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 Axt, Achsnagel und ein deformiertes Hufeisen

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Avatar  Axt, Achsnagel und ein deformiertes Hufeisen  (Gelesen 2828 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
07. Januar 2013, um 22:33:25 Uhr

Hallo liebe Forengemeinde,

an einem recht frischen Tag war ich mit einem guten Freund wandern.
Wir wollten zwei Hohlwege mit einem GPS Gerät kartohraphieren.
Bei einer Brotzzeit auf einem großen Felsen am Rande des Hohlwegs, habe ich eher aus Spaß den Pinpointer um den Felsen geführt... und siehe da: Es kam eine Axt zu Vorschein! Sie lag quasi am Felsen, also könnte ein Forstarbeiter irgendwann das Werkzeug dort vergessen haben (evtl. auch bei der Brotzeit).

Die Axt hat einen extrem hohen Leitwert!

Ein paar Meter waren wir (mal wieder) geschockt, ein Fahrzeug hat die beiden Hohlwege als Strasse genutzt, dabei ist eine Spur völlig platt gefahren und die andere hat nun einen tiefen Einschnitt durch einen Reifen.
An dieser Stelle habe ich das Hufeisen und den Achsnagel gefunden.
Beide waren total verrostet. Nach langer und vorsichtiger Grundreinigung habe ich Sie erstmal wieder ins Wasser gelegt.

Das Hufeisen weist auf der Laufseite ein Fischgrätenmuster auf. Kann sich das Jemand von Euch erklären?
Es ist ca. 18 cm Lang

Der Achsnagel hat am spitzen Ende einen dicken Rostklumpen, der auch nach der ersten Reinigung noch recht auffällig ist. Was sagt ihr dazu?

Gerade das "Hufeisen" macht mich stutzig, es sieht bei näherem Blick nicht nach einem verbogenen Teil aus, sondern so als wäre es mal beweglich gewesen. Wie eine Art Lehre oder Zirkel... ein Winkelmaß oder Ähnliches.
Doch hat es die typische Form eines Hufeisens!
Falls wer denkt, die Maschine die durch den Hohlweg gepflügt ist, hat das Teil verbogen... der irrt sich hier (zum Glück). Der Rost hätte an dieser Stelle abplatzen müssen, genauso das Magnetit. Beides ist aber noch vollständig vorhanden gewesen... .

Danke Euch vorab für Euer Interesse.

Hinzugefügt 08. Januar 2013, um 19:21:58 Uhr:

Hallo?

Habe ich was falsch gemacht? Wieso kommt denn so gar keine Nachricht zu meinem Thema?

Kann mir Jemand was zum Alter der Axt sagen?

Was haltet ihr von dem Muster auf dem Hufeisen?

Sorry, das ich etwas genervt bin, aber bei meinem letzten Thread hat auch schon niemand gepostet...
mach ich was falsch?

Grüße


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« Letzte Änderung: 08. Januar 2013, um 19:21:58 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#1
08. Januar 2013, um 20:26:43 Uhr

hi aladin der nagel könnte ein römischer achsnagel sein, bei den verzierten hufeisen ? Fischgrätenmuster war bei den Kelten auch sehr beliebt,  alles ist möglich.   gruss floh

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#2
08. Januar 2013, um 20:44:06 Uhr

Geschrieben von Zitat von floh
der nagel könnte ein römischer achsnagel sein

Achsnagel ja, aber wieso denn gleich römisch?!
Das ist eines der wenigen Sachen, die mich hier im Forum seeehr aufregen...Alles wird sofort als
römisch eingestuft - und dass ohne jegliche Begründung!

Lg
Julian

PS: Die Axt würde ich auf max. 50-80 Jahre schätzen, diese Art von Beilen ist typisch für diesen Zeitraum.

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#3
08. Januar 2013, um 23:19:32 Uhr

Also ich glaube nicht, dass das ein Hufesien ist. Kann aber leider auch nicht sagen, was sonst.

Viele Grüße,
Günter

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
08. Januar 2013, um 23:38:34 Uhr

Danke floh, Julian und Günter für Euere Beiträge.

Der Achsnagel sollte nicht römisch sein. Die römischen Achsstecker hatten am unteren Ende eine Art Öse. Die Spitze wurde quasi umgebogen. Dann kam ein Splint rein, dadurch konnte der Achsnagel nicht "abhauen".
Ein schönes Beispiel, das im Mittelalter vieles schlechter wurde als vorher.

Fischgrätenmuster... Keltisch, könnte sein. Aber was kann das sein. Könnt ihr mir noch Tipps zu weiteren Reinigung geben?
Hat den Jemand dieses Muster schon mal gesehen?

Gruß

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#5
09. Januar 2013, um 20:25:56 Uhr

Abend,
 
Günter könnte Recht haben...Stell dir mal vor, wieviel Kraft auf das evtl. Hufeisen gewirkt haben muss,
dass es sich so verbogen hat  

Zur Reinigung: Entweder mal mit Hilfe einer E-Lyse oder eben mit einem Dremel - wobei hier bestimmt
"Tonnen" von Rost abzuschleifen sind  Zwinkernd

Lg und einen schönen Abend noch,
Julian

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#6
10. Januar 2013, um 00:52:00 Uhr

Hallo Julian,

auch Dir danke ich für den Beitrag.

Die selbe Überlegung hatte ich auch... Wenn es ein Hufeisen war, dann muss eine extreme Kraft seitlich auf das Objekt gewirkt haben. So stark, das es sich zusammengeschoben hat, da es sich teilweise überlappt.

