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 diverse Fundstücke

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#15
02. Dezember 2011, um 23:31:44 Uhr

Geschrieben von Zitat von Arthos
wenn man durch ein vorsichtiges Säurebad die Kruste löst kann man die Münzen bestimmen, was nützt einem sonst der Fund. Im Museum findest Du ja auch gereinigte Münzen.
Ich hab in Museen schon wirklich schlimme Dinge gesehen – das stimmt, aber vieles davon ist heute einfach nicht mehr state-of-the-art. Nur weil es im Museum so zu sehen ist, heißt das noch lange nicht, dass dies so korrekt ist.

Ein chemische Reinigung für antike Bronzemünzen kann man eigentlich nur aus zwei Gründen rechtfertigen:
1. man will zeigen, wie die Münze tatsächlich in der Antike aussah. Das kann z.B. für ein Museum Sinn machen.
2. die Verkrustungen sind so schlimm, dass man sie mechanisch nicht mehr entfernen kann. Um die Münze dann wenigstens u.U. halbwegs erkennbar zu machen, kann die chemische Keule angewandt werden. Die Münze hier oben rechts beim Startbeitrag könnte so ein Fall sein.

Aber ansonsten gilt unter Numismatikern der Reinigungsgrundsatz "Silber nur chemisch, Buntmetall nur mechanisch".

Viele Grüße,
Günter

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(versteckt)
#16
02. Dezember 2011, um 23:38:05 Uhr

Hallo Günther,
danke für die Aufklärung, ich lerne gene dazu!
Viele Grüße
Axel

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(versteckt)
#17
02. Dezember 2011, um 23:49:12 Uhr

Geschrieben von Zitat von Arthos
danke für die Aufklärung, ich lerne gene dazu!
Gern geschehen – ich kann dich ja andererseits ganz gut verstehen, da mir selbst die mühsame mechanische Reinigung solcher Münzen ein kleiner Gräuel ist, den ich selbst meist vor mir herschiebe. Chemisch bei Silbermünzen geht dagegen schön schnell und liefert prima Ergebnisse.

Aber erste Münze in der oberen Reihe kann man mit rein mechanischen Mitteln (Skalpell und Zahnstocher unter dem Stereomikroskop, weiche Büsten) sicher noch gut aufmotzen. Hier ist die Prägung gut in Patina umgesetzt – ein chemische Behandlung würde diese Münze wohl sicher eher verschlechtern, da sie Patina und somit Prägung entfernt.

Viele Grüße,
Günter (ohne "h")


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(versteckt)Themen Schreiber
#18
03. Dezember 2011, um 13:27:16 Uhr

Hallo Leute,

das sind ja ganz schön viele Informationen auf einmal dafür möchte ich mich erst mal bei Euch bedanken.
Hatte auch schon überlegt, ob ich die Funde nicht besser einzeln rein stellen soll. Ich denke mal, dass man dann besser auf den einzelnen Fund eingehen kann.
Mit der Reinigung von Münzen hab ich mich nun auch schon eingehend befasst und mir auch schon einiges für die Reinigung besorgt. Aber es gibt so viele verschiedene Meinungen zu dem Thema, dass man echt verwirrt ist, welche Methode nun bei dem jeweiligen Stück die Richtige ist.
Und da komm ich nun zu meinem eigentlichen Problem, bei dem herausfinden um welches Metall es sich handelt.
Also meint ihr, dass es sich bei den oberen Münzen um Bronze handelt.
Denke der obere rechts ist ein As und der linke daneben ein Sesterz. Und da bin ich davon ausgegangen dasces sich um ein Kupfer - Zink od Messing gemisch handelt.
Gibt es da eine Methode dies ohne die Münze bestimmt zu haben herauszufinden?
Werde die Münzen natürlich gerne noch mal einzelnd rein stellen.
Bislang hab ich sie nur etwas mit Olivenöl abgerieben um den Dreck etwas zu entfernen.

@ Meinen Experten Günter:
Mit der mechanischen reinigung hab ich mich noch nicht so befasst.
Dies scheint aber eine sehr schwierige und aufwendige Prozedur zu sein od?
Ich denke bei der Münze oben rechts ist kaum noch was zu machen.

