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 Siedlungsnamen - Datenbank

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29. Februar 2012, um 23:14:49 Uhr

Orte, die auf ... enden:

-ach, -a, niederdeutsch -aa, -ah: Siedlung an einem Wasserlauf, einer Ache, westfäl. Aa (-ach kann in rheinischen Ortsnamen aber auch auf das gallo-romanische Suffix -acum zurückgehen).

-au, -aue, niederdt -oog(e), -ohe, -oie oder Dänisch "-aa": Siedlungen auf Inseln oder am Wasser (beides als Aue), von mittelhochdeutsch ouwa etc. (-au steht in niederdeutschen Namen oft für älteres -a, -aa, in vormals slawischen Gebieten für -ow). Beispiele für -oog: Langeoog, Minsener Oog, Norderoog, Schiermonnikoog, Spiekeroog, Süderoog, Wangerooge.

-ar, (kelt.) wie in Kalmar, Villmar, Wetzlar; auch „-ahr“, von der Nähe zu einem/r Wasserlauf bzw. -fläche, allerdings auch alternativ von area Ar?, Fläche, Platz, aus dem Lateinischen.

-bach, niederdt. -bek(en), -beck, -bke etc.: (Siedlung an einem) Wasserlauf.

-berg, -bergen, niederdt. -barg, -bargen: Ansiedlung auf einer Anhöhe oder an einem Berg, zum Beispiel Bamberg, Bergrath, Nothberg.

-beuern, -beuren, -beuron, -birn, niederdt. -büren, -bur(en) etc.: von althochdeutsch bur „kleines Haus“ etc., mittelniederländ. buur „Wohnung“, vergl. Bauer (Vogelkäfig).

-born, -bronn etc., altdt.: Brunnen, Quelle, zum Beispiel Paderborn, Eschborn, Quickborn, auch Heilbronn, Born, Brunn.

-bruch, -broich, niederdt. -brook, brock, -brauk bedeutet Bruch- oder Sumpflandschaft (siehe Erlenbruchwälder in Brandenburg), zum Beispiel Broich, Bärbroich, Grevenbroich „Bruchlandschaft der Grafen“, Broichweiden, Korschenbroich.

-bruck, -brück, niederdt. -brügge beziehen sich häufig auf eine Ansiedlung mit Gewässerübergang, oft (aber nicht ausschließlich) eine Brücke. Es kann aber auch von altsächsisch "bruggi" Bergrücken abgeleitet sein.

-bühl, -bühel, -bihl, -beuel, bairisch -bichel, -pichl: Siedlung auf oder an einem Hügel, einer Anhöhe.

-büll: Wohnstätte, Siedlung (entspricht dänisch -bøl von altnordisch bu 'wohnen'), zum Beispiel Niebüll.

-burg, niederdt., schwed. und dän. -borg: Anhöhe, befestigte Siedlung, in frühmittelalterlichen Namen auch: Stadt (s. u.), zum Beispiel Dahlenburg, Duisburg, Göteborg, Hamburg, Regensburg.

-büttel, abgeleitet von altnordisch "butli" Wohnungen; zum Beispiel Brunsbüttel, Hamburg-Fuhlsbüttel, Oeschebüttel, Wolfenbüttel.
  
-by aus dem Dänischen, Dorf, zum Beispiel Barkelsby, Karby; verwandt mit althochdeutsch bur, altnordisch "-bu", schwed. -bo und norweg. -bu – an der mittleren Elbe: Ort an der Flussbiegung, zum Beispiel Barby.
    
-donk: kleine Anhöhe in der Niederung (niederrheinisch und niederländisch).
    
-donn: Siedlung auf einer Düne, zum Beispiel Sankt Michaelisdonn.
    
-dorf, -torf, -troff, -druf, niederdt. -dorp, -dörp, -torp, -trop, -trup, dän. -torf, -torp, -trup, vgl. engl. -thorp: (bäuerliche) Siedlung allgemein. Während der deutschen Kolonisierung der vormals slawischen Gebiete ostwärts der Elbe (siehe Deutsche Ostsiedlung) wurden neu gegründete Siedlungen oft nach dem Dorfvorsteher benannt, zum Beispiel Hartmannsdorf (= Dorf des Hartmann).
    
-eck, -egg: Burg, Schloss, befestigte Anlage.
    
