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 Beispiele zur Eisenrestauration und Konservierung

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Avatar  Beispiele zur Eisenrestauration und Konservierung  (Gelesen 10829 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
12. März 2010, um 18:30:28 Uhr

Hallo zusammen,

ich möchte euch kurz an Hand von Bildern zeigen, auf welche Weise man Eisen Restaurieren
und Konservieren kann.

Auf den ersten Bildern ist ein Paranuss Knauf von einem Doppelhänder des 11-12 Jahrh. zu sehen
den ich 1985 gefunden und Restauriert habe. Ich habe ihn mittels Schleifpapier und Drahtbürste
vom Rost befreit, soweit das man wieder Metallische Oberfläche sieht aber nur so viel das es
Natürlich aus schaut danach habe ich ihn für ca. 3 Monate in Destillierten Wasser gelegt und
Dieses Wöchentlich gewechselt so dass die Salze die im Kern waren soweit ausgespült wurden.
Dann musste ich ihn noch einmal nach schleifen und habe ihn in Paraffin Öl eingekocht solange
bis keine Blasen mehr aus ihm kamen. Zum Schluss habe ich noch die Oberfläche mit meinem
dazu selbst gemischten Restauration Wachs versiegelt und wie man sieht ist er nach 25 Jahren
immer noch Top.

Auf den anderen Bild ist eine kleine Kanonenkugel zu sehen mit der ich dasselbe gemacht habe
wie mit dem Paranuss Knauf sie ist von mir 1990 Restauriert worden und genau noch so top
wie der Knauf.

Auf den nächsten Bildern seht ihr zwei Armbrustbolzen einer davon noch mit Eichenholz Rest.
Diese Bolzen habe ich auf eine andere Art und Weise Restauriert und Versiegelt. Als erstes habe
ich sie vom Rost befreit und bei dem Kampf Bolzen das Holz ausgelöst danach habe ich sie auf
eine Art und Weise Brüniert. Ich habe sie mit Hilfe einer Lötlampe soweit erhitzt das sie fast am
glühen waren und dann in Altöl abgeschreckt dieses habe ich dreimal wiederholt so dass ich eine
Braunschwarze Färbung der Oberfläche bekommen habe zum Schluss nur noch mit meinem
Restauration Wachs Versiegelt. Das Eichenholz habe ich drei Monate in Dentelierten Wasser
gewässert so das auch hier die Salze sich auslösen konnten danach habe ich es in einem von
mir gemischten Holzwachs versiegelt.

Hiermit wollte ich euch zeigen das man auf verschiedener Art und Weise Eisen Restaurien und
Versiegeln kann, genauso wie das aussehen. Mir Persönlich gefällt das Aussehen von Paranuss Knauf
und Kanonenkugel besser als die Bolzen da sie für mich natürlicher wirken aber das ist Geschmack
Sache.

Gruß Markus



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Armbrustbolzen.jpg
Kampf Armbrustbolzen 1.jpg
Kampf Armbrustbolzen 2.jpg
Kampf Armbrustbolzen 3.jpg
Kanonen Kugel.jpg
Paranuss Knauf 1.jpg
Paranuss Knauf 2.jpg
Paranuss Knauf 3.jpg
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(versteckt)
#1
13. März 2010, um 12:00:52 Uhr

toller beitrag.
bei der methode braucht man zwar zeit aber ich machs genauso und das ergebniss lässt sich sehen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
13. März 2010, um 20:57:19 Uhr

Geschrieben von Zitat von bronzesepp
toller beitrag.
bei der methode braucht man zwar zeit aber ich machs genauso und das ergebniss lässt sich sehen.

erst einmal Danke, bei einer vernünftigen Eisenrestauration sollte die zeit nebensächlich sein,
ohne diese wird das Eisen nach kürzester zeit wieder an zu Rosten anfangen.