Viele Grüße an Alle  Zwinkernd



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(versteckt)
#19
03. Dezember 2011, um 14:14:43 Uhr

Netter kleiner Fundkomplex. Von links nach rechts:

1.) röm. Fibelfragment
2.) Ziernagel, ggfls. auch nur ein profaner Knopf. Hierzu müßte man den Befestigungssteg besser sehen. Fränk. Saxscheidenbeschläge sehen mitunter ganz ähnlich aus.
3.) müßte ein römisches As sein (1./2.Jhdt. n. Chr.). Reinigen wie von Drusus beschrieben.
4.) unkenntliche röm. brz. Münze, As oder Dupondius
5.) röm. Bronzering, funktionell nicht näher zuordbar (Pferdegeschirr, Kettenglied, etc.)
6.) wahrscheinlich eine sog. "Urbs Roma" Prägung (dann müßten auf dem Revers Romus, Remulus und die Wölfin zu sehen sein); 330-337. n. Chr.
7.) (bisher) unkenntlicher Folli, 3./4. Jhdt. n. Chr.
8.) (röm.) mutmaßliche Möbelapplike/Zierelement (Rückseitenansicht erforderlich)
9.) röm. Riemen-/Lederbeschlag
10.) ein sogenannter röm. "Schloßnagel", wobei nicht alle dieser Dinger zur Fixierung des Schlossbleches dienten (Steg zu kurz), sondern auch als Schubladengriff, Türengriff, bzw. reines Zierelement gedient haben dürften.

Weitersuchen ;-)

« Letzte Änderung: 03. Dezember 2011, um 14:23:43 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#20
03. Dezember 2011, um 16:00:42 Uhr

Hallo Denarius,

Vielen Dank für die genaue Bestimmung.
Damit hast Du mir echt weiter geholfen   Grinsend
Hab jetzt auch die Urbs Roma Prägung grad gefunden.
Werd ein paar Teile nun noch mal einzeln rein stellen.

Gruß
Arminius

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(versteckt)
#21
03. Dezember 2011, um 20:31:57 Uhr

Geschrieben von Zitat von Arminius_kr
Mit der mechanischen reinigung hab ich mich noch nicht so befasst.
Dies scheint aber eine sehr schwierige und aufwendige Prozedur zu sein od?
Ich denke bei der Münze oben rechts ist kaum noch was zu machen.
Genau dafür bin ich auch nicht wirklich der Experte – da muss man Bastler sein und ein ruhiges Händchen haben. Im Prinzip brauchst Du aber nur ein Stereomikroskop, ein scharfes Skalpell und wie gesagt, viel Zeit, Geduld und auch etwas Geschick. Aber dann kann man noch viel aus solch antiken Münzen rausholen (die oben rechts ist mMn hoffnungslos).

Ich glaube Sarkozi ist in der Hinsicht recht geschickt – vielleicht at er ja noch ein paar Tipps!

Viele Grüße,
Günter


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#22
03. Dezember 2011, um 21:22:49 Uhr

Drusus hat vollkommen recht (und offenkundig Wissen & Ahnung).

Ich empfehle das russische MBS10 Stereomikroskop. Das Ding ist superb, und gelegentlich für bis zu 200/250€ bei ebay zu schiessen. Je nach Erhaltungszustand, kommt man um eine umfassende und auch zeitaufwändige, händische mechanische Reinigung nicht herum. Der Aufwand lohnt aber und steht in keinem Kontrast, zu chemischen Reinigungsbemühungen, bei denen sich Inkrustierungen nunmal nur schwerlich - oder gar nicht - lösen lassen..

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(versteckt)Themen Schreiber
#23
03. Dezember 2011, um 23:27:48 Uhr

 Hallo Leute,

vielen Dank für Eure Tips bezüglich der mechanischen Reinigung.
Das hört sich ja echt spannend an.
Bei einigen Fundmünzen scheint eine mechanische Reinigung unumgänglich.
Und die chemische Reinigung nur bedingt sinnvoll.
Da werd ich mal schauen dass ich mich demnächst mal mit dem entsprechenden Equipment ausstatte.
Ja der Günter ist ajf ein echter Spezi und hat mir schon oft weiter geholfen  Zwinkernd
Danke auch Denarius für den Tip mit dem Mikroskop

Beste Grüße
Dennis


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(versteckt)
#24
04. Dezember 2011, um 17:05:33 Uhr

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich selbst nur ein Bresser Junior - Auflicht-Mikroskop besitze:
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http://www.conrad.de/ce/de/product/824023/?hk=SEM&insert=NA&WT.srch=1&utm_source=google&utm_medium=deeplink&utm_content=dl_article&utm_campaign=g_adwords&gclid=CIuS5efb6KwCFQEhtAodJEOzLw


Die Beleuchtung ist dürftig, die senkrechten Okulare etwas unbequem. Aber mit einer zusätzlichen Beleuchtung (Lampe daneben) kann man auch mit diesem günstigen Teil schon was anfangen.

Viele Grüße,
Günter


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