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 Ring Hortfund

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Avatar  Ring Hortfund  (Gelesen 3481 mal) 0
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#30
06. Februar 2016, um 12:18:35 Uhr

Geschrieben von Zitat von Jacza
Es gibt über Ringgeld einen Artikel im Reallexikon der Germanischen Altertumskunde: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Die meisten als "Ringgeld" präsentierten Funde sind aber vermutlich nicht was sie vorgeben.

Viele Grüße
Jacza
Da geht's um Gold, das mit Edelmetallen getauscht wurde ist bekannt.

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(versteckt)
#31
06. Februar 2016, um 14:55:58 Uhr

Für mich bleiben das banale Dichtringe aus Hydraulikverbindungen. Sei es nun von alten Tracker oder vielleicht hat da anno 45 auch einer seinen Panzer repariert....keine Ahnung.

Und Ringgeld...keine Ahnung ob es sowas gab. Aber ich glaube es nicht. Die Kelten haben so viele unterschiedliche Münzen geprägt. Alleine der Sontheimer Fund weißt 9 verschiedene Prägungen auf von denen allein der Stern in 134 Abweichungen auftritt....die haben sicher nicht nebenbei eine "Bronzeringwährung" etabliert  Zwinkernd
Mir gefällt zwar das Wort "Wertspeicher", dürfte aber in dem Zusammenhang fehl am Platze zu sein, wenn man ihn auf eine Währung bezieht!
Warum findet man dann aber anscheinend ähnliche Ringe in größerer Stückzahl bei keltischen Funden? Da kann es doch viele Gründe geben, ohne gleich an Zahlungsmittel zu denken?!
Ringe waren sicher ein schickes Element um bestimmte Sachen miteinander zu verbinden. Gürtel, Schnüre ,...usw. . Nicht jeder aber hat diese hergestellt! Auch bei den Kelten nicht! Aber sicher wollte sie jeder haben. Ergo gabe es "Produzenten" dieser Ringe....hinzu evtl. Händler....beide Personengruppen hatte demnach wohl auch stets mehrere dieser Ringe bei sich.
Und wenn Helene Keltenfrau auf dem Markt Waren besorgte und sie Ringe benötigte, dann ging sie auch nicht wegen eines Ringes los, sondern besorgte 5 oder 10...was weiß ich.
Wissen wir, ob es damals im gemeinen Volk nicht Usus war, beim Begräbnis eines solchen Menschen solche Dinge bei ihm zu belassen? Oder ein Händler starb auf seinem Weg. Die Gegenden waren nicht so bevölkert wie heute. Die sind dann einfach unentdeckt im Wald verrottet.
Und wir finden dann heute die Ringe und weil es viele sind, muß es wertvoll gewesen sein? Wir urteilen da wohl oft zu schnell und vor allem beurteilen wir zu viele Dinge aus unserer heutigen Sicht  Zwinkernd

Also Ringgeld ist für mich mehr als unwahrscheinlich! Zumal damals der Tausch Ware gegen Ware wohl noch viel weiter verbreitet war, als wir es uns denken. Im einfachen Volk war richtiges Geld evtl. weit weniger vorhanden, als wir denken...

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(versteckt)
#32
06. Februar 2016, um 16:45:54 Uhr

Geschrieben von Zitat von SteiniPlatte
Für mich bleiben das banale Dichtringe aus Hydraulikverbindungen. Sei es nun von alten Tracker oder vielleicht hat da anno 45 auch einer seinen Panzer repariert....keine Ahnung.

