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 >  Fundforen > Dachboden & Flohmarkt Funde (Moderator: Gratian) > Thema:

 SG84/98 - genauere Einordnung möglich?

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Avatar  SG84/98 - genauere Einordnung möglich?  (Gelesen 841 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
27. Februar 2024, um 23:21:04 Uhr

Hallo in die Runde. Das Bajonett habe ich durch einen Tausch bekommen. Ich hatte die Auswahl aus 3 Stück und dieses hat mir am Meisten zugesagt. Jetzt würde ich gerne aber genaueres zur Einordnung wissen, da es ja doch ein ziemliches Stück vom Standard abweicht. 
Vom Sammlerwert her schätze ich es um die 100€ ein. Ist das Realistisch? Ich will es nicht verkaufen, nur hab ich gerne eine Übersicht, was meine Sammlung wert ist. 
Auffällig ist, dass es für ein Bajonett sehr scharf und auch spitz ist. Der Schliff sieht aber so aus, als wenn er professionell gemacht wurde. Auch die Hohlkehle ist in meinen Augen eher ungewöhnlich. Nur ob es Zeitgemäß sein kann, würde mich interessieren. 

Ein paar Markierungen hat das gute Stück auch, vielleicht hilft es bei der Einordnung. 

Auf der Klinge ist ein Ritter, Unterschrift BAVARI(A?). 
Auf der Parierstange wiederum 4.38. Es sieht jedoch aus, als wenn die 3 mal eine 5 war, die überstempelt wurde. 
Am Scheidenmund wiederum ist eine 4.43. 
Zusätzlich haben wir auf dem Klingenrücken ein vermutlich gothisch aussehendes J mit einer Krone. Selbiges befindet sich vermutlich auch über dem Drücker auf dem Knauf, jedoch ist es nur schwach zu erkennen. Auf dem Haken vom Drücker war scheinbar auch etwas eingeschlagen, es ist jedoch kaum bis gar nicht zu erkennen und könnten daher auch nur Rostnarben sein. 
Der Griff scheint vernickelt gewesen zu sein, Reste lassen sich noch gut erkennen. 
Falls also jemand mehr zu dem Stück sagen kann, wäre ich sehr dankbar darüber. 
Angehängt ein paar Bilder zur Einordnung.


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Groß (IMG_4129).jpg
Groß (IMG_4130).jpg
Groß (IMG_4132).jpg
Groß (IMG_4133).jpg
Groß (IMG_4134).jpg
Groß (IMG_4135).jpg
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(versteckt)
#1
28. Februar 2024, um 07:48:06 Uhr

edit: Moin ich bin noch nicht wach scheinbar, der Typ steht ja schon im Titel Kaffee

hier ein Vergleichsstück

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104_383mm_05.pdf (schuerer-pku.de)



LG Wikinger

« Letzte Änderung: 28. Februar 2024, um 08:03:48 Uhr von (versteckt) »

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#2
28. Februar 2024, um 09:36:47 Uhr

Aufgrund der flach geschliffenen Hohlkehle eher ein 98/14 würde ich meinen.

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#3
28. Februar 2024, um 09:49:36 Uhr

Dann war ich ja vorhin doch schon wach Lächelnd, hing nämlich auch eher beim S98/14 fürs Gewehr 98

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098_444mm_36.pdf (schuerer-pku.de)


wurde sowohl in Bayern als auch Preussen eingesetzt.

LG

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#4
28. Februar 2024, um 09:52:10 Uhr

...das ist ein SG 84/98 n.A.    Besonderheit, die eckigen Hohlkehlen und die Griffkopfform. Frühes Modell !

   Die eckige Hohlkehlenform gab es schon beim SG 84/98 a.A.

   Hier ein Auszug aus dem Buch von Rüdiger Franz "Preußisch -deutsche Seitengewehre 1807-1945"

   Grüsse    Winken

Hinzugefügt 28. Februar 2024, um 10:00:07 Uhr:

....auf Bild 5, erkennbar die Griffkopfform des SG 14 Typ 1, Bayard-Fertigung mit eckiger Hohlkehle.

    Wühler hat Recht.


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P1070178.jpg
P1070179.jpg

« Letzte Änderung: 28. Februar 2024, um 10:00:07 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
28. Februar 2024, um 10:53:35 Uhr

Ah, perfekt! Jetzt habe ich eine Zuordnung, vielen Dank!
Ich glaube, von alleine wäre ich da nicht drauf gekommen. Allein schon beim Hersteller wäre ich gescheitert, schließlich habe ich ja Bavari erkannt. 
Da kann ich es nun genau einordnen. Vielen lieben Dank dafür!

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#6
28. Februar 2024, um 12:20:51 Uhr

...hier nun noch ein einige Zusatzinfos zum SG 14 Typ 1.

   Hersteller :  Anciens Etablissiments Piper, Liege-Herstal, Belgien (Bayard)

   Die Produktion des SG 14 bei Piper erfolgte während der deutschen Besetzung Belgiens.

   Der Stempel "J unter Krone" ist ein preuss. Abnahmestempel. Diese Stempelung wurde von Militärbeamten

   vorgenommen, die die Fertigungsqualität kontrolliert haben. Jedem Abnahme- Beamten wurde ein Buchstabe

   zugewiesen, so konnte im Bedarfsfalle die gestempelte u. abgenommene Waffe dem Prüfer zugeordnet werden.

   Aus einem geheimen Schreiben vom 18. Dez. 1914 des preuss. Kriegsministeriums an das Armee-Oberkommando

   geht hervor, das die zu Kriegsbeginn noch reichlich vorhanden gewesenen Bestände an Gewehren 98 u. Bajonetten

   infolge der Aufstellung der neuen Reservekorps und der Nachschübe an Infanterie-Ersatz aufgebraucht sind.

   Aus dieser Notwendigkeit heraus, werden bis auf weiteres die Ersatztransporte der Inf. u. Jäger nur zu 3/4 mit

   Gewehren und Bajonetten an die Front geschickt.

   Das SG 14 war also ein sog. "Notbajonett".

   Durch diese bereits 1914 erfolgte Verfügung war der Weg zur unterschiedlichen Bewaffnung aller Truppenteile frei.

   Zuerst waren es SG aus angekauften Auslandsaufträgen, dann geänderte Beuteseitengewehre und schliesslich

   alle möglichen Aushilfsseitengewehre, die der Truppe zugeführt wurden.

   Grüsse    Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
28. Februar 2024, um 14:44:27 Uhr

Danke für die weiteren Infos. Anbetracht der Qualität des guten Stückes entbehrt es schon einer gewissen Ironie, dass es  ein Aushilfsseitengewehr war. 

Hab vielen Dank!

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#8
28. Februar 2024, um 15:12:38 Uhr

Ist jedenfalls ein schönes Stück das du deiner Sammlung zugeführt hast und dank Berni kannst jetzt noch einiges dazu erzählen.

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#9
09. März 2024, um 18:20:35 Uhr

Yep Sg84 passt perfekt;-) Interessantes Objekt;-)



« Letzte Änderung: 09. März 2024, um 18:20:51 Uhr von (versteckt) »

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