Nur die Museen in Kairo, Boston und Wien können sich mit einem Reichtum von Objekten aus der Zeit des Alten Reichs in Ägypten (2660 bis 2160 v. Chr.) mit dem Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim messen. Ein solcher Schatz will gepflegt sein. Deshalb hat das Haus jetzt bei einer neuen Aufstellung seiner Ägypten-Sammlung – bis 2010 soll sie abgeschlossen sein – beim Alten Reich begonnen.
Die Abteilung findet sich im Westflügel, und dies kommt nicht von ungefähr. Das Museum wird vom Treppenhaus in zwei Flügel getrennt, so wie der Nil Ägypten teilt. Die meisten Stücke zum Alten Reich kommen aus dem Residenzfriedhof von Gizeh, und der Westflügel (sinnbildlich das Land zur Wüste hin) ist dunkel wie das Totenreich. Hier wird in Zukunft auch die Abteilung zum Totenkult ihren Platz finden, während die zum Lebensalltag im lichtdurchfluteten Ostflügel zu besichtigen sein wird.
In drei Räumen kann der Besucher eine Zeitreise ins Alte Reich unternehmen. Im ersten prangt an der Wand eine große schematische Zeichnung der Stufenpyramide des Djoser in Sakkara, und auf einer Leiste werden Fotos von Objekten ihrem jeweiligen Zeithorizont zugeordnet. Mit der Vorgeschichte, mit Feuersteinkeilen, Keramik und Tierfigürchen, beginnt die Schau und widmet sich dann mit einer nachgestellten Fundsituation und dem Sarkophag des Kai-em-nofret den Anfängen der ägyptischen Hochkultur. In Orange und Türkis wie die Fayencen ist das Licht gehalten.
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