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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Antike Schusswaffen & Munition (Moderator: kugelhupf) > Thema:

  Vergiftete Musketenkugeln

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Avatar   Vergiftete Musketenkugeln  (Gelesen 2334 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
14. Februar 2021, um 11:07:53 Uhr

angeregt durch eine Unterhaltung im Forum über vergiftete Musketenkugeln,  die m.M.n. vor dem 18. Jh. sicher auch im Spezialeinsatz- Fall zur Anwendung kam, erweckte in mir den Gedanken , das solche Kugeln nach der Behandlung in Tinkturen oder dem Bad in Lösungen ,andersfarbig aussehen müssten als unsere normalen  Musketenkugeln.
 Von meinen 200 Kugel  hatten 4 bläuliche Färbung und zwei bräunliche Farbtöne. Sicher spielt die Bodenbeschaffenheit
in der die Kugeln lagen eine Rolle bei der Farbe .
Hat jemand in seiner  Kugelsammlung  eigenartige Farbtöne die auf Tinktur Einwirkung schließen lassen? 
Wie kann ich mit Hausmitteln chemische Substanzen auf der Bleioberfläche nachweisen, eventuell anderer Ph.- Wert ?
MfG Smiley
 auf dem Foto sind rechts zwei Kugeln mit normaler Färbung.


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100_1170.jpg
100_1171.jpg
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#1
14. Februar 2021, um 12:53:43 Uhr

Das Thema lässt dich wohl nicht mehr los. ;-) In dem Fall hängt das aber eindeutig mit der Bodenbeschaffenheit zusammen, sieht man ja auch bei anderen Bleifunden wie Plomben, Spielzeug oder Petschaften. Die blau-gräuliche Färbung kommt bestimmt von Wiesenböden. Ich habe da immer wieder Unterschiede festgestellt, auch bei Kupfermünzen, die kaum eine Patina haben. Die dunkelgelb-orang glänzende Farbe kommt seltener, aber diese Patina finde ich am schönsten. Küsschen

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#2
14. Februar 2021, um 14:22:43 Uhr

Glaub auch das mit dem Boden zu tun hat, bei Bronze gibt's auch unterschiedliche Farbtöne bei der Patina, die ist auch nicht immer schön grün. Da gehts auch von fast bronzefarben bis schwarz.

« Letzte Änderung: 14. Februar 2021, um 14:25:11 Uhr von (versteckt) »

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#3
14. Februar 2021, um 14:35:03 Uhr

Zum einen der Boden und Umwelteinflüsse. Zum anderen bestehen Bleikugeln selten aus 100%igem Blei. Oft sind andere Metalle eingemischt. 

Viele Grüße, 
Günter

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#4
14. Februar 2021, um 16:28:30 Uhr

Servus,
wie machst du deine Kugeln so schön sauber?Super
Gruß
Lochauer
Geschrieben von Zitat von Nespora
angeregt durch eine Unterhaltung im Forum über vergiftete Musketenkugeln, die m.M.n. vor dem 18. Jh. sicher auch im Spezialeinsatz- Fall zur Anwendung kam, erweckte in mir den Gedanken , das solche Kugeln nach der Behandlung in Tinkturen oder dem Bad in Lösungen ,andersfarbig aussehen müssten als unsere normalen Musketenkugeln.
 Von meinen 200 Kugel hatten 4 bläuliche Färbung und zwei bräunliche Farbtöne. Sicher spielt die Bodenbeschaffenheit
in der die Kugeln lagen eine Rolle bei der Farbe .
Hat jemand in seiner Kugelsammlung eigenartige Farbtöne die auf Tinktur Einwirkung schließen lassen?
Wie kann ich mit Hausmitteln chemische Substanzen auf der Bleioberfläche nachweisen, eventuell anderer Ph.- Wert ?
MfG Smiley
 auf dem Foto sind rechts zwei Kugeln mit normaler Färbung.


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#5
14. Februar 2021, um 17:37:49 Uhr

Von vergifteten Musketen Kugeln habe ich noch nie etwas gehört.  
Gab es die wirklich ?

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#6
14. Februar 2021, um 19:33:33 Uhr

Sauber machen sollte man die Musketenkugeln nie! Höchstens kurz abwaschen, sonst ist die Patina hin und man kann sie auch gleich einschmelzen und neu gießen.
Gruß
kugelhupf

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#7
15. Februar 2021, um 00:14:49 Uhr

Vergiftete Musketenkugeln sind meiner Meinung nach ein Mythos. Wundinfektion bei Pulberabbrand und ggf tierischem.Fett.am Geschoss war fast sicher. Keine Tetanusimpfung und keine Antibiotika.
"Ärzte" haben meist Gliedmaßen amputiert, wenn der Knochen getroffen war. Gift braucht es da nicht.

Hinzugefügt 15. Februar 2021, um 00:14:54 Uhr:

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(versteckt)Themen Schreiber
#8
15. Februar 2021, um 12:51:29 Uhr

@ Lochauer benutze eine feine Neusilberbürste um die Kugeln herzurichten, da nach noch vermessen und in meine Calibergrafik einen Punkt eintragen.
Eigentlich hatte ich ja auf Bilder von verschiedenfarbigen Kugeln gehofft. Glaube auch nicht mehr daran vergifteten Kugeln zu sehen
Die eine vergifteten Pistolenkugel die da mal auf dem Nebenbuhler abgefeuert worden ist findet keiner mehr. 
MfG   Zwinkernd

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#9
15. Februar 2021, um 12:57:25 Uhr

Geschrieben von Zitat von Rumburak
Vergiftete Musketenkugeln sind meiner Meinung nach ein Mythos. Wundinfektion bei Pulberabbrand und ggf tierischem.Fett.am Geschoss war fast sicher.