-feld, -felde: (ursprünglich) unbewaldete Fläche, zum Beispiel Bielefeld.
    
-fels: eine Ortschaft auf oder an einem Felsen, zum Beispiel Fels am Wagram, insbesondere zu einer hochmittelalterliche Felsenburg, zum Beispiel Fiels.
    
-fleth: niederdt., zu mittelniederdt. vlēt: fließendes Gewässer, zum Beispiel Bahrenfleth, Beidenfleth, Borsfleth, Dammfleth, Elsfleth, Wewelsfleth.
    
-furt, -furth, -fürth, niederdt. -ford, -fort, -vörde etc.: Siedlung an einer Furt, zum Beispiel Bremervörde, Erfurt, Frankfurt, Klagenfurt, Ochsenfurt, Schweinfurt, Steinfurt.
    
-förde: Siedlung an einer tief ins Land reichenden Meeresbucht, vergl. dänisch -fjord, zum Beispiel Eckernförde.
    
-gast: östlich von Elbe und Saale meistens aus slawisch -goszcz, zum Beispiel Wolgast.
    
-gmund, -gmünd: an der Mündung eines Baches oder Flusses, zum Beispiel Gmund, Georgensgmünd; vgl. auch -münde.
    
-graben: Siedlung an einem künstlichen Wasserlauf.
    
-groden, -grode: niederdeutsch für neu angeschwemmtes Land (insbesondere zur Seeseite des Deichs).
    
-hafen, -haven: abgeleitet von Hafen, zum Beispiel Bremerhaven, Cuxhaven, Kopenhagen (dänisch: København), Wilhelmshaven.
    
-hag(en), -haag, -hain, -han, -hahn etc.: ahd. hagan, mhd. hagen bedeutet ein umhegter Bereich zum Beispiel mit Wall und einer Dornenhecke/Hainbuchenhecke, auch für Landheege/Landwehr/Stadtwehr/Burgwehr in Gebrauch.
    
-hall: abgeleitet vom germanischen Wort für Salz[1].
    
-hardt, -hard, -haard(t), -hart(h) etc.: „Bergwald“, „bewaldeter Hang“, zum Beispiel Murrhardt, Spessart („Spechtswald“).
    
-hau: von hauen (roden).
    
-hausen, -haus bei den (Wohn-)Häusern, bzw. im Singular (bescheidene) Einzelsiedlung. Ebenso -husen, -huse, -sen, -huus von altnordisch hus Haus oder husa mit Häusern bebauen niederdt. Siedlung.
    
-heim (-en), -ham, -am, niederdt. -hem, -em, -um: Siedlung, Wohnort (vgl. Heimat), zum Beispiel Ingelheim, Pilsum.
    
-hof, -hofen, -höfen, niederdt. -hoven: als Einzelhof oder Gruppe von Gehöften angelegte Siedlung, zum Beispiel Adelshofen.
    
-holm: niederdeutsch, dän., schwedisch Insel oder Halbinsel, zum Beispiel Stapelholm.
    
-horn, -hörn: spitz zulaufendes Geländestück, zum Beispiel Nordhorn, Scharhörn.
    
-horst (-host, -ost), -hurst: eine leicht erhöhte Stelle in einem Sumpf, Moor oder einer feuchten Niederung.
    
-hoven: Pluralform von Hof, ursprünglich eine Ansammlung von Gehöften, zum Beispiel Aldenhoven, Bellinghoven, Delhoven, Freialdenhoven, Fronhoven, Heiligenhoven, Hoven, Hückelhoven, Hülhoven, Kückhoven, Ralshoven, Schophoven, Wevelinghoven.
    
-hude: Holzlagerplatz/Stapelplatz an einer Wasserverbindung, Fährstelle, Landungsplatz, zum Beispiel Buxtehude, Fischerhude, Flemhude, Harvestehude, Hude, Ritterhude, Steinhude, Winterhude, siehe auch: Hude-Orte.[2]
    
-inghausen (-iehausen, -kausen), -ingheim (-igheim, -ingem), -inghoven (-ikofen, -ikon/-iken), -ingerode: Kombinationen aus dem Suffix -ing(en) und den jeweiligen Ortsnamen-Grundwörtern, zum Beispiel Bönnigheim, Lüdinghausen, Wernigerode, Zollikofen, Zollikon.
    
