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 Wann ist etwas ein archäologisches Fundstück?

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Avatar  Wann ist etwas ein archäologisches Fundstück?  (Gelesen 3508 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
20. Januar 2014, um 07:52:09 Uhr

Wann ist eigentlich ein Fundstück archäologisch?

Wenn ich etwas von den Römern, Kelten oder dem Mittelalter finde ist das doch klar. Finde ich jetzt aber zb. eine 200 Jahre alte Gürtelschnalle oder eine Patronenhülse aus dem WK II, was ist es dann?

Ist einfach alles was im Boden liegt jetzt archäologisch? Wird also eine 200 Jahre alte Gürtelschnalle, welche ich auf dem Dachboden finde dadurch archäologisch, wenn ich sie im Garten vergrabe und sie mein Sondlerkollege nach Jahren ausgräbt?

Wenn nun der Kollege die gefundene Schnalle wieder auch Hochglanz reinigt, gibt es ja wieder keinen Hinweis auf einen Bodenfund mehr.

Auf diese Frage wissen offenbar auch Spezialisten keine Antwort:

Aus der Zeit des Thüringer Königreiches um 200 bis 500 existieren zwischen Harz und Rhön, zwischen Werra und Weißer Elster zahlreiche Gräberfelder. Enrico Paust, Vorsitzender der Archäologischen Gesellschaft in Thüringen, stellte ausgewählte Fundorte vor und kommentierte ihre Bedeutung. Auf die Frage, wann man von einem archäologischen Fundstück spricht, konnte er keine eindeutige Antwort geben. So sind die zeitliche Abgrenzung, der wissenschaftliche Wert oder die Depotkapazitäten ausschlaggebend

Link zum Artikel:
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http://www.otz.de/startseite/detail/-/specific/Verein-fuer-Heimatgeschichte-und-Archaeologie-Altenbergen-Catterfeld-feierte-20-21623658


Mit dieser Aussage kann ich aber auch nichts anfangen, besonders was zeitliche Abgrenzung und Depotkapazitäten bedeutet?

Wer kann da genauere Antwort geben?





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(versteckt)
#1
20. Januar 2014, um 08:19:52 Uhr

Ich denke mal da will niemand eine eindeutige Antwort geben. Somit können die Archäologen Funde (wenn sie denn gezeigt und abgegeben werden) nach Ihrem eigenen Gusto zuordnen und einsacken oder auch nicht...

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
20. Januar 2014, um 08:40:34 Uhr

Ist jetzt das ein archäologisches Objekt?

Wenn dieser Säbel entrostet ist, kann das doch niemand mehr feststellen?


.





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Säbel.jpg
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(versteckt)
#3
20. Januar 2014, um 08:50:43 Uhr

Die Frage, wann etwas ein archäologisch relevantes Fundstück ist, kann man nicht beantworten. Ich würde auch nicht meinen, dass es darum geht Dinge "einzusacken" - also um die materielle Bereicherung. Es geht wohl vielmehr darum welche Geschichte mit einem bestimmten Objekt verbunden ist. Kann man einem Objekt mehr Geschichte zuordnen als einem anderen, wenn es etwa aus einer Zeit stammt aus der es sehr wenige vergleichbare Funde gibt, dann ist der archäologische Wert des entsprechenden Objektes sicher dementsprechend groß. Eine letztgültige Definition gibt es aber nicht.

« Letzte Änderung: 20. Januar 2014, um 14:47:25 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#4
20. Januar 2014, um 09:26:32 Uhr

Moin,



Wenn Du Dir das Gesetz druchliest, findest Du schon mal einig Deiner Fragen beantwortet:

§ 2 Kulturdenkmale

1) Kulturdenkmale im Sinne dieses Gesetzes sind Sachen, Sach-
gesamtheiten oder Sachteile, an deren Erhaltung aus geschicht-
lichen, künstlerischen, wissenschaftlichen, technischen, volks-
kundlichen oder städtebaulichen Gründen sowie aus Gründen
der historischen Dorfbildpflege ein öffentliches Interesse besteht.
Kulturdenkmale sind auch Denkmalensembles (Absatz 2) und
Bodendenkmale (Absatz 7)

(7) Bodendenkmale sind bewegliche oder unbewegliche Sachen,
bei denen es sich um Zeugnisse, Überreste oder Spuren mensch-
licher Kultur (archäologische Denkmale) oder tierischen oder
pflanzlichen Lebens (paläontologische Denkmale) handelt, die
im Boden verborgen sind oder waren

Quelle: Thüringer Gesetz zur Pflege und zum Schutz der Kulturdenkmale
(Thüringer Denkmalschutzgesetz - ThürDSchG -)


Bleibt allerdings die Frage offen, was ein "öffentliches" Interesse ist.  Von öffentlichen Interesse ist kaum eine Patronenhülse aus dem WK II die irgendwo herumliegt, aber eine Patronenhülse kann sehr wohl im öffentlichen Interesse liegen, wenn sie von einem Ort stammt an dem z. B. ein US Pilot von einem SA-Mann ermordet wurde.