Wussten die Menschen das Damals, oder hatte man vergiftete Pfeilspitzen in Erinnerung?

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#10
15. Februar 2021, um 13:04:13 Uhr

Hallo zusammen,
 
bei den unterschiedlichen Farben spielt nicht nurBodenbeschaffenheit, Boden-pH-wert oder beigemengte Fremdmetalle eine Rolle.
 
Es ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Summe ausallem und mehr.
 
Die „bläulichen“ Kugeln mit den weißen Flecken sindvermutlich ziemlich reines Blei mit
 
einer Bleicarbonatschicht, was in kohlensauren Bödenvorkommt.
 
Die rötlichen kugeln könnte Blei-II-Oxid sein, dasentstehen kann wenn heißes Blei mit Sauerstoff in Berührung kommt, was beim Abschuss ja der Fall ist.
 
Auch die Schießpulverzusammensetzung kann eine Rollespielen.
 
Was ich aber absolut nicht glaube, sind vergifteteKugeln.
 
Welches Gift übersteht wohl die hohe Abbrandtemperaturbeim Abschuss?
 
Gut, Arsen vielleicht, aber ist dann als Gift in derKonzentration völlig uneffektiv.
 
Hochwirksame pflanzliche oder tierische Alkaloide, wo nurkleine Mengen benötigt werden würden,
 
könnten so eine hohe Temperatur nicht überleben.
 
Pfeile, Lanzen Speere, Armbrustbolzen…ja, kann ich mirabsolut vorstellen, aber keine Musketenkugeln.
 
 
 
Gruß Norbert

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#11
16. Februar 2021, um 01:36:13 Uhr

Bei vergifteten Pfeilen, zumeist nur vor dem Schützen in den Boden gesteckt, reichte aus für eine Wundinfektion. Eine Musketenkugel war nicht hohl, daher wurde da kein Gift eingebracht. Eine oberflächliche Vergiftung wäre durch Einwirkung des Schusses recht sinnlos. Abbrandgase und Trägheit würden das Gift verbrennen oder entfernen.
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Vorderladern und deren Geschichte. Die vergiftete Kugel ist ein Mythos, es sei denn Du kommst mit einem Gegenbeweis.

Gruss Christoph

Hinzugefügt 16. Februar 2021, um 01:36:16 Uhr:

Bei vergifteten Pfeilen, zumeist nur vor dem Schützen in den Boden gesteckt, reichte aus für eine Wundinfektion. Eine Musketenkugel war nicht hohl, daher wurde da kein Gift eingebracht. Eine oberflächliche Vergiftung wäre durch Einwirkung des Schusses recht sinnlos. Abbrandgase und Trägheit würden das Gift verbrennen oder entfernen. 
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Vorderladern und deren Geschichte. Die vergiftete Kugel ist ein Mythos, es sei denn Du kommst mit einem Gegenbeweis.

Gruss Christoph

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#12
16. Februar 2021, um 08:01:06 Uhr

Was manche Gehirne in der heutigen Zeit  theoretisch ausbrüten, das dürfte zur Zeit dieser Kugeln überhaupt keinen Bestand gehabt haben.
So ne Kugel hat damals schon genug Schaden angerichtet, man denke an die damalige medizinische Versorgung,
die Leute hatten schlicht Besseres zu tun, als Kugeln zu vergiften....
Zumal der Vorgang des Vergiftens und der Transport jener Kugeln ein Gefahrenpotential in sich birgt.

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#13
16. Februar 2021, um 08:52:09 Uhr

Bei Kanonenkugeln scheint es das aber schon gegeben zu haben. Ich finde den Beitrag jetzt nicht mehr, aber ich hatte da mal entsprechende Links angegeben. Eine Quelle ist z.B. der Eintrag Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Gifft-Kugeln
im Zedler-Lexikon. Da ist am Ende auch von "Teutschen Büchsen-Meistern" die Rede, die irgendwann abgeschworen haben, sich bei "vergiffteten Kugeln zu bedienen". Viel geschrieben hat darüber auch der polnische Artillerie-Spezialist Casimir Simienowicz in seinem Werk Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Vollkommene Geschütz-Feuerwerk-und Büchsenmeisteren-Kunst .


Siehe auch:
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
https://books.google.de/books?id=awpsCgAAQBAJ&lpg=PA119&ots=qqvgn4o3Ja&dq=Simienowicz%20vergiftet&hl=de&pg=PA119#v=onepage&q=Simienowicz%20vergiftet&f=false


« Letzte Änderung: 16. Februar 2021, um 08:54:36 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#14
16. Februar 2021, um 08:58:38 Uhr

In der Woche seit dem ich mich mit dem Thema beschäftige sehe ich bei Musketen kein Anwendungsgebiet da die Trefferquote
sehr  sehr gering war .und der große Aufwand  der Tinkturherstellung  einfach verflogen wär. 
MfG   Smiley

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