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 wie genau waren Karten von 1680 ?

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Avatar  wie genau waren Karten von 1680 ?  (Gelesen 896 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
04. September 2011, um 17:00:49 Uhr

Hallo,
ich war heute morgen mit meinen Jungs mal wieder sondeln. Außer Treckerteile haben wir nichts gefunden  Unentschlossen
Ich hab mir mal die Karte von dem Flußverlauf von 1680 mit Google-map von heute verglichen (siehe hier den Anhang).
Nun meine Frage: Wie genau kann man sich auf die eingezeichneten alten Karten verlassen ?
LG
Harry


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Vergleich Flußverläufe 1680-2011.jpg
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(versteckt)
#1
04. September 2011, um 17:30:26 Uhr

Hi,

ich denke ja nach dem wer da damals gemessen hat. Es gibt zum Thema Vermessung ein sehr schönes und Unterhaltsames Buch

"Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann".

Aber unsere Altvorderen waren da schon sehr genau.

Ein Methode die Karten zu vergleichen: die Karten in der Größe möglichst genau angleichen, ( größer kopieren) dann die ältere Karte auf dünnes (durchscheinendes) Papier übertragen/kopieren und beide Karten übereinanderlegen. Da bekommt man das Beste Ergebnis. Die Flußläufe waren aber sicher vor 330 Jahren etwas anders als heute. Bei Google Earth kann man u.U. noch das alte Flußbett erkennen.

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(versteckt)
#2
04. September 2011, um 17:47:25 Uhr

Die Methode von Schrotty hab ich auch benutzt, wenn Du Glück hast, hast Du auf beiden karten Orientierungshilfen wie eine alte Kirche, Brücken usw. Ob es Veränderungen beim flusslauf gab (Begradigungen usw.) kannst Du bei Deiner Gemeinde nachfragen.

Interessant ist auch die Zeitachse bei Google Earth (oben in der Leiste die uhr mit dem Pfeil) da kannst Du auch alte Satellitenbilder anschauen und vergleichen. geht hier bei mir leider nur zurück bis 1993, bei Dir vielleicht weiter.

Viele grüsse

Pommeraner

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
04. September 2011, um 18:48:39 Uhr

Auf den Karten oben hab ich auf der google-Karte den Flußverlauf blau nachgezeichnet.
Ich bin mir halt nicht sicher, ob sich hier über die letzten 330 Jahre hier wirklich etwas verändert hat oder ob auf den alten Karten als Fluss nur eine Schlangenlinie eingezeichent wurde.
Was nutzt alles übernander legen, wenn man sich auf die Aufzeichnungen nicht verlassen kann.

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#4
04. September 2011, um 19:12:46 Uhr

hi, wie gesagt , bei Google Earth versuchen den eventuell alten Flußlauf zu erkennen, verschiedene Zoom Stärken benutzen und das Bild in einem Bildbearbeitungsprogramm (Pain.Net  kostenlos)  bearbeiten, heißt: rumspielen, Negativ erstellen, Farben verfremden, Kontrast/ Hellikeit verändern,usw. das mach ich jedenfalls so und durchaus mit Erfolg.

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#5
04. September 2011, um 19:19:39 Uhr

Flüsse sind schon ohne Eingriff des Menschen sehr dynamische Gebilde, da können Nebenarme gewesen sein, Änderungen des Verlaufs nach Hochwasser usw. Also der Fluss wird heute definitiv anders laufen als vor mehreren hundert Jahren. Wie schon gesagt würde ich andere Orientierungspunkte auf der Karte suchen. Da sind doch zwei Kirchen eingezeichnet. Die suchst Du auf Google Maps und legst die Karten dann übereinander ob es passt.

Hinzugefügt 04. September 2011, um 19:28:50 Uhr:

Hier ist noch ein Link zum Thema Flusslauf-Veränderungen:

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Registrieren oder Einlogen
http://www.hochwasser-special.de/fliessgewaessermorphologie.htm


« Letzte Änderung: 04. September 2011, um 19:28:50 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#6
04. September 2011, um 22:39:24 Uhr

Ich glaube nicht, dass Karten zu der Zeit besonders genau waren. Warum auch? Wer brauchte so etwas zu der Zeit denn schon?
Händlern reichte es aus, wenn sie wussten, dass man zum Beispiel eine Tagesreise Richtung Osten den nächsten Ort erreichen konnte. Ob und wieviel Kurven eine Straße oder Fluß hatte, war doch egal. Entfernung eben eine Tagesreise.
Es gab zu der Zeit doch auch noch keine Normierung einer Karte. Niemand ist herumgereist und hat zu der Zeit flächendeckend genaues Kartenwerk angelegt. Strassen zum Beispiel veränderten sich laufend. War eine Trasse oder Wegstrecke verschlammt, wurde daneben gefahren. So gab es dann irgendwann nicht einen Weg sondern eher ein Wegebündel (auf einigen Laserscanaufnahmen noch gut zu erkennen).

Man darf sich aber nicht täuschen. Sogenannte alte Karten sind oft schon nachträglich georeferenziert. Das heisst, das originale Kartenwerk wurde verzerrt, um es der Wirklichkeit anzupassen. Das sieht man zum Beispiel oft bei den alten Kartenwerken, die über die Landesvermessungsämter angeboten werden.

