30. Januar 2011, um 11:58:05 Uhr

Hi

Ich konnte die Schätze selbst vor 23 Jahren dort sehen.
War kurz vor den Anschlägen damals.

Ich bin schockiert über derartige Bilder und kann
nur mein unverständnis darüber aussprechen.

Gruß CR

Offline
(versteckt)
#4
30. Januar 2011, um 12:23:36 Uhr

Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass sowas bei uns nicht passieren könnte. Auch bei uns gibts genug Leute, die in so einer Situation versuchen würden, ihr Schäflein ins Trockene zu bringen, und auch am Ende des 2. WK wurden sicher nicht alle heute vermissten Sachen von den Russen allein geklaut. Nicht durch Zufall sind viele antike griechische Keramiken aus der Berliner Antikensammlung nach dem Krieg in brandenburgischen Bauernküchen als Kochtöpfe wieder aufgetaucht.

Man sollte das ganze auch mal unter dem Aspekt des Schatzregals betrachten: Ein zentraler Eigentümer mit zentraler Lagerung kann sich zwar in normalen Zeiten eventuell besser und effizienter um die Erhaltung solcher Kulturgüter kümmern (sofern er die erforderlichen finanziellen Mittel erhält). Im Falle eines Autoritätsverlustes des Staates, z.B. durch einen verlorenen Krieg oder einen inneren Umsturz kann dann aber auch leicht das gesamte nationale Kulturgut im Eimer sein. Verteilt auf mehrere private Eigentümer, eventuell auch noch in verschiedenen Ländern, kommt es vielleicht immer mal wieder zu Verlusten durch Diebstahl oder Zerstörung, aber im Ernstfall werden nie alle Stücke auf einmal verloren gehen.

Adios, Bert

Offline
(versteckt)
#5
30. Januar 2011, um 12:33:05 Uhr

Hallo

@Bert
..sehe ich auch so..
Entrüstung ist natürlich berechtigt..
aber vielleicht wird dann mal wieder was ausm Keller geholt...schliesslich sind die ausgestellten Schätze nur ein winziger Bruchteil der tatsächlichen Funde und Ausgrabungen. Das meiste wird doch der Öffentlichkeit völlig vorenthalten...
..für folgende Generationen,..die können dann irgendwann nur noch den Staub im Keller zusammenfegen.

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.stern.de/wissen/natur/aegypten-mumien-chaos-im-museumskeller-530709.html


Gruß, MrsMetal


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#6
30. Januar 2011, um 12:45:11 Uhr

Verloren nur in dem Sinne, das die Stücke an reiche Sammler verschachert werden und in deren Privatsammlungen verschwinden, oder aber auch Museen im Ausland angeboten werden.
Für immer zerstört und verloren sind die Zeugnisse der Vergangenheit nur, wenn sie in die Hände politischer oder religiöser extremisten fallen und von diesen vernichtet werden, weil sie ihrer politischen Ideologie oder ihrem religiösen wahn im wege stehen. Als gutes Beispiel zur Wahrung historischer Schätze sei der Direktor des Kabuler Museums zu nennen, der unter anderem den Schatz von Baktrien und andere unschätzbare Güter vor den Taliban und damit vor ihrer Zerstörung versteckte und somit beschützte. Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.nationalgeographic.de/reportagen/topthemen/2009/afghanistans-geheime-schaetze

mit diesem Artikel ist alles gesagt. Ägypten ist ein islamisches Land in dem es vor islamischen Eiferen nur so wimmelt.
Sollte es im falle eines Umsturzes zu einem Machtvakuum kommen, könnte diese Kräfte versucht sein, das in ihren Augen gottlose heidnische Götzenzeug zu vernichten.Die enthauptung zweier Mumien wäre da nur ein Vorgeschmack auf das was kommen könnte.
Wie wird die Öffentlichkeit und die Staatengemeinschaft reagieren, wenn plötzlich Sprengkommandos anrücken würden, um die Pyramiden oder die Anlagen in Karnak, Alexandria, und sonstwo  in Ägypten von der Landkarte zu fegen? Und das ohne Rücksicht, da das gottlose vernichtet werden muss?
Meiner Meinung nach müsste jetzt schon eine bewaffnete internationale Friedenstruppe zum Schutz dieser Anlagen aufgestellt werden, damit es gar nicht erst zu einem zweiten Bamyan-Massaker kommen kann.

Offline
(versteckt)
#7
30. Januar 2011, um 14:00:58 Uhr

Hallo zusammen!
Jede zentrale Lagerung von Kulturgut beherbergt ungemeine Gefahren für dieses. Brand, Anschläge, politische und religiöse Eiferer, Krieg usw. haben schon immer Kulturgut im großen Stil vernichtet . Seit dem Brand der Bibliotek von Alexandria, wo das ganze Wissen der damaligen Welt zerstört wurde, hätte man eigentlich schlauer werden müssen. Das ist aber nicht der Fall. Gigantismus, das Wetteifern der großen Museen untereinander, begünstigen derartiges Vorgehen. Bei der franz. Revolution haben die Machthaber bald sämtliches Antikengold eingeschmolzen, um ihre Truppen bezahlen zu können unter anderem auch der Grabschatz von Childrich. Als letztes Beispiel möchte ich noch den Einsturz der Bibliotek und des Archievs in Köln erwähnen. Der Schaden geht hier in die Abermillionen und keiner ist dafür verantwortlich.
Gruß Derfla

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#8
31. Januar 2011, um 06:39:55 Uhr

Am Samstagmorgen wurde laut Medienberichten ein Museum in Memphis komplett ausgeraubt.

