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 >  Sondengehen > Anfängerfragen (Moderator: Raymond) > Thema:

 Fragen zu Funden und dem weiteren Vorgehen

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Avatar  Fragen zu Funden und dem weiteren Vorgehen  (Gelesen 1447 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
13. März 2012, um 14:39:07 Uhr

Hallo!
Ich habe mal eine Frage zu Funden und dem weiteren Vorgehen nach dem finden dieser.

Beispiel:

Ich fragen den Besitzer von Acker A im schönen Frankenland, ob ich dort  Suchen darf. Er sagt JA.
Ich gehe sondeln und finde auf dem Acker eine römische Münze, eine keltische Fibel, und weil ich so Aufmerksam bin auf der Oberfläche noch Scherbenfrakmente aus der linearbandkeramischen Kultur und ein Steinbeil aus dem Mesolithikum.

Wie genau geht man nun weiter vor?

Geht man nun zu seinem zuständigen LDA-Bearbeiter und legt die Sachen auf den Tisch und sagt: Hier, hab ich gefunden. ?
Muss man da vorher anrufen und einen Termin vereinbaren?
Was sollte man dann noch alles dabei haben, z.B. topographische Karte mit Fundorten der Funde?
Werden die Sachen dann generell eingezogen oder nach Registrierung ( wie lange dauert so etwas?) wieder zurück gegeben?
Bekommt man eine schriftliche Bestätigung seiner Funde?
Angenommen man bekommt die Sachen zurück. Wie ermittelt man den Wert der Sachen, da ich ja dem Besitzer des Ackers 50% geben muss und man will ja nicht die Fibel oder die Münze in zwei Hälften schneiden?

Gruß Wiborg

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(versteckt)
#1
13. März 2012, um 14:59:29 Uhr

Hallo, ich glaube nicht das sich die Mitarbeiter des Denkmalschutz für jede einzelne Münze oder Fibel interessieren. Bei aussergewöhnlichen Funden ist das sicher etwas anderes aber dann sollte man sie eh erst mal dort belassen wo sie sind. Funde, wie die Sternenscheibe von Nebra sind einmal von Ihrem Fundort entfernt und dann noch falsch behandelt einfach eine Katastrophe und bringen, verständlicherweise, jeden Archi. um seinen Schlaf. Ich selber sondle noch nicht so lange habe mich aber mit dem Thema schon länger auseinander gesetzt. Mein Motto ist, Massenware, wie bei uns in Sachsen z. B. deutsche Reichsmünzen wird wohl keiner sehen wollen. Sachen die man nicht kennt, lieber erst mal im Forum fragen. Hier sind gute Leute mit einem enormen Fachwissen.   

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#2
13. März 2012, um 17:52:03 Uhr

Hallo Wiborg,

habe jetzt gerade keine Zeit aber werde Dir heute oder morgen Abend eine Antwort schreiben.
Aber sag mir bitte noch, wo Du wohnst und planst zu suchen (Bundesland).


Gruss

Jøran-Njål

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#3
13. März 2012, um 17:58:10 Uhr

Geschrieben von Zitat von rudi
Hallo, ich glaube nicht das sich die Mitarbeiter des Denkmalschutz für jede einzelne Münze oder Fibel interessieren. Bei aussergewöhnlichen Funden ist das sicher etwas anderes aber dann sollte man sie eh erst mal dort belassen wo sie sind. Funde, wie die Sternenscheibe von Nebra sind einmal von Ihrem Fundort entfernt und dann noch falsch behandelt einfach eine Katastrophe und bringen, verständlicherweise, jeden Archi. um seinen Schlaf. Ich selber sondle noch nicht so lange habe mich aber mit dem Thema schon länger auseinander gesetzt. Mein Motto ist, Massenware, wie bei uns in Sachsen z. B. deutsche Reichsmünzen wird wohl keiner sehen wollen. Sachen die man nicht kennt, lieber erst mal im Forum fragen. Hier sind gute Leute mit einem enormen Fachwissen.   

Warum dürfen eigentlich die Mitarbeiter  vom Denkmalschutz nicht selber entscheiden was wichtig ist oder nicht Lächelnd

Spekulationen über die Wichtigkeit oder Unwichtigkeit sollten wir vermeiden und immer Rücksprache mit dem Amt nehmen. In der weiteren Zusammenarbeit klärt sich dann der Rest.