Und Ringgeld...keine Ahnung ob es sowas gab. Aber ich glaube es nicht. Die Kelten haben so viele unterschiedliche Münzen geprägt. Alleine der Sontheimer Fund weißt 9 verschiedene Prägungen auf von denen allein der Stern in 134 Abweichungen auftritt....die haben sicher nicht nebenbei eine "Bronzeringwährung" etabliert Zwinkernd
Mir gefällt zwar das Wort "Wertspeicher", dürfte aber in dem Zusammenhang fehl am Platze zu sein, wenn man ihn auf eine Währung bezieht!
Warum findet man dann aber anscheinend ähnliche Ringe in größerer Stückzahl bei keltischen Funden? Da kann es doch viele Gründe geben, ohne gleich an Zahlungsmittel zu denken?!
Ringe waren sicher ein schickes Element um bestimmte Sachen miteinander zu verbinden. Gürtel, Schnüre ,...usw. . Nicht jeder aber hat diese hergestellt! Auch bei den Kelten nicht! Aber sicher wollte sie jeder haben. Ergo gabe es "Produzenten" dieser Ringe....hinzu evtl. Händler....beide Personengruppen hatte demnach wohl auch stets mehrere dieser Ringe bei sich.
Und wenn Helene Keltenfrau auf dem Markt Waren besorgte und sie Ringe benötigte, dann ging sie auch nicht wegen eines Ringes los, sondern besorgte 5 oder 10...was weiß ich.
Wissen wir, ob es damals im gemeinen Volk nicht Usus war, beim Begräbnis eines solchen Menschen solche Dinge bei ihm zu belassen? Oder ein Händler starb auf seinem Weg. Die Gegenden waren nicht so bevölkert wie heute. Die sind dann einfach unentdeckt im Wald verrottet.
Und wir finden dann heute die Ringe und weil es viele sind, muß es wertvoll gewesen sein? Wir urteilen da wohl oft zu schnell und vor allem beurteilen wir zu viele Dinge aus unserer heutigen Sicht Zwinkernd

Also Ringgeld ist für mich mehr als unwahrscheinlich! Zumal damals der Tausch Ware gegen Ware wohl noch viel weiter verbreitet war, als wir es uns denken. Im einfachen Volk war richtiges Geld evtl. weit weniger vorhanden, als wir denken...


Meiner Ansicht nach liegt schon ein Denkfehler vor, wenn man über "den" Geldumlauf der Kelten spekuliert. Immerhin sprechen wir hier über einen Zeitraum von rund 800 Jahren.

Für rund 500 Jahre dieser Epoche ist kein Geld in Form von Münzen nachgewiesen. Wohl aber weiß man, dass Metall schon in der Bronzezeit als Barren, Ringe, Schmuck und Waffen gehandelt und gehortet wurden. Es ist also durchaus vorstellbar, dass Bronzeringe in der keltischen Hallstattzeit ein allgemein anerkanntes Tauschmittel waren. Ob man das nun Geld nennt oder nicht? Ringe könnten diese Funktion eingenommen haben, sie waren auf Grund ihrer Form zu bündeln/aufzureihen, leicht zu zerteilen und zu schmelzen. Möglich ist natürlich eine kultische Verwendung oder die Funktion als Schmuck oder Grabbeigabe, aber das schließt die Funktion als Tauschmittel keineswegs aus. Analogien gibt es bis in die jüngste Zeit: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kaurigeld


Die ersten Goldmünzen keltischer Prägung imitierten griechische Vorbilder und werden ca. auf das Jahr 300 v.Chr. datiert. Es wäre hier aber absurd, von einer wirklichen Geldwirtschaft zu sprechen. Goldmünzen waren viel zu wertvoll, man konnte damit nicht effektiv Dinge des täglichen Bedarfs "einkaufen". Man vermutet heute einen vorwiegenden Zweck zur Thesaurierung und Ehrengabe sowie Gewinnung von Gefolgschaft in dieser frühen Zeit.

Michael Nick hat sich dem Thema ausführlich gewidmet, sehr empfehlenswert: 
"Gabe, Opfer, Zahlungsmittel.
Strukturen keltischen Münzgebrauchs im westlichen Mitteleuropa."
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http://www.vml.de/d/detail.php?ISBN=978-3-89646-772-0


Spätestens aber mit der Imitation von römischen Kleinsilbernominalen (Quinare) dürfte sich aber das keltische Geldwesen zu einem echten Geldumlauf mit Währungsfunktion wandeln. Bald darauf kommen noch geringwertigere Potin- und Bronzeprägungen, mit denen man auch mal ein Brot oder Hühnchen erwerben konnte.

