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 Parierstange

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(versteckt)Themen Schreiber
#45
17. Januar 2016, um 09:07:54 Uhr

Es kommt immer auf die Substanz der Fundstücke an Mäx, normaler weise machen die Funde bei mir auch ein längeres Desti Bad.  Smiley

Gruß nixfinder

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(versteckt)
#46
17. Januar 2016, um 10:57:28 Uhr

Hast du wieder sehr schön hinbekommen  Applaus Applaus
Jetzt fehlt nur noch die Klinge  Super

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(versteckt)
#47
17. Januar 2016, um 13:29:06 Uhr

Geschrieben von Zitat von Mäx1
Bei mir liegt das meist er mal schon Monate im dest. Wasser
Bei mir auch. Klar, bei gutem Kalkboden wäre das manchmal nicht notwendig, aber da ich den Chloridgehalt des Entsalzungsbades nicht ordentlich messen kann, ist das einfach sicherer.

Das Ergebnis hier ist sehr schön. Ob es aber von dauer ist, oder ob nicht im Lauf der Monate oder gar Jahre kleine Abplatzungen entstehen, wird sich zeigen. Hatte ich aber auch trotz langer Bäder schon - dann muss man halt nachbessern.

Viele Grüße,
Günter

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(versteckt)
#48
17. Januar 2016, um 15:01:52 Uhr

Geschrieben von Zitat von Mäx1
Bei mir liegt das meist er mal schon Monate im dest. Wasser Grübeln


Soweit ich das beurteilen kann konserviert Stahl keine Chloride. Nur der Restrost den man bei manchen Restaurierungen erhalten muß weil sonst das ganze Teil auseinanderbricht enthält die Salze.
Ergo: Wer sich konsequent bis auf den Stahl durcharbeitet wird keine Schwierigkeiten mit Abplatzungen haben.

Der größte Fehler den aber komischerweise fast alle machen ist das Fundstück ohne Entrostung in das Destilierbad (dessen Temperatur und Zusammensetzung und Wasserwechsel seien mal dahingestellt) zu legen und immer wieder mal rumzubürsteln. Die Eindringtiefe selbst von extremer Kriechflüssigkeit muss ich nach eigenen Versuchen leider als sehr gering einstufen.
Das könnt Ihr selber mal an einem Hufeisen testen. Nur vom Schmutz reinigen und dann ein halbes Jahr ins Destil. Wasser oder Petroleum legen. Danach das Hufeisen durchsägen und schauen wie weit das Wasser in den Rost eingedrungen ist. Leider wird hier oftmals der Rost gar nicht komplett durchweicht.

Die Erklärung hierfür ist eigentlich relativ simpel. Es geht um die Kapillarität der Flüssigkeit. Eine Flüssigkeit dringt nur dann ein, wenn die Adhäsion größer als die Kohäsion ist. Eine hohe Kohäsion haben Festkörper, logischerweise dringen zwei aufeinander gelegte Steine nicht ineinander ein. Eine mittelhohe Kohäsion haben Flüssigkeiten, aus diesem Grund ist dort bereits die Adhäsion (Verbindungsmöglichkeit der Moleküle zweier unterschiedlicher Stoffe) größer als die Kohäsion und es kommt zum Eindringen.
Eine sehr geringe Kohäsion haben Gase, aus diesem Grund ist das Entsalzen mit Dampf am wirkungsvollsten, da man dort eine Chance hat dass der Rost druchkrochen wird.

Jetzt kann man einwerfen, dass durch das Bürsten die Rostschicht ja immer wieder runtergearbeitet wird und damit die Eindringtiefe irgendwann bis zum Werkstück möglich ist.
Das ist korrekt, aus diesem Grund soll man ja wenn überhaupt nur ein weitestgehend entrostetes Werkstück zum Baden oder besser zum Dampfen schicken.

