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14. Dezember 2009, um 20:00:04 Uhr
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Halle - Die Materialien, aus denen die 3.600 Jahre alte bronzene Himmelsscheibe von Nebra angefertigt wurde, weisen auf alte und weitreichende Handelsrouten hin: Bisher war bekannt, dass das Kupfer für die Bronzescheibe aus der Region Mitterberg bei Bischofshofen in Österreich stammt, während das Gold für die auf der Scheibe angebrachten Applikationen aus unterschiedlichen Quellen - unter anderem aus Nordwestrumänien - stammt. Nun wurde nach dem Kupfer auch die Herkunft des zweiten Bronze-Bestandteils bestimmt.
Und zwar stammt das erforderliche Zinn mit großer Wahrscheinlichkeit aus Cornwall im Südwesten Englands. "Das haben geochemische Analysen ergeben", sagte der Archäometallurge Ernst Pernicka von der Universität Tübingen. Aber es gibt geringe Abweichungen, danach könnte das Zinn mit einer gewissen Restwahrscheinlichkeit auch aus der Region der nordböhmischen Bergstadt Krupka (Graupen) im heutigen Tschechien stammen. Das Zinn aus beiden Orten ähnelt sich stark in der Zusammensetzung. Außerdem wurde bei den Untersuchungen des Zinns der Himmelsscheibe festgestellt, dass sich die Zinn-Isotope trotz Korrosion über die Jahrtausende hinweg nicht verändert haben. "Das beweist erneut, dass die Himmelsscheibe echt ist", sagte Pernicka.
Die Materialuntersuchungen an der Himmelsscheibe wurden im Rahmen des weltweit größten Forschungsprojektes zur Bronzezeit durchgeführt. An dem rund fünf Millionen Euro schweren Etat beteiligt sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft Bonn mit 3,3 Millionen Euro. Seit Jänner 2005 arbeiten Wissenschafter aus Halle, Jena, Tübingen, Bochum, München und Edinburgh (Schottland) an der Entschlüsselung der letzten Rätsel der Himmelsscheibe. (APA/red)
« Letzte Änderung: 14. Dezember 2009, um 21:55:40 Uhr von (versteckt) »
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