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(versteckt)
#3
13. März 2010, um 22:41:05 Uhr

Hi Markus,

dein Beitrag hat mich überzeugt (das mit den 25 jahren  Smiley ) es auch einmal so zu machen. Ein paar Fragen hätte ich da aber noch.
Ich hab hier noch sehr viel Petroleum rum stehen kann man das anstatt des Paraffins bentzen? Ist ja quasi fast das gleiche laut meinen Recherchen im Netz.
Hast du das Wachs aufgepinselt oder auch erhitzt?
Und zu guter letzt, was um himmels willen ist ein Paranuss Knauf von einem Doppelhänder?  Grinsend

Gruß,
Dominik


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(versteckt)
#4
13. März 2010, um 22:58:52 Uhr

Hi Dominik,

Hart-Paraffin ist sicher nicht das gleiche wie Petroleum. Das ist im erkalteten Zustand steinhart. Ich musste mal eine Säge verwenden, um einen ziegelsteingroßen Block zu halbieren. Diese Härte macht dann auch den besonderen Langzeitschutz aus.

Noch besser (und teurer) ist übrigens mikrokristallines Wachs.

Viele Grüße,
Günter

PS: hier mal eine Kanonenkugel im Parafinbad.


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DSC09898.JPG
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(versteckt)
#5
13. März 2010, um 23:09:25 Uhr

Hi Günter,

ich dachte, weil der Markus ja Paraffin Öl geschrieben hat, das er flüssiges Paraffin meint.
Wofür ist bei dir das Thermometer? Darf das Paraffin wohl nicht wärmer als.... werden?
Sorry, für meine naiven Fragen..... hab mich bis jetzt noch nicht so exzessiv um Eisenkonservierung gekümmert.
Nimmst du nur das harte Paraffin oder kommt dann noch, wie bei Markus, Wachs mit drauf?
Meine bisherigen Konservierungsmethoden sind eher suboptimal. Will heißen der Rost kehrt langsam aber sicher bei meinen Teilen zurück.

Gruß,
Dominik

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(versteckt)
#6
13. März 2010, um 23:41:00 Uhr

Ich restauriere Eisen auch viel mit Dremel und Drahtbürste!
Meine Eisenfunde hatte ich selten in destilliertem Wasser.
Z.B. mein 1. Armbrustbolzen wo ich fand, ich glaube das war Ende 2007, da hatte ich noch den guten MD318 B Eisenfinder  Narr , und den Bolzen hatte ich damals Abgeschliffen mit einer Runddrahtbürste für einen Akkubohrer.
Der Armbrustbolzen war auch nicht im destilliertem Wasser.
Danach habe ich den Bolzen mit Klarlack eingesprüht.
Naja, das war so meine Anfangszeit.
Die anderen  Bolzen wo ich fand restaurierte ich anderst.
Dafür benutzte ich meine Elektrolyse, danach die Runddrahtbürste, und zum Schluß das Wachs.
Wie man sehen kann sind alle Bolzen noch Top erhalten.
Von oben nach unten:
1. Bolzen 2007/08
2. Bolzen 2008
3. und 4. Bolzen 2009

Jetzt auch nochmal zu Dir Günter ohne h

Ist denn das Teelicht nicht das selbe Wachs wie das Paraffinwachs?
Weil ich das verwende, für meine Funde.
Wenn nicht muß ich mir doch mal welches bestellen.
Achja, das Schloss fand ich auch 2009
Auch wieder Elektrolyse, Schleifen Wachs!

 Winken

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k-DSCN0277.JPG
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k-DSCN2162.jpg

« Letzte Änderung: 14. März 2010, um 00:05:26 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#7
13. März 2010, um 23:50:41 Uhr

Hi Dominik,

hast Recht, evtl. verwendet Markus da doch was anderes als ich.

