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 Die Macht des Zufalls!

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Avatar  Die Macht des Zufalls!  (Gelesen 1150 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
05. April 2010, um 05:48:14 Uhr

Der Mensch ist ein Zufalls-Fettauge in einer Zufalls-Suppe, und alles was ihm bleibt ist das Beste aus jedem Augenblick, jeder Situation zu machen! Super

Ich persönlich habe keine große Lust an Götter, Schicksal, Fügung, Vorsehung, Karma, höheres Eingreifen usw. zu glauben. Dadurch ist man nicht mehr Herr seiner eigenen Welt, nicht mehr alleiniger Bestimmer über das persönliche Dasein, sondern nur noch Spielball irgendwelcher "höherer Mächte".  Ärgerlich

Selbst die Interpretation von Glück oder Pech ist oft sehr subjektiv.

Bei der Schatzsuche setzt sich der Mensch ganz besonders stark dem Zufall aus. Sicherlich im vorher gut abgesteckten Rahmen. Man geht raus und zu 99% kommt man auch wieder gesund heim, mit mehr oder weniger wertvollen Funden, und irgendwas findet man immer, und sei es ein rostiger Nagel.

Natürlich kann auch gute Recherche und intelligente Informations-Auswertung zu wertvollen Funden oder gar verlorenen Schätzen führen, aber nicht immer. Und nicht jeder Schatz  macht nachhaltig glücklich, wie wir von gescheiterten Lotto-Millionären wissen.

Meiner Meinung nach gibt man bei der Schatzsuche dem Zufall eine Chance, auf das Leben mehr oder weniger intensiv einzuwirken. Man bewegt sich zwar innerhalb eines überschaubaren Rahmens, aber der Zufall kriegt die Möglichkeit, auch ganz gewaltig zuzuschlagen. In gewissem Sinne hat dieses Zufalls-Spiel etwas anarchisch-chaotisches, man gräbt in einer Art "Ersatz-Ursuppe" herum und findet es spannend, was sie ausspuckt.

Man findet nicht wie beim Erdbeeren-Pflücken ständig die selben Objekte, sondern meist ständig unterschiedliche, wodurch eine manchmal fast süchtigmachende Spannung ähnlich wie beim Goldfieber erhalten bleibt. Und natürlich können die gefundenen Sachen das weitere Leben verändern oder beeinflussen - und zwar nicht nur Schätze oder Raritäten.

Schatzsuche ist aufgrund all dieser Faktoren ein Ausbruch aus dem konventionellen, vorhersehbaren und abgesichertem Leben und sicher für viele auch ein kleines Kräftemessen mit dem eigenen Schicksal. Habe ich heute Glück, finde ich etwas oder lässt Fortuna ihr Füllhorn verschlossen? Der Aberglaube ist bis auf diverse Wünschelruten- oder Pendel-Schatzsucher durch die moderne Elektronik besiegt, aber dennoch bleibt die unbeantwortbare Frage, wieviel Glück man bei der heutigen oder nächsten Suche wieder haben wird und wie es sich evtl. vermehren lässt. Im Gegensatz zum Spielsüchtigen beherrscht der Schatzsucher das Glück bzw. die Zufallswahrscheinlichkeit und nicht umgekehrt, auch wenn Metalldetektoren oder Reisen an vielversprechende Orte ebenfalls ziemlich ins Geld gehen können.

Ich finde das Thema deshalb sehr faszinierend, weil man im Grunde nur ein winzig kleines Bisschen an der Glücks-Schraube drehen können müsste, um sagenhafteste Schätze zu finden. Dazu gehört, auf die Intuition, auf das innere Gefühl zu hören und durch Fleiss und kluger Such-Entscheidungen die besten Möglichkeiten zu nützen. Der Spruch: "nichts dem Zufall überlassen" gültet bei der Schatzsuche nicht, man kann höchstens diverse Negativ-Faktoren wie z.B. einen allzubilligen Detektor oder zu hohe Diskriminierung vermeiden.

