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 >  Sondengehen > Rund ums Sondengehen (Moderator: Raymond) > Thema:

 Ein halbes Jahr Schatzregal in Bayern

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Avatar  Ein halbes Jahr Schatzregal in Bayern  (Gelesen 1613 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
20. Dezember 2023, um 14:02:47 Uhr

Hallo Allesamt, 

fast sechs Monate ist es nun her, dass ein mMn extrem restriktives Schatzregal in Bayern eingeführt wurde. Und man liest eigentlich gar nichts über dessen Auswirkungen. 

Darum würde mich mal interessieren, was ihr als bayrische Sondler seither für Erfahrungen mit dem Schatzregal gemacht habt. Habt ihr Funde gemeldet und wenn ja, welche wurden eingezogen? Schickt ihr wirklich alle Funde sofort und auf eigene Kosten ans Amt? Etc. pipapo...

Viele Grüße 
Günter

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(versteckt)
#1
20. Dezember 2023, um 15:29:02 Uhr

Servus!

Ich habe davor genauso gemeldet wie jetzt auch. Der Unterschied ist halt jetzt, dass die gemeldeten Funde sofort nach der Fundmeldung entweder auf eigene Kosten per Post geschickt werden oder ich die Funde persönlich, wie in meinem Fall, nach Thierhaupten fahre. Zurück bekomme ich gar nichts mehr.
Meine persönliche Meinung zum Schatzregal ist, dass jetzt wahrscheinlich noch weniger melden wie zuvor. Und die, die noch nie gemeldet haben, werden jetzt nicht damit anfangen. Also für mich war das ein Schuss in den Ofen für das LAfD.
Aber wie gesagt, meine persönliche Meinung. Ich habe kein Problem damit, die Funde abzugeben. Ich will mich damit nicht bereichern, wie andere, wie man auf Ebay etc. sieht.
Und wer meldet, ist halt beim LAfD registriert. Denn wenn mal, von dem gehe ich in naher Zukunft aus, in Bayern eine NFG kommt, hast du halt die besseren Karten eine zu bekommen.Zwinkernd

Gruß Vindeliker

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#2
20. Dezember 2023, um 17:11:13 Uhr

Schatzregal bedeutet nicht alle Funde abzugeben und rein gar nichts zurück zubekommen .Da geht aber gehörig etwas schief. Funde zu behalten bzw. sie zurück zu erhalten hat doch nichts mit bereichern zu tun! Wozu geht man denn suchen? Ich würde mal mit dem zuständigen Archäologen sprechen wo die Funde denn bleiben, die in der Regel dein Eigentum sind. Denn alles kann unmöglich Schatzregal relevant sein.
Grüße Dubhead[winken]

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#3
20. Dezember 2023, um 17:15:36 Uhr

Bei meinem Stammtisch sind die Sondler gespalten. Es gibt die überzeugten Fundmelder (wollen die Geschichte der Region für alle zugänglich machen und so weiter und sofort) Dann gibt's welche die melden gar nicht mehr, kommen aber noch zum Stammtisch um sich die Vorteile des wirklich netten Archäologen nicht entgehen zu lassen unteranderem die professionelle Bestimmung. Dann gibt's welche die gingen täglich und haben echte top Funde gemacht, die haben früher einmal im Quartal gemeldet und sollen jetzt praktisch nach jedem Sondelgang ihren Krempel zum Amt schicken, die ärgern sich über die Portokosten und haben erstmal aufgehört.
Für unseren Archäologen ist das Schatzregal eher schlecht fürs Denkmalamt.

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#4
20. Dezember 2023, um 17:59:11 Uhr

Geschrieben von Zitat von Dubhead
wo die Funde denn bleiben


...ich denke, da gibt`s eine einfache Antwort. Die legen den ganzen Krempel erst mal auf die Seite zur event.

   Bearbeitung am St. Nimmerleinstag. Alles was man nicht selbst von Amt`s wegen findet, kann warten weil

   unwichtig.

