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 >  Fundforen > Unbekannte Funde - UFOs (Moderator: MichaelP) > Thema:

 Unbekannter Beschlag / UFO

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Avatar  Unbekannter Beschlag / UFO  (Gelesen 1445 mal) 0
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#15
28. März 2012, um 19:42:46 Uhr

keine ahnung, hab mal bissl rumgesucht und hab was gefunden was meiner meinung nach ne gewisse ähnlichkeit hat, wenn auch nur gepinselt..?

{alt}
 Unbekannter Beschlag / UFO


der bärtige typ (gott? Grinsend) oben im hintergrund der ne taube frei lässt.. auf nem anderen bild dem ich begegnet aber nicht wieder gefunden habe, hält der bärtige auch die arme auseinander...

was meint ihr? Traurig /  Lächelnd /  Nono

edit: {alt}
 Unbekannter Beschlag / UFO

(Relief von Gottvater im Strahlenkranz)

gruzz nef! Winken
http://www.kirchenundkapellen.de/kirchen/biberbach-seiteanna6.jpg
http://kirchenundkapellen.de/kirchenko/mbirnbaum-choraltar-aufsatz1.jpg


« Letzte Änderung: 28. März 2012, um 19:53:22 Uhr von (versteckt) »

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#16
28. März 2012, um 22:30:20 Uhr

Hallo Leute, da ist man mal 2 Tage auf Dienstreise und dann findet Freyer sowas....  Schockiert Küsschen

Irgendwie kommt mir das Stück bekannt vor - aber ich kann derzeit nicht sagen wieso und wo ich sowas ähnliches schon mal sah ... ich glaube ich lese zuviel und treibe  mich zuviel im Museen, Kirchen und Bibliotheken rum.

Aber der Reihe nach. Erst mal eine Klarstellung. Es ist keine Ikone. Ikonen sind meist gemalte, mit Goldhintergrund versehene Kultbilder der Ostkirche.

Nähern wir uns über die Darstellung und Symbolik (Ikonographie) der Zweckbestimmung.

Mein Bauchgefühl oder besser gesagt meine Augen sagen mir, das wir hier ein Stück des Spätmittelalters besser des 15./16. Jahrhunderts vor uns haben. Grob gesagt 1500 +/- 50 Jahre. Insbesondere die Darstellung der zentralen Person ähnelt den Darstellungen wie wir sie aus mittelalterlichen Buchdarstellungen oder gotischen Schnitzereien und Bildern z.B. von Riemenschneider oder Grünewald kennen.

Erst mal eine Beschreibung um auch alle Details zu erfassen:.

Das Stück ist gegossen und dann nachbearbeitet (geschnitten) und besteht aus Bronze oder einer Kupferlegierung. Es ist 7 cm hoch, 6 cm breit und ? mm  Dick. Der durchbrochen gearbeitete Stück weist fünf Löcher auf, drei in annähernd gleichen Abstand im unteren halbrunden Rahmen zwei rechts und links im oberen Blattwerk. In den Löchern erkennt man Spuren von Stiften aus Eisen die nach vorne pilzkopfförmig abgerundet sind. Die Rückseite des Stückes ist glatt. Beifund waren Reste einer dünnen Eisenblechplatte die möglicherweise den Abschluß nach hinten bildete.

In einem halbrunden, verzierten Rahmen der nach oben hin spitz zuläuft und sich in ein Blattwerk verzweigt, steht eine Person mit langen Haaren und einem Mantel der in drei groben Falten nach unten fällt, mit weiten Ärmeln. Das Gesicht ist nur angedeutet. Die Arme sind nach links und rechts ausgestreckt. Um  die Person herum bis zu den Schultern eine Aureole. Vom Rahmen gehen im oberen Bereich links und rechts astförmige Verzweigungen ebenfalls in Blattwerk mündent aus, das sich mit dem oberen Blattwerk verbindet.