Handfeste Beweise sind noch zu erbringen, solange muss es bei Thesen und Spekulationen bleiben. Aber vorstellbar und möglich ist die Existenz von Protogeld in Ringform durchaus.

LG
Elgonzo

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#33
06. Februar 2016, um 16:52:31 Uhr

Ring Hortfund

Boa mach nie mehr so eine Überschrift, ich hab nen Kurzschluss im Herzschrittmacher. War heut 8 Stunden Nullrunde unterwegs und muß sowas lesen.....

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#34
06. Februar 2016, um 17:06:39 Uhr

Auf den Punkt Super
Meiner Meinung nach geben die Funde einen kleinen Einblick in frühere Zeiten, die Handlungs- und Denkweise ist sehr unbekannt
und die Überheblichkeit der Archäologie stellt dann mit Handlungs-und  Denkweisen der heutigen Zeit unbewiesene Behauptungen auf Zwinkernd

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#35
06. Februar 2016, um 22:08:13 Uhr

Geschrieben von Zitat von Elgonzo
Meiner Ansicht nach liegt schon ein Denkfehler vor, wenn man über "den" Geldumlauf der Kelten spekuliert. Immerhin sprechen wir hier über einen Zeitraum von rund 800 Jahren.Für rund 500 Jahre dieser Epoche ist kein Geld in Form von Münzen nachgewiesen. Wohl aber weiß man, dass Metall schon in der Bronzezeit als Barren, Ringe, Schmuck und Waffen gehandelt und gehortet wurden. Es ist also durchaus vorstellbar, dass Bronzeringe in der keltischen Hallstattzeit ein allgemein anerkanntes Tauschmittel waren. Ob man das nun Geld nennt oder nicht? Ringe könnten diese Funktion eingenommen haben, sie waren auf Grund ihrer Form zu bündeln/aufzureihen, leicht zu zerteilen und zu schmelzen. Möglich ist natürlich eine kultische Verwendung oder die Funktion als Schmuck oder Grabbeigabe, aber das schließt die Funktion als Tauschmittel keineswegs aus. Analogien gibt es bis in die jüngste Zeit: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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https://de.wikipedia.org/wiki/KaurigeldDie
ersten Goldmünzen keltischer Prägung imitierten griechische Vorbilder und werden ca. auf das Jahr 300 v.Chr. datiert. Es wäre hier aber absurd, von einer wirklichen Geldwirtschaft zu sprechen. Goldmünzen waren viel zu wertvoll, man konnte damit nicht effektiv Dinge des täglichen Bedarfs "einkaufen". Man vermutet heute einen vorwiegenden Zweck zur Thesaurierung und Ehrengabe sowie Gewinnung von Gefolgschaft in dieser frühen Zeit.Michael Nick hat sich dem Thema ausführlich gewidmet, sehr empfehlenswert: "Gabe, Opfer, Zahlungsmittel.Strukturen keltischen Münzgebrauchs im westlichen Mitteleuropa."Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen aber mit der Imitation von römischen Kleinsilbernominalen (Quinare) dürfte sich aber das keltische Geldwesen zu einem echten Geldumlauf mit Währungsfunktion wandeln. Bald darauf kommen noch geringwertigere Potin- und Bronzeprägungen, mit denen man auch mal ein Brot oder Hühnchen erwerben konnte.Handfeste Beweise sind noch zu erbringen, solange muss es bei Thesen und Spekulationen bleiben. Aber vorstellbar und möglich ist die Existenz von Protogeld in Ringform durchaus.LGElgonzo


Na das hört sich doch nach einem waschechten Archäologen an.

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