Wer die Frage, ob archäologisch oder nicht  alleine am Fundgegenstand fest machen will, der denkt zu kurz, jeder Fund ist immer in seinem Kontext zu betrachten. Leider wird die Diskussion in Sucherforen meistens nur unter der Fundfrage gesehen, kaum unter der Befundfrage, weshalb es überhaupt die ständigen Auseinandersetzungen mit der Archäologie  gibt.

Viele Grüße

Walter

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(versteckt)
#5
20. Januar 2014, um 10:11:06 Uhr

Wenn man auf Bauer Hubert´s Acker eine Gewandnadel findet was dann?
Diese Fundstücke kann niemand mehr zuordnen,zumindest nicht woher die kamen.
Selbst wenn man ein Fundstück im "ganzen" betrachtet und sogar noch im Wald findet, kann man das nicht 100 %.
Wie soll das funktionieren?
Seit über 1000 Jahren wird im Wald gearbeitet mit schweren Gerät oder leichten.
Waldarbeiter Müller fährt mit seinen Gerät durch ne Schneise und verschiebt auch noch den Boden.
Dabei verteilt er lustig einen Hort,mal hier mal da der Rest landet 500 m weiter im Gebüsch.
Was ist denn das noch für ein Zusammenhang?

Und hier fängt das Problem an.
Selsbt bei einer Schnalle die 200 Jahre alt ist oder ein paar Knöpfe könnten ja wichtig sein weil die ja eine berühmte Person getragen haben KÖNNTE.
Ich seh da schon was in der richtung Einsacken (könnte, sollte, wollte)
Alles mehr als schwammig und das mit purer Absicht.
Zu sehen am Beispiel mit der Hülse.

So denke ich der Säbel könnte auch zum Problem werden wenn DIE das wollen.
Lasst euch nicht verunsichern oder einschüchtern.
 Suchen
Thema Melden, wenn viele ihre Funde nicht melden find ich mehr als verständlich:
Man sucht sich nen Wolf und findet mal was schönes und muss dann noch Angst haben ne Lampe zu bekommen oder das gute Stück ist einfach weg.
Kurz danach oder später schlägt man die Zeitung auf und da steht dann ein Männlein und brüstet sich mit den gemachten Fund.
Der Finder aber selbst steht mit nichts da und ist und bleibt bei so einer schwammigen Lage die künstlich geschaffen ist immer der Dumme.
Also alles wie immer in der lustigen BRD  Brutal

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
20. Januar 2014, um 10:55:49 Uhr

Danke für die Antworten.

Dass die Fundzusammenhänge eine wichtige Rolle spielen, da sind wir uns also sicher alle einig.

Wir haben folgenden Test gemacht:

Auf Ebay haben wir Musketenkugeln, Kanonenkugeln, Gürtelschnallen, gekauft. Auch der Säbel auf dem Foto ist von einer Militaria Auktion und war nichtmal ein Bodenfund, den haben wir rosten lassen. Das ganze Zeugs wurde dann noch 2 Jahre im Boden verbuddelt.

Nach dem wieder ausgraben, wurden die Funde einem Archi vorgelegt und zudem gesagt, die Funde seien aus einem Schlachtgebiet von 1799 und wir hätten die Fundorte eingemessen.
Das Fundgebiet sei ca. 25 x 2 Km gross, mit Tälern und Bergen dazwischen.. Dort haben 5 Schlachten im selben Jahr stattgefunden.

Ohne die Funddokumentation zu sehen, wurde die Sammlung von der höchsten Denkmalpflegebehörde als Gesamtes als erheblich wissenschaftlich wertvoll eingestuft und als Staatseigentum betitelt. Diese kriegerischen Ereignisse seien historisch und daher haben die Funde auch wissenschaftlichen Wert.

Ein Sondler hat es also in der Hand, die Geschichte selbst zu fälschen.

.




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#7
20. Januar 2014, um 11:27:03 Uhr

Geschrieben von Zitat von Suworow_Museum
.....

Ein Sondler hat es also in der Hand, die Geschichte selbst zu fälschen.

.

Super Sache, das wird sich noch mehr Verständniss bei den verantwortlichen Stellen hervorrufen Nono

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#8
20. Januar 2014, um 11:32:35 Uhr

Also da muss ich die Archis auch in den Schutz nehmen. Was soll man bei einem so dämlich Versuch anderes erwarten ? Nono
Die müssen ja schon davon ausgehen können, das die Fundumstände und die Koordinaten stimmen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
20. Januar 2014, um 11:41:28 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Also da muss ich die Archis auch in den Schutz nehmen. Was soll man bei einem so dämlich Versuch anderes erwarten ? Nono
Die müssen ja schon davon ausgehen können, das die Fundumstände und die Koordinaten stimmen.

