Geografischen Überraschungen, Außerirdische und ein «Sack voller Klischees»: Viele Lateinamerikaner und andere, eingefleischte Fans empören sich über die Fehler im vierten Teil der «Indiana Jones»-Reihe.
Während der neue Indiana-Jones-Film weltweit zum Kassenschlager wird, wächst in Lateinamerika die Empörung über das Kino-Abenteuer. Von einer «Beleidigung» schreibt die peruanische Filmkritikerin Giovanna Rubina. Sie kritisiert «schwerwiegende Irrtümer» in der Darstellung peruanischer Kultur und Geschichte. Auch Perus Außenminister José Antonio García zeigt sich verärgert. Er riet dem US-amerikanischen Regisseur Steven Spielberg und dem Produzenten George Lucas zu «ein wenig mehr Investitionen in die Recherche».
185 Millionen US-Dollar hat die Produktion von «Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels» gekostet. Und seit dem Kinostart am 22. Mai hat sie rund 580 Millionen Dollar in 62 Ländern eingespielt. Die Kameras gehen auf wilde Verfolgungsjagden durch Urwald und Universitätsgelände. Gezeigt werden tumbe russische Agenten, furchteinflößende indianische Krieger und ein atombombenfester Kühlschrank.
Ein Atlas fehlte offenbar. So verblüfft der Film mit geografischen Überraschungen: Perus historische Stätte Nasca findet sich statt in der Küstenebene im 400 Kilometer entfernten Cusco im Andenhochland wieder. Und der mexikanische Nationalheld Pancho Villa spricht die peruanische Indio-Sprache Quechua. Der Film verwechselt peruanische Inka-Indianer mit guatemaltekischen Maya-Kriegern und untermalt das Ganze mit typischer mexikanischer Ranchermusik.
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