-kapell(en), -kappeln: eine Kapelle, zum Beispiel Westerkappeln.
    
-kietz: ehemals slawische Fischersiedlung (zu urslawisch *chÿža ‚Hütte, Haus‘).
    
-kirch, -kirchen, niederdt. -kark, -kerk(en): Kirchort.
    
-leben (-legen) (-lehen), (altsächsisch-thüringisch, bayrisch): Lehen, vom Grundherren verlehntes Gut (z.B. Schönleben, Niederlehen), Hinterlassenschaft, zurückgelassener Ort, zum Beispiel Aschersleben, Eisleben, Gardelegen (entspricht dänisch -lev, schwedisch -löv).
    
-leiten, -leithen: (Siedlung am) Abhang, Berghang.
    
-ley: (am) Fels.
    
-loh, -lah, -loch, -loy: Wald, Hain, lichtes Gehölz, zum Beispiel Wechloy.
    
-mar: stehendes Gewässer, sumpfiges Quellgebiet, zum Beispiel Geismar, Horstmar.
  
-mund, -münde, niederdt. -müde(n), niederländ. -muid(e): an der Mündung eines Baches oder Flusses, zum Beispiel IJmuiden, Müden, Peenemünde, Swinemünde; vgl. auch -gmünd.
    
-münster: Mönchskloster (von lateinisch ‚monasterium‘), zum Beispiel Kremsmünster.
    
-oog(e): siehe unter -au.
    
-rod, -roda, -rodt, -rode, -raht, -rath, -rade, -reut(h), -reute, -ried, -ruit, -ray: von „Rodung“, also eine Siedlung im (früheren) Wald, zum Beispiel Bayreuth, Bergrath, Eurode, Hastenrath, Neuenrade, Reutte in Tirol, Röhe, Roetgen, Röthgen; nicht jedoch: Walsrode.
    
-rotte: von zusammenrotten, siehe Weiler.
    
-ruhe: Grab eines Herrschers, zum Beispiel Wilhelmsruh.
"Karlsruhe wurde am 17. Juni 1715 von Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach an der Stelle gegründet, an der er der Sage nach bei der Jagd geschlafen und von seiner neuen Stadt geträumt hatte, daher der Name – Karlsruhe."
Siehe [http://ka.stadtwiki.net/Karlsruhe[/url]
    
-scheid: keltisch Wald (keitum), oder mittelhochdeutsch Rodungsplatz.
    
-schlag: von schlagen (roden).
    
-schwand, -schwende, -swende: von Schwenden (einer besonderen Art des Rodens der Bäume), zum Beispiel Alberschwende, Wolpertswende.
    
-siefen, -seifen, niederdt. -siepen: mittelhochdeutsch (bzw. mittelniederdeutsch) für enges, feuchtes Bachtal, siehe Siepen.
    
-siel: von „Siel“, eine Deichschleuse, zum Beispiel Bensersiel, Greetsiel, Dornumersiel, Hooksiel, Horumersiel.
    
-stade: niederdeutsch für Ufer, Gestade, natürlich entstandener Landeplatz für kleinere Schiffe, zum Beispiel Stade, Warstade, siehe auch: Stade-Orte.[3]
    
-stadt, -statt, -stätt, -stetten, niederdt. -städt, -stedt, -stede(n):, in Norddeutschland von altnord. "stada" in schon mittelalterlich überlieferten Ortsnamen (zunächst) lediglich Stätte, Stelle (zum Beispiel Eichstätt ‚Stelle, wo viele Eichen wachsen‘), erst im 12. Jahrhundert entwickelte sich für mittelhochdeutsch stat, hochdeutsch "-stadt" die Bedeutung ‚Siedlung mit Marktrecht und Selbstverwaltung‘ (dafür früher burg); auch im 20. Jahrhundert bei Zusammenlegungen von Gemeinden häufig gebraucht, zum Beispiel: Diemelstadt, Erftstadt.
    
-stein: eine Ortschaft auf oder an einem Felsen, zum Beispiel Warstein, insbesondere zu einer Burg, zum Beispiel Aggstein, Bieberstein, Kufstein.
  
-stift: ein Nonnenkloster.
    
-sund: eine Meerenge, zum Beispiel Stralsund.
    