   Grüsse   Winken

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#5
20. Dezember 2023, um 18:47:38 Uhr

Ich habe jahrelang korrekt alle meine historischen Funde eingelesen, eine Abtrittserklärung vom Bauer, das ich der 100% Eigentümer bin und es dem Denkmalamt gemeldet.
Jetzt ist es vorbei. Hab da keine Lust drauf.
Werde aber nichts irgendwo verkaufen. Bleibt bei mir.
War in einem archäologischem Stammtisch, wie ich geschrieben habe, ich melde nichts mehr, wurde ich ausgeschlossen.
Kann damit leben.

silberelster

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#6
20. Dezember 2023, um 18:57:49 Uhr

Geschrieben von Zitat von Dubhead
Funde zu behalten bzw. sie zurück zu erhalten hat doch nichts mit bereichern zu tun!


Hab ich auch nicht so geschrieben.Winken

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Dann gibt's welche die gingen täglich und haben echte top Funde gemacht, die haben früher einmal im Quartal gemeldet und sollen jetzt praktisch nach jedem Sondelgang ihren Krempel zum Amt schicken, die ärgern sich über die Portokosten und haben erstmal aufgehört.


Wie haben sie dann davor die Sachen zum Amt gebracht?Grübeln

Ich will jetzt hier keinen an den Pranger stellen. Diskussionen sind da, um unterschiedliche Meinungen zu erörtern.
Mir gefällt das Schatzregal ja auch nicht.
Bei mir hat sich an der Fundmeldung nichts geändert. Ich muss weder jeden Knopf, noch neuzeitliche Münzen usw. melden. Das ist so mit dem Amt abgesprochen. Gemeldet wird wie vor dem Schatzregal. Und gemeldet wird, wenn der Acker fertig ist. Nicht nach jedem Sondelgang.

Gruß Vindeliker

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#7
20. Dezember 2023, um 19:28:09 Uhr

Geschrieben von Zitat von Vindeliker
Wie haben sie dann davor die Sachen zum Amt gebracht?Grübeln

Vor dem Schatzregal war es so, das Bilder der Funde per Email zum Amt nach München geschickt wurden und wenn er Funde sehen wollte, was schon eher außergewöhnlich war, wurden die einmal im Quartal hingeschickt. Jetzt will er praktisch nach jeder Sondeltour unverzüglich sämtliche Funde geschickt bekommen.

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#8
20. Dezember 2023, um 19:42:00 Uhr

das wäre für mich persönlich Schikane und wird auch in keinem anderen Bundesland so gehandhabt !

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
20. Dezember 2023, um 20:22:26 Uhr

Geschrieben von Zitat von Dubhead
das wäre für mich persönlich Schikane und wird auch in keinem anderen Bundesland so gehandhabt !

Genau das ist der Grund für meine Nachfrage hier. Denn so hatte ich das Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Bayrische Schatzregal
eben auch aufgefasst: man muss alles abgeben - also auf eigene Kosten zusenden oder hinbringen - und zwar immer sofort und wenn der Fund weniger als 1.000,- EUR wert ist (nach Abzug aller Restaurations- und Konservierungskosten!), kriegt man nicht mal Finderlohn und der Grundeigentümer auch keinen "Ausgleich" (wie auch immer der aussehen mag).

In meinen Augen ist Bayern nun von 0 auf 100 gegangen und hat das schlimmste aller 16 Schatzregale eingeführt. Für mich ist die Motivation zu Sondeln jetzt gleich null (ich gehe auch nicht mehr, außer im Nachbarland). Man muss schon wirklich sehr selbstlos sein, wenn man das Hobby noch ehrlich weiterbetreibt. Im Prinzip ist man nicht nur unbezahlter, sondern sogar zahlender Handlanger des LAfD geworden. Man wird ja nicht mal namentlich als Finder erwähnt, also kriegt auch keinen minimalen Ruhm. Und wenn der einzige Grund zum gesetzeskonformen Weitermachen die Aussicht auf eine vielleicht mal erforderliche NFG sein soll, dann frage ich mich, was soll ich mit so einem Wisch? Nur um dann zu einem "elitären Kreis glücklicher Slaven" (*) zu gehören, ist mir mein kurzes Leben zu kostbar.

