So - ich hab gestern Nacht noch schnell ein paar Sachen sauber gemacht u. zwei Fotos geschossen. Hoffe die Qualität der Ablichtung passt, da ich es nur schnell im Vorbeigehen gemacht habe. Da ich Reinigungsmittel für Kupfer im Ultraschallgerät hatte, musste ich mich beim Reinigen auch auf dieses bzw. auf Legierungen beschränken. Kreuz u. Quer verschiedenes Material reinigen geht leider (noch) nicht. Weitere Objekte werden aber folgen, wenn ich dann unter der Woche etwas mehr Zeit hab u. die Reinigungsflüssigkeiten hin u. her wechseln kann.
Folgende Objekte sind zum Baden angetreten:
1.) 10 Rentenpfennig 1924
2.) 10 Reichspfennig 1925
3.) 10 Reichspfennig 1938
4.) 1 Dinar 1938
5.) One Cent 1973
6.) 2 Rentenpfennig 1924
Nr. 6 ist auf dem Foto vor der Reinigung nicht mit drauf. Den hab ich während der Reinigung mit reingeworfen, damit ich zeigen kann, wie schnell man Kupfermünzen schrotten kann, die über eine ältere bzw. ausgeprägte Patina verfügen.
Bild 1 zeigt die Objekte vor der Reinigung. Bild 2 danach. Der Reinigungsvorgang ist so abgelaufen, dass alle Objekte erst 30 Minuten in der temperierten Reinigungslösung (50°C) eingeweicht wurden. Danach lief für nochmalige 30 Minuten der Ultraschallreinigungsprozess.
Nach der Entnahme aus der Reinigungslösung hab ich die noch restlichen Rückstände kurz unter fließenden Wasser abgebürstet. Meist hält sich immer noch ein dünner Schmutzfilm, der mit dem Ultraschall nicht weggeht, sich aber mit einem Schwamm od. Bürste schnell entfernen lässt. Ich vergleich das immer mit dem Autowaschen, wo beim Reinigen mit dem Dampfstrahler immer dieser dünne Schmutzfilm stehen bleibt, der nur mit Schwamm od. Bürste weggeht.
Bei 5.) u. insbesondere bei 6.) kann man die stark strukturierte Oberfläche erkennen. Die für Kupfer geeigneten Reinigungslösungen machen "porentief" rein d. h. alle Oxidationsprodukte (Patina) werden rückstandslos entfernt u. sichtbar werden die durch den Oxidationsprozess angegriffenen Oberflächen mit allen Vertiefungen u. Beschädigungen (Struktur). Es sind also nicht die Reinigungslösungen, welche das Kupfer angreifen u. auflösen, sondern es ist schlichtweg der hohe Grad der Reinigungswirkung, der nur gesundes Material stehen lässt. Genau aus diesem Grund nehme ich für die klassischen "Kupfermünzen" keine Ultraschallreinigung vor. Momentan bin ich am ausprobieren, welche Reinigungslösung den ganzen Dreck herauslöst, ohne die Patina anzugreifen. Dann hat man wenigstens porentief saubere Münzen, ohne irgendwie mechanisch auf die Patina einwirken zu müssen.
Die dunklen Stellen bei der Hülse sind Bereiche, bei denen sich die Patina durch die äußere Messingschicht durchgefressen hatte u. auf die darunter liegende Kupferschicht getroffen ist. Ich bin jetzt kein Waffen- u. Munitionsspezialist, aber offensichtlich gibt es Hülsen aus Kupfer mit Messingüberzug. Zumindest ist es bei diesen US-amerikanischen Platzpatronen so.