Frage zu Römer und Frankengräber

Hat jmd. eine Ahnung  wieviel Abstand generell Römer und Franken bei Gräbern von Ihren Häusern gelassen haben? (sofern man das überhaupt sagen kann)

...ich vermute, dass es bei sehr spärlicher Besiedlung auf dem Land (3.-6. Jh.) wahrscheinlich noch keine zentralen Friedhöfe gab, aber irgendwo im näheren Umkreis werden die doch wohl ihre verschiedene Verwandschaft vergraben haben...? aber vermutlich auch nicht zu nah wegen Grundwasser?

Würde mich freuen, wenn jmd. der davon Ahnung hat mal was dazu sagen könnte...

Danke  

Also ich kann dir von einer Situation in Schwaben berichten ...

Bei uns befindet sich ein römischer Gutshof und etwa 100 m Luftlinie davon auf einer Anhöhe befand sich der Friedhof auf dem
man umringt mit einer Tuffsteinmauer etwa 1900 vier Gräber ausgegraben hat. Der Friedhof lag etwa 30 Meter entfernt von einer
kleinen Strasse ( vermutlich eine unbedeutende römische Strasse aus dem 2. Jhd. ).

Soweit mir bekannt haben die Römer ihre sichtbaren Grabstätten immer neben Straßen errichtet.
Vermute mal "Fernstraßen"
Ein Römer war so lange unsterblich wie seine Beerdigungsstelle sichtbar war, für jeden sichtbar.
Vielleicht kennt sich hier  jemand besser damit aus als ich.

Die Römer haben bei Villen immer einen gewissen Abstand ( oft auf höherliegender Fläche ) zum Gebäude eingehalten. Was aber bedeutet, daß in einer Röm. Villa auch ein Grab liegen kann, was vor dem Bau angelegt wurde!
Frankische Gräber liegen immer in Reihe, oft mit den Füssen Richtung Osten in engem Abstand. Gebäudereste habe ich dabei noch nie gesehen.

Moin,

die Friedhöfe der Franken waren zwar keine Zentralfriedhöfe, aber den Siedlungen zugeordnet. Das Problem, es werden zwar die Friedhöfe gefunden, aber kaum die dazu gehörenden Siedlungen.

Lies Dir mal den Bericht in der DSM 11 zu dem entdeckten Friedhof durch.

Viele Grüße

Walter

...meine Frage rührt daher, dass ich mich gefragt habe:

Wenn man weiß wo eine römische Villa liegt, bei der feststeht, dass direkt daneben später Franken gesiedelt haben und man davon ausgehen kann, dass der Platz lange (über mehrere Hundert Jahre) besiedelt war - müssen doch in der Nähe auch irgendwo die Gräber derer sein, die dort lebten, oder nicht?

Egal ob Römer oder Franken...die werden doch wahrscheinlich nicht km weit die Leichen weggeschafft haben, sondern diese irgendwo in der Nähe bestattet oder verbrannt haben...?

Ist denn bei fränkischen Reihengräbern bekannt wie weit diese i.d.R. von einem Siedlungsplatz entfernt sind ?

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Hinzugefügt 31. August 2011, um 15:16:15 Uhr:

Geschrieben von Zitat von Walter Franke Moin, die Friedhöfe der Franken waren zwar keine Zentralfriedhöfe, aber den Siedlungen zugeordnet. Das Problem, es werden zwar die Friedhöfe gefunden, aber kaum die dazu gehörenden Siedlungen. Lies Dir mal den Bericht in der DSM 11 zu dem entdeckten Friedhof durch. Viele Grüße Walter

Hallo Walter,
da hatten sich unsere Beiträge überschnitten 
Kannst du mir einen Link bezgl. des von dir genannten Beitrages senden?
Grüße
Cerberus

... wie schon ausgeführt wurde, befinden sich die röm. Grabanlagen meist neben den Zugangsstraßen zu den Orten und Höfen. Die fränkischen Grabanlagen befinden sich bis über einen km von den Siedlungen entfernt und nicht in unmittelbarer Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen oder Straßen. Die Siedlungen findet man deshalb selten, weil diese bis in die heutige Zeit überbaut sind. Das kann regional unterschiedlich sein, meist hilft es sich beim örtlichen Museum zu erkundigen oder die eigenen Erkenntnisse in Bezug zu den gemachten Kleinfunden neu zu bewerten.

Bis ca. 550 n. haben sich wohlhabende Franken meist noch nach alter heidnischer Sitte in einem Tumuli in exponierter Lage bestatten lassen.
Dies zum Teil weitab von anderen Bestatteten, nur die Gräber Ihres Gefolges waren in einigen Fällen um sie herum angeordnet! Die Polarisierung dieser frühen Gräber
war noch wild, d. h. noch nicht ostwest ausgerichtet. Erst ab ca. 550 n. ging man allmählich, je nach Region, dazu über die Gräber ostwest ausgerichtet in
größeren noch nicht eingehegten Friedhöfen anzulegen. Diese Phase gibt ein Bild von völligen durcheinander, teilweise noch mit enthaltenen Tumuli
o. Kreisgräben. Die Toten ruhten entweder auf einem Leichenbrett, in einer hölzernen Grabkammer, einem Steinsarkophag oder auch unter einer Steinpackung o. ä.!
Erst ab dem frühen 7. Jhd. kann man davon ausgehen das die Gräber schön ausgerichtet und in Reihe liegen. Sehr deutlich sieht man das diese Traditionen
in den Randprovinzen des fränkischen Reiches verschwimmen und man hier länger an den alten Rieten festgehalten hat.

Geschrieben von Zitat von Cerberus Hallo Walter, Kannst du mir einen Link bezgl. des von dir genannten Beitrages senden? Grüße Cerberus

Moin,

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Viele Grüße

Walter

Geschrieben von Zitat von Walter Franke Moin, gerne Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen. Registrieren oder Einlogen http://www.das-schatzsucher-magazin-shop.de/ Viele Grüße Walter

HALLo Walter
Ich hab mir jetzt mal ein paar DSM bestellt hab aber keine Antwort bekommen per  eMail???
ist das normal??
Gruss Alex

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Hinzugefügt 07. Juli 2012, um 05:20:51 Uhr:

Wenn ich die Tage wider in deutschland bin kann ich Dir
ein paar Bilder von frankengraeber zeigen
Gruss Alex aus Tiflisi

Moin Alex,

E-Mail an leserservice@das-schatzsucher-magazin.de

Viele Grüße

Walter