Das Bratenthermometer erfüllt zweierlei Zweck. Zum einen verwende ich es, um die Kochtemperatur bei ca. 120 bis 130 Grad Celsius zu lassen und zum anderen soll man die Objekte am besten bei zwischen 65 und 70 Grad wieder aus dem Bad holen.

Das harte Paraffin hat seinen Schmelzpunkt bei 50 bis 65 Grad Celsius. Ab da wird's schön flüssig und man kann die Objekte reinlegen. Sonst kommt dann bei mir nichts mehr drauf (aber evtl. davor noch Tannin)

Viele Grüße,
Günter


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#8
14. März 2010, um 10:58:51 Uhr

Geschrieben von Zitat von Dodi1980
Hi Markus,

dein Beitrag hat mich überzeugt (das mit den 25 jahren  Smiley ) es auch einmal so zu machen. Ein paar Fragen hätte ich da aber noch.
Ich hab hier noch sehr viel Petroleum rum stehen kann man das anstatt des Paraffins bentzen? Ist ja quasi fast das gleiche laut meinen Recherchen im Netz.
Hast du das Wachs aufgepinselt oder auch erhitzt?
Und zu guter letzt, was um himmels willen ist ein Paranuss Knauf von einem Doppelhänder?  Grinsend

Gruß,
Dominik


Hallo Domenik,

also ich würd mir an deiner stelle dann schon Parafin oder Leinen Öl zum einkochen besorgen. Es ist ganz wichtig das die Temperatur des Öl´s
stets zwischen 90°-100° liegt und nicht höher wegen der Brandgefahr. Dieses kannst du gut mit einem Labor Termometer im Auge behalten was
du im Topf des Öl´s belässt. Dann sollte der Gegenstand solange eingekocht werden bis das aus ihm keine Blasen mehr aufsteigen, danach ist
das Objekt so weit fertig. Mein nächster schritt ist dann das von mir angerühte Wachs für die versieglung von Eisen zu erhitzen , d.h. ich bringe das
Wachs auf eine Temperatur von 100° und warte bis es eine klare Schmelze ist, danach lege ich das Objekt für eine weitere Stunde in das Wachs
und Koche es mit diesem noch einmal ein. Der Vorteil an der Sache ist das dann alle Poren des Gegenstand nach der Abkühlung geschlossen
sind und ich mir sicher sein kann das kein rest von feuchtigkeit mehr inm inneren des Gegenstandes ist. Dann lasse ich es einen Tag auskühlen
und Poliere am nächsten Tag den Überschuß mit einer Poliermaschiene ab, danach ist das Objekt fertig. Eines sollte man danach nicht tun, es
in einer Vitrine mit Glas legen weil Glas sehr gut kälte wie Feuchtigkeit abgibt. Ich rate immer dazu das man Eisen auf ein Trägermaterial legt,
Holz ist mit unter die Beste wahl. Noch ein Tip für Vitrienen aus Glas, man sollte sich so kleine Luftenfeuchter in die Vitrioenen stellen um die
Luftfeuchtigkeit zu senken.

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#9
14. März 2010, um 11:02:25 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus

Noch besser (und teurer) ist übrigens mikrokristallines Wachs.

Viele Grüße,
Günter


ja das stimmt aber es kommt immer darauf wie die zusammensetzung des waches ist,
ich z.b. habe welches für Bronze, Eisen, und Holz zum Restaurieren und jedes ist anders in der zusammensetzung.

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(versteckt)
#10
14. März 2010, um 11:21:54 Uhr

Hallo,

kann man denn zum Luftentfeuchten auch Schüsselchen mit Salz in die Vitrine geben?

LG
Gabi

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#11
14. März 2010, um 13:10:53 Uhr

Geschrieben von Zitat von stay
Hallo,

kann man denn zum Luftentfeuchten auch Schüsselchen mit Salz in die Vitrine geben?

LG
Gabi

im Prinzip ja.