Die Aureole , von lat. aureolus, "golden" ist ein den ganzen Körper umgebender, das göttliche Licht symbolisierender runder Strahlenkranz. In der christlichen Kunst findet die Aureole meist nur in Verbindung mit  Jesus und Maria Verwendung. Bei mandelförmiger Ausführung wird die Strahlenaura als Mandorla bezeichnet.Manchmal wird der Begriff Mandorla auch als ein den ganzen Körper umspannender Glorienschein definiert. Im Mittelalter wurden Jesus und Maria häufig mit Mandorlen dargestellt.

Wir haben es hier m.E. mit der Darstellung Maria im Strahlenkranz  zu tun.  Das Kunstlexikon von P.W. Hartmann sagt dazu: "In alter Literatur wird die von einem Strahlenkranz umgebene Mondsichelmadonna auch häufig mit den Termini "Lichtverklärte Madonna", "Maria vom Siege" und "Unsere liebe Frau vom Siege" bezeichnet. Die Maria im Strahlenkranz war vor allem im 14./15. Jh. eine beliebte Darstellung. "

Aber auch eine weitere Mariensymbolik ist hier m.E. Zu erkennen: Maria im Paradiesgarten oder auch Maria im Rosengarten (Rosenhag), Darstellung Marias in einem umfriedeten Garten. Maria im Rosengarten ist ein in der Spätgotik beliebtes Motiv, das häufig mit dem Sujet Paradiesgarten gleichgesetzt wird, bei dem sich Maria auf einer Wiese inmitten von Blumen befindet. Der im Hohenlied vorkommende Garten wird gleichfalls mit dem Rosengarten und die in dem Lied besungene Braut mit Maria in Verbindung gebracht. Das Hohelied, lateinisch Canticum canticorum, "Lied der Lieder" ist ein Buch des Alten Testaments mit einer auf König Salomon zurückgehenden Sammlung alter Hochzeitslieder. Die Lobgesänge wurden mit der Liebe Gottes zu den Israeliten verglichen. In späterer Zeit brachte man die Liedersammlung auch mit dem Braut-Bräutigam-Motiv (Kirche-Jesus) in Verbindung. In weiteren Auslegungen nahm im Mittelalter Maria die Stelle der Braut ein. Der im Hohelied erwähnte, von einer Mauer umschlossene Garten ("hortus conclusus") galt wie das Motiv Maria im Rosengarten als Symbol für die Unberührtheit, die Jungfräulichkeit Marias.

Ende des 15.Jahrhunderts kamen plakettenförmige Pilgerabzeichen in Mode. Pilgerabzeichen waren aber auch zu der Zeit meistens aus dem billigeren Blei/Zinnlegierungen, dennoch kann die Funktion als Pilger oder Andachtszeichen nicht ausgeschlossen werden. Möglich ist aber auch die Verwendung als Buch- oder Kästchenbeschlag, wegen der Symbolik evtl von einem Liebes- oder Hochzeitsgeschenk.

Fazit: Eine Mariendarstellung um 1500 noch unbekannter Zweckbestimmung.

« Letzte Änderung: 28. März 2012, um 23:12:51 Uhr von (versteckt) »

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#17
28. März 2012, um 22:34:40 Uhr

@Gratian

Gratulation zum 1300sten Laola  Glückwunsch Respekt

...sry für offtopic Zwinkernd

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#18
28. März 2012, um 22:46:57 Uhr

Danke, hab ich garnicht bemerkt...  Super

War diesesmal aber auch ein schweres Stück Arbeit...ich hatte den kompletten Beitrag schon einmal geschrieben und  kurz bevor ich absenden wollte dann irrtümlich das komplette Internet ausgeschaltet.  Doof  Mann hab ich geflucht  Dickkopf Dickkopf Dickkopf ... na ja hab's dann nochmal geschrieben...aber es lohnt sich ja - ein so schönes Stück sieht man ja nicht alle Tage.

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(versteckt)Themen Schreiber
#19
28. März 2012, um 23:16:01 Uhr

Hi Gratian und danke für die tolle Auskunft  Applaus  Anbeten
und dann noch zwei mal schreiben müssen  Grinsend  dank dir für die Mühe.