Wer also einen Rostklumpen zwei Jahre im Destibad einweicht, erreicht nicht mehr als wenn er es gar nicht gemacht hätte, bzw das Teil entrostet in ein kurzes Bad schickt. (das dann aber auch entsprechend laut unterschiedlicher Anleitungen hier im Forum zusammengesetzt sein soll)

Hinzugefügt 17. Januar 2016, um 15:10:40 Uhr:

In dem Zusammenhang verweise ich auch gerne nochmal auf meinen Beitrag hier:

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http://www.detektorforum.de/smf/blankwaffen/sichtfund_dolch_stilett_schwert-t93618.0.html;msg=960703


Anwort 41 und 43

« Letzte Änderung: 17. Januar 2016, um 15:13:38 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#49
17. Januar 2016, um 15:20:00 Uhr

Servus Kini!

Ich stimme dir zu, dass man die Fundstücke schon so früh wie möglich weitestgehend von Rost befreien soll, wenn man mit der Entsalzung beginnt.

Widersprechen muss ich dir allerdings, was das Eindringen ins Metall selbst angeht. Schmiedeiserne Objekte wie Hufeisen sind wohl wirklich nicht so stark betroffen, gusseiserne wie Kanonenkugeln können es jedoch durchaus sein. Ich meine Lunker und andere Hohlräume, die durchaus tief ins Objekt gehen können. Man sieht das ganz gut, wenn man dann zum Paraffinbad übergeht. Meine extremste Erfahrung war hier mal eine Kanonenkugel, die über sechs Stunden noch leicht geblubbert hat, bis endlich der letzte Hohlraum mit Paraffin gefüllt war. 

Viele Grüße,
Günter

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#50
17. Januar 2016, um 15:42:24 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Widersprechen muss ich dir allerdings, was das Eindringen ins Metall selbst angeht. Schmiedeiserne Objekte wie Hufeisen sind wohl wirklich nicht so stark betroffen, gusseiserne wie Kanonenkugeln können es jedoch durchaus sein. Ich meine Lunker und andere Hohlräume, die durchaus tief ins Objekt gehen können. Man sieht das ganz gut, wenn man dann zum Paraffinbad übergeht. Meine extremste Erfahrung war hier mal eine Kanonenkugel, die über sechs Stunden noch leicht geblubbert hat, bis endlich der letzte Hohlraum mit Paraffin gefüllt war.

Nein nein Günter da widersprichst Du mir nicht, ganz im Gegenteil. Ins Metall selber dringt kein Salz ein, nur in die Risse des Metalls. Stahl nimmt keine Salze auf. Genau deshalb bin ich immer noch gegen die rein mechanische Reinigung eines Fundstückes. Ich schleife oder klopfe nämlich lediglich die Risse komplett zu, und dann arbeitet es im Riss weiter. Von mir aus auch im Haarriss, also microskopischer Riss. Ich bin und bleibe Verfechter der einzigen Entrostungsmethode die auch dort wirken kann, die Elektrolyse. Wenn schon mechanisch dann unterstützt von einer Lyse.
Wenn von einem Fundstück nach der Lyse nichts mehr übrig ist, dann wär das Dingens sowieso mit den Jahren zerbröckelt. Es gibt noch keine vollkommene Rosterhaltung. Das Einzige was mir in dem Zusammenhang einfällt wäre beispielsweise eine wegen Substanzverlust nicht zu lysende Eisenfibel in einen Kunstharzblock zu gießen.

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#51
17. Januar 2016, um 17:30:28 Uhr

Geschrieben von Zitat von Kini
Ich bin und bleibe Verfechter der einzigen Entrostungsmethode die auch dort wirken kann, die Elektrolyse. Wenn schon mechanisch dann unterstützt von einer Lyse.
Na, da sind Museen aber seit den 1970er Jahren anderer Meinung! Zwinkernd

Ich persönlich Lyse in den seltensten Fällen und die Mehrheit meiner rein mechanisch gereinigten Eisenfunde ist auch ohne Lyse schön stabil geblieben - zum Teil schon seit über 10 Jahren. die Stücke auf dem Bild haben bis auf das Dreiecksschloss und das Klingenbruchstück untenr echts keine Lyse gesehen und sind mir auch nicht zerfallen.

Die Lyse geht mir genau einen Schritt zu weit und zerstört auch doie Magnetitschicht, die manchmal als "Eisenpatina" bezeichnet wird. Aber genau diese entspricht der original Oberfläche der Objekte. Das ist praktisch so, als wenn man einen patinierten Bronzerömer in Zitronensäure gibt.

