Franzosenlager-Start 2013

Geschrieben von Zitat von strolch es ist immer wieder schön, wenn man dem Boden etwas entlocken kann, womit man nicht gerechnet hatte.

Ja, man fragt sich echt, was da für eine Geschichte dahinter steckt. Hat man einen Kanonier der Küstenwache abgezogen und einer Linieninfanterie-Einheit eingeordnet, oder war gerade einfach kein anderer Knopf da?

Viele Grüße,
Günter

Erinnerst du dich an den 49er Knopf? Den hätte es auch nicht geben dürfen.

Geschrieben von Zitat von Wühler Erinnerst du dich an den 49er Knopf? Den hätte es auch nicht geben dürfen.

Yo, sowas taucht immer wieder auf. In dem Lager von 1805/1806 fand ich ja auch schon einen Revolutions-Armee Knopf. Solche entdeckt man sogar auch noch hin und wieder auf den 1813er Äckern, wie ich schon gehört habe. Wäre echt interessant, ob die dann auf der offiziellen Uniform waren, oder für andere Kleidungsstücke verwendet wurden.

Viele Grüße,
Günter

Ich könnte mir schon vorstellen das, wenn Not am Mann war, sprich Artilleristen fehlten, diese durch Personal anderer Einheiten zu ersetzen.

Geschrieben von Zitat von Wühler Ich könnte mir schon vorstellen das, wenn Not am Mann war, sprich Artilleristen fehlten, diese durch Personal anderer Einheiten zu ersetzen.

Hmm, nur passt ein Artillerist halt so gar nicht in dieses recht kleine Gebiet, in dem fast nur (14 von 17) Knöpfe des 61. Linieninfanterieregiments gefunden wurden. Die anderen zwei Ausnahmen waren ein Revolutionsarmee- und ein 51er Knopf.

Viele Grüße,
Günter

Sowas wird sich vermutlich nie ergründen lassen. 
Auf alle Fälle ist der Knopf 

Heute wollte ich eigentlich nur meine Eltern besuchen, aber da die Himmelsrichtung so halbwegs passte, ließ ich es mir nicht nehmen und nahm einen kleinen Umweg übers Franzosenlager, wo ich noch knapp über eine Stunde suchte.

Naja, ein Projektil, zwei Musketenkugeln und ein leider wieder nur mäßig erhaltener kleiner 61er Knopf kamen dabei zum Vorschein.

Aber was wirklich erwähnenswert ist: ich vergaß meine Funkkopfhörer und musste daher auf normale Kopfhörer (die mitgelieferten XP) zurückgreifen, die ich für solche Fälle immer dabei habe. Bah, war das gruselig - ständig war mir das Kabel im Weg und die Töne waren auch schlechter. Jetzt weiß ich mal wieder so richtig, was ich an den guten Funkkopfhörern habe!

Viele Grüße,
Günter

Das Lager scheint immer für einen kurzen Abstecher zu lohnen.

Das mit dem Kopfhörer kenn ich auch. Mitten unterm Suchen war der Akku leer und ich musste ebenfalls auf Kabel umstellen. Was für eine Tortur. Schlechter Ton und immer riss es mir das Teil vom Kopf wenn ich die Sonde beiseite legte. Das war mir dann zu blöde und ich brach die Suche ab.
Ein dreifach Hoch auf Funkkopfhörer.

Geschrieben von Zitat von Wühler Schlechter Ton und immer riss es mir das Teil vom Kopf wenn ich die Sonde beiseite legte. Das war mir dann zu blöde und ich brach die Suche ab.

Bei mir genau das gleiche. Ich hätte locker noch eine halbe bis ganze Stunde mehr Zeit gehabt, aber das machte so keinen Spaß und ich war mir echt nicht sicher, ob ich mit dem Ersatzkopfhörer alle Signale gut kriege, zumal diese kleinen Knöpflein dort manchmal recht tief liegen und eher undeutlich reinkommen.

Funkkopfhörer rules!

Viele Grüße,
Günter

Vielleicht noch eine kleine Ergänzung.
Der Knopf der "gardes-cotes" (also Küstenwache" ) ist falsch datiert. Das Stück stammt aus dem Zeitraum 1803 bis 1814.
Der Scheibenknopf auf den ersten Bildern gehört ebenfalls zum Fundkomplex. Das ist ein Gamaschenknopf der Franzosen.

Gruß,
vizenz

Geschrieben von Zitat von vizenz Der Knopf der "gardes-cotes" (also Küstenwache" ) ist falsch datiert. Das Stück stammt aus dem Zeitraum 1803 bis 1814.

Nein, der passt schon, denn er hat ein Kanonenrohr als zentrales Element, die von 1803-14 haben da den Anker und außerdem keinen Blätterkranz.

Ich hab da auch schon ein paar Gamaschenknöpfe gefunden (Durchmesser ca. 12mm), aber dieser hier ist dafür mMn zu groß (was man auf dem Bild nicht sehen kann) – der hat einen Durchmesser von ca. 20mm. Aber der Look ist sehr ähnlich.

Viele Grüße,
Günter

Einfach Klasse deine Funde !


Vielen Dank fürs zeigen !!! 



und immer weiter so ! 

20mm Durchmesser? Dann kann es auch ein anderer Ausrüstungsknopf sein, da hast du recht.

Bei der gardes-cotes widerspreche ich dir aber nochmal. Auch wenn die Abbildung aus dem Fallou hier sehr schön passt, bin ich nach wie vor der Meinung dass das Stück aus späterer Zeit stammt. Fallou zeigt hier einen Offiziersknopf mit Bördelrand. Diesen Rand hatten aber die gegossenen Mannschaftsknöpfe des Ancien Regime nicht. Der kam erst allgemein so um 1803 auf. Mit dem zentralem Element der Kanone hast du natürlich recht, ABER Fallou hat bei weitem nicht alle Knöpfe erfasst. Ich habe mittlerweile an die 30 bis 50 Motive der Revolutionszeit bis 1815 erfasst, die nicht im Fallou abgebildet sind. Meistens handelt es sich dabei um eigene Knöpfe von kleineren Einheiten. Bei diesem Knopf hier mutmaße ich ebenfalls, dass es ein Stück einer einzelnen Kompanie ist, welche das frühere Muster (also Kanone als zentrales Motiv) weitergetragen hat, die Knopfform aber der Mode angepasst hat.
Ist aber nur meine Interpretation 

Gruß,
vizenz

das Problem mit der Erhaltung ist die das man mit der Zeit
immer Anspruchsvoller wird. Ich finde den Fundkomplex toll .


eruß,                     Copper

Noch ein Nachtrag.
Ich gehe davon aus dass bekannt ist, bei welchem Feldzug an der Fundstelle gelagert wurde. Vielleicht sogar das Datum? Ich würde dann mal versuchen rauszufinden welche gardes-cotes Einheiten der Armee/Korps/Division zu dieser Zeit zugeordnet war. Vielleicht lässt sich ja noch ein bißchen was rausfinden.
Es sind mehr Marineeinheiten durch die Lande gezogen wie allgemein angenommen wird 

Gruß,
vizenz