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 >  Schatzplanet > Nachrichten & Presse (Moderator: Tigersteff) > Thema:

 Nach 125 Jahren wiederentdeckt

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(versteckt)Themen Schreiber
#0
28. November 2016, um 17:37:18 Uhr

Archäologischer Fund kehrt nach Kahl zurück. kleiner Bericht mit Fotos

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://www.kahl-main.de/sites/gensite.asp?SID=cms28112016083545570794&Art=716


Gruß Tigersteff

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(versteckt)
#1
28. November 2016, um 17:46:30 Uhr

Netter Bericht, aber wenn ich sowas lese, stellen mir sich die Nackenhaare auf:

Das 28 cm hohe Trankgefäß aus der Hallstattzeit ist besonders kostbar, da es noch
unzerbrochen erhalten ist. Dieses deutet daraufhin, dass es sich in einem Hohlraum
befunden haben muss . Die Urne stammt folglich aus einer Grabkammer eines
Hügelgrabs.


Der Autor war bestimmt noch nie bei einer Grabung anwesend, als ob die Grabkammer nach tausenden Jahren noch unberührt wie bei der Grablegung wäre  Idiot

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
28. November 2016, um 17:53:32 Uhr

Geschrieben von Zitat von sammlealles
Netter Bericht, aber wenn ich sowas lese, stellen mir sich die Nackenhaare auf:

Das 28 cm hohe Trankgefäß aus der Hallstattzeit ist besonders kostbar, da es noch
unzerbrochen erhalten ist. Dieses deutet daraufhin, dass es sich in einem Hohlraum
befunden haben muss . Die Urne stammt folglich aus einer Grabkammer eines
Hügelgrabs.


Der Autor war bestimmt noch nie bei einer Grabung anwesend, als ob die Grabkammer nach tausenden Jahren noch unberührt wie bei der Grablegung wäre  Idiot

Dorfreporter, was erwartest du. Der wird nach Artikel bezahlt, da hat er es nicht so mit dem hintergrund wissen.
Gruß Tigersteff

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#3
28. November 2016, um 18:18:30 Uhr

Da hast recht, leider der Geist der Zeit  Unentschlossen
LG Thomas

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#4
28. November 2016, um 18:39:14 Uhr

Wie lustig. Genau meine Ecke. Und genau heute waren wir da in nem Wald in der Nähe von Kahl, wo wir noch unbekannte Hügelgräber vermuteten. Ich benutze mit Abstand die Vergangenheitsform. Da sind Dutzende offensichtliche Hügelgräber und ich glaub ich weiss jetzt, warum sie nicht im Denkmalatlas eingetragen sind. Alle wohl schon mal angebuddelt worden.

Sieht schlimm aus. Gefunden haben wir natürlich auch nix bis auf Neuzeit. Lustigerweise ein Knopf der Hessischen Ludwigsbahn, die dann wohl in der Zeit die im Artikel erwähnten Touristen angeschippert hat. Smiley

Aber traurig, wie da wohl im ausgehenden 19 Jhdt. die Hobbyarchäologen gewütet haben.

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#5
28. November 2016, um 18:59:04 Uhr

Geschrieben von Zitat von Falkenmond79

Aber traurig, wie da wohl im ausgehenden 19 Jhdt. die Hobbyarchäologen gewütet haben.
Warum traurig, die machten nix anderes als wir heute. Nur halt mit anderen Mitteln.
Die hatten genau so ihre Daseinsberechtigung wie wir heute und ohne diese "Hobbyarchäologen", würde es die heutige Archäologie nicht geben!
LG Thomas

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#6
28. November 2016, um 19:40:30 Uhr

Naja.. okay, in dem Fall waren es vielleicht nicht mal die. Wir haben 7 oder 8 Hügel begutachtet und die sahen aus, als hätte jemand einfach von oben runtergebuddelt. Halt auch schwer zu erkennen, wie alt die Grabungen sind. Aus der Nähe kenne ich einen, da wissen wir, das 1890 rum gegraben wurde, da ist ein ordentlicher L-förmiger Graben gezogen worden, damals.

In der Nähe von Kahl sieht es eher so aus, als wären Raubgräber am Werk gewesen. Sieht halt arg geplündert und unordentlich aus. Keine Gräben oder sowas, sondern einfach nur verteilte Löcher. Kann natürlich schon aus dem Mittelalter stammen. Ein paar alte Orte sind nicht weit weg. Oder von Sondlern der letzten Jahrzehnte Zwinkernd

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#7
28. November 2016, um 19:50:56 Uhr

Wie jetzt?
Gerade waren es die Hobbyarchäologen im 19.Jahrhundert, jetzt bist schon bei den Raubgräbern der moderne?
Finde schon interessant, dass selbst die Sondler mittlerweile die Phrasen der Presse und ewig gestrigen Archäologen übernehmen  Huch
Entschuldige Bitte, du schreibst selber es ist nicht nachzuvollziehen wann die Hügel geöffnet wurden, warum landen wir dann bei den modernen Raubgräbern?
Eigentlich traurig, dass solche Aussagen mittlerweile von den eigenen Reihen kommen!

