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 >  Geschichte > Geschichte des Altertums > Römisches Reich (Moderator: zenzi1) > Thema:

 Olympische Spiele

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#0
03. November 2009, um 07:01:43 Uhr

Olympische Spiele
Die beliebtesten und (zumindest heute) bekanntesten panhellenischen Spiele fanden in Olympia statt und dienten (durchgezählt oder mit einem markanten Ereignis versehen) auch der internationale Zeitrechnung:
776 v.Chr. soll es den ersten Sieger (im einfachen Wettlauf) bei Olympien gegeben haben und alle 4 Jahre – "Olympiade" bezeichnet den Zeitraum zwischen den Spielen! – wurde das Fest der Olympischen Spiele begangen; bis sie 393 oder 426 n.Chr. von Kaiser Theodosios I. verboten und abgeschafft wurden.

Gründung
Die Gründung der Olympischen Spielen ist widersprüchlich. Am bekanntesten dürfte die Gründung durch Herakles (der thebanische oder der kretische) gewesen sein, wie u.a. Pindar mehrmals besingt:

Das olympische Fest aber gründete Herakles als Weihgabe für den Kampf. — Pindar: Oden O.2,3f.

Weitere Heroen waren aber mit diesen Spielen als Schutzherren, Kultheros, Neubegründer o.ä. eng verbunden, so z.B. Pelops (der Tantalossohn und Ahne des Agamemnon) und Iphitos (Neubegründer der Spiele).

Organisation
Die Leitung und Organisation der Spiele oblag den Bewohnern von Elis (vgl. Herodot: Historien 2,160ff.6,127), die aus ihren Reihen durch Los-Entscheid die Schiedsrichter wählten.

Die Namen der Teilnehmer wurden in ihren Städten durch Herolde verkündigt. Ebenfalls durch Herolde wurde der Beginn des "Olympischen Friedens" in allen Städten bekannt gegeben, der ungefähr zwei Monate dauerte, weit länger als das Fest selbst, denn es war ja ein "internationales Fest" und die Anreise für viele Zuseher zeitintensiv.

Begonnen wurde das Fest zu Ehren des Zeus nach dem 1. Vollmond nach der Sommersonnenwende und dauerte 5 Tage (Pindar: Oden O.5,6).

Teilnehmer
Bei ihr [einer Zeusstatue mit dem Beinamen "Horkios" (Schwurgott)] müssen die Athleten und ihre Väter und Brüder und auch die Lehrer über einem Eberopfer schwören, daß sie sich keinen Verstoß gegen die olympischen Wettkämpfe zuschulden kommen lassen werden. — Pausanias: Beschreibung Griechenlands 5,24,9

Abgesehen davon mussten die Athleten freie griechische Bürger sein und durften sich keiner Verbrechen oder gotteslästerlichen Handlungen schuldig gemacht haben. (Zu den Athleten im Allgemeinen siehe: Sportliche Wettkämpfe).

Über die in Olympia aufgestellten Siegerstatuen, deren Inschriften sowie zahlreiche Anektoten über die berühmtesten Sieger in Olympia siehe Pausanias: Beschreibung Griechenlands 6,1,1ff.

Bewerbe
■Wettlauf: Stadionlauf, Doppellauf
■Faustkampf
■Pentathlon
■Pankration
■Ringkampf
■Wagenrennen
■Pferderennen
(s. u.a. Pindar: Oden O.10,64ff.13,30f. und Pausanias: Beschreibung Griechenlands 5,8,6ff.)

Preise
Die Sieger erhielten einen Ölbaumkranz (Pindar: Oden O.4,11 und Pausanias: Beschreibung Griechenlands 5,8,7; zu den Siegerpreisen siehe auch den Abschnitt Preise unter Agones)

mfg.zenzi

qwelle.stefan.cc

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#1
03. November 2009, um 07:06:27 Uhr

 Super


 Applaus  Applaus  Applaus


gruß willi

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#2
03. November 2009, um 07:11:12 Uhr

Laufbewerbe
Wettläufe zählen zu den ältesten Sportarten (Homer: Ilias 23,754ff.) und angeblich wurde bei den ersten 17 Olympischen Spielen überhaupt nur gelaufen (Pausanias: Beschreibung Griechenlands 5,8,6).