Die Archis haben doch die Funddokumentation gar nicht gesehen. Ohne zu wissen wie die Fundumstände sind und wo die Funde lagen, wurde der wissenschaftliche Wert festgestellt.

Das ist reine Willkür! Erst nach Auswertung der Dokumentation kann man das beurteilen, ob und welchen Wert das hat.



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Verwarnt
#10
20. Januar 2014, um 11:41:42 Uhr

Total bekloppte Aktion. Nono
Der Archi muss in dem Fall dem meldenden Sondler vertrauen können!
Kommt sowas dabei raus ist es mit dem Vertrauen untereinander wohl ein für alle mal vorbei!
Da frag ich mich für was manche versuchen ein Vertrauensverhältnis untereinander aufzubauen wenn es regelrecht von Sondlerseite sabotiert wird! Platt

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#11
20. Januar 2014, um 11:42:39 Uhr

Geschrieben von Zitat von Suworow_Museum
Danke für die Antworten.

Dass die Fundzusammenhänge eine wichtige Rolle spielen, da sind wir uns also sicher alle einig.

Wir haben folgenden Test gemacht:

Auf Ebay haben wir Musketenkugeln, Kanonenkugeln, Gürtelschnallen, gekauft. Auch der Säbel auf dem Foto ist von einer Militaria Auktion und war nichtmal ein Bodenfund, den haben wir rosten lassen. Das ganze Zeugs wurde dann noch 2 Jahre im Boden verbuddelt.

Nach dem wieder ausgraben, wurden die Funde einem Archi vorgelegt und zudem gesagt, die Funde seien aus einem Schlachtgebiet von 1799 und wir hätten die Fundorte eingemessen.
Das Fundgebiet sei ca. 25 x 2 Km gross, mit Tälern und Bergen dazwischen.. Dort haben 5 Schlachten im selben Jahr stattgefunden.

Ohne die Funddokumentation zu sehen, wurde die Sammlung von der höchsten Denkmalpflegebehörde als Gesamtes als erheblich wissenschaftlich wertvoll eingestuft und als Staatseigentum betitelt. Diese kriegerischen Ereignisse seien historisch und daher haben die Funde auch wissenschaftlichen Wert.

Ein Sondler hat es also in der Hand, die Geschichte selbst zu fälschen.

...es gibt Leute, die haben wohl Langeweile...
und mal nebenbei erwähnt: Wenn ich Archi wäre und mir liefert jemand Sachen von einem angeblichen Schlachtfeld inkl. der dazugehörigen Koordinaten ab - was erwartest du. Ich muß erst einmal annehmen das die Sachen davon stammen, schließlich hat der Archi keine Glaskugel auf dem Tisch stehen, die er befragen könnte, ob du ihn verarschen willst...

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(versteckt)Themen Schreiber
#12
20. Januar 2014, um 11:48:47 Uhr

Ich seh schon ihr versteht das nicht.

Es geht mir darum, dass man nicht einfach etwas anschauen kann und dann gleich den Wert beurteilen kann OHNE überhaupt eine Dokumentation zu sehen und Fragen zu den Fundumständen zu stellen.

Wenn das so einfach geht, kannn also einfach enteignet werden.



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#13
20. Januar 2014, um 11:56:39 Uhr

Geschrieben von Zitat von Suworow_Museum
Nach dem wieder ausgraben, wurden die Funde einem Archi vorgelegt und zudem gesagt, die Funde seien aus einem Schlachtgebiet von 1799 und wir hätten die Fundorte eingemessen.
Hier steht doch das du ihm das erzählt hast. Das reichte ihm wahrscheinlich fürs erste.
Aber wahrscheinlich verstehe ich es tatsächlich nicht.
Auf jeden Fall eine super Idee. Platt

« Letzte Änderung: 20. Januar 2014, um 11:57:29 Uhr von (versteckt) »

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#14
20. Januar 2014, um 11:58:42 Uhr

Mhhh ich verstehe dich in dieser Sache auch nicht, so wie die Geschichte ist würde ich von Seiten der Archäologie auch erstmal davon ausgehen das es ein bedeutender Fund ist. Ûnd den anspruch darauf stellen. Die Recherchen und Abklärungen werden im Nachhinein veranlasst. Wieso aber keine Doku oder Fragen zu den Fundumständen kommen ist dann eher merkwürdig und auch nicht usus. Sollte es zumindest nicht sein und deckt sich auch nicht mit meinen eigenen Erfahrungen.
Nun wie schon paarmal erwähnt wenn es um "deine" Geschichten geht, du hast wohl Pech mit den zuständigen Personen bei Dir und hier drückt dann halt die willkür durch die es im "Beamtenwesen" geben kann.


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