RERIK - Die Auswertung der Grabungsfunde aus Rerik läuft. Dreieinhalb Wochen haben Archäologen im Winter hinter dem Reriker Heimatmuseum neben der Kösterschün Hausfundamente und Gruben freigelegt und Proben sichergestellt. Auslöser der Grabungen waren Baumaßnahmen für einen Saal, der dort für die Ausrichtung von Veranstaltungen entsteht.
"Wir haben die Zeit im Vorfeld für archäologische Untersuchungen genutzt", sagt Dr. Frank Wietrzichowski vom Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege in Schwerin. Neben Kreisbodendenkmalpfleger Volker Häußler von der Unteren Denkmalschutzbehörde war er einer der beiden hier hauptamtlich tätigen Archäologen. Unterstützung gab es von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kreisarbeitsgruppe für Ur- und Frühgeschichte. "Durchschnittlich waren immer fünf Mitarbeiter vor Ort, am Tag kamen bis zu acht Ehrenamtliche nach Rerik", so Wietrzichowski.
In dreieinhalb Wochen mussten 650 Quadratmeter durchsucht werden. Mit Erfolg, denn es sind 46 Objekte entdeckt worden, darunter ein großer mittelalterlicher Ofen. Die Funde liefern wesentliche Erkenntnisse zur slawischen Besiedlung im zehnten Jahrhundert. Nach Ansicht der Experten handelt es sich um eine "Vorburgbesiedlung" des Reriker Schmiedeberges. Die Wissenschaftler waren überrascht, Siedlungsanzeichen bis zu 600 Meter entfernt von der früheren Burg zu finden. Auch die Qualität der Funde lässt die Archäologenaugen leuchten. "Auf keinem Acker findet man noch so gut erhaltene Überreste wie hier in der Stadt", sagt Wietrzichowski. Ein Schatzfundus sind vor allem die so genannten Hausgruben. Sie sind entstanden, weil damals das Baumaterial für die Häuser aus dem Boden herausgeholt wurde. Die Löcher wurden anschließend mit Müll wieder aufgefüllt..........
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