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(versteckt)
#12
14. März 2010, um 15:28:04 Uhr

Geschrieben von Zitat von stay
kann man denn zum Luftentfeuchten auch Schüsselchen mit Salz in die Vitrine geben?
Nimm lieber Silica-Gel-Beutelchen. Die kriegst Du heutzutage mit allen Elektronik- und auch anderen Lieferungen mit. Ich habe etlcihe Freunde und Kollegen schon angehalten, die Dinger für mich zu sammeln, da man sie beizeiten austauschen sollte. 

Ansonsten noch ein kleiner Sicherheitshinweis zu der von Markus schon erwähnten Brandgefahr: falls das Paraffin doch mal  anfangen sollte zu brennen, niemals mit Wasser löschen! Am besten ist, wenn Ihr einen passenden Deckel parat habt, mit dem ihr den Top dann abdecken könnt. Ansonsten eben eine feuchte Decke bzw. ein Handtuch drauf werfen und die Flammen ersticken.

Viele Grüße,
Günter


Offline
(versteckt)
#13
14. März 2010, um 15:34:30 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sherlok
Ist denn das Teelicht nicht das selbe Wachs wie das Paraffinwachs?
Sorry, Olli, das habe ich ganz übersehen.

Nimm besser keine Teelichter - die enthalten meist Stearin statt Paraffin. Und selbst wenn Paraffin drin sein sollte, dann doch wohl nie in reiner Form. Wenn Du mal einen Block Hartparaffin in die Hand nimmst und das mit einem Teelicht vergleichst, siehst Du sofort den Unterschied.

Viele Grüße,
Günter


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#14
14. März 2010, um 16:12:07 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sherlok
Ich restauriere Eisen auch viel mit Dremel und Drahtbürste!
Meine Eisenfunde hatte ich selten in destilliertem Wasser.
Z.B. mein 1. Armbrustbolzen wo ich fand, ich glaube das war Ende 2007, da hatte ich noch den guten MD318 B Eisenfinder  Narr , und den Bolzen hatte ich damals Abgeschliffen mit einer Runddrahtbürste für einen Akkubohrer.
Der Armbrustbolzen war auch nicht im destilliertem Wasser.
Danach habe ich den Bolzen mit Klarlack eingesprüht.
Naja, das war so meine Anfangszeit.
Die anderen  Bolzen wo ich fand restaurierte ich anderst.
Dafür benutzte ich meine Elektrolyse, danach die Runddrahtbürste, und zum Schluß das Wachs.
Wie man sehen kann sind alle Bolzen noch Top erhalten.
Von oben nach unten:
1. Bolzen 2007/08
2. Bolzen 2008
3. und 4. Bolzen 2009

Jetzt auch nochmal zu Dir Günter ohne h

Ist denn das Teelicht nicht das selbe Wachs wie das Paraffinwachs?
Weil ich das verwende, für meine Funde.
Wenn nicht muß ich mir doch mal welches bestellen.
Achja, das Schloss fand ich auch 2009
Auch wieder Elektrolyse, Schleifen Wachs!

 Winken

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für den Anfang nicht schlecht man fängt ja bei 0 an und kein Meister ist vom Himmel gefallen,
aber ich hätte da einen Rat, lass das Elektro Lyse. Ich sag dir auch warum, bei Eisen wo der Rost
schon ziemlich vortgeschritten ist reist die E.Lyse die ganze Strucktur auf und du hast danach
fehlstellen und Löcher im Material das wiederum macht es instabiel und zum anderen sieht es
nicht schön aus. Durch Schleifen bekommst du eine glate Oberfläche aber in den fertiefungen
Krater bleibt der Rost erhalten hier kannst du mit einer Lötlampe oder Brenner etwas gegenwirken
das soll nicht heißen das danach jeglicher Rost weg ist aber an der Oberfläche schon da er verbrennt.
danach solltes du die Objekte Wässern in Destelierten Wasser, danach nochmals Schleifen und das weiter
steht ja oben von mir beschrieben.


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