Standardstrecken:

■stadion – die einfache Rennstrecke (ca. 180 m)
■diaulos – doppelte Rennstrecke (einmal hinauf & hinunter, ca. 360 m)
■ephipios/hippios – 4 stadien lang (entspricht der Rennbahnlänge im Hippodrom)
■dolichos – ein Langstreckenrennen zwischen 7 und 24 stadien
Die Griechen liefen nackt, den Körper mit Öl eingerieben und barfuß. Für einen fairen Start sorgte eine Startanlage, eine Holz-Seil-Konstruktion mit einem katapultartigem Mechanismus, die allen Teilnehmern gleichzeitig die Strecke frei gab.

Spezielle Laufbewerbe:
■Hoplitenwettlauf (Wettlauf mit Rüstung) – üblicherweise über die Distanz von 1 stadion, aber auch über 2 oder 4 stadien. Gelaufen wurde mit Helm, Schild und Beinschienen.
■Fackellauf
Eine Art Staffellauf (im heutigen Sinn: Übergabe einer brennenden Fackel an das nächste Teammitglied) mit stark kultischer Bedeutung zu Ehren des Gottes Pan (für seine Hilfe bei der Schlacht bei Marathon). Besonderer Bestandteil der Panathenaia, Hephaisteia, Prometheia und Theseia.
■Staffellauf
Wohl einem Wachstumsritus entsprungen. Wettlauf in Gruppen mit gewissen Zeitvorsprüngen.
■(Gruppen)Wettlauf
Wettrennen in Gruppen.

mfg.zenzi

qwelle stefan.cc

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#3
03. November 2009, um 07:12:32 Uhr

Ringkampf


Ringen zählte zu den ältesten und beliebtesten Sportarten, ein fixer Bestandteil der gymnastischen Erziehung in den Palaistrai mit speziellen Trainern und Thema unzähliger Darstellungen und später sogar Lehr- bzw. Handbüchern.

Ringen war einer der Kämpfe bei den Leichenspielen zu Ehren des Patroklos (Homer: Ilias 23,700-739), wurde um 700 v.Chr. in Olympia eingeführt und war sowohl Teil des Pankration wie auch eine Spezialdisziplin.

Der Ringkampf begann in aufrechter Haltung, Stirn an Stirn und einander an den Händen oder Armen gepackt. Ziel war es, den Gegner (3 Mal?) zu Fall zu bringen, wobei die (nackten und mit Öl eingeriebenen, früher mit Lendenschurz bekleideten) Kämpfer nicht ziemperlich waren: Pressen, Würgen, Beinstellen, Hochheben und Hinwerfen waren erlaubt. Kraft und Geschicklichkeit wie auch die Kenntnis unzähliger Griffe, Gegengriffe und Bewegungen entschieden.

mfg.zenzi

qwelle stefan.cc

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#4
03. November 2009, um 07:13:36 Uhr

Faustkampf
Im Gegensatz zu anderen Sportarten war der Faustkampf nicht ganz unumstritten, wohl aber sehr beliebt.

Geboxt wurde nicht mit nackten Fäusten, sondern Knöchel und Finger waren mit Riemen umwickelt, was die Wucht der Schläge verstärkte und (schwere) Verletzungen an der Haut bewirkten konnte. Gekämpft wurde ohne Unterbrechungen bis ein Teilnehmer aufgab oder k.o. war. Zahlreiche heute noch gebräuliche Hiebe gab es bereits in der Antike, besonders beliebt waren zudem Schläge gegen den Hals des Gegners, Tritte gegen sein Schienbein waren auch erlaubt.

Beschreibungen von Faustkämpfen finden sich bei vorallem bei Homer Ilias (23,683-699), Theokritos (22,60-134), Apollonios Rhodios (2,1-98), Vergil Aeneis (5,425-467) und Statius (Stat.Theb.6,704ff.).