Schade dass noch nicht genau bekannt ist, woran die Mariendarstellung befestigt war.
Aber die erste Wissbegierde ist definitiv gestillt  Anbeten

Im direkten Umfeld lag jedoch nichts was meine Sonde erfasst hätte.
Als Beifund sei aber noch der Bolzen zu nennen, der im unmittelbaren Umfeld, in der gleichen Erdschicht lag.
Ob die zwei Objekte allerdings etwas mitteinander zu tun hatten, ist mehr als Fraglich. Würde ich zumindest mal behaupten.
Hoffe du hast Ihn im ersten Beitrag auch gesehen.

Hoffe dir kommt noch, woher dir das Teil bekannt vorkommt oder sogar für was es Verwendung fand.

Besten Dank nochmal.  Anbeten
MfG Freyr


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#20
29. März 2012, um 02:32:51 Uhr

Hallo

Tja, und wer hat gleich gesagt es ist ne Mariendarstellung !  Weise

Danke Grantian für die Bestimmung. Geiles Teil !
Stell nachher gleich mein Pilgerabzeichen ein.
Vielleicht kannst du mir da ja auch sagen wie alt es ist. (Vermute 14. Jh)

Schöne Grüsse
Rizzo

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#21
29. März 2012, um 11:05:01 Uhr

Für (reine) Bonze ist mir das Stück zu unedel. Ich denke, da wird Eisen mit im Spiel sein. Siehe Korrosion...

 Smiley



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#22
29. März 2012, um 11:21:53 Uhr

Geschrieben von Zitat von Freyr




@ Merowech

Das Vergleichsstück hatte ich ja bereits oben verlinkt. Handelt es sich denn bei deinem Bild auch um die selbe Quelle?




Ja !

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(versteckt)Themen Schreiber
#23
29. März 2012, um 13:16:02 Uhr

Rizzo 1: Freyr 0
ich sag ja schon nichts mehr  :Smiley
Aber iiiirgendwann kenn ich mich auch besser aus und dann gibts ne Revanche  Grinsend




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#24
29. März 2012, um 19:04:43 Uhr

Unpassende Tonart in einem anderen Thread. Und tschüsss...

 Frech

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(versteckt)Themen Schreiber
#25
01. April 2012, um 20:28:54 Uhr

Geschrieben von Zitat von Schlesier
Unpassende Tonart in einem anderen Thread. Und tschüsss...

 Frech

Naja ich weiß zwar nicht was an meiner Aussage "gute Recherche ist eben alles Freund Schlesier" eine falsche Tonart sein soll, aber es tut mir leid dass ich dir damit auf die Füße getreten bin. Dafür entschuldige ich mich hier ganz offiziell.

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#26
05. April 2012, um 22:53:21 Uhr

Guten Abend,
kannst du von dem Fundort ein Foto machen und einstellen? Mir geht es um die "Baugrube", wie kommst du auf Baugrube?

Lieben Gruss aus der Schweiz

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(versteckt)Themen Schreiber
#27
09. April 2012, um 16:00:21 Uhr

Geschrieben von Zitat von Jannordmann
Guten Abend,
kannst du von dem Fundort ein Foto machen und einstellen? Mir geht es um die "Baugrube", wie kommst du auf Baugrube?

Lieben Gruss aus der Schweiz

Hab leider kein Foto der Grube.
War vor kurzem nochmals vor Ort allerdings waren die Bauarbeiten schon so weit fortgeschritten dass eine 2.Begehung unmöglich bzw. sinnlos war.

Auf Baugrube komme ich weil ich Erfahrungen im Tiefbau habe!

Darf ich fragen, welche Relevanz deine Frage hat?
MfG


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#28
10. April 2012, um 17:47:11 Uhr

Mich hat es verwundert warum genau dort eine Baugrube ist. Weisst du was dort gebaut wird? Ich hoffe du kannst noch bevor der Unterboden eingebaut wird dort noch mal suchen gehen.

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