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#8
28. November 2016, um 22:01:27 Uhr

Na, jetzt tu nicht so, als gäbe es das nicht auch. Wer meint, es gäbe unter uns Sondlern keine schwarzen Schafe, hat wohl auch ein wenig eine rosarote Brille auf.

Zufällig kenne ich z.B. zwei ältere Herren, die beide vor 30-40 Jahren schon mit Metalldetektoren durch unsere Wälder gezogen sind. Und die Amis aus den Kasernen hier in der Gegend ebenfalls. Teilweise sogar noch früher. Meinste, die haben sich damals gross Gedanken um Gesetze für Denkmalschutz gemacht? Der eine meinte zu mir sogar wortwörtlich: "Warum gehste nicht den Limes entlang, wir haben damals die römischen Münzen eimerweise heimgetragen" ....

Also bitte. Ich sage weder, das es die früh-Archies waren, noch das es Sondler waren. Ich hab lediglich aufgezählt, was so alles in Frage kommt. Wenn´s dich beruhigt, zähl ich noch die lokalen Bauern von 1700 auf. Die könnten´s auch gewesen sein.

Was ich damit nur ausdrücken wollte ist, dass es nicht nach eine professionellen Grabung aussieht und die Fundstücke wohl für immer verloren sein werden. Ich hoffe natürlich, dass dem nicht so ist, aber bei der wilden Buddelei seh ich die Chance eher gering. Und das ist Schade, oder nicht?

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#9
28. November 2016, um 22:07:21 Uhr

Ich muß hier mal anführen, daß selbst Archäologen noch bis in die 40-iger Jahre, Grabhügel von oben als Schachtgrabung geöffnet haben. Später ist man da schlauer geworden. Und da muß ich eigentlich Sammlealles Recht geben, ohne die sog. Hobbyausgräber von damals gäbe es möglicherweise keine Archäologie im heutigen Sinne. Als Begründer dieser gilt eigentlich Heinrich Schliemann, der aber von Griechischen Archäologen heute sehr angegriffen wird. Man wußte es damals aber noch nicht so genau mit den Grabungsmethoden, die haben sich erst danach richtig entwickelt.
Derfla  Winken

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#10
28. November 2016, um 22:11:21 Uhr

NA von mir aus. Im Zweifel für den Angeklagten. Hoffen wir einfach, dass das Zeug sicher in Museen gelandet ist. Zwinkernd

Was unser Hobby angeht, wünschte ich mir manchmal eh, eher so 1870 geboren zu sein. Damals war das noch stressfreier. Vor allem gab´s da wohl auch weniger Hilfssheriffs wie heute. Grinsend

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#11
28. November 2016, um 23:03:09 Uhr

Geschrieben von Zitat von Falkenmond79
Na, jetzt tu nicht so, als gäbe es das nicht auch. Wer meint, es gäbe unter uns Sondlern keine schwarzen Schafe, hat wohl auch ein wenig eine rosarote Brille auf.

Zufällig kenne ich z.B. zwei ältere Herren, die beide vor 30-40 Jahren schon mit Metalldetektoren durch unsere Wälder gezogen sind. Und die Amis aus den Kasernen hier in der Gegend ebenfalls. Teilweise sogar noch früher. Meinste, die haben sich damals gross Gedanken um Gesetze für Denkmalschutz gemacht? Der eine meinte zu mir sogar wortwörtlich: "Warum gehste nicht den Limes entlang, wir haben damals die römischen Münzen eimerweise heimgetragen" ....

Also bitte. Ich sage weder, das es die früh-Archies waren, noch das es Sondler waren. Ich hab lediglich aufgezählt, was so alles in Frage kommt. Wenn´s dich beruhigt, zähl ich noch die lokalen Bauern von 1700 auf. Die könnten´s auch gewesen sein.