Und wer nicht will .............

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
13. März 2012, um 18:32:39 Uhr

Ich suche im Bundesland Franken, äh ich meinte Bayern Jøran-Njål.
Hoffe meine Fragen werden alle beantwortet  Zwinkernd

Gruß Wiborg

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#5
13. März 2012, um 22:12:40 Uhr

Geschrieben von Zitat von insurgent
Warum dürfen eigentlich die Mitarbeiter  vom Denkmalschutz nicht selber entscheiden was wichtig ist oder nicht Lächelnd

Spekulationen über die Wichtigkeit oder Unwichtigkeit sollten wir vermeiden und immer Rücksprache mit dem Amt nehmen. In der weiteren Zusammenarbeit klärt sich dann der Rest.

Und wer nicht will .............

Deswegen schrieb ich, Massenware wie z. B. deutsche Reichsmünzen.Wo man sich nicht sicher ist, fragen. So sollte der Text eigentlich verständlich sein.

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#6
13. März 2012, um 22:51:54 Uhr

Geschrieben von Zitat von rudi
Deswegen schrieb ich, Massenware wie z. B. deutsche Reichsmünzen.Wo man sich nicht sicher ist, fragen. So sollte der Text eigentlich verständlich sein.

Bei uns im Norden ist es üblich beim ersten Besuch einfach alles mitzubringen, danach regelt man das weitere Vorgenen. Also keine Scheu, einfach hingehen Zwinkernd

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#7
13. März 2012, um 23:04:53 Uhr

Geschrieben von Zitat von insurgent
Bei uns im Norden ist es üblich beim ersten Besuch einfach alles mitzubringen, danach regelt man das weitere Vorgenen. Also keine Scheu, einfach hingehen Zwinkernd
ach komm ,man kann ja wohl nicht alles anschleppen und die mit sämtlichen vor 1945 datierenden Schrott zumüllen ..........außer natürlich genau eingemessenen Mumpeln - dat is Schrott der auf jeden Fall mit muss  Lächelnd

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#8
13. März 2012, um 23:12:57 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sondengängerübermensch
ach komm ,man kann ja wohl nicht alles anschleppen und die mit sämtlichen vor 1945 datierenden Schrott zumüllen ..........außer natürlich genau eingemessenen Mumpeln - dat is Schrott der auf jeden Fall mit muss  Lächelnd

Sorry, das Denkmalschutzgesetz geht bis 1946!!

Ist immer lustig selber über Gesetze zu entscheiden, oder  :Smiley



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#9
13. März 2012, um 23:20:59 Uhr

sorry ,hätte mich präziser ausdrücken sollen - sämtlichen Schrott der vor 23.59.59 Uhr des 31 .12 .1945 datiert  Engel   

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#10
13. März 2012, um 23:30:50 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sondengängerübermensch
sorry ,hätte mich präziser ausdrücken sollen - sämtlichen Schrott der vor 23.59.59 Uhr des 31 .12 .1945 datiert  Engel   

Das ist "Deine" Interpretation Cool

Ea gibt Leute die dafür zuständig sind.

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#11
14. März 2012, um 00:13:24 Uhr

Wir sollten das lassen. Ich glaube doch die meisten wissen um was es geht.

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(versteckt)
#12
14. März 2012, um 02:57:53 Uhr

Hallo Wiborg,

nachdem ich mal nachgefragt habe, wie das in Franken (Bayern) geregelt wird,
kommen hier nun meine Antworten zu Deine Fragen:

Geschrieben von Zitat von Wiborg
Ich gehe sondeln und finde auf dem Acker eine römische Münze, eine keltische Fibel, und weil ich so Aufmerksam bin auf der Oberfläche noch Scherbenfrakmente aus der linearbandkeramischen Kultur und ein Steinbeil aus dem Mesolithikum.
Wie genau geht man nun weiter vor?



1.
Geschrieben von Zitat von Wiborg
Geht man nun zu seinem zuständigen LDA-Bearbeiter und legt die Sachen auf den Tisch und sagt: Hier, hab ich gefunden. ?


