Die Geschichte des Threaderstellers hat mich selbst dazu bewegt, dieses Jahr in der Nacht von Halloween sondeln zu gehen.
Ziel war ein abgelegener Acker, umgeben von Wald und alten Wegen. Der Mais war geerntet worden, und die Maisstengel
waren von den Maschinen plattgewalzt worden. Also nix wie drauf.
Es war ungewöhnlich dunkel in dieser Nacht, und selbst nach 20 Minuten konnte ich eigentlich nur an Schattierungen von Schwarz erkennen,
was Acker, und was ich selbst war. So sondelte ich vor mich hin, begleitet von den jammervollen Rufen einer Schleiereule.
Irgendwo schrie ein Fuchs, etwas was mich immer an den Schrei einer Frau erinnert, die hier vor einigen Jahren im Nachbarhaus ermordet wurde.
Mir wurde es mulmig.
Der Wind wurde stärker und brachte die aus dem Boden ragenden Maisblätter dazu, surrende Geräusche zu produzieren.
Der ganze Acker klang, als sei er voller Hornissen. Plötzlich knackte es laut im Wald vor mir, als habe etwas, oder jemand,
einen morschen Ast zerbrochen. Da hatte ich genug. Umgedreht und zurück, in Richtung Auto.
Nach einer Weile merkte ich, dass ich in die falsche Richtung lief.
Es war unglaublich dunkel, und ich hatte beim Suchen nur vor mich hingestarrt und nicht darauf geachtet wo ich hinlief.
Also orientierte ich mich an der Richtung des ehemaligen Maisreihen.
Endlich, da war der kleine Wall. Hinter diesem liegt die Landstraße, und steht mein Auto.
Aber was war das? Stimmengemurmel. Geräusche. Ein Keuchen.
Mich auf meinen Mut besinnend, mit dem Klappspaten in der Hand, ging ich langsam näher.
Ich hörte ein Zischen, und die Stimmen verstummten. "Hallo?!", rief ich.
Hektische Geräusche!
Da fiel mir meine Fernbedienung wieder ein. Schnell entriegle ich damit das Auto, und sein helles Licht offenbarte mir,
wie das Streiflicht einer Leuchtturmlaterne,
die schreckliche Wahrheit...
Ich weiß nicht, ob ich diesen Anblick jemals werde vergessen können....
Da trieb es ein Pärchen auf übelste Art, halb auf meiner Kofferraumklappe liegend!!! Nach einem kurzen Augenblick der gemeinsamen Schockstarre
sammelten sie sich zusammen und stammelten irgendwas vor sich hin.
Es wurde noch ein sehr witziges 1-Minuten-Gespräch daraus, bevor ich laut lachend nach Hause fuhr.
Gelernt habe ich, dass an Halloween nichts unmöglich ist.
Also ganz ehrlich, ich glaube nächstes Jahr schaffen mich an in dieser Nacht keine 10 Pferde in die Dunkelheit hinaus