Was ich damit nur ausdrücken wollte ist, dass es nicht nach eine professionellen Grabung aussieht und die Fundstücke wohl für immer verloren sein werden. Ich hoffe natürlich, dass dem nicht so ist, aber bei der wilden Buddelei seh ich die Chance eher gering. Und das ist Schade, oder nicht?
Genau das ist das Problem, dass mittlerweile selbst Leute wie du, die doch nahe am Hobby sind, genau in die selbe Flöte blasen, wie die Presse und einige Archies.
Wie Derfla schrieb, war es sogar bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts so, das viele Grabungen noch nicht nach dem Schema wie heute ablaufen,
Selbst heute gibt es noch keinen einheitlichen Grabungsstandard, sondern man kann an den Grabungsmethoden sogar sehen, wo wer und bei wem sein Studium gemacht hat.
Kennst du die Denkmalschutzgesetze aus den 50er-70er Jahren? Das Denkmalschutzgesetz wie es heute ist, ist in den meisten Bundesländern eine Geburt der 80er und 90er Jahre und da sprech ich nicht nur vom Schatzregal!
Also werden deine Bekannten oder die Amis, wahrscheinlich nicht mal gegen das damalige Gesetz verstoßen haben. Bis Ende des letzten Jahrhunderts waren viele der heutigen Denkmäler nicht mal bekannt oder ausgewiesen. Geschweige davon das ein Mindestabstand zu BD eingehalten werden musste oder wie heute im Denkmalschutzgesetz verankert ist.
Mach mal bei einer Ausgrabung eines Grabhügels mit und du wirst sehen, was das für eine Drecksarbeit ist. Hatte ich oft genug als Grabungstechniker.
Wer heute unerlaubt einen Grabhügel öffnet, kannst gerne als Raubgräber bezeichnen. Aber die anderen, wie die von dir aufgezählten Hobbyarchäologen oder Sondler in einem Atemzug zu nennen, geht nicht und bedient nur das Bild was einige Archäologen und Staatsdiener von uns haben wollen und für die breite Öffentlichkeit so darstellen.
Zu den verlorenen Fundstücken, es gehen heute wohl mehr Funde in Archiven, Lagern des LDA und bei Großgrabungen verloren, als früher. Wenn ich mir viele Inventare und Listen der Lager anschaue, steht bei vielen Funden dabei unbekannt verschollen und das sind Funde die die letzten 30 Jahre bei regulären Grabungen gemacht wurden.
Die Archäologie an sich, war immer im Wandel und hat sich weiter entwickelt und das war auch gut so.
Zu den Hilfssheriffs gebe ich dir recht, sehe ich jeden Tag, leider auch in den Foren.
Deswegen geht es mir dermaßen auf den Zeiger, wenn selbst Leute die das selbe Hobby haben, genau auch noch diese Klischee bedienen müssen und das Wort Sondler mit der eventuell illegalen Öffnung eines Grabhügels in Verbindung bringen! Auch wenn es nur eine deiner genannten Möglichkeiten wäre.

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#12
28. November 2016, um 23:13:00 Uhr

In der Richtung gebe ich Dir ja auch vollkommen recht. Man sollte nur meiner Meinung nach nicht einfach totschweigen, dass es bestimmt auch genug Leute gibt, die entweder durch Unwissenheit gegen die Gesetze verstossen, oder den Denkmal Atlas als Schatzkarte betrachten.

Zu ersterem kann ich nur sagen... so bin ich doch auch selbst zu dem Hobby gekommen, wie wahrscheinlich die meisten. Vor ein paar Jahren kam ein Kumpel mit einem China Detektor an und wir sind wahllos über irgendwelche Felder gelaufen und haben Eisennägel eingesammelt. Grinsend Dann hab ich mir den ADX 150 bestellt und wusste auch weder von Gesetzen, noch vom Denkmal Atlas noch sonstwas. Und ich denke, so geht es den meisten Leuten, egal ob am Hobby oder nicht.
Natürlich kommt man heutzutage schnell drauf, wenn man etwas tiefer eintaucht. So ging es mir damals ja auch.
Wäre ich aber nie auf die Idee gekommen zu "Gesetze Metalldetektor" zu googeln, oder hätte ich mit Foren nix am Hut, ich würde wahrscheinlich heute noch auf BD´s spazierengehen. Smiley

Ansonsten bin ich da voll bei dir. Ich und die Jungs aus meiner Sondelgruppe sind alle mehr oder weniger bemüht, dass ganze zum einen so legal wie möglich zu betreiben und zum anderen unsere Archies davon zu überzeugen, dass diese Vorurteile quatsch sind und sie mit uns eine einmalige Resource haben, neue Fundstellen zu finden, zu untersuchen und zu erschliessen.

Es ist natürlich Quatsch, jeden Sondler pauschal als Raubgräber zu verunglimpfen. Aber die Augen davor zu verschliessen, das es sicher auch Unwissende und schwarze Schafe gibt, ist auch nicht der richtige Weg.

Im übrigen finde ich das, was du schreibst, schon fast beängstigend. Das so viel irgendwo in den Archiven verloren geht, ist wirklich traurig. Mein Trost bei Gedanken an die tiefen Keller der Museen und Forschungseinrichtungen war immer die Hoffnung, dass das Zeug ja wohl wenigstens der Wissenschaft und Studierenden zur Verfügung steht. Wenn ich dann höre, dass das irgendwo unauffindbar verschollen geht.. Traurig :/

« Letzte Änderung: 28. November 2016, um 23:15:30 Uhr von (versteckt) »

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#13
28. November 2016, um 23:17:42 Uhr

Was Ihr alle immer mit dem Musealem habt frage ich mich immer wieder. Beim 1. Entwurf des Baden-Württembergischen Denkmalschutzgesetzes war außer dem hervoragendem wissentschaftlichen Erkenntnisteil im Schatzregal auch noch der Museale drin entalten. Das wurde aber vom Parlament abgelehnt. Es wäre nicht auszumalen was diese Wort im Gesetzt für Folgen gehabt hätte. Der Wissenschaft kommt es auf die Erkenntnisse drauf an und nicht um den musealen Wert. Das kann manchmal auch in Einem sein, muß es aber nicht.
Derfla  Winken

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