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19. September 2010, um 09:44:53 Uhr
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Datum Sendezeit Länge Di., 21.09. 20:45 Uhr 29:30 min
MDR Fernsehen
Bomben, Granaten, Minen, Panzerfäuste, sogar Raketen - noch immer liegen tausende Tonnen Munition verborgen im Untergrund Mitteldeutschlands. Robert Burdy erkundet in der neuen Dokumentation die tödlichen Spuren von zwei Weltkriegen. Es ist ein explosives Kapitel mitteldeutscher Geschichte, das uns jeden Tag unfreiwillig beschäftigen kann.
Wenn bei der Magdeburger Polizei ein Anruf über einen Munitionsfund eingeht, dann rücken die Männer um Torsten Kresse aus. Die Munitionsräumer analysieren vor Ort, ob es sich um eine gefährliche Altlast handelt, ob gesprengt werden muss oder der Fund zur Kampfmittelvernichtungsanlage gefahren werden kann. Keine leichte Aufgabe, denn es gibt Tausende verschiedene Hinterlassenschaften, von der tonnenschweren Luftmine bis zur Gewehrpatrone. Und es gibt Tausende verschiedene Zündmechanismen.
Thomas Lange vom Kampfmittelbeseitigungsdienst in Dresden kennt sie alle. Seit vielen Jahren entschärft er Bomben in der Elbestadt. Am 13. und 14. Februar 1945 wurden mehr als 650.000 Bomben über der Stadt abgeworfen. Bis zu 15 Prozent von ihnen blieben als Blindgänger in der Erde zurück. Nur ein Bruchteil davon wurde bis heute geborgen. Mitteldeutschland mit seinen Industriegebieten und größeren Städten zählt zu den im Zweiten Weltkrieg am stärksten bombardierten Flächen in Deutschland.
Sämtliche in Sachsen geborgenen Bomben, Granaten und Minen werden in Zeithain in einer hochmodernen Kampfmittelvernichtungsanlage unschädlich gemacht. Große Bomben und Granaten werden zersägt und der gefährliche Sprengstoff darin verbrannt, kleinere Munition wird in einem speziellen Ofen zur Explosion gebracht. Riesige Filteranlagen sorgen für eine umweltfreundliche Entsorgung der Altlasten. Übrig bleibt am Ende nur Metallschrott. Aber nicht nur bei der Beseitigung der gefährlichen Munition kommt moderne Technik zum Einsatz. In Madeburg und Dresden werden englische und amerikanische Luftbilder aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs mit Computern und 3-D-Verfahren ausgewertet. Schritt für Schritt entsteht so eine immer genauere Belastungskarte einzelner Landesteile, die die Suche nach verborgener Munition erleichtert. Eine Arbeit, die noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Doch die Zeit drängt, denn das brisante Erbe im Untergrund verrottet kaum und der Sprengstoff bleibt eine permanente Gefahr. Der Film von Michael Erler begleitet Kampfmittelräumer aus Sachsen und Sachsen-Anhalt bei ihrer gefahrvollen Arbeit.
« Letzte Änderung: 19. September 2010, um 09:56:51 Uhr von (versteckt) »
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