Ja  unbedingt. In Franken (Bayern) ist man laut Bayerischen Denkmalschutzgesetz (Artikel 8 ) zu einer Fundmeldung verpflichtet.
Unabhängig ob Du eine römische Münze, eine keltische Fibel oder ein Steinbeil aus dem Mesolithikum findest.
Quelle: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.blfd.bayern.de/download_area/denkmalschutzgesetz/index.php



2.
Geschrieben von Zitat von Wiborg
Muss man da vorher anrufen und einen Termin vereinbaren?


Da der für Dich zuständige Archäologe auch mal unterwegs sein kønnte, um zum Beispiel Fundorte zu begutachten.
Wäre eine vorherige Terminabsprache für Dich nur vom Vorteil. Es wäre ja ärgerlich, wenn Du dahin fährst und
niemand ist da, oder?  Winken

Ich habe den Tipp erhalten, dass es in Franken (Bayern) sehr einfach ist, einen Fund zu melden.
Auch wenn das kaum genutzt wird (?).
Nun gut, in Memmelsdorf gibt es eine Stelle für "Archäologie und Ehrenamt".
Besetzt mit Herrn Ralf Obst. Dort kannst Du Dich dann melden und wirst bei Bedarf auch gleich weiter an entsprechende
regional-orientierte Geschichtsvereine verwiesen.
Weitere Information findest Du unter:
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.blfd.bayern.de/denkmalerfassung/stabsstelle/ehrenamt/index.php



3.
Geschrieben von Zitat von Wiborg
Was sollte man dann noch alles dabei haben, z.B. topographische Karte mit Fundorten der Funde?


Hier findest Du das Fund-Meldeformular (unten bei "Formulare für archäologische Anzeigen"):
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.blfd.bayern.de/download_area/formulare/index.php

Vermutlich wirst Du das Formular am Anfang nicht richtig ausfüllen oder/und es erschlägt Dich mit den
ganzen Fragen aber das ist nun mal wissenschaftliches Arbeiten (was von einigen Sondengänger immer
mal wieder unterschätzt wird).  Zwinkernd

Aus dem "Bayernviewer denkmal" dann den Fundort ausdrucken und kennzeichen.
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.blfd.bayern.de/denkmalerfassung/denkmalliste/bayernviewer/index.php


Ich møchte dazu noch anmerken, dass die ehrenamtliche Feldbegeher immer komplette
Fundbeschreibungen mit GPS-Daten abliefern, auch wenn sie mal ohne  Suchen unterwegs sind.


4.
Geschrieben von Zitat von Wiborg
Werden die Sachen dann generell eingezogen oder nach Registrierung ( wie lange dauert so etwas?) wieder zurück gegeben?
Bekommt man eine schriftliche Bestätigung seiner Funde?


Nein, die Funde werden begutachtet (je nach Arbeitslage kann das leider Wochen benötigen oder nur
ein paar Minuten) und dann erhälst Du sie wieder zurück.  Smiley
Es sei denn natürlich, Dein Fund ist für die Wissenschaft oder/und  Allgemeinheit von so großer Bedeutung,
dass der Bayerische Staat es behalten möchte.
Dann wird Dir der Fund abgekauft, wobei hier die sogenannte Hadrianische Teilung gilt.  Belehren
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://de.wikipedia.org/wiki/Hadrianische_Teilung

Wenn Du möchtest, bekommst Du eine schriftliche Bestätigung.

5.
Geschrieben von Zitat von Wiborg
Angenommen man bekommt die Sachen zurück. Wie ermittelt man den Wert der Sachen, da ich ja dem Besitzer des Ackers 50% geben muss und man will ja nicht die Fibel oder die Münze in zwei Hälften schneiden?


Also, frag da am Besten dann ebenfalls Herrn Obst. Wie ich erfahren habe, möchte er gerne das
Ehrenamt stärken, erhält aber so gut wie keine Fundmeldungen aus Franken (dort findet man wohl nichts).  Traurig
Mein Rat ist daher, kontaktiere ihn einfach mal und frag ihn über das Thema aus. Es wird Dich auch nicht beissen.  Zwinkernd

OK, ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Antworten irgendwie weiterhelfen.


Gruss

Jøran-Njål

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