Ein Fingerhut

hätte da auch einen Fingerhut zu bestimmen.

Fingerhüter, was sagst zu dem Teil?

Hallo Jürgen,
die Bestimmung ist zwar an Fingerhüter gestellt,
aber ich sag mal 19tes wegen der Konischen Form und der relativ
gleichmäßigen Punktierung/Noppung oder wie das heißt.  :
Gruß Alfred

Schickes Teil, ich würde  sagen 18. - 19. Jh. ..  Die Löcher sind unterschiedlich ausgeprägt (untere Reihe kleiner) und in keiner sauberen Linie eingearbeitet worden. Die Blumen waren auch Mode zu der Zeit. Wichtig ist zu sagen, dass die auch über Jahre in einem Haushalt lagen und weiter verwendet / oder an die Kinder weitergegeben wurden. Es war also durchaus üblich, dass ein Haushalt im 19. Jh. einen Fingerhut benutzte der 2-3 Generationen auf dem Buckel hatte, schließlich kam an die Teile nur im seltensten Fall was dran. Erstaunlicher finde ich wieviele von denen auf den Feldern zu finden sind. Gibt da auch viele Vermutungen das die zb. als Fingerschutz im Handschuh waren o. Ä. .. Ich glaube einfach die Frauen die auf dem Feld arbeiteten verloren ganz gern mal ihre Sachen..  :

Am Rande erwähnend wollt ich noch sagen, ich kann auch nur mutmaßen anhand Vergleichsstücke im Internet etc. ..
Ich mag die einfach und freue mich jedes mal wenn ich einen finden darf  
Wäre gerne der Fingerhut-Profi unter uns, aber auch ich kann Irren.. Ich kann nur sagen was ich lese und "gelernt" hab  und auf Quellen verweisen.

Liebe Grüße & freut mich natürlich wenn Ich auch mal helfen kann

Danke euch Zwei. (Wo ist der Bedanken Button hin?) Ja man kann noch relativ viele auf den Äckern finden. Die meisten kommen aber nicht mehr so schön raus wie dieser hier. (Wobei ich den schon gut geschruppt habe).

Meister Fingerhüter Du musst Dir das Feld von früher viel anders vorstellen als heute, wo der Bauer aufm Traktor drüberdüßt.  Jeder Bauer hatte früher aufm Acker nen Baum stehen, in dessen Schatten dann während der Erntezeit gegessen und pausiert wurde. Die Frau saß mit den Kindern drunter und hat nebenbei die Socken gestopft, eine Wegwerfgesellschaft war das nämlich noch nicht. Kurz, das Leben spielte sich damals während der Erntezeit auf dem Acker bzw. der Wiese statt. Das Heu wurde jeden Abend auf Holzstangengestelle (in Bayern sog. Heinzen) gehängt, damit es nur Oberflächlich nass werden konnte und auch wieder schnell trocknen konnte. Sobald der Frühtau weg war wurde das Heu wieder auf der Wiese ausgebreitet. Um ein sog. Tagwerk zu schaffen half die ganze Familie mit. Da war dann nicht nur die Nähstube aufs Feld verlegt sondern auch die Kinderstube.
Was man aufm Feld am häufigsten findet sind die Mundharmonikablättchen. Wieder ein Indiz dafür dass sich das Leben aufm Feld abspielte. Verwendet und verloren bzw. weggeworfen weil sie kaputt waren, wurden die meisten Mundharmonikas wohl von den Hütebuben, also die Kinder die auf das Vieh aufpassen mussten.
Nur mal so erwähnt als kleiner Auslfug aufs alte Feld....

Ich würde den Fingerhut auf das 16. Jh. datieren. (Gegossen, Handgebohrt.)
mfg

Geschrieben von Zitat von PeterSalier Ich würde den Fingerhut auf das 16. Jh. datieren. (Gegossen, Handgebohrt.) mfg

Gegossen & Handgebohrt ist klar, aber lange kein Argument für das 16. Jh. ..
Hast du ein Vergleichsbild? Bzw. eine Quelle?!

Lieben Gruß

Geschrieben von Zitat von PeterSalier Ich würde den Fingerhut auf das 16. Jh. datieren. (Gegossen, Handgebohrt.) mfg

Peter, Du machst mich glücklich Das wäre aber schon der Hammer.

Yupp, in dem Alter (16./17.) hätte ich meinen auch gerne gehabt. Nicht, dass ich nicht schon ein paar so alte (oder ältere) hätte, aber dann hätte meiner wenigstens zum Sinn meines Ausfluges gepasst und wäre nicht nur ein Beifund gewesen.

Viele Grüße,
Günter

Geschrieben von Zitat von Drusus Yupp, in dem Alter (16./17.) hätte ich meinen auch gerne gehabt. Nicht, dass ich nicht schon ein paar so alte (oder ältere) hätte, aber dann hätte meiner wenigstens zum Sinn meines Ausfluges gepasst und wäre nicht nur ein Beifund gewesen. Viele Grüße, Günter

Für mich war der bis jetzt nur ein Beifund, wenn er tatsächlich so alt wäre, dann fänd ich das schon endgeil. Aber wenns der Peter sagt ist die Chance ja schon sehr hoch....

Geschrieben von Zitat von PeterSalier Ein Fingerhut

Hihi, schön ins Fettnäpfchen getreten, aber ich schrieb ja auch das ich darin kein Spezi bin, ich freue mich nur über die Teile und sammel die gerne  ...

Von Vergleichsbildern aus dem Netz erschien mir die Form eher untypisch und jünger..

Lieben Gruß & steinigt mich

Geschrieben von Zitat von PeterSalier Natürlich nicht handgebohrt mit der Dreule, sondern geschlagen. (Wollte dich nur mal testen inwieweit du dich auskennst)  Produziert wurde er mit hoher Wahrscheinlichkeit in Nürnberg. Mitte bis Ende 16 Jh. Die Zeichen sind dafür typisch. Literatur: Manfred Wolber; Rund um den Fingerhut. Edwin F. Holmes; Sewing Timples Norwich (GB) Archaeology Department, 1986 mfg (Bild bei Gelegenheit, wenn ich Lust habe.)

Peter das ist der Hammer. Hab den gleich aus  dem Kästchen  ins schönste Fach zum Schmuck  getan. Aus dem Grund bewahre ich auch mir unbekanntes bzw. nicht bedeutend vorkommendes sehr schonend und fachgerecht auf.
 

Geschrieben von Zitat von Fingerhüter Hihi, schön ins Fettnäpfchen getreten, aber ich schrieb ja auch das ich darin kein Spezi bin, ich freue mich nur über die Teile und sammel die gerne  ... Von Vergleichsbildern aus dem Netz erschien mir die Form eher untypisch und jünger.. Lieben Gruß & steinigt mich

Du hast ja auch nie behauptet ein Profi zu sein. Also don`t worry! Alles wird gut