Vielleicht macht aber gerade dieses hauptsächlich gewinnbringende Spiel mit dem Zufall den wahren Reiz der Schatzsuche aus. Eine wohlstrukturierte, intelligente, hochtechnisierte und organisierte Welt trifft auf eine Welt blanker Wahrscheinlichkeit, Möglichkeit, Sein oder auch Nichtsein. Profan betrachtet handelt es sich zwar nur um ein bisschen spazierengehen und im Boden ein paar Löcher graben, aber prinzipiell setzt man sich sehr stark der Macht des Zufalls aus, denn man weiß nie, wie massiv und stark ein Fund das spätere Leben verändern könnte! Das trifft zwar eher weniger auf Personen zu, die am Strand ein paar Münzen suchen, aber wird umso bedeutsamer, desto erfolgreicher man die Schatzsuche betreibt. Große Erz-, Diamanten-, Erdöl und sonstige Bodenschätze-Funde haben massiv den Wohlstand oder auch die Tragik von Ländern geprägt und die ganze Welt beeinflusst.

Was man beim Schatzsuchen für's persönliche Leben lernen kann ist auf jeden Fall, das Beste aus dem Zufall zu machen, die Erfolgs-Chancen zu maximieren. Das richtige Zusammenspiel bzw. die Einwirkung von Berechnung, Können und gewinnbringendem Wissen auf das große Unbekannte, auf das "zufällige Chaos", um ihm bestmöglichst nachhaltige Werte oder gar Schätze zu entreissen.

Das Beste aus jedem Augenblick Zufall des eigenen Lebens machen, wenn dieser auch noch so unzufällig erscheinen mag...

« Letzte Änderung: 05. April 2010, um 05:51:12 Uhr von (versteckt) »

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#1
05. April 2010, um 06:04:13 Uhr

Meinen höchsten Respekt zu diesem Beitrag der spricht mir aus der Seele.

Max

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
05. April 2010, um 07:07:30 Uhr

Merci Max!  Applaus Super
Wobei mir da jetzt in diesem Zusammenhang deine Erwähnung einfällt, dass du in Sachen Kanonenkugel-Verkauf mal besch***en wurdest.

Hierbei stellt sich die Frage, inwiefern man diverse persönliche Zufalls-Bekanntschaften so begegnet, beeinflusst oder koordiniert, dass sie für einen selbst möglichst viel Freude und Gewinn bringen anstatt Leid, Verdruss und Verlust. Bei Ehen bzw. Scheidungen kann es sogar ganz schlimm enden.

Menschen haben einen Selbsterhaltungstrieb - keine Frage - und fressen anderes Leben um selbst weiterzuleben. Surival of the fittest.
Mächtige beuten die Schwachen aus und Schlaue die Naiven. Teufel

Normal verhält es sich so, dass Menschen bei zunehmend "böser Behandlung" selbst immer "böser" werden, sich quasi an die allgemein gültige Moral anpassen. Soziale Verhaltensweisen werden übernommen, auch negative. Sicher, man kann sich "zufallstechnisch" auf jeden Menschen einlassen, fragt sich nur wieviel man einstecken kann und wieviel Glück man dabei hat. Wie bei der Schatzsuche kann man im zwischenmenschlichen Bereich einen "Goldschatz" finden oder auch auf den Zünder einer noch scharfen Bombe schlagen, das kann auch eine tödliche Sexbombe sein. Küsschen Brutal

Das Angenehme bei der Schatzsuche ist die relativ große Berechenbarkeit. Bei Kontakten unter Personen oder gar in Beziehungen sieht es da schon weitaus gefährlicher aus. Schätze oder Edelsteine kann man auch leidenschaftlich lieben, aber sie geben keine ärgerlichen Widerworte. Lächelnd

Viele betrachten heutzutage die ebucht, Suchmaschinen, Speed-Dating oder auch Internet-Flirt-Chats als Schatzgrube. Aber auch hier gelten oftmals die "bösen" moralischen Regeln der realen Welt von fressen und gefressen werden, von Wahrheit und Täuschung oder Bestand und Chaos.