Geübt wurde der Faustkampf u.a. mit Sandsäcken und durch Schattenboxen und unter Aufsicht/Leitung eines Lehrers


mfg.zenzi

qwelle stafan.cc

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#5
03. November 2009, um 07:19:27 Uhr

Pankration
Der "Allkampf" ist eine Mischung aus Faustkampf und Ringkampf und wurde um 650 v.Chr. als eigene Disziplin bei den panhellenischen Spielen in Olympia eingeführt.

Gekämpft wurde ohne Schlagriemen und mit offenen Händen: Schlagen, Würgen, Beinstellen, Tritte (in den Magen), Gliedmaßen verdrehen waren erlaubt, Kratzen und Beissen nicht. Knochenbrüche, Ver- und Ausrenkungen waren häufige Folgen. Beendet wurde der Kampf durch ein Handzeichen zur Aufgabe.

Die Disziplin erfreute sich großer Beliebtheit und Pindar hat zahlreiche Pankrationsieger in seinen Liedern verewigt

mfg.zenzi

qwelle stefan.cc

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#6
03. November 2009, um 07:20:21 Uhr

Stierkampf
ist nur für einen Agon inschriftlich bezeugt: 36 n.Chr. in Athen


qwelle stafan.cc

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#7
03. November 2009, um 07:21:24 Uhr

Pferde- und Wagenrennen
waren zusätzliche, eigene Disziplinen bei den "agones hippichoi".


mfg.zenzi

qwelle stefan.cc

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#8
03. November 2009, um 07:37:20 Uhr

Pferderennen
Für die Pferderennen wurden sowohl Fohlen wie auch ausgewachsene Pferde (eine zeitlang auch Stuten) eingesetzt.

Neben den üblichen Wettrennen gab es auch spezielle Wettkämpfe, die vom Pferderücken aus bestritten wurden:

■Lanzenwerfen
■Bogenschießen
■Zuwerfen von Fackeln

mfg.zenzi

qwelle stefan.cc

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#9
03. November 2009, um 07:38:48 Uhr

Wagenrennen
Bei den Wagenrennen wurden 2 oder 4 Pferde pro Wagen eingesetzt – entsprechend wohlhabend musste der Teilnehmer, d.h. der Wagenbesitzer, gewesen sein.

Homer beschreibt ein Rennen von 5 Wagen (mit je 2 Pferden) sehr anschaulich (Homer: Ilias 23,262-650).
Sophokles erwähnt (Sophokles: Elektra, 701-708) ein Rennen mit 10 Wagen bei den pythischen Spielen.
In Olympia war die Zahl der Wagen wesentlich größer. Allein Alkibiades meldete dort einmal 7 Wagen zum Rennen an (Thukydides: Peloponnesischer Krieg 6,16) und Pindar lobt den Sieger im Wagenrennen Arkesilaos von Kyrene:

Denn unter 40 Wagenlenkern, die stürzten, hast du mutig den Wagen heil ans Ziel gebracht. — Pindar: Oden P.5,49ff.

Ursprünglich wurden die Pferde- und Wagenrennen wohl auf einem offenen Feld ausgetragen – wie bei Homer (Homer: Ilias 23,262-650) beschrieben – mit markanten Wendepunkten.

Später wurden spezielle Wettkampfstätten errichtet, die mit einer bereiteten Wagenrennbahn (mit einer Seitenlänge von ca. 2 stadien) versehen war, wowie (später) Sitzplätzen, Logen und Startplätzen (mit Startvorrichtungen ähnlich wie bei den Wettläufen). Große Hippodromoi befanden sich u.a. in Athen, Delos, Delphi, Sparta, Theben, Korinth, Nemea, Alexandria.

Die Anzahl der zurückzulegenden Runden ist nicht geklärt und war wohl auch unterschiedlich. Pindar erwähnt mehrmals 12 Umrundungen (Pindar: Oden O.3,33.2,55.6,75 und P.5,33)





mfg.zenzi

qwelle.stefan.cc

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#10
03. November 2009, um 09:00:32 Uhr

Hm Toll soll ich meinen augen schon wieder wund lesen,, Grinsend  Grinsend  Grinsend  Super

gru- gabor Winken

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#11
03. November 2009, um 09:14:02 Uhr

immer diese nörglerrei  Grinsend  Grinsend  Grinsend


mfg.zenzi

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