Hi,
Das ist schon eine spannende Sache hier, klasse dass du uns deine Funde zeigst!
Hier die fotobasierte Artefaktansprache (siehe Abb.), bei der noch einige Fragezeichen bei den Modifikationen offen bleiben, da aus der Ferne und bei der schlechten Bildqualität (sorry) einige Fehleinschätzungen möglich sind. (Besonders die Kerne sind fototechnisch besonders schwer nachzuvollziehen.)
1. Kernkanten-? Klinge(!)
2. Kernstein mit Präparation (möglich: Stichel, Kielkratzer?)
3. Natürliche (primäre) Kernkantenklinge
4. Präparationsabschlag, evtl. Kratzer? (mit Abbaunegativen dorsal) mit kleiner Kerbe
5. Klinge mit (starken) Abnutzungs- bzw. Gebrauchsspuren
6. Vollkern (für Klingen- oder Lamellenproduktion)
7. Kern
8. (Halbrund-?) Kratzer mit gleichmäßiger Kratzerkappe
9. Medial erhaltene Steinbeilklinge (Typ?) (Zeit: neolithisch, geht aber noch viel feiner zu bestimmen)
10. „Messerähnlich präparierter“ Abschlag (!)
11. Abschlag (groß) mit Zinken (& Abbaunegativen auf der Dorsalseite)
12. Cortex-Abschlag (100% Altflächen auf Dorsalseite)
- ;Der mögliche Faustkeil ist einfach nur zu klein, ansonsten passt alles.
- ;Der mögliche „Levallois-Kern“ müsste auch genauer betrachtet werden; er hat dorsal und ventral Abbaunegative, eine „Kratzerretusche“, die möglicherweise zu einem „Stichel an Endretusche“ gehören könnte. (Helfen würden (bessere) Bilder von allen Flächen, Seiten und Kanten:)
Ein weiteres Leit-Artefakt (für eine bestimmte Zeitstellung) außer der Steinbeilklinge ist mir nicht aufgefallen.
Info: Bei der Ansprache von Steinartefakten werden z.B. Grundformen (Trümmer, Abschlag, Klinge, Kern usw.) und modifizierte Stücke (Werkzeuge wie: Kratzer, Stichel, Retuschen, Kerben usw.) unterschieden.
Ich hoffe es hilft dir ein wenig die Fundstellen einzuschätzen. Bei solchen Feldbegehungen sollten auch unscheinbare Stücke mit aufgelesen werden. Dein Bekannter ist aber in der Artefakterkennung gut geübt, wenn er die hier gezeigten Stücke „vorsortiert“ hatte.
BG