(*) "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit." (Marie von Ebner-Eschenbach)

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#10
20. Dezember 2023, um 20:59:42 Uhr

In NRW war ich mal bei einer Veranstaltung mit Sondengängern und Mitarbeitern des LWL, also zuständige Archäologen und Co. Die Einladung klang wie eine Aufforderung zur produktiven Kooperation. Der Obermotz vom LWL hat aber klar gemacht, dass das Schatzregal kommt. Es kam ja dann auch für NRW. Und durch die BLume wurde den Sondengängern gedroht. Ich kam mir vor als sei ich zu meiner eigenen Hinrichtung auf eigene Kosten gefahren. Diese Pfeifen dort haben sogar zugegeben, dass sie Hallen angemietet haben, weil sie nicht wissen wohin mit den ganzen eingereichten Funden. Da ist Stoff für ein paar Hundert Jahre eingelagert.
Das Ende vom Lied: es gibt jetzt die Leute, die gerne dienen und andere, die nicht mehr melden. Wozu auch? Der Krempel verschwindet auf Nimmerwiedersehen in Kisten. Vorteil für die Archäologen gleich Null!
Vorher gab es lockeren Umgang mit den Archies. Was hinschicken, und es gab immer alles zurück mit Expertise. Das konnte zwar dauern, aber mir sagte man, es sei ihnen wichtiger sie hätten es mal gesehen und verwaltet, als dass es niemals gemeldet worden wäre. Das war alles sehr locker und kooperativ. Jetzt gibt es nur noch Denunzianten und Outlaws..

« Letzte Änderung: 20. Dezember 2023, um 21:00:44 Uhr von (versteckt) »

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#11
20. Dezember 2023, um 21:10:04 Uhr

Wie ich geschrieben habe. Das Schatzregal ist für das LAfD ein Eigentor.
Man sieht es ja hier an den Kommentaren.
Von denen die gemeldet haben, springt jetzt mindestens die Hälfte ab.
Man kann jetzt hier ein unendliche Diskussion führen. Es gibt, wie überall, ein dafür und ein dagegen.

Gruß Vindeliker

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(versteckt)Themen Schreiber
#12
20. Dezember 2023, um 21:36:02 Uhr

Interessant finde ich ja diesen Abschnitt im BY SR:

(4) Der Anspruch auf Ausgleich oder Belohnung entsteht 24 Monate nach der Übergabe an das Landesamt für Denkmalpflege. Er entfällt, wenn das Objekt an die nach § 984 BGB Berechtigten zurückgegeben und diesen je zur Hälfte das Eigentum an dem Objekt übertragen wird.

D.h. eigentlich, dass das Amt anscheinend 2 Jahre Zeit hat, zu entscheiden, ob es sich bei einem eingereichten Fund um ein bewegliches Bodendenkmal, das einbehalten werden soll, handelt, oder eben nicht. Mich würde mal interessieren, was die Kriterien dafür sind. In Schatzregalen anderer Länder liest man hierzu wenigstens was von "(außergewöhnlichem) wisschenschaftlichen Wert", was aber auch noch schwammig genug ist.

@Vindeliker: in diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren, was das Amt da mit dir noch ausgemacht hat. Du schriebst "muss weder jeden Knopf, noch neuzeitliche Münzen usw. melden". Das bedeutet schon mal, Du musst nur Münzen vor 1500 melden/abgeben, oder? Selbst wenn diese aus Gold wären? Und wie sieht es mit anderen Funden aus, z.B. mit Kanonenkugeln oder anderen Schlachtfeldobjekten der Neuzeit, um mal mein ganz persönliches Steckenpferd in Spiel zu bringen?


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#13
21. Dezember 2023, um 00:50:50 Uhr

Eigentlich müsste man ja die zuständigen stellen fragen, wie sich so ein "Schuss ins eigene Knie" anfühlt!

Wir werden es aber nie erfahren Traurig

LG

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#14
21. Dezember 2023, um 08:33:42 Uhr

Ich werde nach wie vor melden. Hatte aber seit der Einführung des SR keine Funde zum melden.
Bin selber gespannt.
Im Meldeformular steht ja, dass die persönliche Übergabe nur nach vorheriger Terminabsprache möglich ist. Das werde ich dann so machen. Die zuständige Stelle liegt bei mir fast auf dem Weg. 
Fund per E-Mail melden, Termin erfragen, warten......... Fund übergeben und Empfang bestätigen lassen.
Beim nächsten von vorne.

« Letzte Änderung: 21. Dezember 2023, um 08:43:49 Uhr von (versteckt) »

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