-tal, -thal, niederdt., dän. -dal: Siedlung im Tal; auch im 20. Jahrhundert bei Zusammenlegungen von Gemeinden häufig gebraucht, zum Beispiel: Extertal, Lippetal, Nettetal, Niddatal, Schwalmtal, Wuppertal.
    
-torf: aus dem Dänischen Siedlung im Moor, wo Torf gestochen wird, zum Beispiel Rostorf, Nortorf, Gettorf.
    
-trop, -trup: siehe unter -dorf.
    
-um: friesisch, niedersächsisch für -heim zum Beispiel Beckum, Büsum, Husum, Keitum, Pogum, Rantum.
    
-up: aus dem Dänischen -torp, Dorf, zum Beispiel Hurup.
    
-walchen: Siedlung romanischen (welschen) Ursprungs.
    
-wald, -walde, niederdt., dän. -wohld, -wohle, -wold etc.: Siedlung am oder im Wald.
    
-warden: Siedlung auf einer Wurt, zum Beispiel Breddewarden, Eckwarden, Einswarden, Fedderwarden, Golzwarden, Hammelwarden, Langwarden, Sengwarden.
  
-weg: am Weg gelegen, Baumschulenweg.
    
-weide: an oder bei einer Weide gelegen (wobei hier der Baum oder die Grünfläche gemeint sein kann), Niederschöneweide, Oberschöneweide.
    
-weiler, -wei(h)er, -wil, -wy(h)l, -viller: eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden besteht (Weiler).
  
-werder, -werth, niederdeutsch, fries. -warder, -wort(h), -ort, süddeutsch -wört(h): Halbinsel oder inselartige Anhöhe in der Niederung (vgl. Wurt).
    
-wik, -wig: altnordisch Handelsplatz, niederdeutsch Siedlung (aus altnord. -wig), z. B. Schleswig.
    
-winkel: etwas unbestimmtes, das mit den Begriffen klein, eng, irgendwo, weit weg, geringwertig bezeichnet werden kann, z. B. Voßwinkel in Verbindung mit einem Tier (hier: niederdeutsch Voß für Fuchs).
    
-wiß: an oder bei einer Wiese gelegen, zum Beispiel Dürwiß.
    
-zell: bezieht sich auf eine Klosterzelle, zum Beispiel Zell, Kirchzell.



-dorf:


-hausen / -hus(en):
-typisch für Siedlungsgründungen im Zuge der fränkischen Landnahme im späten 5. bis 7. Jahrhundert / anschließende Erweiterungen des Frankenreiches auf Bayern, später Österreich und Sachsen bis zum 9. Jahrhundert,
-teilweise auch in wesentlich späteren Sprachschichten
-ursprünglich wohl als Einzelgehöft oder Weiler gegründet


-heim:
-geht im allgemeinen auf fränkische Besiedlung im 6. und 7.Jahrhundert zurück
-In Rheinhessen gibt es sehr viele -heim Namen, diese Ortsnamen beziehen sich in der Regel auf die Person des Gründers der Siedlung, z.B. Dietersheim.
-kennzeichnet in Süddeutschland Altsiedelland, frühestens im 5. Jahrhundert gegründet, teilweise alemannische Sippendörfer


-hofen:


-ingen:
-kennzeichnet in Süddeutschland Altsiedelland, frühestens im 5. Jahrhundert gegründet, teilweise alemannische Sippendörfer


-stetten:


-weiler:





Einzelne Orte:
Remagen = kelt. Rigomagus, „Königsfeld“
Kessenich = kelt. Cassaniacum, „Eichenwald"
Dormagen = kelt. Duromagus, „Kiesfeld“
Nijmwegen = kelt. Noviomagus, „Neufeld“




Hier noch ein interessanter Link zur Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Ortsnamenverteilung
in Deutschland!
Allerdings nicht ganz praktisch, da
-nur die Städte / Orte mit der jeweils exakten Endung gefunden werden (Die Stadt "Weil am Rhein" hat die Endung -rhein(!) )
-Stadtteile und Ortsteile teilweise nicht berücksichtigt werden, sondern nur der übergeordnete Stadtnamen ("Trier")


***
-röm. = römisch, kelt. = keltisch

--- Diese Datenbank ist noch in der Entstehung und lebt durch eure Unterstützung  Smiley ---

« Letzte Änderung: 10. Dezember 2012, um 18:48:23 Uhr von (versteckt) »

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