Für die Plünderungen und Zerstörungen im Ägyptischen Museum in Kairo sind angeblich die schlecht bezahlten Wächter sowie Polizisten veratwortlich.

Waffaa el-Saddik "Das größte Problem ist der mangelhafte Schutz unserer Museen überhaupt. Das Ägyptische Museum in Kairo und alle Museen in Ägypten sind überhaupt nicht versichert."
Wahnsinn!!!!!!!

Hier der ganze bericht aus der Berliner Zeitung vom 30.01.2011

Ägypten: Mob plündert Ägyptisches Museum
30. Januar 2011 16.41 Uhr, B.Z./dpa
In Ägypten haben Plünderer Zerstörungen im Ägyptischen Museum angerichtet. Das Militär griff ein.

Nun sind auch die unbezahlbaren Kunstschätze Ägyptens in Gefahr! Im Rahmen der Prosteste kam es im Ägyptischen Museum, das den Schatz des Tutanchamun ausstellt, zu Plünderungen und Zerstörungen. Die langjährige Direktorin des Museums, Wafaa el-Saddik, machte Wachpersonal und Polizisten dafür verantwortlich.
Arabische Fernsehsender zeigten Bilder von umgestürzten Figuren und eingeschlagenen Vitrinen in der weltberühmten Antikensammlung. Mittlerweile werde das Museum vom Militär geschützt.

Zerstörungen im Tutanchamun-Stockwerk

Die Zerstörungen in der berühmten Antikensammlung von Kairo geschahen alle im ersten Stockwerk, wo auch der Schatz des Tutanchamun aufbewahrt wird, sagte el-Saddik dem "Tagesspiegel": "Es sind sehr viele Figuren auf den Boden geworfen und zerstört worden, darunter auch Götterfiguren aus dem Schatz des Tutanchamun."

Die Antikensammlung beherbergt zahlreiche Fundstücke aus dem Grab des Tutanchamun, unter anderem die berühmte goldene Totenmaske des Pharaos.

Demonstranten stoppten einige Plünderer

"Das waren die Wächter des Museums, unsere eigenen Leute", sagte el-Saddik. Einige Polizisten hätten offenbar vorher ihre Jacken ausgezogen, "um nicht als Polizisten erkennbar zu sein". Eine zweite Gruppe der Täter sei über eine Feuerleiter durch die Dachfenster eingestiegen.

Immerhin: Demonstranten eilten herbei und stoppten die Plünderer. "Als die Menschen auf dem Tahrir-Platz gemerkt haben, was vorgeht, haben sie das gesamte Gelände sofort umgestellt", sagte sie "Zeit Online". Die Demonstranten hätten einige Täter festhalten können, andere seien entkommen.

"Zum Glück war dann schnell das Militär zur Stelle, das am Freitagabend bereits auf dem Tahrir-Platz aufmarschiert war. Seitdem wird das Museum gut geschützt."

Pharaonische Schmuckstücke gestohlen

Die Plünderer hätten mehrere pharaonische Schmuckstücke gestohlen. Auch ein erst kürzlich eröffneter Anbau mit einem Andenkenladen sei ausgeraubt worden.
Die Wachpersonal im Ägyptischen Museum werde extrem schlecht bezahlt, erklärte Wafaa el-Saddik. Die Archäologin war von 2004 bis Ende 2010 Direktorin des Museums in Kairo. Zuvor hatte sie viele Jahre in Deutschland gelebt.

Auch Museum in Memphis ausgeraubt

Auch ein Museum in Memphis sei am Samstag früh komplett ausgeraubt worden. "Die Verantwortlichen dort haben mich in ihrer Verzweiflung angerufen und gefleht: 'Rette uns, mach etwas'", schilderte el- Saddik. In den Museen in Luxor und Assuan sei dagegen nichts passiert.

"Das größte Problem ist der mangelhafte Schutz unserer Museen überhaupt", sagte sie. "Das Ägyptische Museum in Kairo und alle Museen in Ägypten sind überhaupt nicht versichert."

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/aegypten-mob-pluendert-aegyptisches-museum-article1103941.html


© B.Z. Online, 2011

Hier noch ein Bericht von Zahi Hawass vom Museum in Kairo:
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.drhawass.com/blog/situation-egyptian-antiquities-today


« Letzte Änderung: 31. Januar 2011, um 06:53:19 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#9
03. Februar 2011, um 13:17:51 Uhr

vergangene nacht ist im Nationalmuseum, welches an den Tahiriplatz grenzt, ein Feuer ausgebrochen.
Der Platz ist der zentrale Schauplatz der momentanen Unruhen in Kairo und war seit gestern hart umkämpft.
Im Zuge der Strassenschlachten, welche zu späterer Stunde von Gewehrfeuer begleitet wurden, landete ein Brandsatz im inneren des Museums.
Das Feuer konnte anscheinend aber rasch von Soldaten gelöscht werden.
Der Horror geht also weiter. Sowohl die Pyramiden als auch Memphis, Karnak und andere bedeutende Orte werden mittlerweile von der Armee geschützt, auch mit Kampfpanzern.

Seiten: 1 
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor