Hallo liebe Leute, ich möchte noch mal auf die Siegelumschrift eingehen. Ich Dummerchen hatte etwas übersehen. Beim näheren "Hinsehen" wird mir einiges klar
Wie ich bereits sagte, datiere ich das Typar in das 13. Jahrhundert, eher in die 2. Hälfte, aufgrund der Buchstaben (sog. gotische Majuskeln). Im Blog war schon völlig richtig darauf hingewiesen worden, dass im Mittelalter bei lateinischen Texten sehr gern rigoros gekürzt wurde, vorzugsweise wurden Buchstaben weggelassen, die viel Text einnahmen und sich zwischen Vokalen befanden. Die Renner waren m und n. Also z.B. wurde "In Nomine" (im Namen) verkürzt zu: "In Noie". Die Kürzungen werden in der Regel durch waagerechte Striche über den benachbarten Buchstaben angezeigt. Das ist auch hier der Fall, nämlich u.a. über dem O des letzten Wortes. Es steht da: ZEOIS, ist aber aufzulösen zu "ZE(N)O(N)IS". Konrad war also ein Kanoniker (d.h. Chor- bzw. Stiftsherr) einer Dom- bzw. Stiftskirche mit dem Patrozinium St. Zeno. Das Kloster Seeon in Oberbayern kann hier nicht gemeint sein und ist auszuschließen, da es wirklich nur "ein Kloster", aber kein Stift war. Konrad hätte sich also in seinem Typar als Mönch (monachus) bezeichnet. Eher ist an das Kollegiatstift St. Zeno in Bad Reichenhall oder das Augustinerchorherrenstift St. Zeno in Isen (östl. Münchens) zu denken. Das kann ich nicht eindeutig entscheiden. Es wäre darum sehr interessant u. hilfreich, wenn "Garrettace" zumindest andeuten könnte, wo er das Typar gefunden hat. Vielleicht in der Nähe einer dieser beiden Orte ? Bin gespannt auf Antworten
Wünsche euch einen schönen Sommer. Beste Grüße aus Sachsen !