Viele Grüße,
Günter


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Eisen.JPG
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#52
17. Januar 2016, um 18:09:28 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Na, da sind Museen aber seit den 1970er Jahren anderer Meinung! Zwinkernd

Die Sammler aber nicht. Zeig mir beim Hermann ein Schwert das nicht gelyst wurde. Da find ich unter hundert vielleicht eins Zwinkernd und das schiebt der Besitzer weg weil er weiß dass es nicht mehr lange durchhält.

Bei dem Thema werden wir zwei wohl nie zusammenkommen Fechten

Aber zumindest in Bezug auf Deus vs. GMP ist auf Dich Verlaß. Winken

Wie hast denn die Tülle von der unglaublich geilen Musketengabel mechanisch entrostet?

« Letzte Änderung: 17. Januar 2016, um 18:11:08 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#53
17. Januar 2016, um 18:15:25 Uhr

Geschrieben von Zitat von Kini
Wie hast denn die Tülle von der unglaublich geilen Musketengabel mechanisch entrostet?
Die stammt aus sehr gutem Kalkboden. So war die Rostschicht recht dünn. Innen geht das ganz gut mit Schlüsselfeilen, bei denen auch immer halbrunde oder runde dabei sind. Schlimmer war der Vorderladerlauf, den man rechts noch halb im Bild sieht. Für den hab ich mir extra eine lange Rundfeile gekauft und den hinteren Bereich dann sogar noch mit einem langen Rundholz, an das ich Schleifpapier geleimt hatte vom Rost befreit.

Viele Grüße,
Günter

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(versteckt)
#54
17. Januar 2016, um 18:36:28 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Die stammt aus sehr gutem Kalkboden. So war die Rostschicht recht dünn. Innen geht das ganz gut mit Schlüsselfeilen, bei denen auch immer halbrunde oder runde dabei sind. Schlimmer war der Vorderladerlauf, den man rechts noch halb im Bild sieht. Für den hab ich mir extra eine lange Rundfeile gekauft und den hinteren Bereich dann sogar noch mit einem langen Rundholz, an das ich Schleifpapier geleimt hatte vom Rost befreit.

Viele Grüße,
Günter

Na innen hättest den Lauf ja durchaus Lysen können.

Ich bin da aber auch eher bei Kini. Man muss nicht alles in die Lyse packen, aber man kann vieles damit bearbeiten und man sieht keinen Unterschied im Nachhinein.
Und es kommt extrem drauf an, aus welchem Boden das Objekt kommt, wann es in die Lyse gepackt wird und wie man das Becken aufbaut.
Funktionieren werden beide Methoden. Wie man es macht ist eine Zeitfrage und ob es das Teil lohnt. 
Ich stell mal paar Bildchen von meinem Langzeitversuch ein, wenn ihr wollt.

Grüße

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#55
17. Januar 2016, um 19:49:19 Uhr

mich würden die bilder sowie der aufbau interessieren...

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#56
17. Januar 2016, um 19:55:58 Uhr

Geschrieben von Zitat von Bolzenkopf
Na innen hättest den Lauf ja durchaus Lysen können.

Warum sollte ich? Das ist ja viel aufwändiger. Dazu hätte ich eine 30cm lange Stange als Kathode benötigt, die dann mittig im Lauf ist, ohne die Wand zu berühren - was wohl am besten ginge, wenn man das ganze senkrecht macht.

Wenn ein Objekt ordentlich entsalzt wird, ist es auch egal, ob da noch Eisenoxidrückstände übrig bleiben. Die stören mich nur im sichtbaren Bereich. Zum Weiterrosten wird Feuchtigkeit und Sauerstoff benötigt. Chloride wirken dabei als Kathalysator. Meine Stücke sind ordentlich entsalzt, konserviert und lagern auch nicht in einer feuchten Garage. Zwinkernd

Aber ich fürchte, wir werden gerade etwas offtopic Zwinkernd.

Viele Grüße,
Günter

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#57
17. Januar 2016, um 20:12:25 Uhr

So gesehen, hast ja recht. Wenn man erst alles zurecht basteln muss, ist es schon auch aufwändig. Wenn man es parat hat, eher nicht.
Für die Interessierten mach ich mal nen Versuchstread bei Restauration auf.

Grüße

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