Schöne Grüße
Oetti1

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#7
05. September 2011, um 07:02:11 Uhr

Ich sag ja, kommt darauf an wer gemessen hat. Wenn die Preußen gemessen haben, waren die Karten sehr genau. Die sind wirklich mit Messlatten und Holzwinkel durch`s Land gezogen. Die Abweichung lag bei 1-2 Meter pro 1km. Ich find den Artikel gerade nicht. Aber ansonsten geb ich dir durchaus Recht. Es reichte eine Ungefähre Übersicht.

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#8
05. September 2011, um 09:11:35 Uhr

Da gebe ich dir Recht. Die preußische Landesaufnahme war wohl die erste genaue Kartierung Deutschlands. Die startete aber auch erst 1867. Und die Karte von oben soll von 1680 sein.

Gruß
Oetti1

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
05. September 2011, um 21:20:23 Uhr

Ja die eine Karte ist von 1680 (o.l.) nun hab ich noch eine von 1794 (u.r.) und die von heute (o.r.)
Der dicke Verlauf auf den beiden oberen Karten unten und die untere Karte ist jeweil der Fluß HUNTE
Ich kann da nicht mal ansatzweise Flußbiegungen zuordnen.
Wie würdet Ihr weiter vorgehen ? Ich denke Karten mit Kirchen  o.ä. suchen und die übernander legen, gibt auch keine Garantie, das die Aufzeichnung richtig waren.
Also, dann lieber Testläufe rechts und links des Flußes machen, oder hat jemand eine andere Idee ?
LG
Harry


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Die Hunte.jpg
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#10
05. September 2011, um 21:49:53 Uhr

Die Frage ist, was meinst du aus den alten Karten herauslesen zu wollen?
Den Handelsweg, der neben dem Fluß verlief? So stark hat sich der Flußverlauf nicht geändert. Hol dir die preussische Landesaufnahme von 1876. Da hat sich von 1600 bis 1876 am Flußverlauf nicht so viel getan. Begradigungen und Ausbaggerungen waren erst im 20. Jahrhundert.
Aber der Handelsweg verlief sicherlich nicht genau am Ufer. War dort oft zu matschig (Frühjahrsüberschwemmungen). Der Weg lief bestimmt lediglich in der Nähe zum Fluß.

Gehe lieber in die Bücherei. Dort gibt es bestimmt Literatur zum Wegeverlauf. Oft gibt es auch Vereine, die sich um solche regionalen Handelswege kümmern.

Gruß
Oetti1


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(versteckt)Themen Schreiber
#11
07. September 2011, um 13:35:56 Uhr

Da hat sich ne Menge in den letzten 200 Jahren getan. (siehe Karte hier).
Weiß jemand, wie weit neben einem Fluß solche Handelswege lagen ?
Direkt am Flußufer glaube ich auch nicht. Warscheinlich sind die Wege auch
nicht alle Schleifen mitgelaufen, sondern eher so wie die heutige Begradigung verlaufen, oder ?
Zum Pferde tränken / Pause machen, wurde warscheinlich das Wasser aufgesucht, sonst lag der Weg abseits.
Nur wie weit ? Hat jemand einen ähnlichen Fall und kann hier eine Prognose abgeben, ob es sich eher um 20 Meter, 100 Meter oder 500 Meter handelt ?
Danke für die Hilfe !


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Hunte 1800-2000.jpg
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#12
07. September 2011, um 14:17:49 Uhr

Der Flusslauf wurde warscheinlich nach und nach künstlich begradigt, deswegen sind da weniger Schleifen drin.

Zu den Handelswegen: Die haben sich oft an Flussläufen orientiert, weswegen sie wenig Entfernung zum Fluss hatten und wenn der Fluss ne Kurve gemacht hat, dann sind die wohl auch eher abgebogen, als dass sie den Fluss noch aus den Augen verlieren!



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#13
09. Juli 2012, um 13:45:06 Uhr

Geschrieben von Zitat von Harrybo
Auf den Karten oben hab ich auf der google-Karte den Flußverlauf blau nachgezeichnet.
Ich bin mir halt nicht sicher, ob sich hier über die letzten 330 Jahre hier wirklich etwas verändert hat oder ob auf den alten Karten als Fluss nur eine Schlangenlinie eingezeichent wurde.
Was nutzt alles übernander legen, wenn man sich auf die Aufzeichnungen nicht verlassen kann.

Doch, hier hat sich natürlich einiges verändert. Nicht nur das sich Flußläufe im Laufe der Zeit auch von alleine verändern, sondern viel mehr, das es eigentich in ganz Deutschland so gut wie KEINEN EINZIGEN Fluß mehr gibt, der noch in dem exakten Flussbett wie vor 300 Jahren verweilt. Es gab fast überalll Flurbereinigungen, Begradigungen, sei es der Felder wegen oder aus Bewässerungs/entwässerungsgründen oder auch wegen der Schifffahrt. Vieles was heutzutage nur noch ein kleiner Kanal ist war früher durchaus mal ein Fluss mit Meandern, sprich "Schlangenlinien". In der Natur kommt so gut wie überhaupt keine gerade Flussstrecke vor, nicht mal für 100m. Flüsse laufen in Schlangenlinien, normalerweise, alles was auch nur einigermaßen Gerade verläuft ist von Menschenhand begradigt worden.



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