Petschaft MA

Hallo Mücke,

das ist noch einmal eine schöne Recherche, danke Dir. Vielleicht passt das drachenähnlichen Einhorn besser in eines der beiden Jahrhunderte? Auch die Schrifttypen könnten helfen. Wurden die schildähnlichen Siegel eher im 13. Jh. verwendet und die runden im 14. Jh? Zudem wurde in den älteren Zeiten der Iberg als Iberch geschrieben, u.a. auf dem Siegel von Walther de Iberch. Was meinen die Experten.

LG Jochen

Hier noch bissal was über die Ibergers

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen

Generell möchte ich anmerken, das die Suche nach der Wahrheit nichts mit zerreden oder abfällig "Wissenschaft draus zu machen" zu tun hat. Ganz im Gegenteil.

Fischmuckl du machst es zu kompliziert.
Es geht hier um ein persönliches Siegel.
Warum sollte der Ulli denn das Familienschild übernehmen?
Ein Familienwappen muss alles vorweisen. Ein Siegel zeigt das persönlich
gestochene Bild für Ulli und Umschrift. Er hätte sich auch nen Pimmel aussuchen können.

Was war denn der Ulli? Abt? Edelmann?
Darum geht's. Tendiere hier zu 13./14.Jh. Also der Ulrich mit seiner
Kathi. Irgendein Adelstitel dazu. Fertig.
Würde das mal im zuständigen Kanton abklären lassen.
Ne Email nach St. Gallen kostet nichts. Irgendwo werden die im Archiv noch
etwas über den Iberg Ulli finden.

Hallo zusammen, 

der Erhaltungszustand von dem Siegel ist ja wirklich genial. 
Zum Siegel würde ich sagen, da steht "Ulrici De Ibergis", also ein ganz normaler lat. Genitiv ("des Ulrichs von Iberg"), was also bei einem Brief oder einer Urkunde den Absender anzeigen dürfte. Bei den Ibergs gibt es verschiedene Varianten des Wappens, unter anderem auch eine ohne das Einhorn im bestimmenden Schild, also nur in der Helmzier. 


Bei der Variante aus dem Siebmacher ist aber der Wiedererkennungswert bei einer Verwendung auf einer Petschaft nicht besonders hoch (das bestimmende Einhorn würde fehlen). Nachdem es beim Wappen der Familie meiner Verlobten auch X verschiedene Varianten gibt, schätze ich, Ulrich hat da einfach variiert.

Gruß,
Dirk

Hallo,

die Suche nach Ulrich von Iberg geht weiter. Vom Stadtarchiv und dem Klosterarchiv St Gallen habe ich eine interessante Information erhalten. Es handelt sich um einen Verkauf an das Kloster Gnadenthal am 13. Juli 1316. Eines der Siegel hat wohl die Umschrift "S. VLRICI DE IBERG". Allerdings hat das Siegel einen Durchmesser von 3,7 cm (kann natürlich auch inkl. des überstehenden Siegellacks sein). Aber das S vor VLRICI könnte auch auf meinem Petschaft auszumachen sein. Zumindest würde die Inschrift des Siegels genau zu meinem Fund passen. Jetzt muss ich noch versuchen eine Kopie des Siegels von der Verkaufsurkunde zu bekommen. Mal sehen ob das möglich ist. Falls nicht bin ich doch recht sicher den richtigen Ulrich herausgefunden zu haben.



LG Jochen

Hallo zusammen, 

auch auf die Gefahr hin klugzuschei... aber "DE" ist normalerweise mit dem lat. Ablativ hinten und da passt IBERGIS einfach besser als IBERGI. Andererseits ist mittelalterliches Latein ja auch immer so eine Sache.

Gruß,
Dirk

Der Mücke hat doch schon ziemlich ähnliche gefunden.
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen

Die Umschrift auf dem Petschaft lautet: "S x ÜLRICI x DE x IBERG x + x". Dieselbe Umschrift wurde auf einem Siegel eines Dokuments aus dem 14. Jh. gefunden (s.o.). Ich kann da weder ein IBERGIS noch IBERGI erkennen. Die einzelnen Worte sind durch das Zeichen "x" abgetrennt. Das vermeintliche "I" würde ich als ein Kreuz interpretieren, das auf vielen Petschafts zu finden ist.

LG Jochen

Das auf dem letzen Bild oben zwischen dem G und dem S würde ich als I deuten, daher meine Annahme "IBERGIS"

Gruß,
Dirk

Geschrieben von Zitat von dwbach Das auf dem letzen Bild oben zwischen dem G und dem S würde ich als I deuten, daher meine Annahme "IBERGIS" Gruß, Dirk

Schau doch nochmal auf das vierte Foto. Das Wort Iberg besteht aus 5 Zeichen. Nach dem G kommt ein kleines Trennzeichen ("x"). Danach ist das vermeintliche I oder Kreuz dargestellt. Vor dem I von Iberg ist ebenfalls das selbe Trennzeichen zu erkennen. Wie schon gesagt: Alle Worte und Initiale sind durch die Trennzeichen abgetrennt.

LG Jochen

Warte noch auf eine Auskunft aus der Schweiz. Hier noch ein Abdruck des Petschafts, der einige Details besser darstellt.

LG Jochen

Wirklich Wahnsinn, so erhalten habe ich ein MA Petschaft noch nie gesehen.
Klasse Abdruck

LG Michael

Geschrieben von Zitat von MichaelP Wirklich Wahnsinn, so erhalten habe ich ein MA Petschaft noch nie gesehen. Klasse Abdruck LG Michael

Vielleicht ist das Teil ja doch nicht so alt

LG Jochen

Ich wollte es tatsächlich nicht schreiben;).
Aber mal im Ernst, diese Wahnsinns- Erhaltung, diese Detailtreue.
Ist das MA- typisch? Was mich weiterhin stutzig macht ist das " Ü" oder V mit Pünktchen. Jede Helmzier mit Einhorndarstellung ist mit Beinen, hier ohne. Man könnte sagen, ist doch wurscht, mich lässt es weiter zweifeln. Ich wünsche Dir aber tatsächlich dass meine Zweifel paranoid und völlig unbegründet sind:)

Die letzte Suche nach einem Dokument mit einem entsprechenden Siegel hat leider kein entsprechendes Ergebnis geliefert. Ein Kaufvertrag von 1316, in dem die Brüder Eglolf und Ulrich von Iberg Grundstücke an das Kloster Gnadenthal in der Schweiz (Kanton Aargau) vermacht hatten, war mit den beiden Siegeln der Brüder versehen. Das von Eglolf war schildförmig und zeigte das Familienwappen mit den beiden Einhörnern und das von Ulrich (ÜLRICI) war rund zeigte aber auch das Familienwappen mit den Einhörnern (soweit das in meiner Kopie zu erkennen ist). Damit scheint die Familie von Iberg auf den Siegeln das Familienwappen geführt zu haben, zumindest bis Anfang des 14. Jahrhunderts. Daher ist eine spätere Herstellung meines Petschafts denkbar. Die hervorragende Erhaltung des Petschafts muss nicht unbedingt auf eine moderne Anfertigung hinweisen, weil in der Nähe (max. 20 m) auch ein weiteres sehr gut erhaltenes Petschaft gefunden wurde, dass so wohl niemand aktuell herstellen würde.

LG Jochen