Ich glaube, dass man ähnlich wie bei der Schatzsuche Menschen gegenüber den eigenen Diskriminierungs- oder Vorurteils-Regler nicht zu hoch einstellen sollte, wenn man wertvolle "Funde" machen will, jedoch ein gutes Gespühr bei der "weiteren Sondierung" haben sollte. "Es ist nicht alles Gold was glänzt!", dies trifft auf Metall wie auch auf Personen zu. Aus Selbstschutzgründen erstmal abweisend, misstrauisch oder gar dem Anderen boshafte Intentionen unterstellen so nach dem Motto: "diese Person will doch nur etwas von mir um selbst dadurch einen Vorteil zu haben" kommt häufig bei aus negativer Erfahrung "böse" und verbittert gewordenen Menschen vor. Sicher werden durch dieses Verhalten viele jener tatsächlich nichts Gutes im Schilde führender Gesellen abgeschreckt bzw. es wird ihnen signalisiert, dass sie da keinen vor sich haben, den sie auf die leichte Tour verarschen oder gar betrügen etc. können, aber solch' hart und kalt gewordene Charaktäre (oftmals gut zu beobachten bei Machtmenschen) bringen sich durch ihre "negative Menscheneinschätzung" oft auch selbst um wertvolle Kontakte. Wobei einige sowieso kein Interesse mehr an Freundschaften oder Kontakten haben, da sie einfach schon viel zu viele negative Erfahrungen mit den "lieben Mitmenschen" gemacht haben. Sie sehen nicht mehr das Gute im Menschen sondern nur noch dessen Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Ärgerlich

Man kann übr. auch bei der Schatzsuche interessante Menschen kennenlernen oder ein tolles Gespräch mit ihnen führen, das letztendlich viel wertvoller ist als wenn man 15min lang irgendwelchen Schrott ausgräbt. Aber auch hier gilt es herauszuspüren, welche Art von Interesse die meist neugierige und an Unterhaltung interessierte Person hat. Und der Unterhaltungswert ist ja bei der Schatzsuche ganz besonders gegeben.

Das Herausfiltern guter Objekte aus dem Zufalls-Chaos des Mutterbodens ist auf jeden Fall vergleichbar mit der Suche nach wertvollen zwischenmenschlichen Kontakten, nur dass bei letzteren das Zufalls-Chaos auch einen direkter Teil der Person selbst darstellen kann.
Jeder Mensch hat seine Vor- und Nachteile, seine Licht- und Schattenseiten, seine moralischen und animalischen Qualitäten und Abgründe.
Daher liegt in diesem Bereich der Schlüssel oft auch ganz allein bei einem selbst, beim "erkenne dich selbst" um sich genau darüber im Klaren sein zu können, welcher "Fund" und oft sogar nur: "welcher Fundwunsch" für einen selbst überhaupt sinnvoll und beglückend sein kann bzw. letztlich ist.

"Der Zufall ist der Wegfall der Berechenbarkeit", sinnierte ich mal vor 10 Jahren oder wann es war... Viel Glück! Super

« Letzte Änderung: 05. April 2010, um 07:23:12 Uhr von (versteckt) »

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#3
05. April 2010, um 08:11:49 Uhr

Ein gut gelungener philosophischer und psychologischer Ansatz den Reiz der Schatzsuche zu erklären. Stefan Klein formuliert in seinen Büchern "Der Glücksfaktor" und "Alles Zufall" entsprechendes.
Eckhart v. Hirschhausen drückt die Glücksformel so aus:

Wenn du dich schlecht fühlst dann stelle dir 5 Fragen:
wann hast du das letzte Mal gegessen,
wann hast du das letzte Mal dich draussen bewegt,
wann hast du da letzte Mal geschlafen, mit wem und warum.
Ich möchte noch hinzufügen:
Wann warst du das letzte Mal mit der Sonde unterwegs. Zwinkernd

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#4
05. April 2010, um 10:05:30 Uhr

Gegessen zu viel und geschlafen zu wenig.
Wie soll ich denn da glücklich sein?  Unentschlossen

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#5
05. April 2010, um 11:03:27 Uhr

Super Beitrag Eldorado  Applaus

Als jemand, der teilweise vom Pokern lebt, beschäftige ich mich schon länger mit Glück/Zufall/Wahrscheinlichkeiten.
Als ich dann das erste Mal nach Jahren wieder sondeln ging und nach wenigen Schritten im Wald 4 wunderschöne, silberne Münzen auf einem Fleck fand, habe ich auch lange gegrübelt, wie hoch die Chancen stehen, gleich wieder mit der ersten Suche nach wenigen Metern, ohne Recherche in "irgendeinem Waldstück" solch einen Fund zu machen?
Warum bn ich nich 2 Schritte weiter rechts gelaufen, dann hätte ich die Münzen nie gefunden...

Teilweise gingen meine Gedanken noch weiter: Wenn ich nicht vor 10 Jahren zu Rock im Park gefahren wäre und nicht zufällig neben meiner jetzigen Freundin gezeltet hätte, wäre ich nie von Stuttgart nach Amberg gezogen, wäre nie in dieses Waldstück usw...

