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 2 Schnallen auf altem Weg gefunden

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Avatar  2 Schnallen auf altem Weg gefunden  (Gelesen 563 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
01. September 2012, um 16:44:11 Uhr

Hallo,
Habe 2 Schnallen gefunden. Kann mir jemand ein ungefähres Alter sagen??

Vielen Dank im Vorraus


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P1010425.JPG
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#1
01. September 2012, um 17:27:51 Uhr

Die sind so 18. Jh. einzuordnen. Die linke ist eine Schuhschnalle.

Die rechte interessiert mich selbst bzgl. Ihrer genauen Bestimmung, denn dieses Modell wird auch öfter mal auf napoleonischen Schlachtfedern und Lagerplätzen der Franzosen  gefunden.

Ich hab z.B. auch schon zwei von solchen Orten.

Viele Grüße,
Günter


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Franzosenschnallen.jpg
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#2
01. September 2012, um 18:09:07 Uhr

Hallo Drusus!
Die linke Schnalle ist eine D-Schnalle aus dem Mittelalter 1300-1400 und die rechter Schnalle ist eine Doppelschnalle 1630-1690 nach Ross Whitehead. Die rechte Schnalle habe ich auch schon in verschiedenen Variationen.
Derfla  Winken

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#3
01. September 2012, um 18:46:34 Uhr

Hallo Derfla,

hab ich vergessen dazuzuschreiben. Die linke Schnalle ist abgebrochen. Das ist genau der gleiche Doppelschnallentyp wie die rechte.

Der Typ wäre dann etwas zu früh für die Koalitionskriege, außer er hat sich bei den Franzosen länger gehalten. Die abgebrochene Linke Schnalle kommt direkt von einem Lagerplatz der Franzosen (Wald) gleich daneben lagen vier Nummerknnöpfe und eine typische französische Halsbindenschnalle. Die Rechte stammt von einem Acker, wo im 2. Koalitionskrieg gekämpft wurde und ich hab ein Buch ("Meine Heimat vor 200 Jahren" von Franz Spacek), auf dem Bodenfunde eines Schlachtfeldes des fünften Koalitionskrieges abgebildet sind, wo auch so eine gezeigt wird (Anhang) – da sind allerdings auch andere mMn nicht ganz zur Zeit passende Dinge zu sehen, wie neuere bayrische Armeeknöpfe.

Ich bin immer etwas vorsichtig, was britische Einstufungen von Schnallen eingeht. Evtl. war die Mode auf der Insel ja nicht immer dieselbe wie auf dem Festland.

Viele Grüße,
Günter


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mhv200.JPG
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#4
01. September 2012, um 19:18:02 Uhr

Hallo Drusus!
Das ist immer ein großes Problem mit dem Fundzusammenhand. Das kenne ich sehr gut. An solchen Plätzen, an denen Schlachten stattgefunden hatten, wird es immer sehr schwierig sein, die Fundstücke zeitlich auseinanderzuhalten. Die Zeit hatte da ja vor der Schlacht nicht aufgehört zu existieren, so daß auch mit älteren Fundstücken zu rechnen ist, die nicht unbedingt tiefer liegen müssen. Ich habe auch schon auf solchen Schlachtfeldern gesucht, wo im Grunde genommen alles möglich war ( von römisch bis heute alles vertreten ). Ein ganz krasses Beilspiel von mir. Habe mal auf einem abschüssigen Fußweg mehrere verstreute Halbbatzen gefunden und mein Freund hatte direkt darunter eine bronzezeitliche Fibel, die ich mit meinem Gerät nicht orten konnte, gefunden. Habe mir mal überlegt, wie so etwas zustande kommen konnte und kam zu folgendem Ergebnis. Jemand, der bergab rennt, sozusagen auf der Flucht ist, wird in der Regel immer schneller. Die Flolge wird sein, daß sein Laufrhythmus durcheiander gerät, so daß es zum Sturz kommt, bei dem dann das Geld oder die Fibel verloren ging.Die Entfernung vom Kamm des Berges bis zur Sturzstelle ist so ungefähr 40-60 m, je nachdem wie steil der Berg ist. Nun wieder zu der Schnalle. Sie gehört explizit ins 17.Jhd. und nicht ins 18.Jhd. Bei der D-Schnalle hatte ich mir auch überlegt, ob sie abgebrochen ist und kam zu dem Ergebnis-nein, wegen den Symetrieeigenschaften am Mittelsteg, der nach links verschoben ist. Das ist manchmal sehr schwierig, denn diese Schnallen gab es wirklich.
Derfla  Winken

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#5
01. September 2012, um 19:28:26 Uhr

Hallo Derfla,

ich weiß, dass es diese D-Schallen im MA gab. Aber ich hab mir meine gerade noch mal explizit angeschaut – das ist ein alter und patinierter Bruch, der auf dem Foto praktisch nicht zu erkennen ist. Ein weiterer Grund, warum ich denke, dass sie zum Franzosenlager gehört und dort, da kaputt, entsorgt wurde.

Natürlich ist mir auch die Problematik der Schlachtfeldfunde, die nur rein zufällig da liegen und in anderen Zeiten verloren wurden, nur zu bekannt. Aber bei drei solchen Exempleren im gleichen Zusammenhang wird bei mir halt so ein gewisser Verdacht geweckt, den ich hier einfach mal zur Diskussion stellen wollte.

Vielleicht meldet sich ja noch der ein oder andere Napoleon-Sucher hier mit vergleichbaren Stücken.

Viele Grüße,
Günter

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#6
01. September 2012, um 19:37:39 Uhr

Dies doppel D-Schnallen waren keine Schuh-der Gürtelschnallen, sondern sie gehören zu den Schnallen, die den Gurt zusammenhielten, an dem eine Tasche oder was anderes befestigt war. Dieser Gurt verlief von der rechten Schulter auf die linke Seite über über den Oberkörper weg. Habe leider kein Bild zur Hand. Waren in der Regel sehr breite Riemen.
Derfla  Winken

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#7
01. September 2012, um 19:46:05 Uhr

Danke, Derfla! Smiley

Das passt natürlich bildlich etwas besser ins 17. als ins späte 18. / frühe 19. Jahrhundert.

Viele Grüße,
Günter


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