Hallo Wiborg,
nachdem ich mal nachgefragt habe, wie das in Franken (Bayern) geregelt wird,
kommen hier nun meine Antworten zu Deine Fragen:
| | Geschrieben von Zitat von Wiborg Ich gehe sondeln und finde auf dem Acker eine römische Münze, eine keltische Fibel, und weil ich so Aufmerksam bin auf der Oberfläche noch Scherbenfrakmente aus der linearbandkeramischen Kultur und ein Steinbeil aus dem Mesolithikum. Wie genau geht man nun weiter vor?
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1.
| | Geschrieben von Zitat von Wiborg Geht man nun zu seinem zuständigen LDA-Bearbeiter und legt die Sachen auf den Tisch und sagt: Hier, hab ich gefunden. ?
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Ja unbedingt. In Franken (Bayern) ist man laut Bayerischen Denkmalschutzgesetz (Artikel 8 ) zu einer Fundmeldung verpflichtet.
Unabhängig ob Du eine römische Münze, eine keltische Fibel oder ein Steinbeil aus dem Mesolithikum findest.
Quelle: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Einlogenhttp://www.blfd.bayern.de/download_area/denkmalschutzgesetz/index.php
2.
| | Geschrieben von Zitat von Wiborg Muss man da vorher anrufen und einen Termin vereinbaren?
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Da der für Dich zuständige Archäologe auch mal unterwegs sein kønnte, um zum Beispiel Fundorte zu begutachten.
Wäre eine vorherige Terminabsprache für Dich nur vom Vorteil. Es wäre ja ärgerlich, wenn Du dahin fährst und
niemand ist da, oder?

Ich habe den Tipp erhalten, dass es in Franken (Bayern) sehr einfach ist, einen Fund zu melden.
Auch wenn das kaum genutzt wird (?).
Nun gut, in Memmelsdorf gibt es eine Stelle für "Archäologie und Ehrenamt".
Besetzt mit Herrn Ralf Obst. Dort kannst Du Dich dann melden und wirst bei Bedarf auch gleich weiter an entsprechende
regional-orientierte Geschichtsvereine verwiesen.
Weitere Information findest Du unter:
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Einlogenhttp://www.blfd.bayern.de/denkmalerfassung/stabsstelle/ehrenamt/index.php
3.
| | Geschrieben von Zitat von Wiborg Was sollte man dann noch alles dabei haben, z.B. topographische Karte mit Fundorten der Funde?
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Hier findest Du das Fund-Meldeformular (unten bei "Formulare für archäologische Anzeigen"):
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Einlogenhttp://www.blfd.bayern.de/download_area/formulare/index.php
Vermutlich wirst Du das Formular am Anfang nicht richtig ausfüllen oder/und es erschlägt Dich mit den
ganzen Fragen aber das ist nun mal wissenschaftliches Arbeiten (was von einigen Sondengänger immer
mal wieder unterschätzt wird).

Aus dem "Bayernviewer denkmal" dann den Fundort ausdrucken und kennzeichen.
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Einlogenhttp://www.blfd.bayern.de/denkmalerfassung/denkmalliste/bayernviewer/index.php
Ich møchte dazu noch anmerken, dass die ehrenamtliche Feldbegeher immer komplette
Fundbeschreibungen mit GPS-Daten abliefern, auch wenn sie mal ohne

unterwegs sind.
4.
| | Geschrieben von Zitat von Wiborg Werden die Sachen dann generell eingezogen oder nach Registrierung ( wie lange dauert so etwas?) wieder zurück gegeben? Bekommt man eine schriftliche Bestätigung seiner Funde?
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Nein, die Funde werden begutachtet (je nach Arbeitslage kann das leider Wochen benötigen oder nur
ein paar Minuten) und dann erhälst Du sie wieder zurück.

Es sei denn natürlich, Dein Fund ist für die Wissenschaft oder/und Allgemeinheit von so großer Bedeutung,
dass der Bayerische Staat es behalten möchte.
Dann wird Dir der Fund abgekauft, wobei hier die sogenannte Hadrianische Teilung gilt.

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Einlogenhttp://de.wikipedia.org/wiki/Hadrianische_Teilung
Wenn Du möchtest, bekommst Du eine schriftliche Bestätigung.
5.
| | Geschrieben von Zitat von Wiborg Angenommen man bekommt die Sachen zurück. Wie ermittelt man den Wert der Sachen, da ich ja dem Besitzer des Ackers 50% geben muss und man will ja nicht die Fibel oder die Münze in zwei Hälften schneiden?
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Also, frag da am Besten dann ebenfalls Herrn Obst. Wie ich erfahren habe, möchte er gerne das
Ehrenamt stärken, erhält aber so gut wie keine Fundmeldungen aus Franken (dort findet man wohl nichts).

Mein Rat ist daher, kontaktiere ihn einfach mal und frag ihn über das Thema aus. Es wird Dich auch nicht beissen.

OK, ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Antworten irgendwie weiterhelfen.
Gruss
Jøran-Njål