Da kann man teilweise schon echte Hirnverdrehungen kriegen, wenn man zuviel drüber nachdenkt  Grinsend

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#6
05. April 2010, um 12:04:26 Uhr

Woooooooooooooooooow!

Eldorado, Du hast meinen vollsten Respekt, für dieses offene und herzliche Statement!

Deine umfassenden Worte, Deine persönliche Einstellung und Dein offenes Herz, welches da spricht, hat mich sehr tief beeindruckt!

Ich bin selbst zweimal geschieden und von relativ weit oben nach weit unten gefallen, rein finanziell und beruflich gesehen. Die Seelenwunden dieser "Scheidungstorturen" sind nicht wegzuwischen, klar, dennoch habe ich mich nie von meiner unvoreingenommenen Art entfernt, was mir neue Freunde und auch neue "Seelenwunden" zugefügt hat.
Manchmal verfluche ich mich selbst für meine zu offene, ehrliche Art, die in unserer Gesellschaft des "Raubbau-Kapitalismus" anscheinend keinen Stellenwert mehr erringt......

Auch habe ich wegen dieser, meiner offenen und ehrlichen Art ein Forum verlassen dürfen, in welchem ich wohl zu offen war........(das ist aber eine andere Geschichte)

Durch Deine offenen und ehrlichen Worte ist mir aber wieder klar geworden, das jedes neu begründete Vertrauensverhältnis immer der richtige und einzige Weg ist, seine erfahrenen Wunden zu vergessen und die Chance zu nutzen, das Leben mit guten Menschen teilen zu dürfen.....
Wo andere nur noch schimpfen können, gebe ich auch gerne positive Rückmeldungen zu menschlichen Kontakten, die sich als für mich wirklich "Gutes" darstellen in einer Zeit von Terror, Gewaltherrschaft (auch im kleinen), Neid, Missgunst und Betrug. Auch das wurde mir schon oft negativ vorgeworfen....ich würde Werbung betreiben etc.....

Danke für Deinen umfassenden Beitrag, der mir auf meinem Weg, Bestätigung und Genugtuung zugleich ist!

Von Herzen wünsche ich Dir alles Gute der Welt und das das Glück Dein steter Begleiter sei!

Beste Grüße,
Ingo

« Letzte Änderung: 05. April 2010, um 12:07:14 Uhr von (versteckt) »

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#7
05. April 2010, um 12:20:26 Uhr

Noch ein Zusatz:

Ich glaube auch nicht an höhere Mächte, die mein Schicksal beeinflussen, dennoch gibt es auch hierfür Beispiele in meinem Leben, die mich daran zweifeln lassen, ob es nicht doch "Einflüsse" gibt, die nicht steuerbar aber dennoch "positiv unheimlich" sind.

Der glaube an höhere Mächte und ein vollkommenes, göttliches Wesen ist letztlich nur der menschliche Wunsch, das Böse in sich selbst zu besiegen, und positive "Vollkommenheit" zu erlangen.

Wenn ich in mein Leben zurück schaue, kann ich diese "Vollkommenheit" in meinem Opa finden.

Wenn es die Personifizierung aller guten Eigenschaften unter eigener Ausblendung oder gar Zügelung des bösen im Menschen geht, ist er mir allein mein höchstes Vorbild an Güte, Liebe, dem Wunsch nach Versöhnung und nicht nach Streit, der Weitergabe von Wissen, die Vermittlung von Fähigkeiten und allem Guten im Menschen......

Da er noch lebt, wird mein schwerstes Schicksal auf dieser Welt, sein Tod für mich sein, denn diese Wunde wird niemals heilen können, das weiß ich schon jetzt! Ich habe mich schon oft vor die Frage gestellt, was dann sein wird, aber außer großer Trauer, ohne den Grund dafür zu haben, ist mir keine Antwort eingefallen.......es ist die Hoffnung noch viele Tage mit meinem Opa zu genießen, er allein ist für mich der Himmel oder die Verkörperung von Gott....

So, nun genug, obwohl ich noch so viel schreiben könnte........

Beste Grüße,
Ingo

« Letzte Änderung: 05. April 2010, um 12:23:29 Uhr von (versteckt) »

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#8
09. April 2010, um 22:11:14 Uhr

Schön hier so viel Weisheit zu lesen.
Ich fühle mich wohl in diesem Forum!!!! Anbeten Applaus

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