Mit viel Phantasie sieht es so aus, als ob zwei gerundete Teile an einer Art Gelenk befestigt sind. Dadurch konnte man es auseinander schieben, wie einen Zirkel.

Werde es mit einem Dremel und Rostumwandler vorsichtig weiter behandeln. E-Lyse macht mir persönlich Angst Zwinkernd

Bin gespannt, ob wir hier das Geheimnis lüften können.

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#7
13. Januar 2013, um 22:44:08 Uhr

Hufeisen mit Gelenken an dieser Stelle gibt es durchaus. Es wurde eingesetzt wenn man der Meinung war der '"Huf arbeitet" und auch wenn das Eisen genagelt ist sollte das Gelenk kleine Verschiebungen auffangen.
Das so ein Eisen vom Schmied vielleicht auch besonders gekennzeichnet (Fischgrät) ist könnte ich mir durchaus vorstellen.
Das Beispielfoto ist aus der Zeit 18./19. Jh.

Gruß cyper


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Gelenkhufeisen.jpg
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#8
31. Januar 2013, um 00:48:37 Uhr

Hallo Cyper,

Danke dir für den tollen Beitrag.

Kannst Du mir die Quelle des Bildes nennen?

Leider kann ich Nichts weiteres über Gelenkhufeisen finden.
Es scheint ein experimentelles Eisen zu sein.
Das ein Huf "arbeitet" kann ich gar nicht nachvollziehen.

Gibt es dafür evtl. einen anderen Fachbegriff?

Grüße und besten Dank

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(versteckt)
#9
31. Januar 2013, um 01:01:29 Uhr

Also das mit dem verstellbarem Hufeisen ist eine gte idee,kommt hin,nur das Muster is schon sehr aufwändig in der Arbeit und hat sicher nicht jeder gehabt,interessanter Fund
schwingi

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(versteckt)
#10
31. Januar 2013, um 20:06:39 Uhr

Wem es interessiert: (Patent) EP2179646A1
mfg

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(versteckt)
#11
31. Januar 2013, um 21:54:57 Uhr

Geschrieben von Zitat von Aladin

Das ein Huf "arbeitet" kann ich gar nicht nachvollziehen.


Hallo,
der Huf arbeitet -  ist vllt etwas irritierend ausgedrückt.
Er wächst und ist bis zu einem gewissen Maß elastisch.
Zum Gelenkeisen (wobei ich anzweifele, daß dieses Fundstück eines ist):
 
Das Gelenkeisen ist eigentlich ein orthopädischer Beschlag, der eine gewisse Elastizität beim Auffußen gewährleisten soll, Die Trachten (also seitlichen Hufwände) haben so einen gewissen Raum nach außen nachzugeben, bzw. zu spreizen, ohne die Stabilität des Eisens zu verändern ,
Dies sind keine Standart-, sondern meist Sonderanfertigungen für ganz bestimmte Pferde.
Das Fischgrätmuster weist mMn nach darauf hin, dass es nachträglich angebracht wurde um ein wenig Grip auf bestimmten Böden zu bekommen und so die Gefahr des Ausgleitens zu minimieren. (Stollen sind nicht an allen Eisen sinnvoll)

Gruß, MrsMetal



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(versteckt)
#12
01. Februar 2013, um 22:32:35 Uhr

Danke Mrs Metal, das hast du nett gesagt mit meiner irritierend ausgedrückten Schreibweise. Klar arbeitet der Huf nicht sondern wächst aber das kommt davon wenn man die Google-Übersetzungen einfach mal schnell übernimmt.

Hallo Aladin hier kannst du was darüber nachlesen.

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://en.wikisource.org/wiki/Horse_shoes_and_horse_shoeing:_their_origin,_history,_uses,_and_abuses/Chapter_IX


Gruß cyper

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(versteckt)
#13
01. Februar 2013, um 23:25:12 Uhr

Hallo Cyper,

Schön dass Du Dich hier auch schon immer so für den Pferdekram interessierst… Küssen
…wat man ja vom Themenstarten nicht sagen kann…der hat sich schon ausgeklinkt.
(Werde nachher mal den Übersetzer bemühen müssen, bzgl des Links Verlegen)
 
Ich kann mir bei dieser Stärke ein Gelenk an der Zehenspitze dei dem Eisen nicht vorstellen, ist mMn auch deutlich älter als Gelenkeisen sind.…die müssen eigentlich sehr flach sein,um zu funktionieren.
Ich denke es ist so zusammengeschoben, dass es oben ne “Welle” geworfen hat.
Wäre schön, wenn Aladin das Teil nochmal zeigen würde, dieses Fischgrätteil interessiert mich sehr.Engel

Gruß, MrsMetal


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#14
02. Februar 2013, um 00:49:10 Uhr

Hallo Zusammen,

Danke Euch für die rege Beteiligung und die guten Informationen.

In der Beschreibung von Cyper wird erwähnt, das ein Gelenkhufeisen genutzt wurde, um es für jede Hufgröße zu nutzen.

Mir erscheint es ebenso logisch, das das Fischgrät-Muster für einen besseren Halt sorgen sollte. Nur wozu die Stollen und das Muster?

Meine erste Theorie war es ebenfalls, das es ungünstig zusammengebogen, eher zusammengeschoben wurde.
Nur was auf der Welt verursacht solche Kräfte, um ein Eisen im kalten Zustand derartig zu verformen?

Ich werde mit der manuellen Entrostung fortfahren und die Bilder zeitnah posten.

Danke nochmals

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